Die Mythologie der Sinti - Roma und Jenische im Aufbau

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Lestat de Lioncour
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Die Mythologie der Sinti - Roma und Jenische im Aufbau

Beitrag von Lestat de Lioncour »

Hallo Gemeinde,

Noriel und meine Wenigkeit werden versuchen, alles wissenswerte über die Mythologie, ihrer überlieferten Ursprünge, kultischen Brauchtums und dem kulturelle Erbe der Sinti rund um den Globus zusammenzutragen und dieser Gemeinde zugute kommen lassen.
Das dies eines der schwierigsten Unterfangen darstellt, dürfte jedem klar sein, da es fast unmöglich ist, literarisches Material über diese sehr interressante Volksgruppe zu finden.
Leider spinnen sich die Kriegswirren, epochalen Umbrüche, ethnische Säuberungsaktionen, Ausrottungsversuche gerade dieses allzuoft geschundenen Kulturkreises wie ein schier undurchdringliches Netz über das Schaffen, das kulturelle Erbgut, der mythologischen Wurzeln und der praktisch, hermetischen Ausrichtung um dieses faszinierende, fahrende Volk der Sinti und Roma, wurde ausschließlich von Generation zu Generation mündlich weitergegeben.
Es ist nur zu verständlich, dass sie aus historischen Gründen uns fremde Gringos nicht in ihre archaisch, strukturierte Welt blicken lassen, ein schier unmögliches Unterfangen in solche Kreise einzutauchen, geschweige denn aufgenommen zu werden und wenn, ist es verboten, jene Geheimnisse preiszugeben.
Wir werden von alten Liedern berichten, starken Flüchen, dem Mithrakult, Prozessionen, Sabbathandlungen, Vampirismus, Nekromantie, ihrer bildprächtigen Märchenwelt, der Sara Legende, etc.

Mein Ziel ist es letzendlich, einen Pantheon ihrer Götter und Dämonen aufzustellen, diese elementalen Wesensarten zu durchleuchten, ein waghalsiges Vorhaben, weil es zuviele verschiedene Gruppierungen, bzw. Kasten gibt, aber ich halte mich da an evoi´s Worte: Geht nicht, gibts nicht.
Dieses Projekt wird sehr lange Zeit in Anspruch nehmen, intensive Recherche wird nicht ausreichen , um hinter diesen Vorhang an Mystizismus zu blicken. Gerade dieser scheinbar verloren gegangene Ariadnefaden macht die Suche nach ihrer magischen Uressenz so überaus interressant. Wie immer ist jeder, der zu diesem Thema etwas informatives beisteuern will eingeladen, mitzuwirken.
All unser leidenschaftliches Bemühen, Licht ins Dunkel jener wandernden Nomadenstämme , ihren Alltagsriten und sozialen Struktur zu bringen, soll als respektvolle Homage Ihrer Lehren, Sitten und Gebräuche angesehen werden.
(Quellenverzeichnisse werden am Schluss aufgeführt)
L.

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Lestat de Lioncour
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Beitrag von Lestat de Lioncour »

Beginnen wir mit einem alten, baskischen Hexentanz, dessen Überlieferung wir dem Padre Resurreción de Askue verdanken.
Diesem hypnotischen Reigen werden dunkle Kräfte nachgesagt, die mit dem Mondaspekt in Verbindung stehen. Die Entstehung dieses Liedguts wird auf das 16. bis 17. Jahrhundert datiert.

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Zuletzt geändert von Lestat de Lioncour am 16. Aug 2007 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
Lestat de Lioncour
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Beitrag von Lestat de Lioncour »

Oben gepostetes Musikstück wird seit Jahrhunderten vorwiegend in der Hexengrotte von Zugarramurdi von Zigeunern (diese Namensgebung gilt als ein Schimpfwort aus der Zeit des Faschismus, deswegen werde ich es selten benützen) zum Hexensabbat gespielt.

Im hohen Gewölbe dieser Höhle erklingt diese Melodie (außergewöhnlich mit Geige) narkotisch und es wird in Reisetagebüchern berichtet, dass der Klangwiderhall der Grotte eines Phantomorchesters gleicht, alte Geister, wie die der Maria Zozoya, des Miguel Goyuburu und ihrer Sabbatgenossen heraufbeschworen werden können, die ehemals diese dunklen Riten abhielten, auf die wir noch näher zu sprechen kommen werden. Auch wird davon erzählt, dass elfischgleiche Stimmen diesen symphonischen Totentanz begleiten sollen, durchdringen diese heidnische Noten das verwitterte Urgestein.

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