EUPHORBIA

Die Magie der Pflanzen und Steine
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Noriel de Morville
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EUPHORBIA

Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIACEAE - WOLFSMILCHGEWÄCHSE

Systematik

Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta)
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Malpighiales
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Gattung: Wolfsmilch (Euphorbia)
Art: Euphorbia milii ( als Beispiel)


Der Botanische Name Euphorbia leitet sich von Euphorbos, einem Leibarzt des Königs Juba II. von Mauretanien (etwa 50 v. Chr. bis 23/24 n. Chr.) ab. Er wurde dieser Gattung durch Linné 1753 (Spec. Pl. (ed. 1), 450) zugeordnet.

Wolfsmilch, Milchkraut, Hexenmilch, Giftmilch, Warzenkraut

Der deutsche Name Wolfsmilch soll an den „beißenden“ Milchsaft der Pflanzen erinnern. Manche deutsche Namensgebungen sind regional verschieden und klingen teilweise seltsam, ich werde sie der Form wegen aufführen. Ansonsten sollte man die BOTANISCHE BEZEICHNUNG grundsätzlich benutzen, damit keine Misverständnisse enstehen ( und dabei enstehen durch ständige Namens- und Zugehörigkeitsänderungen schon genug Misverständnisse )

Die Gattung EUPHORBIA gehört zu meinen persönlichen Favoriten und ich kultiviere einige davon, aber nicht alle Euphorbien sind uneingeschränkt für die Haltung in Haus und Wintergarten geeignet. Von den sogenannten Baumeuphorbien ist DRINGEND ABSTAND ZU NEHMEN !!!

Sind euch in Floristikläden, Gartenfachgeschäften oder Baumärkten schon diese attraktiven Euphorbien aufgefallen? Wunderschöne, kräftige Säulen, die man sich gut in einem sonnigen Wintergarten oder an einem geräumigen Südfenster vorstellen könnte? GENAU DIESE SIND GEMEINT !!!

Diese „Säulen“ sind bewurzelte Äste von Baumeuphorbien wie Euphorbia abyssinica, candelabrum, ingens uva. In ihren natürlichen Habitaten bilden diese Arten riesige ( mind. 10 Meter hohe ) expansive „ Bäume“, die durch ihre imposante, bizarre Gestalt die Landschaft prägen. In der Topf- und Kübelkultur tun diese Euphorbien nichts anderes; die Pflanzen wollen eben jene Größe und Gestalt erreichen. Dabei sind Zuwächse von mehr als einem Meter pro Jahr durchaus üblich und der Besitzer besagter Euphorbien braucht sich nicht eines großartig grünen Daumens zu rühmen. Baumeuphorbien wachsen um so expansiver in Höhe und Breite, je größer sie sind. Das führt unweigerlich dazu, daß sie innerhalb kurzer Zeit an die Grenzen menschlichen Lebensraumes stossen, nämlich an die Decke. Die Triebenden können unmöglich genügend Licht erhalten ( SIEHE FAKTOR LICHT ) und die lichthungrigen Pflanzen, vergeilen, werden krank und sterben langsam und qualvoll ab.

Beschneiden ??? Netter Versuch, der auch durchaus funktioniert, ABER....jeder Schnitt führt dazu, daß die Pflanze sich weiter verzweigt und diese Verzweigungen auch beschnitten werden müssen und wieder beschnitten ...und wieder... Da die Pflanzen praktisch jedes Jahr kräftig zurückgeschnitten werden müssen, wird diese auch nicht ungefährliche Prozedur bald lästig. ( HEFTIGE DORNEN und für WOLFSMILCHGEWÄCHSE ÜBLICHER GIFTIGER MILCHSAFT ) Der arttypische Wuchs geht dabei verloren und verkorkende Schnittstellen sind das kleinste Übel.

Kultivierung am Zimmerfenster oder in einem Gewächshaus üblicher Größe ist für Baumeuphorbien NICHT ARTGERECHT und nur bei Jungpflanzen möglich. Die Pflanzen werden einfach viel zu flott viel zu groß.

WER SICH FÜR BAUMEUPHORBIEN INTERESSIERT UND BEGEISTERT: ....VERZICHTE BITTE IM INTERESSE DER BAUMEUPHORBIE AUF EINE KULTUR DIESER PFLANZE, DIE SOWIESO SCHEITERN UND NUR ZU EINEM QUALVOLLEN MARTYRIUM DER PFLANZEN FÜHRT.

Besucht eure Euphorbienfreunde im Botanischen Garten und bewundert die herrlichen Pflanzen in einem der riesigen Gewächshäuser.


ICH HABE BEREITS EINE BAUMEUPHORBIA IN KULTUR....WAS KANN ICH TUN ???

1. GLÜCKWUNSCH !!! Du bist auf die bizarre Schönheit einer harmlos sich darstellenden Baumeuphorbie reingefallen, ohne Dich vorher ausreichend über die Pflanze zu informieren... und erhälst nun die Quittung


2. Mische die Erde mit viel Sand, sowie Kies und dünge nicht ( nur gaaaaaaaaaaaaaanz selten) und wässere ganz wenig. Das könnte das Ende etwas hinauschieben, Pflanzenfreund, aber es nähert sich unaufhaltsam !!!


.3 Ziehe auf die Kanarischen Inseln und pflanze dort Deine Baumeuphorbie in freier Natur aus, sie wird sich prächtig und artgerecht entwickeln. Du hast eine wundervolle, bizarre und riesige Pflanze im Garten, die Du bewundern kannst. Schicke Photos davon zu Bekannten nach Deutschland und diese werden vor Neid tot umfallen.


4. Fasse Mut, Pflanzenfreund, und entsorge die Baumeuphorbia in der Mülltonne. Dies ist für die Pflanze oft der kürzeste Leidensweg. Ein Siechtum an Deinem Fenster oder gar in einer schönen dunklen Ecke erscheint mir grausamer.



Alternativen zu Baumeuphorbien gibt es reichlich in der Familie der Euphorbiaceae. Es existiert eine große Auswahl kleinbleibender und reichblühender, wuchsfreudiger Euphorbien, welche für die Pflege am Fensterbrett und Sukkulentenwintergarten geeignet sind.

IN MEMORIAM

EINIGE TODESDELINQUENTEN:

EUPHORBIA „ACCURIENSIS“ ( KORREKT: E. ABYSSINICA )

Hierzulande wird eine Baumeuphorbia unter dem Botanischen Namen E. accuriensis in den Handel gebracht. Diese Pflanze existiert aus botanischer Sicht überhaupt nicht. Ihr Name lautet E.abyssinica; auch E. acruensis ist botanisch nicht korrekt. Ihr Name lautet E. ABYSSINICA - ferddich !!! Für die Kultur üblicher Art absolut ungeeignet, sie wird zu flott zu riesig und muss elendig dahinsiechen.
NICHT KAUFEN, PFLANZENFREUND !!!!

EUPHORBIA TRIGONA

Diese Art ist am häufigsten auf Fensterbänken und Haushalten zu finden. WESHALB IST VÖLLIG SCHLEIERHAFT !!!! E. trigona wächst eher strauchförmig , aber genauso rasch und unaufhaltsam wie ihre großen Schwestern. Sie wird viel zu flott viel zu riesig und ist ( auf Dauer) nicht in üblicher Kultur am Leben zu erhalten.

E. trigona ist extrem LEIDENSFÄHIG !!!. Sie überlebt selbst sehr ungünstige Pflegebedingungen ( zu wenig Licht; Fröhlich-Winterliches- Zu-Tode-Wässern; ....) und dieses oft einige Jahre lang. Dabei wächst E. trigona auch noch atemberaubend und flott in die Höhe und Breite. Sie gedeiht scheinbar prächtig; doch ist sie bereits am Absterben, es zieht sich nur bei diesen harten Pflanzen seeeeeeeeeeeeehr lange hin. Wenn E. trigona dann nach einiger Jahren urplötzlich, ohne dass sich Aufstellungsort und/oder sonstige Pflegefaktoren ändern, kollabiert und abstirbt.....dann stehen einige Fragezeichen in den Gesichtern der Besitzer, die ich ihnen gerne beantworte !!!
NICHT KAUFEN, PFLANZENFREUND !!!!


undefined://flowers.foka.ru/Katalog/Image/E/Euphorbia_trigona.jpg


EUPHORBIA INGENS

Droht Euphorbia ingens ( OH JA, SIE WIRD DROHEN...FAST BEDROHLICH MIT IHREM ENORMEN WACHSTUM ) die Zimmerdecke zu durchstoßen, frage den Fachmann. Sie ist eine der giftigsten Arten überhaupt und wird viel zu flott viel zu riesig um artgerecht in Zimmerkultur gehalten zu werden. Dasselbe gilt für die wundervolle EUPHORBIA AMMAK. Auch sie wird einfach viel zu flott zu riesig und ist zu einem qualvollen Siechtum aus Lichtmangel und falscher Pflege verdammt.

Beherzige in eigenen Interesse beim Umpflanzen, Beschneiden, Stecklingsvermehrung:
Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Alle Arbeitsgeräte gründlichst mir heissem Wasser und Seifenlauge reinigen. Handschuhe und Mundschutz im Müll entsoregn ( AM BESTEN GLEICH MIT DER BAUMEUPHORBIE !!! ) Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen!
Na??? Respekt vor Euphorbia bekommen???

Und beschnitten muss sie werden, denn sie wird bekannterweise, viel zu flott viel zu riesig... NICHT KAUFEN, PFLANZENFREUND !!!


undefined://www.biologie.uni-regensburg.de/Botanik/ ... ingens.jpg


WESTERN K-A-K-T-U-S

Die Märkte einer gewissen Supermarktkette boten in der 47. Kalenderwoche verstärkt einen „Westernkaktus“ an. Der Name stand groß auf dem Handgeschriebenen Preisschild. Es waren sehr stattliche, auch mehrtriebige Pflanzen von 70 cm Höhe. Der Preis betrug lächerliche 17,95 EURO.

"Westernkaktus" klingt gut ist aber botanisch nicht korrekt und bei der Namensgebung "Euphorbia acruensis" stimmt nur Euphorbia.

EUPHORBIEN GEHÖREN ZU DEN EUPHORBIACEA UND NICHT ZU DEN CACTACEAE, SIND ALSO FOLGLICH KEINE KAKTEEN UND WIE DER EUROPAMEISTER/FLORISTIK DARAUF KOMMT ( Wir sind mal darauf gekommen, seine HP zu analysiern, na denne...), EUPHORBIEN ALS HALBKAKTEEN ZU BEZEICHNEN IST MIR EIN RÄTSEL. ES GIBT KEINE HALBKAKTEEN !!!


Der Unterschied einer Euphorbia zu einem Kaktus lässt sich leicht feststellen. Den Pflanzenkörper mit einer Stecknadel anstechen. Bei einer Euphorbia tritt weißer ( GIFTIGER ) Wolfsmilchsaft aus. Bei einem Kaktus wäre es nur eine wässrige Flüssigkeit.

Der botanisch korrekte Name ist Euphorbia abyssinica.

Sicher bekommt der Markt die Pflanzen mit diesen irreführend beschrifteten Etiketten. Kunden, die diese Pflanzen dann kaufen und weitere Informationen für einen Westernkaktus suchen sind die Gelackmeierten. Wie sollen sie Informationen zu einer Pflanze finden, wenn sie noch nicht mal den korrekten botanischen oder deutschen Namen kennen, da ihnen diesen niemand sagen kann? Das Supermarktpersonal dürfte mit Botanischer Nomenklatur restlos überfordert sein ( Fairerweise: selbst die Botaniker sind das...)

Zu allem Überfluß waren die Pflegehinweise auf dem Pflanzetikett teilweise falsch ( Nichts Neues, aber immer wieder ärgerlich !). Für die Pflanzenfreunde, die solch eine Pflanze gekauft haben ( siehe: ICH HABE BEREITS EINE BAUMEUPHORBIA ), folgende Informationen:

Die Kultur ist im Prinzip einfach ( siehe: Ich habe bereits eine Baumeuphorbie ), wenn Wärme (min. 15°C, auch im Winter), winterliche Trockenheit, volle Sonne und ausreichend Platz gewährleistet sind.

Mit dem ausreichenden Platz gibt es aber für Privatleute schnell ein Riesenproblem. E. abyssinica wird ein mind. 1O m hoher Baum, der ausserdem extrem schnellwüchsig ist. SIEHE OBEN: KAUFT KEINE BAUMEUPHORBIEN, PFLANZENFREUNDE...

E. abyssinica ( Western K-A-K-T-U-S ):
undefined://www.denverplants.com/foliage/images/EuphAcrur.jpg

GRUNDREGEL der Pflege: LIEBEVOLL VERNÄCHLÄSSIGEN !!!

WEITERE EMPFEHLENSWERTE ARTEN ZUR PFLEGE SIND:

E.GRANDICORNIS, E. MELFORMIS; E. OBESA, E. MAMMILARIS, E.MAMMILLARIS VARIEGATA E. AGGREGATA, E. ENOPLA UVA. INFORMATIONEN, PFLEGEANLEITUNGEN UND GENIALE BILDER DAZU SIND ZU FINDEN UNTER:

[url]undefined://www.euphorbia.de[/url]
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 17. Mär 2007 13:05, insgesamt 33-mal geändert.
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA RESINIFERA ( ECHTE WOLFSMILCH )

Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse

In ihrem natürlichen Habitat, Marokko, wird die Pflanze bis zu 2 m hoch, bei uns erreicht sie nur etwa 50 cm. Aufgrund ihrer Größe ist diese Euphorbia für die Zimmerkultur geeignet und entwickelt sich an einem warmen Südfenster prächtig.

Licht: vollsonnig, auch halbschattige Standorte werden vertragen. Luftiger Standort. Anm besten ist die Süd bis Südwestlage geeignet. Im Sommer kann die Pflanze auch regengeschützt im Freien stehen, auch hier verträgt sie pralle Sonne.

Temperatur: Sie liebt einen stets temperierten bis warmen Standort, obwohl vorübergehend niedrigere Temperaturen bei völliger Trockenheit nicht schaden, im Winter benötigt E. resinifera mindestens 10°C. Am besten einfach im warmen Zimmer ( es kommt ja zu einer Nachtabsenkung ) stehen lassen. Pflanze liebt Frischluftzufuhr und verträgt trockene Luft sehr gut.

Feuchtigkeit: Im Sommer ziemlich wenig bis mäßig feucht halten, in der winterlichen Ruhezeit sparsam,fast gar nicht gießen( Temperaturabhängig ) Die Pflanze ist sukkulent und nimmt längere Trockenphasen nicht übel, zu viel Wasser ist tödlich !!! LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN !!!

Vermehrung: Seiten- und Basalsprosse abtrennen, in Wasser kurz ausbluten und 3-4 Wochen an der Luft die Schnittwunde abheilen lassen; dann in leichtem, sandigem Substrat bewurzeln.

Erde: Kakteenerde mit 30-40% mineralischen Zusätzen wie Zusatzsand, feinkörniger Kies, Vulkansteingruss und Perlit. Immer an eine gute Drainageschicht denken, damit überschüssiges Wasser schnell ablaufen kann und die empfindsamen Saugwurzeln nicht leiden oder gar absterben. Beim Umtopfen nicht zu tiefe Töpfe verwenden und am besten Tontöpfe verwenden, da über die feinporige Tonwand Wasser besser verdunstet als über die undurchlässige Wand eines Plastiktopfes.

Dünger: Im sommerlichen Wachstum einmal im Monat 0,1%ig düngen. Am besten mit speziellem, Kakteen- und Sukkulentendünger.

Pflegehinweis: LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN

HINWEIS: ALLE EUPHORBIEN ENTHALTEN EINEN MEHR ODER WENIGER GIFTIGEN MILCHSAFT !!! VORSICHT !!!

Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen....

undefined://yann.cochard.free.fr/images/21/2189.jpg
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 25. Aug 2006 19:41, insgesamt 8-mal geändert.
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA TIRUCALLI ( BLEISTIFTPFLANZE )

Euphorbiacea - Wolfsmilchgewächse

Standort: Pflanze an einen warmen, sonnigen und luftigen Fensterplatz Platz stellen. Süden oder Südwest und Westaurichtung. Pflanze verträgt trockene Luft hervorragend.

Licht: vollsonnig bis halbschattig, im Winter so hell wie möglich

Temperatur: mäßig warm bis warm, im Winter etwas kühler, niemals unter 12°C. Pflanze liebt Frischluftzufuhr.

Feuchtigkeit: ziemlich trocken halten, während der Ruhezeit nur so trocken halten, daß die Triebe nicht schlaff werden. Ein Zuviel schadet immer, ein Zuwenig ist die Pflanze aus ihrer Heimat gewohnt.

Vermehrung: ausgereifte Stengel an einem Blattknoten abtrennen, eine Woche lang an der Luft die Schnittstelle abheilen lassen und dann in einem sandigen, trockenen Substrat bewurzeln.

Erde: Kakteenerde mit 70% mineralischen Zusätzen wie Sand, Kis, Bims, Vulkansteingruss, Perlit. Wichtig beim Umtopfen: Gute Drainageschicht.

Dünger: im sommerlichen Wachstum höchstens alle 30 Tage düngen. Natürlich mit speziellem Kakteendünger/Sukkulentendünger.

E. tirucalli kann recht groß werden, erreicht aber nicht die Größe der Baumeuphorbien. Auch sie kann jederzeit zurechtgeschnitten werden, was ihrem Wuchs guttut.

Pflegehinweis: LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN

Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen....


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Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 25. Aug 2006 19:41, insgesamt 9-mal geändert.
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA CAPUT-MEDUSAE ( MEDUSENHAUPT )

Euphorbiaceae – Wolfsmilchgewächse

Die Familie der Euphorbien bringt viele Wuchsformen hervor, wie z.Bsp: die Gorgonenhäupter, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem furchterregenden, schlangenumwundenen Haupt der Gorgone Medusa der griechischen Mythologie ( mit etwas Phantasie natürlich ) haben

Diese Art aus Südafrika bildet dünne, mit kleinen Blättern besetzte, bis 75cm lange, kriechende. Einige andere Arten sehen dieser Pflanze sehr ähnlich ( EUPHORBIA INERMIS ), was sehr leicht zu Verwechslungen führen kann. Die Pflanze bringt grüne, unscheinbare Blüten hervor.

Standort: Auf beheizter Fensterbank oder im Sukkulentengewächshaus, warm, hell und luftig. Ein regengeschützter Sommeraufenthalt im Freien ist möglich, wenn die Mindesttemperatur beachtet wird. Trockene Luft wird sehr gut betragen.

Licht: sonnig bis lichter Schatten. Südwest oder Westlage.

Temperatur: warm, im Winter niemals unter 12°C ( besser wärmer halten, bei mindestens 15°C, Pflanze ist sehr kälteempfindlich )

Feuchtigkeit: mäßige Feuchtigkeit, im Winter weniger gießen. Relativ trocken überwintern, aber nicht ganz austrocknen lassen.

Vermehrung: aus Samen oder durch Stecklinge. Den austretenden Milchsaft nicht berühren !. Schnittstelle kurz in Wasser oder in Holzkohlegrus tauchen und vor dem Einsetzen in sandiges Substrat etwa 10 Tage an der Luft die Schnittstelle abheilen lassen..

Erde: Kakteenerde mit 50% Zusätzen aus Bims, Lava , Granitgrus, Sand, Perlit.

Dünger: von April bis September ca alle vier Wochen 0,1%igen Kakteendünger in niedriger Konzentration verabreichen.

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Ebenfalls zu den Gorgonenhäuptern zählend präsentiert sich aus Südafrika ( Kapgegend ) stammend EUPHORBIA INERMIS ( GORGONENHAUPT SYN. EUPHORBIA VIPERIANA ), deren Pflege ähnlich der Euphorbia caput-medusae ist. E. inermis benötigt eine Mindesttemperatur von 15°C und bevorzugt einen sonnigen Stand bis lichten Schatten, also am Südfenster etwas von anderen Pflanzen geschützt. Persönlicher Erfahrungswert: Sie wächst auch an praller Südseite hervorragend. Von November bis März sollte E.inermis kaum gegossen werden. Höchstens tropfenweise. E, inermis bringt weissliche Blütenköpfe hervor. Sie wird ebenso vermehrt wie E. caput-medusae.

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Pflegehinweis:LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN


EUPHORBIA GORGONIS

Herkunft: RSA, Capeprovinz

Habitus: E. gorgonis ist eine dornenlose, kleine Eiuphorbie, eine typische Vertreterin der Gorgonenhaupt-Euphorbien. Der Hauptstamm mit verdickter Pfahlwurzel erreicht einen Durchmesser von ca. 5-10cm. Die Seitentriebe entspringen um den locker eingesenkten Scheitel der Pflanze und sind 0,8 bis 2,5cm lang (in Kultur bei ungünstigem Lichteinfall bis 5cm). Die Blätter sind klein und fallen rasch ab.
Nur an den Seitentrieben erscheinen die einzelstehenden 6-10mm lang gestielten Blüten ( Cyathien). Den purpurroten Honigdrüsen enströmt ein intensiver Geruch.

Kultur: Wegen der Pfahlwurzel sollten tiefe Töpfe verwendet werden. Der optimale Platz ist sonnig und kann zwischen Mai und September im regengeschützen Freien sein. Dies ist vorteilhaft, den so bleiben die Seitentriebe gedrungen. Auch auf der sonnigen Fensterbank bleiben die Seitentriebe im Gegensatz zu anderen Gorgonenhäuptern gedrungen ( Z.Bsp.: Euphorbia flanaganii neigt zu Geilwuchs). Die Ruhezeit liegt zwischen Oktober und März und sollte bei absolut bis relativ trockenem Substrat eingehalten werden.. Die Temperaturen liegen günstigst um 10-15°C. Mässige Bodenfeuchte in der Wachstumszeit, durchdringendes Giessen, aber gut abtrocknen lassen zwischen den Giessabständen. Gedüngt werden sollte wenig niedrig konzentriert mit speziellem Sukkulenten- / Kakteendünger. Umpflanzen sollte man auch selten, so bleiben die Pflanzen kompakt.

Nur aus Samen gezogene E. gorgonis entwickeln den arttypischen Habitus.


EUPHORBIA PUGNIFORMIS

Die Temperatur sollte nicht unter 15°C sinken; etwas Bodenwärme ist günstig. Trockene Luft wird hervorragend vertragen. Auch in zentralbeheizten Räumen ist die Haltung unproblematisch. Viel Licht und einen sonnigen Stand aber auch leichten Schatten oder Halbschatten verträgt sie ausgezeichnet. Ein locker-luftiges Sukkulentensubstrat wird bevorzugt (60-80% Kakteenerde und 40-20% mineralischer Anteil). Während der Wachstumszeit im Sommer sollte mäßig gewässert werden. Im Winter ist weniger zu giessen. Von April bis September mit Kakteendünger in niedriger Konzentration versorgen.

Einige "Gorgonenhäupter"

Euphorbia caput-medusae ist der Klassiker unter den sogenannten Gorgonen-/Medusenhaäptern der Gattung Euphorbia. Sie stammt aus der RSA Capeprovinz und bildet ein Caudex bis zu 8 Zoll im Durchmesser. Die triebe sind länglich schlangenartig und erinnern an die schaurige Schönheit der Gorgone Medusa der Griechischen Mythologie.

Euphorbia inermis ähnelt E. caput-medusae, ist nur im Ganzen etwas schlanker mit längeren Tentakeln und oberirdischem Caudex. Sie stammt genauso aus RSA Capeprovinz. Sie ist auch unter dem Synonym Euphorbia viperiana bekannt.

Euphorbia decepta stammt auch aus der Capeprovinz RSA. Ihr Caudex ist 2 bis 4 Zoll stark,und die Triebe sind r als ein Zoll . In ihrem natürlichen Habita blattabwerfend, bleiben diese in Kultur meist das ganze Jahr hindurch erhalten.

Euphorbia flanaganii ist eine der häufigsten in Kultur zu findenden Medusenhäuptern. Und eine der am leichtesten zu haltenden. Der zentrale Caudex ist im Allgemeinen zwei oder drei Zoll über der Erde, wächst schnell, verbreitert sich bereitwillig und kann eine Schale mit „medusoiden“ Trieben rasch ausfüllen.
Von dieser Art existiert auch E. flanaganii fa. Cristata. Cristataformen verfügen über einen veränderten Vegetationspunkt ( Laune der Natur ) und nehmen ein ungwöhnliches Aussehen an.

Euphorbia fortuita stammt aus Ladismith Capeprovinz / RSA. Sie wächst aus einem knotigen Caudex und steife, zylinderförmige Triebe von etwa 4 Zoll bis ca 8 Zoll Länge kennzeichnen dieses Medusenhaupt.

Euphorbia gorgonis hat ihr natürliches Habitat in der Capeprovinz / RSA nahe Grahamstown. Der Caudex ist meistens unterirdisch, hat kurze, tentakelähnliche Triebe, die sich bei starkem Lichteinfall rötlich färben.

Euphorbia woodii stammt aus Natal / RSA und ähnelt E. flanaganii im Aussehen. Der Großteil des Caudex und der Rübenwurzel liegt unterirdisch..

Euphorbia pugniformis stammt aus der RSA / Östliche Capeprovinz und vertritt die typische Form der mdeusen-/Gorgonenhaupteuphorbien. Sie ist auch unter dem Synonym E. procumbens bekannt und es existieren ebenfalls Cristataformen.

Euphorbia schoenlandii hat einen wie eine riesige Essiggurke geformte Stamm mit vorstehenden Tentakeln und breitete sich mit zunehmendem Alter aus. Eine der schönsten unter den Gorgonenhäuptern.

Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen....
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 29. Aug 2006 22:01, insgesamt 16-mal geändert.
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA MILII ( GlÄNZENDE WOLFSMILCH/CHRISTUSDORN )(Syn. EUPHORBIA SPLENDENS)

Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse


Die starkbedornte, strauchartige Pflanze aus Madagaskar hat stumpf-eirunde bis länglich-spatelige Blätter. Die Blüten werden jeweils von zwei gefärbten Hochblättern umgeben( = CYATHIEN - SCHEINBLÜTEN ) Die Hochblätter sind bei der eigentlichen Art leuchtend zinnoberrot, bei Kultursorten bzw. Hybriden verschiedenartig rot, rosa, rosarot, weiss und leuchtend gelb.

Standort: Im Sommer kann man die Pflanze auch geschützt ins Freie stellen. Ab September im Zimmer kultivieren. Ansonsten hell, luftig und warm bis sehr warm, trockene Luft wird sehr gut vertragen.

Licht: vollsonnig bis halbschattig. Süd, Südwest, West, auch Südost und Ostlage.

Temperatur: warm bis sehr warm, im Winter min. 15°C, Zugluft unbedingt meiden, aber für genügend Frischluft sorgen.

Feuchtigkeit: mäßig gießen, im Winter weniger, aber völlige Ballentrockenheit vermeiden, ganz milde Bodenfeuchte mit Abtrocknen ( nicht Austrocknen !!! ) zwischen den Giessvorgängen. Im Winter wenig bis mässige Bodenfeuchte.

Vermehrung: Stecklinge im März/April in lauwarmes Wasser (35°C) tauchen, damit Milchsaftschnittstelle nicht verklebt. einige Tage an der Luft die Schnittstelle abheilen lassen. Dann in Sand oder sandiger Erde bei 25°C Bodenwärme unter Glas oder Folie bewurzeln lassen. Jungpflanzen einmal oder mehrmals köpfen, damit sie sich gut verzweigen.

Erde: Kakteenerde mit 20% mineralischen Zusätzen wie Bims, Sand Vilkansteingruss, feinster Kies, Perlit.

Dünger: während des Hauptwachstums im Frühling und Sommer alle zwei Wochen 0,1%ig

Blütezeit: zwischen November und April, aber auch zu anderen Zeiten, typische Kurztagpflanze.


Pflegehinweis: Liebevoll vernachlässigen


Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen....

Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 25. Aug 2006 19:40, insgesamt 9-mal geändert.
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA GRANDICORNIS ( GROSSHORNIGE/GROSSHÖRNIGE WOLFSMILCH )

Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse

Die gewaltige, bizarre E. grandicornis wird in Kenia und Südafrika bis zu 2 m hoch . Die dreikantigen Triebe sind mit kräftigen, riesigen Dornen bewehrt. Eine der schönsten Euphorbien überhaupt und durch ihre Größe von 2m für expansive Südfenster und übliche Wintergärten ( Savannenklima) geeignet.

Standort: Für große Exemplare eignet sich ein Kübel als Pflanzgefäß. Hell, warm und luftig sollte der Standort sein. Trockene, warme Heizungsluft wird hervorragend vertragen .Im Sommer kann sie an einem regengeschützen Platz im Freien in voller Sonne stehen, die Nachttemperatur darf NIEMALS unter 15°C sinken !!!

Licht: vollsonnig bis leicht halbschattig. Süd, Süwest oder Westlage; im Winter soviel Licht wie nur möglich.Temperatur: warm bis sehr warm, im Winter mindestens 15°C, Bei Temperaturen unter 15°C kann es zu sogenannten Kälteflecken ( ebenso wie bei MELOKAKTUS ) kommen, die die Pflanze entstellen. Einfach am warmen Wohnzimmerfenster überwintern

Feuchtigkeit: leicht trocken bis mäßig feucht, im Winter trocken, in der Ruhezeit darf die Pflanze NICHT WACHSEN.

Vermehrung: abgeschnittene Teile erst eine Woche lang an der Luft abheilen lassen und dann bei 20-25°C Bodenwärme in sandigem Sübstrat bewurzeln. Die Vermehrung aus Samen ist ebenso möglich und einfach.

Erde: Kakteenerde mit etwa 30% lehmig-sandigen und mineralischen Zusätzen ( Sand, Kies, perlit, Vulkansteingruß,...)


Dünger: wenig, im Wachstum ca alle sechs Wochen mit speziellem Kakteen- und Sukkulentendünger.

Auch hier lautet die beste Pflegeanleitung: LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN

Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen....


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Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 25. Aug 2006 19:42, insgesamt 6-mal geändert.
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA MAMMILLARIS / EUPHORBIA MAMMILLARIS „VARIEGATA“ ( MAISKOLBENWOLFSMILCH )

Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse

Aus Südafrika ( Westliches Kap ) stammen Euphorbia mammillaris und Euphorbia mammillaris „Variegata“ ; beide werden etwa 30 cm hoch und können durch starke Verzweigung den gleichen Umfang erreichen. E. mammilaris „Variegata“ ist im Gegensatz zu ihrer grünen Schwester gelblichweiss gefärbt und überläuft bei intensiver Sonneneinwirkung rosa. Beide blühen recht unscheinbar in gelb, bzw, rosé bis rosa.

Standort: Hell, warm und luftig sollte der Standort sein. Trockene Luft wird hervorragend vertragen .Im Sommer kann sie an einem regengeschützen Platz im Freien in voller Sonne stehen.

Licht: vollsonnig bis leicht halbschattig. Süd, Süwest oder Westlage; im Winter soviel Licht wie nur möglich.

Temperatur: temperiert bis mäßig warm, auch eine kühle Überwinterung bei komplett trockenen Stand ist möglich mind. 10°C. Am geeignetsten sind Temperaturen um 15°C.

Feuchtigkeit: relativ trocken halten, milde Bodenfeuchte, im Winter trocken, in der Ruhezeit darf die Pflanze NICHT WACHSEN.

Vermehrung: abgeschnittene Teile ausbluten lassen in warmen Wasser ( Milchsaft) und 7 bis 10 Tage lang an der Luft abheilen lassen. Danach in sandigem Substrat bewurzeln.

Erde: Kakteenerde mit etwa 50% lehmig-sandigen und mineralischen Zusätzen ( Sand, Kies, perlit, Vulkansteingruß,...)

Dünger: wenig, im Wachstum ca alle 6-8 Wochen mit speziellem Kakteen- und Sukkulentendünger.

Auch hier lautet die beste Pflegeanleitung: LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN

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Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen....
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Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

I. EUPHORBIA OBESA ( SEEIGELWOLFSMILCH )
Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse

Diese Euphorbie aus Südafrika gehört zu den klassischen Beispielen pflanzlicher Symmetrie. Bei uns wird die 8-10rippige Sukkulente meist nur 10-15 cm hoch. Die unscheinbaren, gelblichen Blüten erscheinen im Scheitel der Pflanze.

Licht: vollsonnig, im Winter so hell wie möglich, Temperiert bis warm, luftig

Temperatur: warm, im Winter nicht unter 15°C

Feuchtigkeit: im Sommer sehr mäßig gießen, im Winter nur sehr wenig von unten anstauen, fast ropfenweise wässern.

Vermehrung: aus Samen, Saatgut keimt in feucht-gespannter Luft bei 25°C

Erde: lockere, durchlässige Kakteenerde mit 60-70% mineralischen Zusätzen wie Sand, Kies, Perlis, Vukansteingruss, usw. Gute Drainageschicht.

Dünger: von Februar-Oktober monatlich, sehr niedrig dosiert 0,05%ig mit Speziellem Kakteen-und Sukkulentendünger

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II. EUPHORBIA MELOFORMIS ( MELONENWOLFSMILCH )

Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse

Die hochsukkulente E. meloformis aus Südafrika wird auch in etwa 10-15 cm hoch und bildet infolge basaler Sprossung Gruppen. Die unscheinbaren, gelbgrünlichen Blütenstände erscheinen nahe der Scheitelregion. Im ganzen ähnelt sie sehr der Seeigelwolfsmilch.

Licht: vollsonnig, im Winter so hell wie möglich, temperierter bis mäßig warmer Standort, luftig.

Temperatur: warm, im Winter nicht unter 10°C Feuchtigkeit: wenig gießen, in der winterlichen Ruhezeit völlig trocken halten !!! (November-März)

Vermehrung: aus Samen; Seiten- und Basalsprosse in Wasser kurz ausbluten und 3-4 Wochen an der Luft abheilen lassen, danach in sandigem Substrat bewurzeln.

Erde: Kakteenerde mit 50% mineralischen Zusätzen wie Sand, Kies, Perlit, Vulkansteingruss,...Gute Drainageschicht einbauen. Aufgrund der Basalsprossung wirkt die Pflanzen in flachen Schalen sehr attraktiv und die Gruppenbildung kommt besser zur Geltung.

Dünger: im sommerlichen Wachstum ca alle vier Wochen, mit speziellem Kakteen- und Sukkulentendünger.

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Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen...
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 28. Aug 2006 08:23, insgesamt 4-mal geändert.
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA BALSAMIFERA (BALSAMWOLFSMILCH )

Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse

E. balsamifera wächst auf den Kanarischen Inseln und in Afrika. Blattfall bei Trockenheit und am Ende der Vegetationsperiode ist arttypisch. Die winzigen Blütchen zwischen den Blättern werden leicht übersehen.

Standort: Hell, sonnig, luftig, trockene Luft wird sehr gut vertragen. Im Sommer kann die Pflanze regengeschützt im Freien vollsonnig aufgestellt werden. Im Winter temperiert und trocken ruhen lassen.

Licht: vollsonnig bis halbschattig, Süd, Südwest, Westlage, im Winter so viel Licht wie möglich.

Temperatur: mäßig warm bis warm, im Winter mind. 12°C Feuchtigkeit: im Sommer zwar durchdringend gießen aber zwischen den Gießabständen gut abtrocknen lassen, mäßige Bodenfeuchte. Staunässe grundsätzlich vermeiden, im Winter kaum gießen, sporadisch einige tropfen.

Vermehrung: aus Samen und durch 10 bis 15 cm lange Stecklinge, die wieder einige Tage bis eine Woche an der Schnittstelle abtrocknen, bzw. an der Luft abheilen müssen, um sich dann in sandigem Substrat zu bewurzeln.

Erde: Kakteenerde mit ca. 30% lehmigen und mineralischen Zusätzen wie Sand, Kies, Lavalit, Perlit,....

Dünger: wenig von April bis Oktober alle 6-8 Wochen mit speziellem Kakteen- und Sukkulentendünger




Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen...
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 28. Aug 2006 08:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA PULCHERRIMA ( POINSETTIE, WEIHNACHTSSTERN )

Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse

Der sogenannte Weihnachtstern stammt aus Mittelamerika und gehört ebenso zu den EUPHORBIACEAE. Die strauchige Pflanze zeichnet sich durch gefärbte Hochblätter ( Brakteen ) aus; die eigentlichen Blüten (CYACIEN) sind unscheinbar und gelb, direkt bei den Brakteen angeordnet. Durch intensive Züchtung entstanden Farbvarianten in Rot, Rosa, Gelb, Creme und Weiß. Typische Kurztagspflanze.

Standort: im Sommer kann die Pflanze regengeschützt ins Freie, viel Licht, keine pralle Sonne, warm, mäßige Luftfeuchtigkeit, aber höhere Luftfeuchte als andere Euphorbien.

Licht: viel Licht, keine pralle Sonne.

Temperatur: generell nicht unter 15°C, am besten um 18-20°C, etwas kühler gehalten bei 15°C halten sich die Brakteen länger

Feuchtigkeit: mäßig feucht halten, Pflanze verträgt weder Staunässe noch Ballentrockenheit. Gleichmäßig, milde Bodenfeuchte

Vermehrung: Stecklinge erst in zimmerwarmem Wasser ausbluten lassen, dann unter Klarsichtfolie in ein Sand-Torf-Gemisch stecken, Bodenwärme mind.20°C

Erde: Einheitserde mit leicht humosen AnteilDünger: alle 14 Tage 0,2%ig. Gärtner behandeln mit wuchshemmenden Stoffen, um die Poinsettie möglichst gedrungen zu halten. Wenn die wuchshemmenden Stoffe ihre Wirkung nachlassen, zeigt die Pflanze ihre Wuchsfreudigkeit und muss durch gezielten Rückschnitt in Form gebracht werden, da sie relativ sparrig wächst.

Umpflanzen: Zum Überwintern ( nachdem die Brakteen verblassen und unansehnlich werden ) schneidet man die Pflanze auf die Hälfte zurück und stellt sie kühl (etwa 12-15°C), nach einiger Zeit erscheinen neue Triebe, dann wird umgetopft und wärmer gestellt.

Anfällig für: Blattläuse, Schildläuse, Wolläuse, Weisse Fliege sowie Pilzinfektionen

Brakteen- und Blüteninduktion:

Euphorbia pulcherrima sind Kurztagspflanzen. Ihre kritische Tageslänge liegt bei etwa 12 Stunden. Um zu einem bestimmten Zeitpunkt sicher zur Blüte zu kommen werden Poinsettien verdunkelt. Mit der Verdunkelung wird, je nach Sorte, 7 bis 9 Wochen vor dem anvisierten Termin begonnen. Um eine gleichmäßige Blüteninduktion zu erreichen sollten die Pflanzen bis zur deutlichen Verfärbung der Brakteen mindestens 14 Stunden im Dunklen stehen. Die Temperatur sollte ab Verdunklungsbeginn für 4 Wochen ca. 20°C betragen.Als Verdunklungshilfe eignet sich in den wärmeren Monaten am besten schwarzer Stoff, da es darunter nicht so heiß wird und die Luftfeuchte nicht so hoch ansteigt wie unter schwarzer Verdunklungsfolie.Um das vegetative Wachstum der späteren Sätze (bzw. Mutterpflanzen) zu ermöglichen muss ab ca. 1 Woche vor der Tag- Nachtgleiche (21.9.) zusätzlich belichtet werden. Die Summe der natürlichen Tageslichtstunden und der künstlichen Belichtungszeit sollte mindesten 14 Stunden betragen. Eine Lichtstärke von 20 bis 30 W Glühlampenlicht pro m² ist hier ausreichend, jedoch kann an trüben Tagen zur Unterstützung des Tageslichts Assimilationslicht in Höhe von 2000 bis 3000 Lux gegeben werden.


Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen...


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Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 28. Aug 2006 08:25, insgesamt 1-mal geändert.
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

EUPHORBIA SUBMAMMILLARIS

Euphorbiaceae - Euphorbiengewächse

Die Sukkulente aus Südafrika wächst nur 15-20 cm in die Höhe, verzweigt sich aber rasch und bildet kleine "Teppiche".

Standort: Die Pflanze sollte ganzjährig an einem sonnigen Fenster stehen. E. submammilaris ist ein Flachwurzler und nicht zu tiefe Töpfe oder Schalen sind geeigneter .

Licht: vollsonnig, Süd- bis Südwestlage

Temperatur: warm, im Winter auch kühler, aber nicht unter 12°C

Feuchtigkeit: sparsam, in der winterlichen Ruhezeit fast tropfenweise wässerns, sie darf nicht zum Wachstum angeregt werden.

Vermehrung: Seitensprosse abtrennen, in warmem Wasser kurz ausbluten und einige Tage die Schnittstelle an der Luft abheilen lassen, danach in sandigem Substrat bewurzeln.

Erde: Kakteenerde mit 20-30% mineralischen Zusätzen wie Lavalit, Sand, Perlit, Kies,....

Dünger: wenig, während der Wachstumszeit von März bis September monatlich mit speziellem Kakteen- und Sukkulentendünger.


Pflegetip: LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN


Beim Schneiden, Umtopfen, Stecklingsvermehrung beachten:

Nicht ohne Schutzbrille und Atemschutz arbeiten, scharfes Messer verwenden, klares warmes Wasser zum Stillen des Wolfsmilchflusses bereithalten, d.h. die Schnittstellen sofort damit begießen oder wenn möglich tauchen. Alle Arbeitsgeräte gründlich mit heissem Wasser und Seifenlauge reinigen. Mundschutz und Handschuhe entsorgen. Falls wirklich vom Milchsaft etwas in den Mund oder in die Augen gelangt, mit klarem Wasser reichlich ausspülen und sofort zum Arzt gehen! Der Milchsaft kann heftige Entzündungen und Ausschläge sowie Schlimmeres verursachen...


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