Also okay, du hast mich (erstmal) erwischt, ich kenne nur 2 negativ Beispiele aus jüngster Zeit.Wolf Drache hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 15:03OK, dann gehen wir da mal in die Analyse.fehlgeleitet hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 13:55 Was soll an der Anstalt gut sein? (Habe die Polemik mal dir zuliebe wegeditiert)
https://www.youtube.com/watch?v=g-7QcZ0yiZ0&t=45s
Du stellst eine einzelne Sendung der Anstalt (von ichweißnichtwieviel) als Beispiel dar und setzt "gut" als Kriterium (wie auch immer man "gut" definiert).
Das ist schon mal eine recht schwache, aber durchaus typische Position für Schwarz-weiß-sichtige Kritik.
Ich kontere da einfach mal mit anderen Beispielen, die fundiert einzelne Themen kritisch aufbereiten:
- https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... 2-100.html zum Strommarkt
- https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/d ... 2-100.html zur "Grenzsicherungsbehörde" Frontex .
Als "gut" definiere ich für mich, dass faktenbasiert und nicht ideologie-basiert argumentiert wird, dass komplexe Sachverhalte verständlich dargestellt werden und dass die Quellen sauber und nachvollziehbar zitiert werden.
Wenn wir uns darauf einigen können, dass die Sendung über den Iran scheiße war bin ich ja schonmal zufrieden. Die anderen Sendungen schaue ich mir demnächst mal an. Würde mich freuen, wenn die gut sind. Und du wirst garantiert von mir hören, wenn sie ähnlich schlecht sind wie die Iransendung

Ich meine das Politiker wie alle anderen Staatsdiener ein Amt ausüben, in der sie die politische Gewalt der kapitalistischen Gesellschaft für ihren Zuständigkeitsbereich verkörpern. Wenn ich Politiker kritisiere, meine ich also nicht wie sie privat sind (sie mögen in der Masse natürlich auch da unsympatisch sein), sondern ich kritisiere ihren Job. Du magst privat ein lieber Kerl sein, als Amtsträger machst du den Staatswillen gegenüber jedem individuellen Willen geltend. Wenn ich also negativ zu diesem Staatswillen stehe, stehe ich natürlich auch negativ zu diesem Job.Wolf Drache hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 15:03Was bitteschön kann daran differenziert werden dass Du offensichtlich alle aktuell und in der Vergangenheit regierenden Politiker in einen Topf wirfst und als "böse" definierst? Ich kenne kein einziges Gegenbeispiel. Eine Differenzierung kann doch nur dann erfolgen, wenn es tatsächlich Komplexität im Thema gibt.fehlgeleitet hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 13:55Oho, da traut sich der Wolf_Drache ja mal zu sticheln.Wolf Drache hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 08:45 Wenn man allerdings von der Aufnahmebereitschaft auf Tagesschau-, Bild- oder Gegenstandpunkt-Niveau fixiert ist und dieses Schwarz-Weiß-Bild im Kopf hat, differenziert man auch hier nicht mehr, und wirft gute wie schlechte Rundfunksendungen genau wie gute und schlechte traditionelle Presse in einen Topf. Bevor man diesen einen Topf sorgfältig nach Lüge und Wahrheit durchsucht lässt man sich lieber von den Alternativmedien belügen, denen man erstaunlicherweise unkritisch den größten Schwachsinn glaubt.
Mehr als den Vorwurf "Schwarz-weiß-bild" bringst du allerdings nicht. Von deiner hochgelobten Differenzierungen raunst du zwar, aber inhaltlich kommt nichts.
Die Aussage "Die Welt ist kompliziert" ist nämlich auch nur eine einfache Aussage, die versucht sich mit einem intellektuellen Gestus vor einer inhaltlichen Diskussion zu drücken. Hast du Angst du könntest verlieren?![]()
Eigentlich nicht. Zu diesem Zweck könnte man ja die Leistung eines externen Instituts anfordern, so wäre man nicht an die Gehaltsstrukturen gebunden. So schwer wäre es nicht da eine Lösung zu finden. Ich denke es liegt einfach daran, dass der Staat diese Antilobyyarbeit einfach nicht für wichtig genug erachtet, um da groß zu investieren.Wolf Drache hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 15:03 Dass ich das kann und tue sollte ausreichend aus meinen Ausführungen zu den Bahn-Problemen von Elevation zu entnehmen sein.
Gerne gehe ich aber auch differenzierend auf Deine nächste Vereinfachung ein:Das habe ich aus eigener Anschauung, so was brauche ich mir nicht ausdenken.fehlgeleitet hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 13:55 Die Behauptung man könne ein Juristengehalt nicht bezahlen wenn da Eurohilfen für diverse Zwecke in Milliardenhöhe bereitgestellt werden ist schon eine dreistigkeit. Hast du dir das selbst ausgedacht oder bei einem anderen Genie aufgeschnappt?
Hast Du eine Vorstellung davon was ein kompetenter Jurist kostet? Und schon mal in die Tariftabellen des TVöD reingeschaut?
Die im öffentlichen Dienst zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften festgelegten Gehälter betragen nur ein Bruchteil dessen was ein Jurist auf dem freien Arbeitsmarkt bekommt.
Da Gehälter im öffentlichen Dienst nicht frei ausgehandelt werden dürfen, sondern an den Merkmalen der Tätigkeit (und nicht des Tätigen!) festgemacht werden gibt es da auch keinen ausreichenden Spielraum für Leistungs- oder Fähigkeitsbezogene Bezahlung.
Um die wirklich guten Leute in den öffentlichen Dienst zu bekommen müsste man die komplette Gehaltsstruktur ändern.
Damit müsste man auch Grundsätze wie Kündigungsschutz und Gleichbehandlung in Frage stellen und (zumindest teilweise) aushebeln.
Dass Wums und Doppelwumms aber nicht im Haushalt vorgesehen waren und trotzdem mit 2 x 100 Milliarden durchgingen sollte doch klar machen, dass wenn es wirklich wichtig ist das Geld da ist.Wolf Drache hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 15:03 Wir haben das in der Gemeinde in anderem Setting gemacht, wären aber fast an der mangelnden Deckungsfähigkeit der verschiedenen Haushaltsposten gescheitert. Für den Fall dass Dir das nicht geläufig ist: Einem Ministerium / einer Behörde / einer Abteilung wird nicht ein einzelner, großer Topf an Geld zugeteilt, sondern ein Potpourri an tausenden von verschiedenen Töpfen, deren Inhalt über mehrere Monate in einem recht komplizierten Machtkampf der verschiedenen Beteiligten ausgehandelt wird.
Deswegen ist der Zugriff auf die Töpfe mit "Eurohilfen für diverse Zwecke in Milliardenhöhe" nicht so ohne weiteres möglich.
All das spricht dafür, dass wie ich sagte, die Antilobbyarbeit eben keine Priorität hat, sondern unter "ferner liefen" geht.Wolf Drache hat geschrieben: ↑14. Dez 2022 15:03 Auch diese Hilfen in Milliardenhöhe wurden ja mit irgendeiner Begründung für irgendetwas vorgesehen. Wenn man aus diesen Töpfen Geld herausnehmen will, muss man also erst mal reinschauen und auseinanderpfriemeln, wofür dieses Geld eigentlich vorgesehen ist. Wenn man dann zu dem Schluss gekommen ist, dass man das Geld dafür nicht ausgeben will sondern lieber für andere Dinge, dann muss man noch prüfen, ob man das Geld rein juristisch überhaupt noch umbiegen kann, oder ob diesem Topf irgendwelche langfristigen Verpflichtungen zugrunde liegen, z.B. unkündbare Dauerstellen, rechtssichere Zuschusszusagen, Vorgaben von anderer Seite (z.B. der EU) die man selbst nicht beeinflussen kann oder langfristige Serviceverträge.
Genug differenziert?