Dramen, die ihr mögt....
Moderator: Cpt Bucky Saia
-
- Beiträge: 1653
- Registriert: 30. Sep 2005 19:19
Dramen, die ihr mögt....
Welche Dramen mögt ihr? Welche Passagen aus diesen Werken sprechen euch besonders an und warum?
Mein liebstes Drama ist ELEKTRA von Hugo von Hoffmannsthal.
Nach der Rückkehr König Agamemnons aus dem Trojanischen Krieg wurde dieser von seiner Frau Klytämnestra und ihrem Geliebten Aegisth im Bade mit einem Netz überworfen und mit einer Axt ermordet. Tochter Elektra brachte daraufhin ihren kleinen Bruder Orest außer Landes in Sicherheit. Dort wird er zum Rächer seines Vaters erzogen. Auf dem Hof in Mykene hält Elektra als einzige die Erinnerung an den Mord ihres Vaters aufrecht und harrt dem Tage der Vergeltung. Elektra lebt verwildert im Hofe des Palastes zu Mykene und wird geduldet, trotz ihrer Hasstiraden gegen Klytemnästra und Aeghist. Täglich beschwört sie den Geist ihres Vaters und träumt von der Rückkehr des Bruders als blutiger Rächer und einem Fest zu Ehren des Vaters und Bruders. Ihre Schwester Chrysothemis ist ihr zu verweichelicht und denkt nur an ein Weiberschicksal. Klytämnestra hat wieder schlecht geträumt und naht mit ihrem Gefolge, um den Göttern zu opfern. Elektra verstellt sich und tritt ihrer Mutter freundlich entgegen, es kommt zur Konfrontation zwischen den beiden, die darin gipfelt, daß Elektra ihr entgegenschreit, nur wenn Klytemnästras Blut fließt, ist das rechte Opfer geschlachtet. Es eilt Klytämnestras Vertraute aus dem Palast herbei und flüstert ihrer Herrin etwas zu. Mit höhnischem Gelächter und Drohgebärden verschwindet die Königin im Hause und lässt die verdutzte Elektra alleine zurück. Chrysothemis kommt jammernd aus dem Haus und erklärt Elektra den Grund für Klytämnestras Triumph. Orest ist tot. Zwei Fremde haben diese Nachricht soeben überbracht. Ein Diener lässt sich ein Pferd satteln und reitet Aegisth entgegen, um ihm diese Nachricht zu überbringen. Elektra versucht nun, Chrysothemis zur Mithilfe ihrer Rachepläne zu gewinnen. Sie verrät ihr, daß sie das Beil, mit dem Agamemnon getötet wurde, im Hof vergraben hat. Voller Angst und Abscheu flieht Chrysothemis vor der Schwester. Elektra will die Tat nun selbst vollbringen. Sie sucht nach dem Beil und gräbt es aus. Derweil ist ein junger Fremder aufgetaucht, der nochmals die Nachricht von Orests Tod verkündet. Als sie ihm ihren Namen nennt, ist der Fremde bestürzt über den jammervollen Anblick Elektras. Er gibt sich als Orest zu erkennen. Mit der Maskerade erhoffte er sich leichteren Zugang zum Palast zu verschaffen, um den Vater zu rächen. Elektra ist überglücklich, ihren Bruder wiederzusehen. Aber zugleich schämt sie sich vor dem Bruder. Sie beschreibt ihre Rachegedanken der letzten Jahre, und wie sie hierfür ihre Jugend, Schönheit und Selbstachtung opferte. Als Orestes Begleiter auftaucht, gehen beide schnell ins Haus, um die Tat auszuführen. Erst als beide im Haus sind merkt Elektra, dass sie das Beil vergessen haben. Aus dem Haus dringen die Todesschreie der Königin. Als Chrysothemis und die Mägde diese hören kommen sie herbeigeeilt. Jedoch verwehrt ihnen Elektra den Zugang in den Palast. Als sich Aegisth nähert, verschwinden die Frauen. Mit heuchlerischer Freundlichkeit begrüßt ihn Elektra und leuchtet ihm den Weg in den Palast. Dort eingetreten, wird er von Orest getötet. Im Haus werden die Anhänger der Klytämnestra von Orest und den Treuen des verstorbenen Agamemnons überwältigt. Chrysothemis kommt jubelnd herbeigelaufen und beschreibt mit eindrucksvollen Bildern den blutigen Sieg. Elektra ist in ihrem Racherausch der Wirklichkeit weit entrückt. Sie beginnt zu tanzen und nimmt nichts dessen mehr wahr, was um sie herum geschieht. Auf dem Höhepunkt ihres ekstasischen Triumphtanzes erfüllt sich ihr Lebenssinn, Elektra bricht tot zusammen.
Das Drama griech. dráma (δράμα), "Handlung") ist neben Epik und Lyrik eine der Drei Grundlegenden Literarischen Gattungen. Die literarische Gattung des Dramas wird oft mit der Trägodie assoziert, was generell nicht falsch, nur unvollständig ist. Das Drama beinhaltet Komödie und Tragödie.
In der Tragödie werden "handelnde Menschen" in tragischen, unlösbaren Konflikten gezeigt, die in jeder Sekunde ihres Handelns um dessen Aussichtslosigkeit wissen. Die Tragische Heldenfigur ist meist dazu bestimmt, gebrochen zu werden und unterzugehen.
Die Komödie zeigt Menschen, die sich in einem lösbaren Konflikt befinden, aber nicht unbedingt um dessen Lösbarkeit wissen. Sie sind faktisch dem Tragischen Helden überlegen, obgleich die sich darstellenden Konflikte ebenso aussichtslos erscheinen wie in der Tragödie. Die Lösung des Konfliktes kann vielerlei Ursachen haben, wie Glück, Schläue, Dummheit...welches alle keine Eigenschaften der hehren, heroischen Figur der Tragödie darstellen.
Eine Verschmelzung der beiden ist ebenso möglich, wodurch sich die Tragikkomödie entwickelt, die tragische wie komödienhafte Elemente enthält.
Die Gliederung in "Fünf Akte" des Klassischen Dramas wurde in der "Ars poetica" des Horaz festgelegt, wobei moderne und offene Dramen durchaus von dieser Regelung abweichen.
Oft wird beim klassischen Drama von der Aristotelischen Einheitlichkeit gesprochen; diese sind nach dem griechischen Philosophen Aristoteles benannte Prinzipien bei der Konstruktion von Dramen. Die Drei Aristotelischen Einheiten legen fest, daß Zeit, Raum und Handlung kontinuierlich fortlaufen. Zeitsprünge, Ortsveränderungen und Nebenhandlungen sind ausgeschloßen.
Das Klassische Drama gestaltet sich wie folgt :
1. Exposition (Einleitung/Protase)
Die Protagonisten werden eingeführt; der Dramatische Konflikt beginnt sich anzukündigen.
2. Komplikation (Steigerung/Epitase)
Die Handlung steigert und verdichtet sich – mit erregendem Moment (Katastase). Eine Verschärfung des Konfliktes und der Gesamthandlung stellt sich ein.
3. Peripetie (Umkehr der Glücksumstände des Helden)
Die Handlung erreicht den Höhepunkt (Klimax).
4. Retardation (Verlangsamung)
Fallender Handlungststrang – mit retardierenden Momenten ( Momente ,die aufschieben, aufhalten, verlangsamen, "bremsen") Diese Mittel bieten sich an, um in höchster Spannung auf die bevorstehende Katastrophe hinzuführen.
5. Katastrophe oder Lysis/Dénouement
1. Die Katastrophe
Elektra von Sophokles: Auf dem Höhepunkt ihres Triumphtanzes bricht Elektra tot zusammen. Ihr Lebenssinn hat sich erfüllt.
oder
2. Konflikte werden gelöst
Der Geizige von Jean Baptiste Molière: Am Ende sind alle glücklich, alle Umstände und Widrigkeiten klären sich, es wird geheiratet und Harpagon (der Geizige) bekommt sein geliebtes Geld zurück.[/color]
Noriel
Mein liebstes Drama ist ELEKTRA von Hugo von Hoffmannsthal.
Nach der Rückkehr König Agamemnons aus dem Trojanischen Krieg wurde dieser von seiner Frau Klytämnestra und ihrem Geliebten Aegisth im Bade mit einem Netz überworfen und mit einer Axt ermordet. Tochter Elektra brachte daraufhin ihren kleinen Bruder Orest außer Landes in Sicherheit. Dort wird er zum Rächer seines Vaters erzogen. Auf dem Hof in Mykene hält Elektra als einzige die Erinnerung an den Mord ihres Vaters aufrecht und harrt dem Tage der Vergeltung. Elektra lebt verwildert im Hofe des Palastes zu Mykene und wird geduldet, trotz ihrer Hasstiraden gegen Klytemnästra und Aeghist. Täglich beschwört sie den Geist ihres Vaters und träumt von der Rückkehr des Bruders als blutiger Rächer und einem Fest zu Ehren des Vaters und Bruders. Ihre Schwester Chrysothemis ist ihr zu verweichelicht und denkt nur an ein Weiberschicksal. Klytämnestra hat wieder schlecht geträumt und naht mit ihrem Gefolge, um den Göttern zu opfern. Elektra verstellt sich und tritt ihrer Mutter freundlich entgegen, es kommt zur Konfrontation zwischen den beiden, die darin gipfelt, daß Elektra ihr entgegenschreit, nur wenn Klytemnästras Blut fließt, ist das rechte Opfer geschlachtet. Es eilt Klytämnestras Vertraute aus dem Palast herbei und flüstert ihrer Herrin etwas zu. Mit höhnischem Gelächter und Drohgebärden verschwindet die Königin im Hause und lässt die verdutzte Elektra alleine zurück. Chrysothemis kommt jammernd aus dem Haus und erklärt Elektra den Grund für Klytämnestras Triumph. Orest ist tot. Zwei Fremde haben diese Nachricht soeben überbracht. Ein Diener lässt sich ein Pferd satteln und reitet Aegisth entgegen, um ihm diese Nachricht zu überbringen. Elektra versucht nun, Chrysothemis zur Mithilfe ihrer Rachepläne zu gewinnen. Sie verrät ihr, daß sie das Beil, mit dem Agamemnon getötet wurde, im Hof vergraben hat. Voller Angst und Abscheu flieht Chrysothemis vor der Schwester. Elektra will die Tat nun selbst vollbringen. Sie sucht nach dem Beil und gräbt es aus. Derweil ist ein junger Fremder aufgetaucht, der nochmals die Nachricht von Orests Tod verkündet. Als sie ihm ihren Namen nennt, ist der Fremde bestürzt über den jammervollen Anblick Elektras. Er gibt sich als Orest zu erkennen. Mit der Maskerade erhoffte er sich leichteren Zugang zum Palast zu verschaffen, um den Vater zu rächen. Elektra ist überglücklich, ihren Bruder wiederzusehen. Aber zugleich schämt sie sich vor dem Bruder. Sie beschreibt ihre Rachegedanken der letzten Jahre, und wie sie hierfür ihre Jugend, Schönheit und Selbstachtung opferte. Als Orestes Begleiter auftaucht, gehen beide schnell ins Haus, um die Tat auszuführen. Erst als beide im Haus sind merkt Elektra, dass sie das Beil vergessen haben. Aus dem Haus dringen die Todesschreie der Königin. Als Chrysothemis und die Mägde diese hören kommen sie herbeigeeilt. Jedoch verwehrt ihnen Elektra den Zugang in den Palast. Als sich Aegisth nähert, verschwinden die Frauen. Mit heuchlerischer Freundlichkeit begrüßt ihn Elektra und leuchtet ihm den Weg in den Palast. Dort eingetreten, wird er von Orest getötet. Im Haus werden die Anhänger der Klytämnestra von Orest und den Treuen des verstorbenen Agamemnons überwältigt. Chrysothemis kommt jubelnd herbeigelaufen und beschreibt mit eindrucksvollen Bildern den blutigen Sieg. Elektra ist in ihrem Racherausch der Wirklichkeit weit entrückt. Sie beginnt zu tanzen und nimmt nichts dessen mehr wahr, was um sie herum geschieht. Auf dem Höhepunkt ihres ekstasischen Triumphtanzes erfüllt sich ihr Lebenssinn, Elektra bricht tot zusammen.
Das Drama griech. dráma (δράμα), "Handlung") ist neben Epik und Lyrik eine der Drei Grundlegenden Literarischen Gattungen. Die literarische Gattung des Dramas wird oft mit der Trägodie assoziert, was generell nicht falsch, nur unvollständig ist. Das Drama beinhaltet Komödie und Tragödie.
In der Tragödie werden "handelnde Menschen" in tragischen, unlösbaren Konflikten gezeigt, die in jeder Sekunde ihres Handelns um dessen Aussichtslosigkeit wissen. Die Tragische Heldenfigur ist meist dazu bestimmt, gebrochen zu werden und unterzugehen.
Die Komödie zeigt Menschen, die sich in einem lösbaren Konflikt befinden, aber nicht unbedingt um dessen Lösbarkeit wissen. Sie sind faktisch dem Tragischen Helden überlegen, obgleich die sich darstellenden Konflikte ebenso aussichtslos erscheinen wie in der Tragödie. Die Lösung des Konfliktes kann vielerlei Ursachen haben, wie Glück, Schläue, Dummheit...welches alle keine Eigenschaften der hehren, heroischen Figur der Tragödie darstellen.
Eine Verschmelzung der beiden ist ebenso möglich, wodurch sich die Tragikkomödie entwickelt, die tragische wie komödienhafte Elemente enthält.
Die Gliederung in "Fünf Akte" des Klassischen Dramas wurde in der "Ars poetica" des Horaz festgelegt, wobei moderne und offene Dramen durchaus von dieser Regelung abweichen.
Oft wird beim klassischen Drama von der Aristotelischen Einheitlichkeit gesprochen; diese sind nach dem griechischen Philosophen Aristoteles benannte Prinzipien bei der Konstruktion von Dramen. Die Drei Aristotelischen Einheiten legen fest, daß Zeit, Raum und Handlung kontinuierlich fortlaufen. Zeitsprünge, Ortsveränderungen und Nebenhandlungen sind ausgeschloßen.
Das Klassische Drama gestaltet sich wie folgt :
1. Exposition (Einleitung/Protase)
Die Protagonisten werden eingeführt; der Dramatische Konflikt beginnt sich anzukündigen.
2. Komplikation (Steigerung/Epitase)
Die Handlung steigert und verdichtet sich – mit erregendem Moment (Katastase). Eine Verschärfung des Konfliktes und der Gesamthandlung stellt sich ein.
3. Peripetie (Umkehr der Glücksumstände des Helden)
Die Handlung erreicht den Höhepunkt (Klimax).
4. Retardation (Verlangsamung)
Fallender Handlungststrang – mit retardierenden Momenten ( Momente ,die aufschieben, aufhalten, verlangsamen, "bremsen") Diese Mittel bieten sich an, um in höchster Spannung auf die bevorstehende Katastrophe hinzuführen.
5. Katastrophe oder Lysis/Dénouement
1. Die Katastrophe
Elektra von Sophokles: Auf dem Höhepunkt ihres Triumphtanzes bricht Elektra tot zusammen. Ihr Lebenssinn hat sich erfüllt.
oder
2. Konflikte werden gelöst
Der Geizige von Jean Baptiste Molière: Am Ende sind alle glücklich, alle Umstände und Widrigkeiten klären sich, es wird geheiratet und Harpagon (der Geizige) bekommt sein geliebtes Geld zurück.[/color]
Noriel
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 4. Jan 2007 12:56, insgesamt 7-mal geändert.
- Azazel
- Site Admin
- Beiträge: 11545
- Registriert: 20. Mär 2005 15:54
- Religionszugehörigkeit: keine
- Wohnort: Der Dummheit der Menschheit sind keine Grenzen gesetzt
- Kontaktdaten:
-
- Beiträge: 1653
- Registriert: 30. Sep 2005 19:19
Kann ich verstehen, ich schätze Shakespeare sehr...vor allem Titus Andronicus...(Eine Mutter zu zwingen, Pasteten aus dem gebackenen Blut ihrer abgeschlachteten Kinder zu essen - Shakespeare eben )
Macbeth - Lady Macbeth, machthungrig und intrigant. Die Szene " Dieser Flecken kehrt immer wieder..." und ihr Abstieg in den Wahnsinn und Tod - Ein wahres Dämonenweib...
Oscar Wildes "Salome" liebe ich genauso...ein Lustspiel mit tödlichem Ausgang...
Noriel
Macbeth - Lady Macbeth, machthungrig und intrigant. Die Szene " Dieser Flecken kehrt immer wieder..." und ihr Abstieg in den Wahnsinn und Tod - Ein wahres Dämonenweib...
Oscar Wildes "Salome" liebe ich genauso...ein Lustspiel mit tödlichem Ausgang...
Noriel
- Azazel
- Site Admin
- Beiträge: 11545
- Registriert: 20. Mär 2005 15:54
- Religionszugehörigkeit: keine
- Wohnort: Der Dummheit der Menschheit sind keine Grenzen gesetzt
- Kontaktdaten:
Ich steh zwar nich allzusehr auf Männer in Strumpfhosen, aber Macbeth find ich megaintressant. Ich hab mir vor einiger Zeit die erweiterte Fassung von Paul A. Cantor gekauft. Darin ist der Vortrag von Prof. Dr. Ina Schabert (Institut für Englische Philogie der L.M. Uni München). Den hat sie annozumal 28.11.91 gehalten und das Büchlein ist zu meiner Reklamsammlung gewandert.
Die hüt ich wie meinen Augapfel.
Liebe Grüße
Schwarze Witwe
Die hüt ich wie meinen Augapfel.

Liebe Grüße
Schwarze Witwe
-
- Beiträge: 1653
- Registriert: 30. Sep 2005 19:19
No men in tights, was? *GGG*...
ERSTE HEXE Wo warst du, Schwester?
ZWEITE HEXE Schweine gewürgt.
DRITTE HEXE Schwester, wo du?
ERSTE HEXE Ein Schifferweib, Kastanien hatt's im Schoß, Und schmatzt', und schmatzt', und schmatzt'--Gib mir, sagt ich; Pack dich, du Hexe! schreit das fette Weibsstück. Ihr Mann ist nach Aleppo, führt den "Tiger"; Doch segl ich nach im Sieb, ich kanns, Wie eine Ratte ohne Schwanz; Ich tu's, ich tu's, und ich tu's.
ZWEITE HEXE 'nen Wind kriegst von mir.
ERSTE HEXE Schön von dir!
DRITTE HEXE Von mir 'nen andern.
ERSTE HEXE Ich hab selber all die andern. In alle Häfen blasen die, Jede Ecke kennen sie Auf des Seemanns Karte. Dörr wie Heu ihm jedes Glied! Nie komm auf sein Augenlid Schlaf bei Tage oder Nacht! Leben soll er fluchbedacht! Schwere Wochen, neunmal neun, Siech er, schwind er, schrumpf er ein! Wird auch nicht sein Schiff zerschmettert, Solls doch bleiben sturmumwettert!-- Schau, was ich hab!
ZWEITE HEXE Zeig her, zeig her!
ERSTE HEXE 'nes Seemanns Daumen hab ich da, Schiffbruch litt er der Heimat nah!
ERSTE HEXE Wo warst du, Schwester?
ZWEITE HEXE Schweine gewürgt.
DRITTE HEXE Schwester, wo du?
ERSTE HEXE Ein Schifferweib, Kastanien hatt's im Schoß, Und schmatzt', und schmatzt', und schmatzt'--Gib mir, sagt ich; Pack dich, du Hexe! schreit das fette Weibsstück. Ihr Mann ist nach Aleppo, führt den "Tiger"; Doch segl ich nach im Sieb, ich kanns, Wie eine Ratte ohne Schwanz; Ich tu's, ich tu's, und ich tu's.
ZWEITE HEXE 'nen Wind kriegst von mir.
ERSTE HEXE Schön von dir!
DRITTE HEXE Von mir 'nen andern.
ERSTE HEXE Ich hab selber all die andern. In alle Häfen blasen die, Jede Ecke kennen sie Auf des Seemanns Karte. Dörr wie Heu ihm jedes Glied! Nie komm auf sein Augenlid Schlaf bei Tage oder Nacht! Leben soll er fluchbedacht! Schwere Wochen, neunmal neun, Siech er, schwind er, schrumpf er ein! Wird auch nicht sein Schiff zerschmettert, Solls doch bleiben sturmumwettert!-- Schau, was ich hab!
ZWEITE HEXE Zeig her, zeig her!
ERSTE HEXE 'nes Seemanns Daumen hab ich da, Schiffbruch litt er der Heimat nah!
- Mephisto-Michi
- Beiträge: 374
- Registriert: 18. Jul 2006 16:32
- Wohnort: leben heißt vergessen
- Kontaktdaten:
-
- Beiträge: 1653
- Registriert: 30. Sep 2005 19:19
Das Drama ,griech. dráma (δράμα), "Handlung") ist neben Epik und Lyrik eine der drei grundlegenden literarischen Gattungen. Die literarische Gattung des Dramas wird oft mit der Trägodie assoziert, was generell nicht falsch, nur unvollständig ist. Das Drama beinhaltet Komödie und Tragödie.
In der Tragödie werden "handelnde Menschen" in tragischen, unlösbaren Konflikten gezeigt, die in jeder Sekunde ihres Handelns um dessen Aussichtslosigkeit wissen. Die Heldenfigur der Tragödie ist meist dazu bestimmt, unterzugehen.
Die Komödie zeigt Menschen, die sich in einem lösbaren Konflikt befinden, aber nicht unbedingt um dessen Lösbarkeit wissen. Sie sind faktisch dem Tragischen Helden überlegen, obgleich die sich darstellenden Konflikte ebenso aussichtslos erscheinen wie in der Tragödie. Die Lösung des Konfliktes kann vielerlei Ursachen haben, wie Glück, Schläue, Dummheit...welches alle keine Eigenschaften der hehren, heroischen Heldenfigur der Tragödie darstellen.
Eine Verschmelzung der beiden ist ebenso möglich, wodurch sich die Tragikkomödie entwickelt, die tragische wie komödienhafte Elemente enthält.
Noriel
In der Tragödie werden "handelnde Menschen" in tragischen, unlösbaren Konflikten gezeigt, die in jeder Sekunde ihres Handelns um dessen Aussichtslosigkeit wissen. Die Heldenfigur der Tragödie ist meist dazu bestimmt, unterzugehen.
Die Komödie zeigt Menschen, die sich in einem lösbaren Konflikt befinden, aber nicht unbedingt um dessen Lösbarkeit wissen. Sie sind faktisch dem Tragischen Helden überlegen, obgleich die sich darstellenden Konflikte ebenso aussichtslos erscheinen wie in der Tragödie. Die Lösung des Konfliktes kann vielerlei Ursachen haben, wie Glück, Schläue, Dummheit...welches alle keine Eigenschaften der hehren, heroischen Heldenfigur der Tragödie darstellen.
Eine Verschmelzung der beiden ist ebenso möglich, wodurch sich die Tragikkomödie entwickelt, die tragische wie komödienhafte Elemente enthält.
Noriel
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 3. Jan 2007 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
- Mephisto-Michi
- Beiträge: 374
- Registriert: 18. Jul 2006 16:32
- Wohnort: leben heißt vergessen
- Kontaktdaten:
@meph: Meiner Meinung nach ist Faust ne Komödie und ausgelutscht wie nen alter Ricola Schweizer Kräuterbonbon. Wer zu blöd ist Gutes zu wollen und Gutes zu schaffen oder umgekehrt, der kann sich Faust reinziehn.
@Noriel: wies der Zufall so wollte, hab ich doch tatsächlich heut morgen gelesen, dass den Literaturedelpreis
diesmal nen dramatischer Engländer gewonnen und die Österreicherin abgelöst hat. oO (ob er auch manchmal nen Schottenröckchen, Bergsteigerkniestrümpfe um die strammen Waden trägt, mit sonst nix drunter?
)
Nachdem ich meine hochdramatischen Literaturprüfungen annodazujahr mit Auszeichnung bestanden hab, gehör ich allerdings doch zu den Leuten, die nich mehr so heiß auf den Nobelpreis sind, obwohl ich mit meiner Geschichte vom Dämonischen Eichhorn wahrscheinlich the very best chances hätte. Wehe, jemand wagt es, dem zu widersprechen!
lg
SW
@Noriel: wies der Zufall so wollte, hab ich doch tatsächlich heut morgen gelesen, dass den Literaturedelpreis


Nachdem ich meine hochdramatischen Literaturprüfungen annodazujahr mit Auszeichnung bestanden hab, gehör ich allerdings doch zu den Leuten, die nich mehr so heiß auf den Nobelpreis sind, obwohl ich mit meiner Geschichte vom Dämonischen Eichhorn wahrscheinlich the very best chances hätte. Wehe, jemand wagt es, dem zu widersprechen!

lg
SW
- Azazel
- Site Admin
- Beiträge: 11545
- Registriert: 20. Mär 2005 15:54
- Religionszugehörigkeit: keine
- Wohnort: Der Dummheit der Menschheit sind keine Grenzen gesetzt
- Kontaktdaten:
- Mephisto-Michi
- Beiträge: 374
- Registriert: 18. Jul 2006 16:32
- Wohnort: leben heißt vergessen
- Kontaktdaten:
Für den einen ist es aktuell, für den anderen eben nicht, Mephisto Michi....jedem seine Ansicht darüber. Ich schätze Faust auch sehr, wie sehr vieles eben von Meister Goethe ( Am meisten wohl DIE BRAUT VON KORINTH ) Von den Begriffen GUT und BÖSE habe ich keinerlei Vorstellung, so daß ich hier zu den Ausführungen der Witwe nichts sagen kann, diese Begriffe greifen bei mir nicht.
Es wäre eine Frage der Gerechtigkeit, wobei Gerechtigkeit eine Suche nach der Wahrheit darstellt, und wahr kann nur das sein, was ehedem zur Wahrheit gemacht wurde. In vielen Fällen scheint mir Gerechtigkeit die pervertierte, psychische Energie einer verdrängten Triebnatur zu sein.Menschlich waltende Gerechtigkeit ist mir eher ein Konflikt-Verhinderungskonflikt...
Das dämonische Böse ist das unbenannte ES, einander beeinflussende Energien des Unbewussten, die sich bewusster Kontrolle und bewusstem Wissen entzeihen. Die Gerchtigkeit vertritt (eventuell als Über-Ich )mit einschränkedem Moralismus und strenger Gewissenhaftigekeit eine erlösende Handlung. Sie dämoniesiert die ungezügelte Triebnautr des ES, ist sich aber nicht im Geringsten bewusst, daß diese Verdammung und Ablehnung ein Teil des ES ist, das sie so verurteilt und verdammt..Wer steuert hier Wen? Statt des unbekannten, eigenen "Bösen" erlöst die Gerechtigkeit das Böse im anderen ( folgenschwangere Projektion, was?)Wie gut, daß das walten menschlicher Gerechtigkeit nicht auf äußere Sündenböcke verzichten muss, die ihnen behilflich sind, das eigene, innere Böse unentdeckt zu leben und erleben...
Justizias Augen sind zu Recht mit einer Binde verhangen...
Noriel
Es wäre eine Frage der Gerechtigkeit, wobei Gerechtigkeit eine Suche nach der Wahrheit darstellt, und wahr kann nur das sein, was ehedem zur Wahrheit gemacht wurde. In vielen Fällen scheint mir Gerechtigkeit die pervertierte, psychische Energie einer verdrängten Triebnatur zu sein.Menschlich waltende Gerechtigkeit ist mir eher ein Konflikt-Verhinderungskonflikt...
Das dämonische Böse ist das unbenannte ES, einander beeinflussende Energien des Unbewussten, die sich bewusster Kontrolle und bewusstem Wissen entzeihen. Die Gerchtigkeit vertritt (eventuell als Über-Ich )mit einschränkedem Moralismus und strenger Gewissenhaftigekeit eine erlösende Handlung. Sie dämoniesiert die ungezügelte Triebnautr des ES, ist sich aber nicht im Geringsten bewusst, daß diese Verdammung und Ablehnung ein Teil des ES ist, das sie so verurteilt und verdammt..Wer steuert hier Wen? Statt des unbekannten, eigenen "Bösen" erlöst die Gerechtigkeit das Böse im anderen ( folgenschwangere Projektion, was?)Wie gut, daß das walten menschlicher Gerechtigkeit nicht auf äußere Sündenböcke verzichten muss, die ihnen behilflich sind, das eigene, innere Böse unentdeckt zu leben und erleben...
Justizias Augen sind zu Recht mit einer Binde verhangen...
Noriel
Sorry, aber mir geht Faust und Mephistopheles und ähnliches Satansgemähre manchmal so tierisch auf die Nüsse, dass ich töten könnte vor Wut und es ist mir ziemlich Wurst, ob sich das die halbe Welt auf die Fahne schreibt und aktuell findet wie ich die Nazi-Punk Demo momentan bei mir. Da is mir Egmont oder Effie Priest in der Tat lieber.Azazel hat geschrieben:Moooment!!!!!!!!!!!!
Faust ist keineswegs ausgelutscht, sondern immer aktuell..gerade hier in der Dämonenwelt. Mephistopheles ist mir einer der liebsten Brüder.
Oder Hänsel und Gretelchen

Liebe Grüße
Schwarze Witwe
-
- Beiträge: 1653
- Registriert: 30. Sep 2005 19:19
Effie Briest...ich liebe Fontane und gerade Effie Briest...SATANSGEMÄHRE ??? Ein Dämon sucht die Erde auf, um sich ein wenig zu amüsieren... naja, egal. Es muss nicht jeder die gleiche Literatur mögen, wichtig ist, daß ihr lest in meinen Augen. In gewisser Hinsicht gebe ich der Witwe auch recht, wenn ich auch andere Beweggründe habe...Goethe war wohl ein Universalgenie und gerade seine Wissenschaftlichen Studien treten unverständlicher Weise oft in den Hintergrund gegenüber seinen Literarischen Ergüssen. Ich schätze den "Faust", ziehe aber Schillers " Don Carlos - Infant von Spanien" deutlich vor oder auch Hoffmanns "Sandmann", was meinen großen Respekt vor Goethes Genie keinen Abbruch erweist.
Es gibt viele Fans der Autorin Anne Rice und ich mag weder sie noch ihre Vampyrchronik sonderlich, auch ihre Dornröschen- Triologie ( unter Pseudonym ) entlockte mir wenig Interesse. Was nur eine persönliche Preferenz darstellt, nicht mehr, nicht weniger...
Viele verzweifeln über den Megaschachtelsätzen und der Wirrnis eines E.T.A. Höffmann...ich kann nicht genug davon haben.
Es gibt viele Fans der Autorin Anne Rice und ich mag weder sie noch ihre Vampyrchronik sonderlich, auch ihre Dornröschen- Triologie ( unter Pseudonym ) entlockte mir wenig Interesse. Was nur eine persönliche Preferenz darstellt, nicht mehr, nicht weniger...
Viele verzweifeln über den Megaschachtelsätzen und der Wirrnis eines E.T.A. Höffmann...ich kann nicht genug davon haben.
Anne Rice les ich auch gerne bzw. gehört sie für mich zu den Schriftstellern, die meiner Meinung nach spannend schreiben, mich bewegen können. Und das geht entweder mit Psycho, Drama, ironischen Dialogen, Wortspielen oder aber mit schaurig rätselhaft magisch Mystischem, Horror totale.
Und: Ich liebe Schiller! Die Briefe mit Rafael usw. sind einfach genial. Meine gesammelten Werke würd ich für kein Geld der Welt hergeben. Schade eigentlich, dass der gute alte Mann an so ner Lungenkrankheit abgenippelt ist. Der hattes wirklich drauf. *find* Und ich muss gestehn, dass ich früher weder Comics mit riesig aufgeplusterten Sprechblasen, noch Bravo oder Arztromane gelesen hab. Ohne Krimi ging die Mimi nie ins Bett.
Schlagt mich, aber ich hab früher die kleinen 50 Ct. Mysteryhefte mit den grusligen Geschichten gesammelt. Kennt die noch wer?
Liebe Grüße
Schwarze Witwe
Und: Ich liebe Schiller! Die Briefe mit Rafael usw. sind einfach genial. Meine gesammelten Werke würd ich für kein Geld der Welt hergeben. Schade eigentlich, dass der gute alte Mann an so ner Lungenkrankheit abgenippelt ist. Der hattes wirklich drauf. *find* Und ich muss gestehn, dass ich früher weder Comics mit riesig aufgeplusterten Sprechblasen, noch Bravo oder Arztromane gelesen hab. Ohne Krimi ging die Mimi nie ins Bett.

Liebe Grüße
Schwarze Witwe
-
- Beiträge: 1653
- Registriert: 30. Sep 2005 19:19
Ja, natürlich kenne ich diese Mystery-Stories, ebenso wie Gaslicht-Romane...schnell was unheimliches und unheimlich günstiges für die Bahn/Busfahrt...ich habe ebenso die grottenschlechten John Sinclair verschlungen und es gibt nichts schöneres und übleres als Sinclair Hörspiele, die Vampi Triologie... watt übel...
Halt ! Es gibt schlechteres...Die Gruselserie von H.G. Francis...Nessie - das Ungeheuer von Loch Ness usw. Absoluter Fan des Duos Tom Fawley und Eireen Fox...Ebenso habe ich alle Dämonenkiller-, alle Larry Brent- und alle Macabros-Folgen. *Zugeb* und alle Folgen Der kleine Vampir
Noriel
Halt ! Es gibt schlechteres...Die Gruselserie von H.G. Francis...Nessie - das Ungeheuer von Loch Ness usw. Absoluter Fan des Duos Tom Fawley und Eireen Fox...Ebenso habe ich alle Dämonenkiller-, alle Larry Brent- und alle Macabros-Folgen. *Zugeb* und alle Folgen Der kleine Vampir
Noriel
Der kleine Vampir *ggg* Ist fast so wie die DDR Serie "Artur der Engel" der hatte ne Melone aufm Kopf, also so nen Rundhut, und ist mit Schirm (Charme und Melone) immer vom Dach der Häuser gesprungen, wo er gerade im Einsatz war. Die Adams Family hab ich auch oft geguckt. 
[img]undefined://www.oyla10.de/userdaten/47646978/bilder/daemona.jpg[/img]
Oder den Sandmann (der Spielfilm mit Götz George)
lg
SW

[img]undefined://www.oyla10.de/userdaten/47646978/bilder/daemona.jpg[/img]
Oder den Sandmann (der Spielfilm mit Götz George)

lg
SW
- Zerberus
- Moderator
- Beiträge: 3429
- Registriert: 15. Okt 2006 14:35
- Religionszugehörigkeit: Religionsfrei
- Wohnort: Immer locker bleiben
- Azazel
- Site Admin
- Beiträge: 11545
- Registriert: 20. Mär 2005 15:54
- Religionszugehörigkeit: keine
- Wohnort: Der Dummheit der Menschheit sind keine Grenzen gesetzt
- Kontaktdaten:
- whitestorm
- Co-Admin
- Beiträge: 3668
- Registriert: 13. Jun 2005 14:43
- Religionszugehörigkeit: kann man das essen
- Wohnort: Magie ohne Gefühle ist wie ein Drache ohne sein Feuer!
hmm...dann teile ich mich auchmal mit. ich mag fontane sehr gern und spontan würde mir da effie briest einfallen, aber auch goethes: die leiden des jungen werther (wobei...Drama? hmm)
und klar...faust....
und klar...faust....
Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus.
"Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski
"Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski