Der Dalai Lama, der immer wieder für Überraschungen gut ist, hat diesmal etwas besonders Skurriles losgetreten. Er weigert sich nämlich, wiedergeboren zu werden. Darüber allerdings beschwert sich nun die kommunistische Partei Chinas: http://www.abc.net.au/news/2015-03-10/c ... on/6296420
Der Dalai Lama wählt zu seinen Lebzeiten einen Mönch aus der in begleitet, beobachtet etc. Nach dem Tod des Dalai Lamas ist es die Aufgabe dieses erwählten Mönchs die Reinkarnation in Tibet aufzuspüren. Dieser Mönch ist jedoch den Chinesen in die Hände gefallen. Gnädigerweise haben sie für einen "Ersatz" gesorgt (übersetzt: eine Marionette an den Fäden der Chinesen). Würde der Dalai Lama sterben, so würde diese Marionette... verzeihung, dieser Mönch natürlich recht schnell einen neuen "Dalai Lama", ähm.... "erwählen", dieser würde jedoch nie von den Buddhisten der Welt akzeptiert werden.
Ich vermute das es daraufhin passieren wird das verschniedene Splittergruppen des Buddhismus daraufhin versuchen könnten selbst eine "Reinkarnation des Dalai Lama" zu "finden". Natürlich nach deren Überzeugung. Aber da jede Seite das Monopol für sich beansprucht wird ein Konflikt unvermeidbar sein (nebenbei, der Dalai Lama ist nicht das Oberhaupt aller buddhistischen Strömungen). Das ist aber eine Theorie.
Fakt ist, wenn der Dalai Lama wiedergeboren wird (und er sagte selbst vor einigen Jahren das, wenn er reinkarniert wird, dies wohl nicht in Tibet der Fall sein wird, die Gründe dafür nach meiner Meinung stehen oben), wird es unmöglich sein ihn zu finden, denn:
1. Der Mönch der dazu in der Lage ist ist wohl schon tot
2. Selbst als man nur Tibet nach Dalai Lama XIV absuchte brauchte man über 4 Jahre dafür
3. Jede Seite könnte Kanditaten stellen, da die objektive Legitimationsgrundlage fehlt (Korrelation zu Punkt 1)
Meiner Meinung nach ist die Entscheidung sich nicht zu reinkarnieren (und ja, es heißt das man das steuern kann) die einzig richtige Entscheidung, welche in dieser Situation, welche eben herrscht, getroffen werden kann.
Davon ab, der Dalai Lama XIV ist nur die Reinkarnation EINES Buddhas (des Buddhas des unendlichen Mitgefühls). Da gibt es noch mehrere von, z. B. Jamjang Kyentse Rinpoche (letzte bekannte Reinkarnation des Buddhas der Weisheit und einer der Lehrer des Dalai Lama XIV).
Das ist wirklich gut erklärt, Mirror, danke dafür. Als Laie auf dem Gebiet, könnte man sonst fast glauben, dass das "Lama" einfach nur die Schnauze voll hat, von den immer gleichen Fehlern im selben Leben , aber das ist echt gut verständlich. Hoffen wir nur, er wird nicht als Osterhase dann doch wiedergeboren
asfaloh
"An der Mitfreude erkennt man den Freund, nicht am Mitleid. " Friedrich Nietzsche