bitte verzeih mir, dass ich diesen Post gerade aus einem Nachbarthread geklaut habe, aber hier würde ich gerne eine gesonderte Diskussion durchführen, um dort nicht ins Off-Topic zu rutschen. ^^
Vorweg: Es geht mir hier nicht darum, einen Post zu zerreisen, sondern um konstruktive Diskussion und Überlegung zu versch. Techniken.
Ich kenne jetzt das hintergründige Paradigma nicht, auf dem diese Arbeit aufbaut. Ich kann jetzt nur auf Grund des LBRP, des Kreisziehens und der Feuerimagination spekulieren, dass es sich evtl. um ein zumindest zeremonialmagisch angehauchtes Paradigma handelt.khezef hat geschrieben:Das ist eine Methode deinen s.g. "Schutzengel" oder wie es in der Literatur ab und an genannt wird, "Holey Guardian Angel/Spirit", die mir hier von einem älteren Mitglied erklärt wurde. Dazu sei gesagt, dass das Ding nicht unbedingt im christlichen Kontext zu betrachten ist, auch wenn der Name das suggerieren mag, ich zumindest distanziere mich von der auschließlichen Betrachtung aus dieser Perspekive, halte es aber für den besten Begriff dafür.
Nun zum technischen Kram:
1) Bereite dir eine Kerze, ein Feuerzeug und eventuell ein Stückchen Kreide/Kohle vor
2) Kleines bannendes Pentagrammritual, wobei du die Kreide benutzt, um den Kreis zu ziehen (Lediglich optional meiner Ansicht nach)
3) Mach es dir gemütlich, am besten auf einer Sitzdecke/Kissen
4) Zünde das Kerzchen an
5) Entspann dich und stell dir vor, wie sich in der Flamme vor dir dein SG manifestiert, er muss keine feste Form haben, am Anfang ist es vielleicht sogar mit der Flamme selbst getan. Lade in dabei ganz informell, sich dir zu zeigen oder bemerkbar zu machen.
6) Bedanke dich und beende das ganze mit Beendigung und Verabschiedung.
7) Wiederhole Schritte 1-6 einige Wochen lang mehrmals
Diese Technik ist relativ simpel und einfach auszuführen. Sie ist jetzt nicht unbedingt dazu da, dich gleich Hals über Kopf in irgendeine Lehrstunde oder sonst etwas zu stürzen, sie soll dir aber eine stärkere Verbindung ermöglichen. Sei aber nicht überrascht, wenn es zu Beginn wirklich noch wie ein Monolog aussieht, denn das wird es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit. Gib dem ganzen etwas Zeit, Geduld ist angebracht, aber es ist ein schönes kleines Projekt, was man gerade als Beginner zum Einsteigen nebenbei machen kann, zum einen als Beschäftigung mit dir selbst, zum anderen als klare Übung.
Wenn dies so ist, dann meine pers. Meinung zu der Vorgehensweise:
Das LBRP (Lesser Banishing Ritual of the Pentagram) ist kein Kräfte hervorrufendes, sondern „bannendes“ Grundritual, um den Arbeitsbereich zu neutralisieren und störende elementare Schwingungen auszugleichen bzw. zu entfernen. Der Kreis dient der Bündelung der aufzubauenden Energie, damit es keinen Streueffekt gibt. Die Feuerimagination steht in Verbindung mit dem Gottesfeuer und nicht dem elementaren Feuer, welches auf den Geist, den Gottesfunken anspielt.
Die Schwierigkeit in diesem Kontext sehe ich hierbei, dass eine aktive Imagination zum Aufbau des HGA verwendet wird. Alles was man imaginiert kann ausschließlich nur auf die eigene Erfahrung zurückverfolgt werden. Es ist einfach nicht Möglich sich etwas vorzustellen, was man nicht zu bisherigen Erfahrungen in Relation setzen kann. Der HGA ist der verborgene Kern, der innere Führer, das höhere Selbst, oder wie man dies auch immer benennen mag. Wenn man dies noch nie erlebt hat, wird es durch die Imagination meiner Meinung nach nicht möglich sein, den HGA künstlich herbeizuführen. Auch fehlt meiner Meinung nach bei der Beschreibung die bewusste Hinwendung an eben den HGA. Lediglich eine Feuerimagination würde meiner Meinung nach eher ein Feuer-Ich, ein Feuerelemental evozieren, anstelle eines davon befreiten Wesens. Frei nach: Dem Kind einen Namen geben (und ein Kind ist auch immer etwas „Selbstgemachtes“ – falls der Briefträger nicht dazwischen gekommen ist).
Meiner persönlichen Ansicht nach handelt es sich bei dem HGA um etwas, das völlig befreit von unseren Denkmustern ist, eben hinter den Dingen steht und aus unserem normalen Alltag heraus nicht erreichbar ist. Er wird oft als Synonym (wenn auch mit leicht veränderter Bedeutung) für das Höhere Selbst, Thelema, Gott oder die Erleuchtung gebraucht. Ein anderer Name lautet „ist“ oder „sein“.
Die Bezeichnung HGA wird so von vielen für verschiedenste Ansichten genutzt, die teilweise weit vom ursprünglichen Konzept des HGA liegen.
Die Frage ist, kann man überhaupt beschreiben, was der HGA ist oder zwingt man den HGA dann nicht schon wieder in ein Konzept hinein?
Hierzu hat Phil Hine einen sehr schönen Artikel geschrieben: http://www.philhine.org.uk/writings/ess_hga.html
Ich stimme auch in der Hinsicht mit ihm überein, dass das, was man unter HGA versteht, in der ersten Zeit (Monate, Jahre, wie auch immer) nicht der eigentliche HGA ist. Wie sehen eure Erfahrungen damit aus?
Ich habe längere Zeit mit dem Liber Samekh experimentiert und hieraus eine eigene Anrufung abgeleitet, da Crowleys HGA-Konzept nicht mit meinen pers. Vorstellungen und Erfahrungen überein stimmt. Jeder Kontakt, den ich bisher hergestellt habe, klang immer super und war zum Greifen nah. Nach längerer Zeit hat sich jedoch bisher immer wieder herausgestellt, dass es sich dabei nicht um den HGA handeln konnte, da die Kommunikation und Erfahrungen immer wieder an bestimmten Punkten Beschränkungen aufwiesen, die (wenn man mal die Hermetik zur Grundlage nimmt) mehr verschiedenen Sphären angehörten oder den solaren Logos wiederspiegelten.
Daraus resultiert auch mein grundsätzliches Misstrauen gegenüber gerade jüngeren Personen, die sagen, dass es einfach wäre oder ihren HGA gefunden hätten.
Wie sehen eure Erfahrungen in dieser Hinsicht aus?
Auf eine fruchtbare Diskussion hoffend.
Shad ^^
P.S.:
Noch ein kleiner Link: http://www.llewellyn.com/journal/article/2120