Vampirismus, ja oder nein?

Alles rund um Vampirismus und Lycanthropie

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Goth
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Vampirismus, ja oder nein?

Beitrag von Goth »

Denkt ihr Vampirismus, ist gut?
Denn im Grunde, ist es ja nichts anderes als wie Raub, denn man beraubt ja einen anderen Menschen seiner Energien!


greetz

Goth
Lestat de Lioncour
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Beitrag von Lestat de Lioncour »

Ich würde grundsätzlich so eine Frage nicht mit Moral, Ethik oder gefühlten Meinungen beantworten wollen. Sie sind ein Teilaspekt des menschlichen Unterbewußtseins, ein Bruchstück der Literatur, ein Krankheitssymptom aus der Schulmedizin, wahrscheinlich erotisch für Romantiker, jeder sieht sie anders.
Nachdem es mehrere "Vampirspezifische Arten" gibt, müsste man sie einzeln betrachten. Seelen oder Kraftsauger sind mir die unliebsamsten, mit allen Anderen kann ich leben, bzw. Sie ziehen mich förmlich an, wie Werwölfe und auf die Frage hin, ob ich mich beissen lassen würde, dabei aber nicht von logischen Zusammenhängen der Widersprüchlichkeiten der romantisierenden Fiktion, die über Vampire historisch geschaffen ausgehend, müsste ich fast ja sagen. Das Bild des Vampirs hat sich jedoch wesentlich mit der Historie gewandelt. War der Vampir früher Angsteinflößend und als personifiziertes Böses bekannt und gefürchtet,oder Blut als abstrusen Quell der Jugend vermutet, wich dieses der Romantik und zeigt uns heute zumeist, wenn man Menschen nach besagter Thematik befragt einen Gedanken des romantisierten Helden der individuellen Andersartigkeit, des dunklen Rebell, der sich dem Establishment entgegensetzt. Ich habe seltenst, einen richtigen Vampir gesehen, kann aber als Zeitzeuge bestätigen, dass es Sie gibt, vorallem in Rumänien, überhaupt in slawischen Staaten.
Was ich jetzt sage, wird mir keiner glauben, obwohl es mir eigentlich egal ist, aber ich hab vor vielen Jahren, hier in der Nähe von München den letzten in Deutschland bis dato lebenden deutschen Abkömmling dieser Familie kennengelernt, der damals, so ca. 8 oder 9 Jahre her, sich in einem Alter von geschätzten 70 rum befand. Wir haben uns sehr lang unterhalten, hatte einen polnischen Übersetzter dabei und er bestätigte mir diesen Fetisch in seiner Ahnenreihe, aber nicht so, wie im verkitschten Roman oder gewissen Marketingstrategien folgend, um "grosse" Kinder zu hundert mit Bussen in dieses verschlafene Nestchen zu bringen. Ein Ort, an dem man auch heute noch nicht alleine hin fahren sollte, das Misstrauen Fremden gegenüber, ist nach wie vor extrem vorhanden, geprägt durch bäuerliche Einfaltigkeit, uralten, wenn auch fraglichen Traditionen folgend und nachwievor immer noch Schutzrituale mit nekromantischen Zügen auslebend, vorallem auf dem Land, wo die Hauptstadt wenig Einfluss hat. Extrem reagieren diese einfachen und einfältigen Leute auf Menschen mit zwei unterschiedlichen Augenfarben, sie sagen, dieser Mensch wär verhext, trage einen Dämon oder ein Tier in sich oder sei Werk und Buhlschaft des Teufels. Ich will dieses Fleckchen Erde gar nicht schlecht machen, obwohl der Aberglaube dieses Gebiet gespenstig im Griff hat. Ich reiste damals natürlich nur mit schwarzen Klamotten und hatte zu Allem Übel auch noch fluroszierende Kontaktlinsen dabei, in Katzengelb, die Reaktion meiner Gegenüber veranlasste mich dazu schnelligst die Teile aus meinen Augen zu entfernen, Kinder die schreiend vor mir wegliefen, war noch das Geringste. Mann sollte diese Angst, die in diesem Volk sehr stark verwurzelt ist, auf keinen Fall unterschätzen. Einfältigkeit beherbergt oft eine starke Grausamkeit und Gewaltbereitschaft. Meine Frau liessen sie anhand Ihrer "Lilli Monster - Kleidung " nicht in die Kirche eintreten, besprengten nach uns sogar den Boden mit Weihwasser.
Den Kontakt mit dem Grafen , hab ich einem damaligen, leider verstorbenen Geschäftskollegen zu verdanken. Anlass war meine akribische Suche nach bestimmten Büchern, eigentlich nicht als existent geltend, namens: Unter der Knute, schwer zugängliche Literatur, weil verboten und entstanden als Fragment vor dem zweiten Weltkrieg, in den Wirren des Krieges verloren gegangen und letztendlich Anfang der 70ger nochmalig über eine Privatverlag zu Papier gebracht. So lernte ich den Grafen kennen, dessen Namen er mir anscheinend bewußt nicht verriet. Bewußt deswegen, weil ich wie gesagt, sehr oft in mitteralterlichen Kleidung rumlaufe und eine leichte Devilfresse mein eigen nenne, er ziemlich schnell meine Neugier sah, mein Interresse, daß ich mich von historischen Metztelgeschichten nicht vom Wunsch beseelt , alles zu erfahren, ablenken ließ, obwohl er versuchte, meine Willensstärke zu testen. Wir tranken Tee, er reichte mir Gebäck, daß ich dankend ablehnte, er selber aß nicht, war sehr blaß, die Fenster waren verdunkelt, ich vergaß, er wohnte in einem herrschaftlichen Anwesen, nicht weit von München, etwas verstaubt, mit schweren, sehr großen Bildern Seiner Ahnenreihe. Alle Spiegel waren schwarz verhängt. Was mich damals extrem irretierte, war die Feststellung, wenn ich denn schon ein Vampir sei, dann hab ich doch nicht hunderte Spiegel im Haus, aber die Höflichkeit gebot mir, nicht danach zu fragen, obwohl er mich musternd beobachtete, wohin meine Augen in den Raum auch entschwanden, allerdings fixierte ich steht´s seine Blicke , schaute Ihm beim Small Talk direkt in die Augen, was er mit Interresse verfolgte. Einlass wurde mir nur gewährt, weil mein Geschäftsfreund Ihm wohl erzählt haben muss, ich hätte einen bizarren Geschmack, der sich Seinem teilen würde, ich hatte im Vorfeld ein wenig übertrieben, weil ich diesen Mann unbedingt kennenlernen wollte, dieses zu sagen, ich mich auch nicht schäme, ich wurde praktisch mit dem exzessiven Geschmack eines Satres verkauft und vorgestellt. Nachdem mir diese Literatur sehr bekannt ist, auch andere Werke dieses Genres , fühlte ich zwar eine starke Beäugung seinerseits, aber merkwürdigerweise aktzeptierte er mich, ich würde sogar davon reden, zum Schluss dieses Nachmittags entstand eine bis dato unbekannte Sympatie, weil er sah, daß ich Ihn respektierte und ich in einigen Themen, die Ihn stark interressierten bewandert war und dies Ihm mit meiner unbefangenen Art zeigte. Bevor sich die Frage aufwirft, wie ich darauf komme, daß er mich sympatisch fand, hier gleich die Erklärung dazu: er gab mir ein Geschenk, einen Satz Negative, für deren Entwicklung ich einen privaten Fotografen angagieren musste, um nicht judikativer Repressalien ausgeliefert zu sein. Das einzige, was ich über diese Negative hier öffentlich sagen darf, da wir FSK 18 Bereich betreten, ist, daß es sich um seine Art von Kunst handelte, die mich Anfangs zutiefst erschaudern lies. Warum er sie gerade mir geschenkt hat, weiss ich nicht, ich habe diesen Mann nie wieder gesehn, er starb kurz nach unserem Treffen und wurde in sein Land überstellt. Die Negative und Bilder habe ich heute noch, und auf den Bildern ist noch die Einrichtung, die Bilder und weiteres Mobilliar seines Anwesens zu sehen . Ich wollte sie schon dem Hause Corvus zur Verfügung stellen, aber ich denke, daß sogar für dieses Haus, diese Bilder zu extrem sind. :chaos:

Es gibt ja widersprüchliche Aussagen zum Stammesfürsten dieser Familie, bzw. über seinen Sohn Vlad, Tatsache ist aber ,daß das Pfählen in dieser Familie exzessiver Bestandteil ist, tief verwurzelt in einer sexuell pervertierten Art, genauso wie das explizite Quälen von Frauen. Ich glaube nicht daran, daß Vlad diese Geschichten nur in Umlauf brachte, um sein Volk vor den Türken zu schützen, als Kriegslist, obwohl er in diesem Gebiet Meisterstratege gewesen sein muss.
Heutzutage ist das Bild Vampir, wenn nicht in der Romantik, nur noch als Krankheitsbild festzustellen, die für den Leidtragenden aber auch rein gar nichts mit Romantik zu tun hat, eher etwas mit Entmündigung der Grundrechte und Obhut in der Psychatrie, die Mystifikation dieser archaischen Figur ist aber geblieben, bzw. erlebt immer wieder Revivals.
:chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos: :vamp: :chaos:
Zuletzt geändert von Lestat de Lioncour am 17. Aug 2007 00:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Andromalius
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Beitrag von Andromalius »

Ich habe eine positive Einstellung gegenüber Vampieren und wenn mich einer um Einlass bitten würde, dann soll er doch reinkommen.
Immer wenn man meint das man Recht hat, sollte man sich fragen ob es ein "Recht" überhaupt gibt.
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Beitrag von whitestorm »

Meine Einstellung gegenüber Vampiren ist eher ziwegespalten. Allerdings muss ich, genau wie meine 2 Vorgänger zugeben, das ich einem Vampir durchaus Einlass gewähren würde! Dieses Thema fasziniert mich ienfach viel zu sehr, als das ich ängstlich zurückschrecken würde! Und dies hat rein gar nichts mit romantischem Denken zu tun! :D
Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus.
"Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski
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Beitrag von Izumi-t »

Ich schließe mich Whitestorm an. Ich meine, wer hat nicht begeistert "Interview mit einem Vampir" gesehen....und ich finde weder Brad Pitt noch Tom Cruise besonders toll. Mich hat die Geschichte gefesselt. Außerdem kannte ich Armand und Lestat schon aus Büchern von Anne Rice, die ich wirklich empfehlen kann. ^^
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Beitrag von V@µpy »

@ Lestat

eine sehr interessante Geschichte. doch wirft sich mir die frage auf, warum du davon ausgehst, dass dieser Vampir echter war als andere?

Ich meine, es gibt genug Vampyre die ihren vampirismus voll und ganz ausleben. sich aus der "normalen" welt völlig zurück gezogen haben. manche leben zusammen in "häusern", feiern regelmäßig blutparties und manch einer soll es geschafft haben sich nur noch von blut zu ernähren. und ganz sicher scheuen all diese das tageslicht.

sind sie unechter? leben sie nur einen mythos? oder sind es vielleicht doch alles echte vampyre? *lächelt*
Gruß
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Beitrag von Lestat de Lioncour »

:peace:
Zuletzt geändert von Lestat de Lioncour am 17. Aug 2007 01:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von V@µpy »

hui, einfach grauenhaft, was du immer mit meinem nick anstellst *lol*

du kannst es also riechen??! hat nicht jeder mensch sowieso seinen eigenen geruch? und hat nicht auch jeder irgendetwas böses an sich? wie unterscheidest du die gerüche? woher weißt du, dass der dir gegenüber z.b. ein wolf ist? oder ein vampyr, oder was immer du willst....??????

und sind manche von diesen gerüchen wenigstens angenehm? riecht ein vampyr angenehmer als ein mörder?

wirklich interessant *grübel* die frage ist nur, ob du das hier wirklich weiter im forum ausbreiten möchtest?

LG
Gruß
V@µpy
Lestat de Lioncour
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Beitrag von Lestat de Lioncour »

:har:
Zuletzt geändert von Lestat de Lioncour am 17. Aug 2007 01:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von V@µpy »

ist das ein unmoralisches Angebot? :lol: :cool:

wo auch immer du möchtest *zwinker*

wie wäre es mit [email protected] ?
Gruß
V@µpy
Lestat de Lioncour
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Beitrag von Lestat de Lioncour »

:peace:
Zuletzt geändert von Lestat de Lioncour am 17. Aug 2007 01:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von V@µpy »

Salve,

kein Problem, Geduld ist mein 2. Vorname ;-)

Ich wünsche dir gute Besserung

LG
Gruß
V@µpy
Goth
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Beitrag von Goth »

@Lestat...wie kannst du diese Gerueche deuten? und wie hast du heraus gefunden was was ist?...oder hast von Geburt an gewusst was was ist?
Suiren
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Re:

Beitrag von Suiren »

Lestat de Lioncour hat geschrieben: 10. Sep 2005 06:01 Ich würde grundsätzlich so eine Frage nicht mit Moral, Ethik oder gefühlten Meinungen beantworten wollen. Sie sind ein Teilaspekt des menschlichen Unterbewußtseins, ein Bruchstück der Literatur, ein Krankheitssymptom aus der Schulmedizin, wahrscheinlich erotisch für Romantiker, jeder sieht sie anders.
Nachdem es mehrere "Vampirspezifische Arten" gibt, müsste man sie einzeln betrachten. Seelen oder Kraftsauger sind mir die unliebsamsten, mit allen Anderen kann ich leben, bzw. Sie ziehen mich förmlich an, wie Werwölfe und auf die Frage hin, ob ich mich beissen lassen würde, dabei aber nicht von logischen Zusammenhängen der Widersprüchlichkeiten der romantisierenden Fiktion, die über Vampire historisch geschaffen ausgehend, müsste ich fast ja sagen. Das Bild des Vampirs hat sich jedoch wesentlich mit der Historie gewandelt. War der Vampir früher Angsteinflößend und als personifiziertes Böses bekannt und gefürchtet,oder Blut als abstrusen Quell der Jugend vermutet, wich dieses der Romantik und zeigt uns heute zumeist, wenn man Menschen nach besagter Thematik befragt einen Gedanken des romantisierten Helden der individuellen Andersartigkeit, des dunklen Rebell, der sich dem Establishment entgegensetzt. Ich habe seltenst, einen richtigen Vampir gesehen, kann aber als Zeitzeuge bestätigen, dass es Sie gibt, vorallem in Rumänien, überhaupt in slawischen Staaten.
Was ich jetzt sage, wird mir keiner glauben, obwohl es mir eigentlich egal ist, aber ich hab vor vielen Jahren, hier in der Nähe von München den letzten in Deutschland bis dato lebenden deutschen Abkömmling dieser Familie kennengelernt, der damals, so ca. 8 oder 9 Jahre her, sich in einem Alter von geschätzten 70 rum befand. Wir haben uns sehr lang unterhalten, hatte einen polnischen Übersetzter dabei und er bestätigte mir diesen Fetisch in seiner Ahnenreihe, aber nicht so, wie im verkitschten Roman oder gewissen Marketingstrategien folgend, um "grosse" Kinder zu hundert mit Bussen in dieses verschlafene Nestchen zu bringen. Ein Ort, an dem man auch heute noch nicht alleine hin fahren sollte, das Misstrauen Fremden gegenüber, ist nach wie vor extrem vorhanden, geprägt durch bäuerliche Einfaltigkeit, uralten, wenn auch fraglichen Traditionen folgend und nachwievor immer noch Schutzrituale mit nekromantischen Zügen auslebend, vorallem auf dem Land, wo die Hauptstadt wenig Einfluss hat. Extrem reagieren diese einfachen und einfältigen Leute auf Menschen mit zwei unterschiedlichen Augenfarben, sie sagen, dieser Mensch wär verhext, trage einen Dämon oder ein Tier in sich oder sei Werk und Buhlschaft des Teufels. Ich will dieses Fleckchen Erde gar nicht schlecht machen, obwohl der Aberglaube dieses Gebiet gespenstig im Griff hat. Ich reiste damals natürlich nur mit schwarzen Klamotten und hatte zu Allem Übel auch noch fluroszierende Kontaktlinsen dabei, in Katzengelb, die Reaktion meiner Gegenüber veranlasste mich dazu schnelligst die Teile aus meinen Augen zu entfernen, Kinder die schreiend vor mir wegliefen, war noch das Geringste. Mann sollte diese Angst, die in diesem Volk sehr stark verwurzelt ist, auf keinen Fall unterschätzen. Einfältigkeit beherbergt oft eine starke Grausamkeit und Gewaltbereitschaft. Meine Frau liessen sie anhand Ihrer "Lilli Monster - Kleidung " nicht in die Kirche eintreten, besprengten nach uns sogar den Boden mit Weihwasser.
Den Kontakt mit dem Grafen , hab ich einem damaligen, leider verstorbenen Geschäftskollegen zu verdanken. Anlass war meine akribische Suche nach bestimmten Büchern, eigentlich nicht als existent geltend, namens: Unter der Knute, schwer zugängliche Literatur, weil verboten und entstanden als Fragment vor dem zweiten Weltkrieg, in den Wirren des Krieges verloren gegangen und letztendlich Anfang der 70ger nochmalig über eine Privatverlag zu Papier gebracht. So lernte ich den Grafen kennen, dessen Namen er mir anscheinend bewußt nicht verriet. Bewußt deswegen, weil ich wie gesagt, sehr oft in mitteralterlichen Kleidung rumlaufe und eine leichte Devilfresse mein eigen nenne, er ziemlich schnell meine Neugier sah, mein Interresse, daß ich mich von historischen Metztelgeschichten nicht vom Wunsch beseelt , alles zu erfahren, ablenken ließ, obwohl er versuchte, meine Willensstärke zu testen. Wir tranken Tee, er reichte mir Gebäck, daß ich dankend ablehnte, er selber aß nicht, war sehr blaß, die Fenster waren verdunkelt, ich vergaß, er wohnte in einem herrschaftlichen Anwesen, nicht weit von München, etwas verstaubt, mit schweren, sehr großen Bildern Seiner Ahnenreihe. Alle Spiegel waren schwarz verhängt. Was mich damals extrem irretierte, war die Feststellung, wenn ich denn schon ein Vampir sei, dann hab ich doch nicht hunderte Spiegel im Haus, aber die Höflichkeit gebot mir, nicht danach zu fragen, obwohl er mich musternd beobachtete, wohin meine Augen in den Raum auch entschwanden, allerdings fixierte ich steht´s seine Blicke , schaute Ihm beim Small Talk direkt in die Augen, was er mit Interresse verfolgte. Einlass wurde mir nur gewährt, weil mein Geschäftsfreund Ihm wohl erzählt haben muss, ich hätte einen bizarren Geschmack, der sich Seinem teilen würde, ich hatte im Vorfeld ein wenig übertrieben, weil ich diesen Mann unbedingt kennenlernen wollte, dieses zu sagen, ich mich auch nicht schäme, ich wurde praktisch mit dem exzessiven Geschmack eines Satres verkauft und vorgestellt. Nachdem mir diese Literatur sehr bekannt ist, auch andere Werke dieses Genres , fühlte ich zwar eine starke Beäugung seinerseits, aber merkwürdigerweise aktzeptierte er mich, ich würde sogar davon reden, zum Schluss dieses Nachmittags entstand eine bis dato unbekannte Sympatie, weil er sah, daß ich Ihn respektierte und ich in einigen Themen, die Ihn stark interressierten bewandert war und dies Ihm mit meiner unbefangenen Art zeigte. Bevor sich die Frage aufwirft, wie ich darauf komme, daß er mich sympatisch fand, hier gleich die Erklärung dazu: er gab mir ein Geschenk, einen Satz Negative, für deren Entwicklung ich einen privaten Fotografen angagieren musste, um nicht judikativer Repressalien ausgeliefert zu sein. Das einzige, was ich über diese Negative hier öffentlich sagen darf, da wir FSK 18 Bereich betreten, ist, daß es sich um seine Art von Kunst handelte, die mich Anfangs zutiefst erschaudern lies. Warum er sie gerade mir geschenkt hat, weiss ich nicht, ich habe diesen Mann nie wieder gesehn, er starb kurz nach unserem Treffen und wurde in sein Land überstellt. Die Negative und Bilder habe ich heute noch, und auf den Bildern ist noch die Einrichtung, die Bilder und weiteres Mobilliar seines Anwesens zu sehen . Ich wollte sie schon dem Hause Corvus zur Verfügung stellen, aber ich denke, daß sogar für dieses Haus, diese Bilder zu extrem sind. :chaos:
Interessant, was hier so alles aufkeimt - da muss ich doch mal sofort ein paar Gedanken davon auffangen...
Es ist nicht verkehrt sich irgendwann mal mit vorherigen Leben zu beschäftigen, um herauszufinden, was die Lebensaufgabe ist, dennoch sollten diese nicht das jetzige Leben maßgeblich bestimmen, man ist was man ist und auch das hat einen Grund. Für einige vielleicht bitter, aber das zu akzeptieren bringt einen weiter, als irgendwelchen Bildern hinterher zu weinen, die in diesem Moment passé sind.