Satan und Jesus

Moderator: Tyger

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Dossuga
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Satan und Jesus

Beitrag von Dossuga »

So wie ich das verstanden habe, gibt es Satanisten, die Satan und Jesus gleichermaßen anbeten oder verehren. Ich frage mich, ob es dann zu Widersprüchen kommt. Wenn ein Satanist Jesus verehrt, müsste er sich nicht an die zehn Gebote halten? Wie wird dieses Problem gelöst?
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gabor
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Re: Satan und Jesus

Beitrag von gabor »

Gar nicht.....oder man ist ein Homo erectus...
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Thefalus
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Re: Satan und Jesus

Beitrag von Thefalus »

Was hat Jesus (YHShVH) mit YHVH zu tun? Ich sehe da nix von 10 Geboten? Auf was beziehst du dich?

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Re: Satan und Jesus

Beitrag von Tyger »

Dossuga hat geschrieben: 26. Nov 2021 22:46 So wie ich das verstanden habe, gibt es Satanisten, die Satan und Jesus gleichermaßen anbeten oder verehren. Ich frage mich, ob es dann zu Widersprüchen kommt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du das richtig verstanden hast. Satanisten beten üblicherweise nicht einmal Satan an, geschweige denn Jesus. Dass man vor so einem Religionsstifter einen gewissen Respekt haben kann, ist natürlich drin - ein Satanist darf denken, was er will.
Auf jeden Fall wären Jesus' Überlebenschancen unter Satanisten deutlich höher gewesen als unter seinen eigenen Anhängern, denn die waren es, die seinen Tod wollten, wenn wir denn die biblische Story mal einfach für bare Münze nehmen wollen.
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gabor
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Re: Satan und Jesus

Beitrag von gabor »

Ja, und da kommen wir wieder zum grössten Trick des Teufels..... :lol:
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Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Satan und Jesus

Beitrag von Thefalus »

...grössten Trick des Teufels.
Die Kirche? Stimmt

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Re: Satan und Jesus

Beitrag von Dossuga »

Ich meine "Integrativen Satanismus". Es gab mal
"The Process Church of The Final Judgment" https://de.m.wikipedia.org/wiki/The_Pro ... l_Judgment
Und die haben so etwas geglaubt. Früher hat Charles Manson so etwas geglaubt. D. H. Er hielt sich für Satan und Jesus in einer Person.
Es gibt auch "Abraxas", da hält man Gott und den Teufel für die Selbe Person.
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Re: Satan und Jesus

Beitrag von Thefalus »

Die wenigsten sind theistische Satanisten. Für die allermeisten war das ein köstlicher Spaß.
Diese ohnehin wenigen Theisten sind fast nie abrahamitisch orientiert. Und zerfallen in Kleinststrukturen.

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Re: Satan und Jesus

Beitrag von gabor »

Dossuga hat geschrieben: 28. Nov 2021 19:39 Ich meine "Integrativen Satanismus". Es gab mal
"The Process Church of The Final Judgment" https://de.m.wikipedia.org/wiki/The_Pro ... l_Judgment
Und die haben so etwas geglaubt. Früher hat Charles Manson so etwas geglaubt. D. H. Er hielt sich für Satan und Jesus in einer Person.
Es gibt auch "Abraxas", da hält man Gott und den Teufel für die Selbe Person.
Jo!!! Mit genügend LSD in der Blutbahn GLAUBT man ALLES !!!!!
...und wenn man dazu noch gehörig was an der Marmel hat.....wird`s noch leichter.
Leider endet das Ganze dann in Wahnsinn, Sichtum...oder auf dem Stuhl/im Knast.
Und nun stelle man sich vor, am Ende dieser Odyssee doch mal der einen, oder anderen Fraktion gegenüber zu stehen..... :lol: :lol:
Ob die dann Verständniss für "Amtsanmassung" aufbringen können ??????? :lol: :lol:
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Satan und Jesus

Beitrag von Tyger »

Erstaunlich, was es so alles gibt; von dieser Process Church of The Final Judgment habe ich noch nie gehört und hätte auch nicht damit gerechnet, dass eine satanistische Richtung aus der Scientology hervorgegangen sein könnte.
Jemanden, der Abraxas anbetet, würde ich auch nicht unbedingt als Satanisten ansehen. Die Idee von Abraxas ist ja die, dass dieser Gott ein Grundproblem in der christlichen Theologie lösen soll: Es gibt nur einen einzigen Gott und seine Schöpfung, außer der nichts existieren kann, weil er ja der einzige Schöpfer ist, aber gleichzeitig soll er nur der Gott des "Guten" sein, obwohl jeder weiß, dass es "Böses" in der Welt gibt.
Da ist nun also Abraxas der Gott von wirklich allem, der sich als Ausweg anbietet. Wenn man sich aber von vornherein gar nicht am judäochristlichen Weltbild orientiert und keinen Alleingott braucht, sondern auch mit vielen Göttern oder vielleicht auch mit gar keinem zufrieden ist oder ein noch anderes Weltbild hat oder sich vorstellen kann, oder die Welt vielleicht nicht einmal in "gut" und "böse" unterteilt, dann braucht man auch keinen Abraxas. Und das ist eben der Weg Satans, der sagt: Lauf nicht mir hinterher, sondern geh deinen eigenen Weg, so wie ich es tue!
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Re: Satan und Jesus

Beitrag von Elevation Eight »

Tyger hat geschrieben: 30. Nov 2021 19:33 Erstaunlich, was es so alles gibt; von dieser Process Church of The Final Judgment habe ich noch nie gehört und hätte auch nicht damit gerechnet, dass eine satanistische Richtung aus der Scientology hervorgegangen sein könnte.
Bei Scientology kann einen doch eigentlich nix überraschen.
Jemanden, der Abraxas anbetet, würde ich auch nicht unbedingt als Satanisten ansehen. Die Idee von Abraxas ist ja die, dass dieser Gott ein Grundproblem in der christlichen Theologie lösen soll: Es gibt nur einen einzigen Gott und seine Schöpfung, außer der nichts existieren kann, weil er ja der einzige Schöpfer ist, aber gleichzeitig soll er nur der Gott des "Guten" sein, obwohl jeder weiß, dass es "Böses" in der Welt gibt.
Gibt es das?
Pragma: Es gibt nur eine Schöpfung. Die Schöpfung ist sinnvoll und intelligent.

Dann kann man entweder offenlassen, woher diese Schöpfung kommt. Das ist aber für die meisten Leute unbefriedigend. Oder man braucht irgendeinen Term, den man da hinklebt wo die Schöpfung herkommt.
Man kann natürlich auch Animismus oder Polytheismus anerkennen, also die sog. alten Religionen.
Das befriedigt aber auch nicht jeden. Wenn man nun Gnostiker ist (also nicht ein Gnostizist, der sich in irgendwelchem Archontengestrüpp verläuft) und also davon ausgeht dass es eine primordiale Idee über/vor der Schöpfung gibt, dann läuft das entweder auf soetwas wie das Tao hinaus, oder eben auf Abraxas.

Ihr "Grundproblem" hat sich die christliche Theologie selber gebaut.
Da ist nun also Abraxas der Gott von wirklich allem, der sich als Ausweg anbietet. Wenn man sich aber von vornherein gar nicht am judäochristlichen Weltbild orientiert und keinen Alleingott braucht, sondern auch mit vielen Göttern oder vielleicht auch mit gar keinem zufrieden ist oder ein noch anderes Weltbild hat oder sich vorstellen kann, oder die Welt vielleicht nicht einmal in "gut" und "böse" unterteilt, dann braucht man auch keinen Abraxas. Und das ist eben der Weg Satans, der sagt: Lauf nicht mir hinterher, sondern geh deinen eigenen Weg, so wie ich es tue!
Prinzipiell ja, aber dafür brauchst auch keinen Satan.
Ich denke vielmehr, dass eine in diesem Sinne verstandene Satan-Idee eher schiefgeht. Denn die Satan-Idee ist verwickelt mit persönlichen Entscheidungen moralischer Natur. Und auch die Entscheidung, auf den Moral-Unfug zu pfeifen und sein eigenes Ding zu machen, ist sogesehen eine moralische Entscheidung (nämlich eine sekundäre Entscheidung, die auf zuvor existierenden moralischen Ideen fußt).

Wenn du dir zB das anschaust, was der Thomas Karlsson gebastelt hat, dann wird da nirgens klar, inwieweit es um persönliche Entscheidungen geht, und inwieweit um ein Weltbild (also eine Topologie der Schöpfung). Am ende jedenfalls soll es darauf hinauslaufen dass du selber Gott bist. Wenn es dann aber nur eine Schöpfung gibt, dann wäre das Solipsismus (und wie er das löst - und ob überhaupt - das weiß ich nicht).