TOXISCHE MEDIZIALPFLANZEN - DOKUMENTATION

Die Magie der Pflanzen und Steine
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Noriel de Morville
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TOXISCHE MEDIZIALPFLANZEN - DOKUMENTATION

Beitrag von Noriel de Morville »

DIE HIER AUFGELISTETEN PFLANZEN SIND ALLESAMT EXTREM TOXISCH BIS TÖDLICH. DIE AUFLISTUNG DIENT REIN DOKUMENTATORISCHEN ZWECKEN. VOR GEBRAUCH UMD MISSBRAUCH DER PFLANZEN WIRD EINDRINGLICH GEWARNT:

DIE MODERATORENBRUT DES MAGISCHEN GARTENS
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Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

Schöllkraut (Chelidonium majus)

Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
Unterfamilie: Papaveroideae
Gattung: Schöllkräuter (Chelidonium)


Beschreibung/Vorkommen
Es wächst in der Nähe von menschlichen Wohnstätten, etwa auf Schuttplätzen und sogar in Mauerspalten. Die bis zu 70 cm hohe Pflanze besitzt grüngraue, buchtig eingekerbte Blätter, die an der Unterseite heller sind und eine leichte Behaarung aufweisen. Die Blüten sind gelb und ca 2 cm lang (Mai bis Oktober).

Beim Abbrechen der Stengel oder Einreißen der Blätter tritt ein gelb-oranger Saft zum Vorschein, der in der Volksmedizin bei Hauterkrankungen wie Warzen verwendet wurde. Er wirkt stark reizend.
[img]undefined://perso.orange.fr/erick.dronnet/images/chelidonium_majus1.jpg[/img]

Inhalststoffe
Schöllkraut ist toxisch.
Es enthält insgesamt 10 Alkaloide. Die wichtigsten sind Chelerythrin, Chelidonin, Spartein, Chelidoxanthin und Sanguinarin.


Vergiftungssymtome
Schwere Reizungen des Magen-Darm-Traktes. Brennen, Schmerzen, Erbrechen, blutige Durchfälle und Kreislaufstörungen. In schweren Vergiftungsfällen kann es zum Tod im Kollaps kommen.
Noriel de Morville
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Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)


Familie : Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Gattung: Fingerhut (Digitalis)


Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) ist eine rosettenbildende zweijährige oder kurzlebige Staude . Fingerhut ist in allen Bestandteilen hochgiftig. Bereits der Verzehr von zwei Fingerhutblättern kann zu einer tödlichen Vergiftung führen.
[img]undefined://www.botanik.uni-karlsruhe.de/garten/fot ... ut%201.jpg[/img]
Namensherkunft
Digitalis leitet sich von dem lateinischen Wort „digitus“ = Finger ab und bezieht sich auf die fingerhutähnliche Form der Blüten.

Standort
Die Pflanzen sind in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. Sie alle haben röhrenförmige, zweilippige Blüten, die in großen Trauben stehen. Die Arten gedeihen am besten im Halbschatten in humusreicher, durchlässiger Erde. Steht Fingerhut in der vollen Sonne, richten sich alle seine Blüten nach Süden aus – ein natürlicher Kompaß für den verirrten Wanderer.

Verbreitungsgebiet
Der Rote Fingerhut ist in Westeuropa sowie dem westlichen Süd-, Mittel- und Nordeuropa beheimatet. Auf Waldlichtungen und an Waldrändern ist die Pflanze oft in großen Mengen zu finden. Seit dem 16. Jahrhundert ist er als Zierpflanze auch in Gärten zu finden.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Fingerhut als Mittel gegen Herzinsuffizienz wird seit dem späten 18. Jahrhundert verwendet. Anwendung fand die Pflanze jedoch bereits im 16ten Jahrhundert in Irland; verbunden mit magischen Bräuchen sollte die Pflanze gegen den "Bösen Blick" helfen. Die Engländer verwendeten die Pflanze als Brechmittel, zur Förderung des Auswurfs bei Bronchitis und um 1700 sogar gegen die Schwindsucht.
Der Fingerhut war im Altertum unbekannt. Er soll zuerst im 5. Jahrhundert in Irland heilkundlich genutzt worden sein. Man nannte die Pflanze damals "Frairie`s Herb" und versuchte mit ihr "verhexte" Kinder zu heilen, was oft tödlich endete. Seit dem 11. Jahrhundert wurde der Fingerhut in England angewandt und fand 1650 Gebrauch zur Behandlung von Geschwüren.
Im Jahre 1786 entdeckte der Schotte William Withering die richtige Dosierung sowie die herzstärkende Wirkung der Pflanze, nachdem er sie zuerst bei Wassersucht verwendete. Seinen Siegeszug begann der Rote Fingerhut, nachdem es gelang die wirksamen Digitalisglycoside zu isolieren.

Wirkstoffe
Der Wirkstoff des Fingerhuts sind sogenannte Herzglykoside, die heute allerdings überwiegend aus dem wolligen Fingerhut gewonnen werden. Herzglykoside regen den geschwächten Herzmuskel an, sich wieder stärker zusammenzuziehen.

Auch schon bei therapeutischen Dosen kann es zu Vergiftungen kommen, da die Wirkungsbreite der Digitalisglykoside gering ist. Die Pflanze enthält vorwiegend in ihren Blättern die hochgiftigen Digitalisglycoside. Je nach Tages- und Jahreszeit schwankt der Gehalt der Glycoside zwischen 0,1 und 1%.

Vergiftungssymtome
Übelkeit und Erbrechen, das tagelang anhalten kann. Es erfolgen Sehstörungen, verminderte Pulsfrequenz, teilweise unter 50 Schlägen, im weiteren Vergiftungsverlauf auf unter 20 Schlägen pro Minute sinkend. Trotzdem steigt der Blutdruck an, es kommt zu Herzrhythmusstörungen, letztlich kann der Tod durch Herzstillstand eintreten. Die tödliche Dosis liegt etwa bei 2,5 g der Blätter.

Fingerhut im Brauchtum
Der Sage - besonders den englischen und irischen Sagen nach - dient der Fingerhut dem Elfenvolk als Kopfbedeckung. Böse Feen sollen die Blüten einst den Füchsen als Handschuhe geschenkt haben, damit diese lautlos ihr Wesen in den Hühnerställen treiben konnten. Die Zeichnung der Blüten stammt daher von den Fingerabdrücken der unglückbringenden Feen.


Fingerhüte

* Rostiger Fingerhut (D. ferruginea)
* Großblütiger Fingerhut (D. grandiflora)
* Wolliger Fingerhut (D. lanata)
* Gelber Fingerhut (D. lutea)
* Roter Fingerhut (D. purpurea)


Rote Fingerhut ist vor allem wegen seiner Herzwirkung bekannt. Die enthaltenen Wirkstoffe Digitoxin und Digoxin senken die Schlagfrequenz und bewirken ein stärkeres Zusammenziehen des Herzmuskels.

Die Giftpflanze wird in der chinesischen Medizin traditionell auch gegen Krebs eingesetzt.
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)

Familie: Hahnenfußgewächse(Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Delphinieae
Gattung: Eisenhut (Aconitum)


Fuchswurz, Giftkraut, Kappenblume, Sturmhut, Tübeli, Venuswagen, Wolfskraut, Würgling, Ziegentod

Blauer Eisenhut zählt zu den schönsten und gleichzeitig giftigsten Pflanzen Mitteleuropas. Sowohl die oberen Pflanzenbestandteile, der Samen und insbesondere die Wurzelknollen sollten daher mit Vorsicht gehandhabt werden, da schon durch Berührung das Gift in menschliche Haut eindringen und dort Hautentzündungen sowie schwere Vergiftungen auslösen kann.

Beschreibung
Blauer Eisenhut ist eine ausdauernde, krautige Staude, die 50 bis 150 cm hoch wird. Die Blätter sind handförmig und 5- bis 7-fach geteilt. Es gibt sechs bis neun dunkelblaue Blüten, die in endständigen Trauben auftreten.

Verbreitung, Vorkommen
Die Wildform kommt in den Alpen und Mittelgebirgen an Bachufern und feuchten Wiesen vor, bevorzugt auf kalkhaltigen Böden.


ALLE EISENHUT-ARTEN STEHEN UNTER NATURSCHUTZ


Aconitin und andere Alkaloide.

Vorsicht: Der Eisenhut gehört zu den giftigsten heimischen Pflanzen. Er darf deshalb in konzentrierten Zubereitungen niemals ohne ärztlichen Rat angewendet werden. Kinder müssen vor ihm gewarnt werden. Es soll schon zu Vergiftungen allein dadurch gekommen sein, dass man eine Knolle längere Zeit in der feuchten Hand hielt!

* Alkaloide: Aconitin, Picroaconitin, Mesaconitin, Hypaconitin.
* Alkamine : Aconin, Napellin, Neopellin, Neolin.


Alle Pflanzenteile, besonders der Wurzelstark sind stark giftig. 0,2 g Wurzel verursachen bereits Vergiftungserscheinungen, 2 g Wurzeln sind bereits tödlich.

Verwendung
Eisenhut wirkt über das Nervensystem auf fast den gesamten Organismus. Vorrangig ist die schmerzlindernde Wirkung bei Neuralgien, Ischias und Gicht. Zusätzlich wirkt er gegen Fieber. In der Homöopathie setzt man den Eisenhut auch bei gewissen Herzleiden ein. Als Hausmittel fand er nur zögerlich Verwendung, wegen seiner Giftigkeit. Erst nach dem Mittelalter wurde er neben den genannten Leiden auch gegen Schlaflosigkeit sowie Entzündungen im Verdauungstrakt eingesetzt.

Nochmals soll davor gewarnt werden, den Eisenhut in konzentrierten Zubereitungen selbst anzuwenden. Es besteht wegen seiner Giftigkeit akute Lebensgefahr! Nur in den Händen eines Arztes ist er ein hochpotentes und nützliches Arzneimittel.

Vergiftungserscheinungen
Schon wenige Minuten nach dem Verzehr von Pflanzenteilen macht sich ein Brennen im Mund und Kribbeln am ganzen Körper bemerkbar. Gleichzeitig kommt es zu Schweißausbrüchen, die von Frösteln und starkem Kältegefühl abgelöst werden. Hinzu kommen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und starker Speichelfluss. Das Gift blockiert die Muskelendplatten und führt zu einer Herzarythmien, Krämpfen und Kreislauflähmungen.
Parästesien, , Muskelkrämpfen Hypothermie, Bradykardie, Herzrythmusstörungen und zentrale Atemlähmung
. Schliesslich sterben die Gliedmaßen ab, die Atmung verflacht und wird immer langsamer.Nach20 Minuten kann durch Kollaps der Tod eintreten!

Wissenswertes
Der botanische Name Aconitum wurde im alten Griechenland als Kollektivname für starke Gifte verwendet. Vom lateinischen nápus = Rübe stammt die Bezeichnung napellus, was sich also auf die rübenartig verdickte Wurzel bezieht.

Systematik
Botanisch unterscheidet man innerhalb der Art folgendene Unterarten:

* Aconitum napellus neomontanum
* Aconitum napellus formosum
* Aconitum napellus tauricum



[img]undefined://www.wildstauden.ch/pflanzen/bilder_db/A ... llus14.jpg[/img]

Legenden um den BLAUEN EISENHUT

Der blaue Eisenhut ist eine der Giftpflanzen, die über Jahrhunderte gerne als
Mordinstrument verwendet wurden. Einer griechischen Sage nach entsproß die Pflanze dem Geifer des Höllenhundes Zerberus. Von den Mauren wurde das Gift noch in der Mitte des 16. Jahrhunderts als Pfeilgift benutzt.

Das Synonym
Wolfskraut rührt wohl von der Aussage her, dass der Eisenhut selbst Wölfe töte.

Die griechische Mythologie weiss, weswegen der Eisenhut solch starke Giftigkeit besitzt.
Herakles ist der Schuldige, neben Orpheus der einzige Bezwinger des Höllenhundes Zerberus, Wächter der Unterwelt. Die Wut gegen Herkules übertrug sich auf den vom überwältigten Cerberus gestreiften Eisenhut, den dieser mit seinem Geifer besudelte.

Die griechische Zauberin
Medea bediente sich des Eisenhutes, um Rache an ihrem untreu gewordenen Ehemann Jason zu nehmen, indem sie versuchte, damit seinen Sohn Theseus zu töten.

Aus dem Russischen stammt die Legende, dass sich
Luzifer unter einem Eisenhut versteckte, als er aus dem Himmel vertrieben wurde. Der Erzengel Gabriel soll ihn dort aber aufgespürt und die Pflanze mit einem Blitz durchschossen haben, so dass Luzifer weglief.
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

Colchicum autumnale - Herbstzeitlose

Familie: Zeitlosengewächse (Colchicaceae)
Gattung: Zeitlose (Colchicum)


Hahnenklöten, Hennegift, Herbstblume, Herbstlilie, Hundsblume, Hundshoden, Hundsknofel, Kuhditzen, Kuheuter, Läuseblume, Leichenblume, Michelsblume, Michelwurz, Nacktarsch, Nackte Hur, Nackte Jungfer, Giftkrokus, Teufelswurz, Wiesenlilie, Wiesensafran, Wilde Zwiebel, Winterhauch, Zeitlose.

[img]undefined://www.rotholl.at/fotos/11482/big/herbstzeitlose.jpg[/img]
Beschreibung
Die Pflanze stammt aus Westasien und Teilen des östlichen Mittelmeerraumes, findet sich heute aber verbreitet auch in Süd-, Mittel- und Westeuropa. Im Sommer bildet sie eine Zwiebel mit Seitenspross, aus dem von August bis Oktober die Blüten entstehen. Sie sind meist blassrosa bis zartviolett gefärbt. Während des Winters wird die ursprüngliche Zwiebel abgebaut. Gleichzeitig wächst der Seitenspross zu einer neuen Zwiebel heran.

Toxizität
Alle Teile der Pflanze enthalten das giftige Alkaloid Colchicin. Vergiftungserscheinungen treten meist erst mit zwei bis sechs Stunden Verzögerung ein. Die Symptome äußern sich zunächst in einem Brennen im Mund. Es folgen Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen mit Durchfällen. Je nach Dosis kann es vor allem bei Kindern bis zum Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen kommen. In der Literatur wird eine Sterblichkeit von 90 Prozent angegeben.

Colchicin
Colchicin ist ein Gift aus den Samen der Herbstzeitlosen. Er wurde früher zur Behandlung von Gicht eingesetzt. Colchicin ist ein kompliziertes a-Tropolonderivat der Summenformel C22H25NO6. Es handelt sich um ein Alkaloid.
Colchicin ist ein so genannten Mitose-Hemmstoff, der beim Zellteilungsprozeß den Übergang von der Metaphase zur Anaphase verhindert. Wird er von einem Menschen in hinreichender Dosis eingenommen, so werden Zellteilungsprozesse im Körper verhindert, dadurch kommt es überall im Körper zur Bildung nichtfunktionsfähiger Zellen, deren Beseitigung das Immunsystem überlastet. Dies führt zu schweren Vergiftungserscheinungen und kann lebensgefährlich sein. olchizinhaltige Präparate fallen unter die rezeptpflichtigen Medikamente und dürfen nie ohne Kontrolle durch den Arzt eingenommen werden
Noriel de Morville
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Gefleckter Schierling (Conium maculatum)


Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Schierlinge (Conium)


Beschreibung
Die zweijährige Staude wird bis zu 2 m hoch. Ihre kahlen Stengel sind hohl, längs gerippt und von einer Art blauem Reif überhaucht, im unteren Teil rot gefleckt. Die zusammengesetzte Dolde weist bis zu 20 Strahlen auf. Sie besitzt an der Basis wie auch an den Döldchen mehrere Hüllblättchen. Die weißen Blüten sind einfach. Die Blätter des Schierlings sind dreifach gefiedert. Ein Blatt bildet optisch ein Dreieck. Die weißliche Wurzel ist spindelförmig.
[img]undefined://img86.imageshack.us/img86/1201/coniummaculatumplantuf7.jpg[/img]
Vorkommen
Die Pflanze findet sich auf typischen Flächen wie Schuttplätzen oder Brachen. Sie liebt tiefgründigere nahrhafte Lehmböden und gilt als Stickstoffanzeiger.

GIFTIGKEIT
Der Schierling gehört zu den rund 18 giftigsten einheimischen Pflanzenarten. Sein in allen Teilen vorhandener Wirkstoff ist das Alkaloid Coniin, das für den Erwachsenen in einer Dosis von 0,5 - 1g tödlich ist. Besonders stark ist das Gift in den unreifen Früchten konzentriert. Es wirkt vor allem auf das Nervensystem und äußert sich durch Brechreiz, Verlust des Sprach- und Schluckvermögens und Muskelkrämpfe, bis schließlich durch Atemlähmung der Tod eintritt.
Noriel de Morville
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Schneerose - Helleborus niger


Familie: Hahnenfußgewächse
(Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Helleboreae
Gattung: Nieswurz (Helleborus)


Schneerose, Schwarze Nieswurz, Schneebleamal, Märzenkaibl, Krätzenblum, Christrose

Die Pflanze ist geschützt.

[img]undefined://img86.imageshack.us/img86/9921/helleborusniger1dm0.jpg[/img]
Beschreibung
Schneerosen werden 10-30 cm groß und gehört zu den wenigen Gewächsen, welche sehr zeitig im Jahr (Februar bis April) blühen. Die Blütezeit kann jedoch je nach Schneelage erheblich variieren. So können auch Dezember bis Mai Blüten erscheinen.
Die bis zu 10 cm großen weißen oder rosa gefärbten porzellanähnlichen Blüten werden von 5 bleibenden Kelchblättern gebildet. Ihre Blütenfarbe reicht von Grün, über Weiß, Rosa, Rot bis zu Purpur, welches sie beim Verblühen annehmen. Es sind auch Sorten mit gesprenkelten und gepunkteten Blütenblättern bekannt. Der kräftige Wurzelstock ist schwarz.


Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst die östlichen Nord- und Südalpen (westwärts bis Vorarlberg). Besonders häufig ist sie in den Kalkalpen und im nördlichen Appenin zu finden. Sie bevorzugt als Standort lichte Gebirgswälder mit nährstoffreichen Kalk- und Kreideböden. Sie kommt jedoch auch mit Standorten zurecht, die feuchte und humose Böden aufweisen.

GIFTIGKEIT
Die Pflanze ist wegen des bitteren, stark herzwirksamen Glykosids Hellebrin und des Saponins Helleborin sehr giftig. Die Symptome Schwindel, Durchfall und Kollaps ähneln denen einer Herzglykosid-Vergiftung.
Weitere Giftstoffe sind Saponine und Protoanemonin, die in erster Linie haut- und schleimhautreizend wirken.
Alle Pflanzenteile sind giftig. Die stärkste Hellebrin-Konzentration findet sich jedoch im Wurzelstock, so dass Vergiftungen durch Schneerosen eher selten beobachtet werden.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Die schwarzbraune Wurzeln wurden als Herzmittel und harntreibendes Medikament genutzt. Allerdings wiesen bereits im 16. und 17. Jahrhundert Kräuterbücher auf die Giftigkeit dieser Pflanze hin und auf die Gefahr einer Überdosierung.
In der Volksmedizin fand die Schneerose als Brech- und Abführmittel Verwendung.
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 22. Feb 2007 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
Noriel de Morville
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Maiglöckchen ( Convallaria majalis )


Familie:Mäusedorngewächse (Ruscaceae)
Gattung:Convallaria


Auf diese tödlich giftige Pflanze möchte ich eingehen, weil ich im Frühjahr beim Kräutersammeln mehrfach auf Bärlauchsammler gestoßen bin, die statt Bärlauch fröhlich Maiglöckchenblätter ernteten. Die Blätter sind zum Verwechseln ähnlich, bitte VORSICHT walten lassen.

Maiglöckchen sind tödlich giftig, auch die roten Beeren, und stehen unter Naturschutz.

[img]undefined://img296.imageshack.us/img296/6159/convallariaxp5.jpg[/img]

Beschreibung
Die meist zwei Blätter des bis zu 25 Zentimeter hohen Maiglöckchens sind länglich-oval, seinem Namen entsprechend blüht es . An einer Rispe hängen dabei mehrere weiße( auch zart rosafarbene) stark duftende, glockenförmige Blüten. Im Sommer bilden sich daraus rote, runde Beeren.

Verbreitung
Die Pflanze ist in Europa in Wäldern und Bergmatten beheimatet, am Standort wächst es sehr dicht. Maiglöckchen bevorzugen schattige, feuchte Standplätze und lockere, warme Böden. Es unterdrückt Wildkraut und verträgt auch mehr Sonne in feuchtem Boden.

Andere Convallarien werden häufig ebenfalls als Maiglöckchen bezeichnet, obgleich sie eigene Arten sind.


GIFTIGKEIT
Das Maiglöckchen ist wegen der in der Pflanze enthaltenen Glykoside zugleich Gift- und Heilpflanze (die Glykoside des Maiglöckchens wirken ähnlich wie die Digitalisglykoside des roten Fingerhuts). Die Inhaltsstoffe der Pflanze werden nicht nur in der traditionellen Heilkunde, sondern teilweise auch in der Schulmedizin eingesetzt.

Inhaltsstoffe:
Asparagin, Flavonoide und über 30 Glykoside (bes. Convallatoxin, Convallatoxol), sie werden bei Herzkrankheiten eingesetzt.

Besonderheiten
Maiglöckchen wirken heilend auf Beerensträucher, sie verbessern den Ertrag. Auch für Baumscheiben (Sauerkirschen/Monilia) geeignet. Starke Vermehrung durch unterirdische Ausläufer.

Arten:

C. majalis: Blüte weiss, 5, 15 cm.

Grandiflora: grosse, weisse Blütenglöckchen, duftend, 5, Grösse 20 cm.

Lineata: Blute weiss, 5, 20 cm. Blätter haben gelbe Längsstreifen.

Plena: Blüte rosaweiss, gefüllt, 5, 20 cm.

Rosea: zartrosa Blütenglöckchen, 5, 20 cm.
Noriel de Morville
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Echte Engelwurz ( Angelica archangelica )


Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Engelwurzen (Angelica)



Erz-Engelwurz, Brustwurz

[img]undefined://img86.imageshack.us/img86/6679/echteengelwurzhe2.jpg[/img]
Beschreibung
Die schnellwachsende, zweijährige Pflanze wird bis zu 2 m hoch und hat tief eingeschnittene, hellgrüne Blätter. Im Spätsommer bringt sie Dolden mit kleinen, hellgrünen Blüten hervor. Die Art wächst sowohl im Schatten wie auch in der Sonne. . Der Echten Engelwurz ähnlich ist die bei uns häufigere Wilde Engelwurz (Angelica sylvestris).

Inhaltsstoffe
Ätherisches Öl (vorwiegend Terpene), Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz, Furocumarin, organische Säuren Die Berührung mit dem Kraut kann zu chemischen Brandwunden führen – ab Mai enthält die Pflanze die phototoxisch wirkenden ätherischen Öle. Es sind die Furocumarine, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen und zu Dermatitis führen können.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde
Die ältesten Schriftzeugnisse über Kultur und Verwendung stammen aus Skandinavien, Island und Grönland. Auf skandinavischen Märkten war sie seit dem 10. Jahrhundert erhältlich. Es waren die Wikinger im 10. Jahrhundert, die die Engelwurz in Mitteleuropa einführten. Im Mitteleuropa kam die Engelwurz als Kulturpflanze im späten Mittelalter auf, und zwar zunächst in den Klostergärten. Seit dem 15. Jahrhundert erfreute sie sich in Europa großer Beliebtheit und wurde als das wichtigeste aller Heilkräuter eingestuft. Während den Pestepedemien kauten Ärzte auf der Wurzel der Engelwurz, um sich vor Ansteckung zu schützen.
In der Volksmedizin wurde Engelwurz als Gegenmittel gegen Tollkirschenvergiftung eingesetzt. Sie sollte aber auch bei Alkoholvergiftung wirken.


Engelwurz - Wein
Anwendung: als Verdauungshilfe

Engelwurzaufguss
Anwendung: Gegen Verdauungsschwäche und Blähungen, bei Appetitlosigkeit, Katarrhen, Bronchitis, Rheuma, Gicht, Nervenschmerzen
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Efeu - Hedera Helix


Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Gattung: Efeu (Hedera)


Beschreibung
Efeu ist eine immergrüne, mehr oder weniger ( kommt auf die Sorte an) winterharte Pflanze, die durch ihre Wurzeln in der Lage ist, an Mauern empor zu ranken und dabei Höhen bis zu 20 Meter erklimmen kann. Fehlen solche Klimmstützen, so überwuchert der Efeu gelegentlich flächendeckend den Boden. Efeu ist der einzige mitteleuropäische Repräsentant der Araliengewächse. Im Alter verändert sich die Blattform. Bei Pflanzen, die über 20 Jahre alt sind, geht die fünffingrige Blattform in eine rautenförmige Blattform über. Efeu in extrem schattigen Lagen kommt nie zum Blühen (September bis Oktober) bildet also nur Kriechsprosse aus.

Aufgrund der späten Blüte ist Efeu eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen.

[img]undefined://img244.imageshack.us/img244/662/hedera20helix202my0.jpg[/img]
Efeu in der Pflanzenheilkunde
Sämtliche Pflanzenteile sind auf Grund des Saponingehalts giftig. Allerdings finden Zubereitungen aus Efeublättern wegen ihrer entkrampfenden Eigenschaften verstärkt Verwendung in Mitteln gegen Bronchitis. Sie werden gerne in der Kinderheilkunde eingesetzt. Efeublätter werden in sehr geringen Mengen außerdem in Bronchialaufgüssen verwendet, da ihr Gehalt an Saponinen den Abtransport des Schleims verbessert. In der Volksheilkunde wird ein Efeu-Umschlag bei Nervenschmerzen empfohlen. In der Neuzeit war man auch von der empfängnisverhütenden und sogar abtreibenden Wirkung der Pflanze überzeugt.

Efeu im Brauchtum

Wenn Grabstätten häufig mit Efeu bepflanzt werden, so ist das eine meist unbewusste Nutzung des Symbols vom ewigen Leben. Wie im Leben so im Tod steht als Devise auf manchem alten efeuumschlungenen Grabstein. Als Hinweis auf treue Verbundenheit und ewiges Leben ist die besonders häufige Darstellung von Efeublättern auf Sarkophagen und Katakombenfresken zu verstehen. Der Efeu bedeutet, dass die Seele lebt, wenn auch der Körper tot ist. Schon in Griechenland soll Efeu aufgrund dieses Symbolgehalts zur Hochzeit überreicht worden sein.

Da der Efeu nicht bestehen kann, ohne sich anzuschmiegen, ist er seit alters auch Sinnbild der Freundschaft und Treue. Als immergrüne Pflanze schon im Altertum Sinnbild der Treue und des ewigen Lebens. Im alten Griechenland erhielt ein Brautpaar einen Efeuzweig als Symbol immerwährender Treue.

Da Efeu sowohl im Alten Ägypten als auch Rom und Griechenland den Göttern des Weines zugeordnet war, galt er auch als Symbol der Heiterkeit, der Geselligkeit und der Freundschaft.

In Westfalen brachten am 4. Fasten-Sonntag Mädchen den Nachbarn Efeukränze, die über dem Herd aufgehängt wurden, um so den Frühling ins Haus zu bringen.

Als Orakelpflanze soll Efeu am 24. Februar - Matthias - verwendet worden sein. Nachts tanzten die Mädchen bei Fackelschein und warfen die Efeu- und Strohkränze ins Wasser. Hinter ihrem Rücken mussten sie versuchen einen Kranz zu fassen. Der Efeukranz bedeutete Glück in der Liebe, es sollte noch in demselben Jahr Hochzeit sein. Der Strohkranz zeigte dagegen Unglück an.

Ebenso wurde mit Efeublättern in der Andreasnacht orakelt. Man warf zwei Efeublätter in eine Schale mit Wasser, so dass sie auf der Oberfläche schwammen. Waren die Blätter am nächsten Morgen zusammengetrieben, dann sollte es noch in diesem Jahr Hochzeit geben. Trieben sie getrennt voneinander, dann musste man noch länger warten.
Noriel de Morville
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Mistel – Viscum album


Familie: Mistelgewächse (Viscaceae)
Gattung: Misteln (Viscum)


In Europa kommen nur eine Handvoll Arten vor. Die bekannteste davon ist "unsere" Weißbeerige Mistel (Viscum album): Sie kommt, mit mehreren Unterarten, fast in ganz Europa vor, so von Süd-Italien bis Südschweden; außerdem durch das gemäßigte Eurasien bis hin nach Japan.

[img]undefined://img244.imageshack.us/img244/7778/viscumalbum03tb7.jpg[/img]
Beschreibung
Weißbeerigen Misteln sind ausdauernde, immergrüne und weitgehend kugelig wachsende Halbschmarotzer von bis zu einem Meter Durchmesser. Ihre Blütezeit dauert von Februar bis Mai. Die gelb-grünen eingeschlechtigen Blüten sind dabei knäuelig angeordnet und eher unscheinbar. Die Früchte sind runde weiße Scheinbeeren. Die europäischen Weißbeerigen Misteln wachsen sowohl auf Laub- als auch auf Nadelbäumen

Inhaltsstoffe
Alle Pflanzenteile enthalten – so wird immer wieder behauptet – giftige, basische Polypeptidgemische (Viscotoxine). Die Giftstärke ist angeblich wirtsabhängig, am höchsten bei Ahornbewohnern und auf Linden, am geringsten bei Pflanzen von Apfelbäumen. Fütterungs- und Selbstversuche erwiesen keine Giftigkeit. Nutzung
In der Pfkanzenheilkunde nutzte man Blätter und junge Zweige, die als Wirkstoffe Aminosäuren, Saponine, organische Säuren enthalten. Als Aufguss oder Tinktur fanden diese Essenzen Verwendung mit angeblich blutdrucksenkender und krampflösender Wirkung. Auch gegen Arteriosklerose wurden Mistelpräparate eingesetzt.


In der wissenschaftlichen Medizin sind Mistelpräparate inzwischen allerdings angeblich "wegen erwiesener Unwirksamkeit" obsolet.

Gegenanzeigen
Wird Mistelaufguss in größeren Mengen als angegeben getrunken, können Magen-Darm-Störungen auftreten, die aber nach Absetzen der Dosis recht schnell wieder verschwinden. Bei hartnäckigen Beschwerden sollten auch Mistelanwendungen mit dem Hausarzt abgestimmt werden, insbesondere, wenn noch andere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden.



Das Pflücken wildwachsender Misteln ist in Deutschland aus Naturschutzgründen untersagt.


[img]undefined://img244.imageshack.us/img244/1406/viscalb2lm7.jpg[/img]

Mistel im Brauchtum

Insbesondere in nordischen Ländern ist bis heute der Brauch verbreitet, zur Wintersonnenwende Misteln auf unterschiedliche Art als symbolische Schutzgaranten und Glücksbringer zum Julfest zu nutzen.

Die Germanen glaubten, sie sei vom Himmel gefallen und betrachteten sie daher als heilig.

In der keltischen Mythologie gelten Misteln als Magische Pflanzen der Druiden.


BEITRAG VON SHEMOON:

Geschichtliches/Mytologisches:
Die Mistel spielt wie bereits von Noriel erwähnt eine sehr wichtige Rolle bei verschiedenen Völkern.

Bei den Germanen war sie als fürchterliche und todbringende Zauberpflanze bekannt. Dies zeigt sich unter anderem in der Göttersage von Balders Tod .
Balder, ein Sohn Odins, hatte einen Traum von Hel, in welchem sie zu ihm sprach:

"Nun werd' ich, guter Balder, gar bald genießen dein;
In wenig Nächten wirst du in meinen Armen sein."


Die Asinnen und Asen beriefen daraufhin eine Ratsversammlung ein, um herauszufinden ob und wie Balder wirklich Gefahr drohte. Nachdem auch dies keinen Erfolg brachte, reiste Odin selbst in Hels Reich. Er sucht Wala, die Mutter der Nornen auf, und weckt sie. Seine wahre Identität verbergend, erfährt er von ihr wer für Balders Tod verantwortlich sein wird.

"Es kommt von jenem Baume das unheilvolle Reis,
Das halb zu häßlichem Harme Hader zu schießen weiß.
Dieser bringt den Balder zum Scheiterhaufen hin;
Er wird sein Mörder werden zu Nibelhels Gewinn.
Er wird des Lebens berauben Wodans und Frickas Eigen.
Genötigt hab' ich gesprochen; nun aber will ich schweigen."


Während dessen nahm Fricka die Schwüre von Feuer und Wasser, Eisen und allen Erzen, von Steinen, Erden, Bäumen, Vögel und Getier, von Würmern und den Giften, entgegen, Balder niemals ein Leid zuzufügen.

Als Odin in Wallhall ankommt, wird er Zeuge wie alle Götter Baldur umkreisten und ihn mit Dingen bewarfen, von kleinen Ästen und Steinchen, bis hin zu Äxten und Speeren, doch nichts verursachte ihm ein Leid. Loke, war darüber so erbost, daß er sich in der Verkleidung einer alten Frau in Frickas Hallen begab und nachdem er ihr Vertrauen gewann zu ihr sagte:

"Das dünkt mich großes Wunder, daß jegliche Gewalt
Dir Eide habe geschworen, und daß dir nicht entging
Auf Erden und im Himmel ein allereinzig Ding."


Fricka antwortete:

"Es wächst ein Zweig im Land,
Im Westen Walhalls, dieser ist Mistelzweig genannt.
Den Eid von ihm zu fordern, schien mir nich Not zu sein.
Denn er ist gar zu schwächlich, er ist auch gar zu klein."


Als Loke dies eruhr, holte er sich die Mistel und brachte sie zum Ting. Er ging zum blinden Hader, der seinem Bruder Baldur nicht wohl gesonnen war, und erkundigte sich warum er denn nicht an den Wurfspielen teilnähme. Hader erwiederte, daß er weder ein Geschoß habe, noch sehen könne wo sein Bruder stand. Loke gab ihm den Mistelzweig in die Hand, und wies ihm die Richtung in welche er schießen mußte und Balder zu treffen. Balder, von dem Mistelzweig getroffen, sank tot zu Boden.

[img]undefined://img244.imageshack.us/img244/1024/mistelsx0.png[/img]

Bei den keltischen Druiden galt die Mistel als wichtige Zutat ihrer Zaubertränke um Kraft, Mut und Unbesiegbarkeit zu verleihen. Auch sollte sie Gifte unwirksam und Mensch und Vieh fruchtbar machen.

Die Mistel gilt als apotropäisches Amulett, Glücksbringer, Heirats und Liebessegen. Da sie eine immergrüne, und im Winter fruchttragende Pflanze ist, gilt sie als Symbol der Wintersonnwende und des Neujahrsfestes.

In Tirol ist sie auch unter dem Namen Drudenfuß bekannt, und soll vor Hexen und Teufeln schützen.
Auch der Name "Hexenbesen" ist geläufig, und ihre Verwendung als Orakelpflanze.

Im nordamerikanischen Voodoo- Glauben wird die Mistel (Phoradendron flavescens - die Amerikanische Mistel) als Liebeszauber und Amulett getragen. Sie ist der Göttin Erzulie geweiht, die für Schönheit, Liebe und Kreativität steht.

LG
She(e)Moon
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 25. Feb 2007 13:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Noriel de Morville »

Arnika (Arnica montana)

Familie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Gattung: Arnica (Wohlverleih)


Bergdotterblume, Bergwohlverleih, Engelkraut, Fallkraut, Johannisblume, Kraftrose, Kraftwurz, St-Luzianskraut, Stichwurzel, Wohlverleih, Wundkraut, Wolferley, Wolffelei, Wolfsblume, Wolfsdistel, Bergwurz, Gemswurz, Kraftwurzel, Bergwegebreit, Leopardenwürger, Bluttrieb, Mönchskappe, Christwurz, Stichkraut, Verfangkraut, Donnerblume, Engelblume, Mitterwurz, Färberblume

Arnika steht unter Naturschutz.
[img]undefined://img86.imageshack.us/img86/9404/jcs20arnica20montana201zb3.jpg[/img]
Beschreibung
Die aromatisch duftende Arnika wird etwa 20-60 cm hoch und bestitz einen drüsenhaarigen Stengel. Dieser ist mit 1-3 gegenständigen Blattpaaren beblättert. Die Grundblätter sind in Rosetten angeordnet und eiförmig bis lanzettlich und ganzrandig. Das Blattwerk ist 4 bis 7 nervig und behaart.
Die meist einzelstehenden, orangegelben Blüten werden ca. 4,5 - 6 cm groß. Sie besitzt dottergelbe Röhrenblüten und vielnervige Zungenblüten. Die Blütezeit ist Mai bis August.

Vorkommen
Arnika bevorzugt saure und magere Wiesen und ist kalkmeidend. Von der Tallage bis in eine Höhe von 2800 m ist Arnika zu finden. Das Verbreitungsgebiet umfasst die Alpen, Pyrenäen bis zum Balkan sowie eine nördliche Verbreitung bis Südskandinavien.


Alle Teile der Pflanze sind giftig !!! U.a. enthält Arnika das giftige Helenalin, deswegen sollte Arnika als Selbstmedikation nicht innerlich angewendet werden. Das Laub kann aufgrund des Wirkstoffes Arnicin Hautreizungen hervorrufen.


Umschläge mit Arnikatinktur sollen bei Zerrungen von Muskeln und Sehnen, bei Faserrissen und Quetschungen helfen. Blutergüsse klängen mit Hilfe von Arnika-Umschlägen schneller ab, da die Resorption verbessert werde. Diese Wirkung ist auf den Wirkstoff Helenalin zurückzuführen. Bei zu hoher Konzentration von Arnika-Tinktur kann es allerdings zu Reizungen und Schädigungen der Haut kommen, eine Einnahme kann sogar zu Atemlähmung und Herzstillstand führen.

Arnika war in manchen Herz- und Kreislaufmitteln enthalten. Moderne experimentelle Untersuchungen bestätigten die volksmedizinische Verwendung bei Herzschwäche. Die in der Arnika enthaltenen Flavonoide steigern die Durchblutung der Herzkranzgefäße, wodurch es zu einer verbesserten Leistung der Herzmuskulatur kommt. Allerdings kann es bei der innerlichen Einnahme bei zu hoher Dosierung zu gefährlichen Nebenwirkungen wie Schwindel, Durchfall, Herzrhythmusstörungen und Muskelzittern kommen, weshalb nur auf die exakt dosierten Fertigpräparate zurückgegriffen werden sollte.


Arnika im Brauchtum

Arnika zählt zu den alten Zauberpflanzen, worauf einige volkstümliche Namen hindeuten, z.B. Donnerwurz, Wolfsbanner, Johannisblume.

Als leuchtend gelb blühende Pflanze spielte sie früher im Kult der Sommersonnwende eine Rolle. Viele dieser heidnischen Bräuche gingen dann ins volkstümliche Brauchtum über.

So galten die am Johannistag, also dem 24. Juni, dem Tag der Sonnenwende, gesammelten Blüten als besonders heilkräftig.
Am Vorabend zum Johannistags steckten Bauern Arnikasträuße an die Ecken ihrer Getreidefelder. Dies sollte den "Bilmesschnitter" davon abhalten, das Getreide zu vernichten. Dieser war ein Korndämon und ging besonders gerne um die Zeit der Sommersonnenwende über die Getreidefelder und legte dort die Halme um. Dieser Aberglaube beruht aber wahrscheinlich auf guter Beobachtungsgabe, denn auf Arnikapflanzen legt die Arnikafliege (Trypeta arnica), ein Getreidenützling, die Eier ab.

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