Clark Ashton Smith - eine Biografie

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Azazel
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Clark Ashton Smith - eine Biografie

Beitrag von Azazel »

Clark Ashton Smith wurde an einem Freitag dem Dreizehnten Januar 1893 in Long Valley/Kalifornien geboren.

Keinem anderen Autoren ist es in so genialer Weise gelungen, in seinen Romanen und vor allem in seinen Kurzgeschichten crossover über die Genres Horror, Fantasy und Science Fiction zu schreiben und dabei jeden Fan dieser unterschiedlichen Themengebiete in seinen Bann zu ziehen.

Der kleine Clark war ein eher kränkliches Kind und verbrachte dadurch viel Zeit zuhause. Diese Zeit nutzte er um zu lesen, zu lesen und wieder zu lesen – er verschlang alles was ihm unter die Finger kam, doch seinen Schwerpunkt setzte er auf Märchen und phantastische Geschichten.

Bereits mit 11 Jahren begann er selbst Geschichten zu schreiben. Zu diesem Zeitpunkt besuchte er keine Schule mehr, sondern fing an sich sozusagen selbst zu unterrichten. Er lernte die Feinheiten der englischen Sprache genauso schnell wie Latein, Französisch und Spanisch.

Seine ersten Geschichten konnte er mit 18 Jahren verkaufen. Zu dieser Phase war er bereits stark beeinflusst durch Poe und Lord Dunsany, deren düstere Lyrik ihn begeisterte. Smith Aufstieg war zu diesem Zeit unaufhaltsam und als er seinen ersten eigenen Gedichtband veröffentlichte wurde er fast enthusiatisch von der Presse für seinen Sprachreichtum gefeiert.

Doch ähnlich wie sein späterer Freund Lovecraft war Smith ein eher menschenscheuer Typ und er litt desöfteren an Depressionen, die ihn schließlich zwangen sich aus dem öffentlichen Rummel um seine Person zurückzuziehen.

Smith fing nun in der Abgeschiedenheit an zu zeichnen und widmete sich auch der Bildhauerei. Seine Bilder bizzarer Wesen beschrieben Kritiker Jahrzehnte später als den Blick in das wahre Wesen der Hölle.

Seine Bekanntschaft mit Lovecraft und anderen aus dessen inneren Freundeskreis wie Robert Howard begann Anfang der Zwanziger und wurde in der Hauptsache per Brieffreundschaft geführt, so sahen sich Smith und Lovecraft nie persönlich, hatten aber trotzdem ein sehr vertrautes Verhältnis. Lovecraft überredete Smith schließlich auch seine Geschichten in dem legendären Weird Tales-Magazin zu veröffentlichen was diesem zumindest ein klienes Salär einbrachte.

Als zuerst Howard starb (er erschoß sich) und dann Lovecraft und schließlich auch seine Mutter zog sich Smith noch mehr zurück und schrieb fortan kaum noch Geschichten, sondern widmete sich mehr und mehr der Bildhauerei – er schuf dämonisch, höllische Skulturen, die bei einer Ausstellung sogar zu Ohnmachtsanfällen weiblicher Besucher geführt haben.

Smith verfiel im Laufe der Vierziger mehr und mehr dem Alkohol, wurde von immer stärker werdenden Depressionen heimgesucht und verarmte mehr und mehr. Sein Verfall geschah in rapiden Zügen. In den letzten Jahren seines Lebens widmete er sich dem Studium des Okkulten und fing wieder an Geschichten zu schreiben, die seinen früheren Werken in nichts nachstanden, ja fast noch morbidere Züge aufwiesen. Nach mehreren Schlaganfällen starb Smith am 14.8.1961 im Alter von 68 Jahren.

Viele bezeichneten Smith als begnadeten Audodiktaten, dem das Wissen nur so zuflog, egal ob es die Kunst der Literatur oder die Kunst des Malens und Gestaltens war – Smith war in allem ein Könner par excellence und sein Ansehen bei Kollegen dieser Zünfte war enorm.


Die Einzigartigkeit der Geschichten von Clark Ashton Smith lag allerdings nicht nur in deren sprachlicher Qualität oder seiner phantasmagorischen Visionen, sondern in der Hauptsache darin begründet, dass nahezu alle Erzählungen, die uns Smith hinterlassen hat ein negatives Ende haben. Kaum einer seiner Protagonisten entkam seinem Schicksal, sondern starb oft eines grässlichen und unvorstellbaren Todes. Überhaupt waren die Hauptdarsteller zumeist zwielichtige Abenteurer, düstere Schwarzmagier oder einsame Helden, die am Ende vergessen von der Welt ihrer Neugierde zum Opfer fielen.

Wem also das ‚ewige Happy-End’ moderner Horrorgeschichten oder Filme gegen den Strich geht, der ist mit Smith’s Werken gut beraten.

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