Zusammenkunft der Masken
Oben spannt sich der blaue Himmel,
unten ist´s heiß, es rauscht der Bach.
Dort, wo etwas vom Licht zum Schatten hüpft,
dort treffen sich fünf Masken.
Freiwillig kommt keiner der Fünf,
doch ist´s nötig für den Wahn,
um zu erhalten was ist und was war.
Eine geht in Gelb und Blau,
mit Dolchen hinterm Lächeln.
Heuchelei ruft man sie,
wenn Geschwätz umgeht und Lüge.
Die zweite der Masken heißt Leere,
hohl und ohne Grund.
Sie geht in Pink auf Schal und Schuh,
ewig suchend zu stillen den Hunger.
Freiwillig kommt keiner der Fünf,
doch ist´s nötig für den Wahn,
um zu erhalten was ist und was war.
Kunst ist der dritte Bruder im Bunde,
Manipulator ohne Gewissen.
Mit roten Augen, Fenstern gleich,
und weißen Bändern am Arm.
Gram ist die vierte Schwester der Fünf,
treibt durch die Hitze den Schweiß unter die Haut.
Weiße Sohle hat ihr Schuh und grüne Farbe ihr Hut.
Aufdringlich ist sie, zwingt andere schlecht zu reden.
Freiwillig kommt keiner der Fünf,
doch ist´s nötig für den Wahn,
um zu erhalten was ist und was war.
Der fünfte und letzte von allen ist,
mit Moos in Ohr und Nas, die Dummheit.
Sie wirft mit Pflastersteinen und beweist
mit bunten Schals und pinken Punkten keinen Geschmack.
Unter Zwang treffen sie sich,
gefeiert wird dennoch.
Aufgereiht wie Leckerbissen,
sitzen die Adler ohne Federn,
mit Kronen auf den Häuptern und Angst im dumpfen Blick,
fertig für den Fraß.
Zusammenkunft der Masken
Moderator: Cpt Bucky Saia
- khezef
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Re: Zusammenkunft der Masken
Also erstmal finde ich die Idee ziemlich genial. Faszinierende Gedanken. Obwohl ich mich frage, warum Du die Kunst dazu zählst. Magst Du mir die genaueren Gedanken dahinter erklären?
"Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen." (Oscar Wilde)
- khezef
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Re: Zusammenkunft der Masken
Kunst erwächst für mich aus Chaos. Chaos ist erst einmal ein sehr breit gefächerter Begriff und sicherlich nicht nur negativ besetzt.
Ich meine hier allerdings mehr die pervertierte Form der Kunst, die jenseits des Schaffens liegt, sondern nur noch ins Destruktive und Negative schlägt, ohne aber fruchtbaren Boden oder dergleichen zu hinterlassen.
Ich hab die Farben ausgewählt aus Dingen der Umgebung, in der ich mich zum Zeitpunkt des Schreibens befand. Die Kunst resultiert aus den zwei Hauptfarben eines Studentenwohnheimes, dass ich vom Park aus sehen konnte. Die Uni dort trug aber nicht unbedingt den Ruf, akademisch wirklich fruchtbar zu sein, sondern nur Futter für den Arbeitsmarkt auszuspucken.
Daher die Farbwahl und die Kunst.
Mehr ein persönlicher Insider, der wohl ohne Erklärung kaum zu verstehen ist, ich weiß
Auch die Adler haben ihren Grund, aber da sie in mehrfacher hinsicht auslegbar sind, überlasse ich das dem Leser
Khezef
Ich meine hier allerdings mehr die pervertierte Form der Kunst, die jenseits des Schaffens liegt, sondern nur noch ins Destruktive und Negative schlägt, ohne aber fruchtbaren Boden oder dergleichen zu hinterlassen.
Ich hab die Farben ausgewählt aus Dingen der Umgebung, in der ich mich zum Zeitpunkt des Schreibens befand. Die Kunst resultiert aus den zwei Hauptfarben eines Studentenwohnheimes, dass ich vom Park aus sehen konnte. Die Uni dort trug aber nicht unbedingt den Ruf, akademisch wirklich fruchtbar zu sein, sondern nur Futter für den Arbeitsmarkt auszuspucken.
Daher die Farbwahl und die Kunst.
Mehr ein persönlicher Insider, der wohl ohne Erklärung kaum zu verstehen ist, ich weiß

Auch die Adler haben ihren Grund, aber da sie in mehrfacher hinsicht auslegbar sind, überlasse ich das dem Leser

Khezef
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Re: Zusammenkunft der Masken
EY!!! GUT!!!
Damit hast du mir ziemlich viel gesagt....hm...vielleicht fällt mir doch noch was ein...
Da gab es 2 Masken
Das Lächeln und das Geheule
Diese Masken wurden geschändet
Man nannte das Lächeln einen Heuchler und das Geheule eine Memme
Doch die milden Götter, die wussten es wieder besser
Aus dem Lächeln wurde ein Buddha, ein Gott, ein BERG
und aus dem Geheule wurde Mitleid, Freundschaft und Liebe
...ok es reimt sich nicht wie vorhin aber so das Super-Philosophie-Hirnie bin auch auch nicht dass aus dem Stehgreiff und AUS BEFEHL was zaubern mag.
Damit hast du mir ziemlich viel gesagt....hm...vielleicht fällt mir doch noch was ein...
Da gab es 2 Masken
Das Lächeln und das Geheule
Diese Masken wurden geschändet
Man nannte das Lächeln einen Heuchler und das Geheule eine Memme
Doch die milden Götter, die wussten es wieder besser
Aus dem Lächeln wurde ein Buddha, ein Gott, ein BERG
und aus dem Geheule wurde Mitleid, Freundschaft und Liebe
...ok es reimt sich nicht wie vorhin aber so das Super-Philosophie-Hirnie bin auch auch nicht dass aus dem Stehgreiff und AUS BEFEHL was zaubern mag.
- khezef
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Re: Zusammenkunft der Masken
Gedicht muss sich nicht immer reimen, wie Goethe schon zeigte.
Und ich finde deinen Angang gut,
Der Gedankengang, der mir dabei kam, fühlte sich gut an, eine schöne Transformation
Und ich finde deinen Angang gut,
Der Gedankengang, der mir dabei kam, fühlte sich gut an, eine schöne Transformation

- khezef
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Eine Flocke
Ich sah im Park
an einem Nadelholz
eine Schneeflocke.
Eine einzelne,
an der Ecke leicht gedellte
Flocke.
Sie schien zu schweben
unter einem Ast.
In der Luft gehalten
von Staub oder Spinnenseil.
Ich kann’s nicht sagen
Ich besah mir diese Flocke
diese eine nur und staunte.
Und was froh.
Ein kleines spontanes Wortgemälde von etwas, was ich eben sah.
an einem Nadelholz
eine Schneeflocke.
Eine einzelne,
an der Ecke leicht gedellte
Flocke.
Sie schien zu schweben
unter einem Ast.
In der Luft gehalten
von Staub oder Spinnenseil.
Ich kann’s nicht sagen
Ich besah mir diese Flocke
diese eine nur und staunte.
Und was froh.
Ein kleines spontanes Wortgemälde von etwas, was ich eben sah.
