Und genau damit habe ich ein Problem.
Tyger hat richtig festgestellt, dass es unrealistisch ist, dass eine größere Menge Leute exakt dieselben Ziele verfolgen.
Nach welchen Zielen richtet sich dann der Plan?
Nach meinen oder Deinen? Was, wenn unsere Ziele sich widersprechen? Nehmen wir mal an, ich möchte gerne den Autoverkehr aus dem Dorf raushaben, Du möchtest aber gerne mit dem Auto auf direktem Weg zu Deiner Stammkneipe fahren, und Dein direkter Weg führt durchs Dorf?
Und dann gibt es im realen Leben noch begrenzte Ressourcen:
Wenn Anton gerne in einem Haus mit großem Garten in Hanglage direkt am Wald wohnen möchte und Berta auch, es aber nur einen Bauplatz am Hang direkt am Wald gibt, wer entscheidet dann, ob Anton den bekommt oder Berta?
In der Planwirtschaft entscheidet das der große Plan bzw. derjenige, der den Plan koordiniert. Wenn der Planer unparteiisch ist und den Plan im Sinne aller optimiert und die verbliebenen Konflikte schlichten kann mag das eine Weile gehen.
Wenn aber der Planer ein A...loch ist und nur deswegen in seinem Amt sitzt weil er weiß wie er sich bei den Leuten einschleimt um nicht abberufen zu werden, dann reicht ein falsches Wort und man zieht mit seinen Interessen den Kürzeren.
Und da ich jemand bin, der schnell und gerne mit Widerworten kommt und nicht gut im Vernetzen ist, ist mein Risiko recht hoch, in so einer Situation den Kürzeren zu ziehen.
Also: Du kannst gerne darauf hinarbeiten, dass jemand für Dich einen Plan macht, der zu 100% zu Deinen objektiven Interessen passt.
Ich bin davon überzeugt, dass es keinen Plan geben kann, der zu 100% zu meinen Interessen passt, dafür ändere ich meine Meinung zu oft.
Wenn es überhaupt einen Plan für mich gibt, dann mache ich mir den selbst, da lasse ich niemand reinpfuschen. Für die Freiheit, meine Interessen und Bedürfnisse jederzeit ändern zu können nehme ich gerne in Kauf, dass ich 25% meiner Zeit für einen Kapitalisten arbeiten muss.