Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Magie, Dämonologie etc. für Novizen und angehende Praktizierende
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Daimao_Koopa
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Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Daimao_Koopa »

Aus dem Anlass, dass das alte, von Alveradis gestartete Thema scheinbar in Vergessenheit geraten ist, und unserem schönen Dämonenforum
noch ein offenes Thema bezüglich Dämonen allgemein fehlt, eröffnen wir diesen Thread, in dem ihr eure individuelle Meinung und euer per-
sönliches Verständnis des Begriffes "Dämon" darlegen könnt.

Dabei spielt absolut keine Rolle, wie und in welcher Form ihr Dämonen wahrnehmt und auch nicht, ob eure Meinung "die Richtige" ist,
denn im Endeffekt gibt es auf die Titelfrage keine allgemeingültige Antwort - diese liegt irgendwo inmitten aller möglichen Ansichten. ;)

Also ist der einzige Weg, um sich der Titelfrage sinnvoll annähren zu können, jener, dass wir alle unsere Ansicht offenlegen und miteinander
abgleichen. Dies hat auch den Vorteil, dass kein User, der seine Meinung hier dargelegt hat, in einem anderen Thema seine Ansicht immer
und immer wieder darlegen muss; ein Link zum entsprechenden Beitrag genügt. ;)


Damit das Thema auch immer bei der Sache bleibt und nicht in überflüssige Streitereien ausartet, stelle ich für dieses Thema ein paar
grundlegende Regeln auf, die sicherstellen sollen, dass weder der Diskussions-, noch der Informationsfluss unterbrochen wird.
Posts, die nicht dazu fähig sind, diese grundlegenden Regeln ein zu halten, werden zugunsten des Themas kommentarlos entfernt.

1. Jeder User, der die themenbezogenen Meinungen und Ansichten anderer User kommentieren und/oder kritisieren will, muss zuvor eine
eigene Darstellung seiner Ansichten bezüglich Dämonen dargelegt haben. (Darstellung und Kommentierung bitte in separaten Posts!)

2. User, die ihre Ansicht zu Dämonen dargelegt haben, dürfen die Ansichten anderer User nur insofern kritisieren, wie die geäußerte Kritik
konstruktiv, d.h. dem Thema und der Verständlichkeit der Darstellungen zuträglich sind.

3. Die individuelle Darstellung jedes Users muss sich mindestens mit den 6, im folgenden genannten, Fragen beschäftigen (die Erweiterung des
eigenen Fragenkatalogs ist selbstverständlich erlaubt und sogar gewünscht) und zu jeder dieser 6 Fragen mindestens 4 aussagekräftige Sätze
formulieren. Wozu? Damit einigermaßen gewährleistet ist, dass sich jeder User, der sich mit diesem Thema beschäftigt, dies auch wirklich tut
und nicht nur ein paar desinteressierte Worte verfasst, um auf Fehlersuche bei anderen gehen zu können (was natürlich niemand von euch will!).

4. Die Darstellungen müssen gemäß (einer) der deutschen Rechtschreibung(en) verfasst sein. User, die hiermit Probleme haben, können ihren
Text im Vorhinein von einem Textverarbeitungsprogramm nach Fehlern überprüfen lassen und dann hier reinstellen. Diese Regel dient der, hier
enorm wichtigen, Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Posts (eigentlich selbstverständlich, aber sicher ist sicher).


Die 6 grundlegenden Fragen:

1. Gibt es Dämonen? Wenn ja, warum? Falls nicht, warum nicht?
2. Wie existieren Dämonen, bzw. auf welcher Grundlage tun sie das?
3. Was sind Dämonen, bzw. in welcher Art und Weise kommen sie vor?
4. Wo kommen Dämonen her, bzw. wo leben/existeren sie?
5. Was wollen Dämonen, bzw. wollen sie überhaupt etwas?
6. Was tun Dämonen, bzw. worin liegen ihre Aufgaben?


Anmerkung zur Frage 1: Falls ihr nicht an die Existenz von Dämonen glaubt und dies entsprechend dargelegt habt,
beschäftigt euch mit den anderen Fragen einfach auf hypothetischer Basis (also, wenn es sie gäbe, wie könnte man sich
ihre Existenz vorstellen, usw.). Vielleicht bringt diese Auseinandersetzung den einen oder anderen Zweifler zum umdenken...?

In diesem Sinne, auf dass wir den Abgrund erleuchten! Die Ausstellung sei eröffnet!
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Deyja
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Deyja »

Hallo ; )

Also die Regeln finde ich gar nicht mal schlecht- somit kann dieses Thema nicht so kaputt geschrieben werden wie es mit manch anderem leider schon geschah.

Ich versuche mal einen Anfang zu machen

1) Meiner Meinung nach existieren sie auf jeden Fall. Aber der Grund warum sie existieren...Da könnte man mich fragen warum es Pferde, Löwen, Mäuse und Katzen gibt. Ich denke alles hat sich seine Existenz verdient und hat auch einen Sinn- vielleicht sogar eine "Aufgabe"- wobei ich mit Aufgabe nicht irgendwelche selbst auserdachten Heldenrollen meine, sondern eher Aufgaben die einfach das Leben im Gleichgewicht halten. Als simple Beispiele um meinen Gedankengang vielleicht etwas bildlicher darzustellen : Bienen die die Blumen bestäuben und somit auch die Vielfalt erhalten und gleichzeitig Honig herstellen oder die Symbiose die viele Arten bilden- worauf ich hinaus will : Alles hat einen Sinn oder einen Nutzen- und selbst wenn es "nur" der Schönheit des Lebens dient ; )
Würde man Dämonen jetzt mal nur aus der allgemeinen Nische betrachten - das sie böse sind, so könnte man sagen das sie einen an Ehrlichkeit, Glück und Lebensfreude erinnern, da sie für viele Menschen das Gegenteil symbolisieren.
Ich persönlich denke eher das es alte Kräfte und Wesenheiten sind die (für mich) noch Urkräfte symbolisieren - etwas wilderes aber auch einfacheres- heut zu Tage wird vieles sehr kompliziert gemacht, wobei es doch so einfach sein könnte.

Mit Frage 2 ... ist damit gemeint von was sie Leben ?

Tante Edit : ehrlich gesagt habe ich mir zur Zweiten Frage noch nicht wirklich so genau Gedanken zu gemacht. Viele der Antworten hier finde ich sehr interessant und so werfen sie natürlich auch für mich Überlegungen auf.
So denke ich das Dämonen von Energien leben-in verschiedenen Formen. Damit meine ich jedoch nicht unbedingt das sie Energien von anderen nutzen oder anzapfen-bzw. jemanden die Energie absaugen, wie doch oftmals im Volksmund die Rede ist.

3) Was sind Dämonen....hm. Ich würde sie schon als Wesenheiten bezeichnen, auch wenn das sehr allgemein gehalten ist.
Ich habe mir mal vor einer Zeit ein Buch geholt was eher einem Dämonen und Gottheitenkatalog glich-mir aber sehr geholfen hat die Vielfalt zu erkennen und meine alten Überlegungen mal wieder umzukrämpeln.
In dem Buch wurden sie in Aufgabenbereiche, Elemente, Attribute der typischen Klassifizierung Gut/Böse aufgelistet.
Somit sehe ich es eher so das zwar jeder irgendwo eine "Grundaufgabe" hat- aber nicht alle Sukkubi zB hinter eine Hecke hocken um den nächstbesten Typen an zu ketten- damit meine ich das selbst in einer Art von Dämonen jeder doch ein individuelles, empfindendes Wesen ist und sich von den anderen unterscheidet- so wie es auch im Tier/Menschenreich ist.
Sie sprechen bei mir vorrangig Gefühle und Instinkte an, spiegeln und erinnern. Sicher mag es hier auch gefährliche Vertreter geben-aber die Vielfalt zeigt auch hier das harmlose, "bösartige" aber auch ungefährliche gibt.

4) Dazu habe ich mir noch nie so richtig den Kopf zerbrochen (dann wirds ja mal Zeit^^)
Ich denke sie sind auf jeden Fall in dieser Welt existent-sonst würden wir sie ja nicht spüren....ich habe jedoch zusätzlich überlegt ob es nicht einen Ort gibt an dem sie sich zurück ziehen- bzw. eine andere Ebene.
Wobei ich auch glaube das sie an den wenigen unberührten Orten der Erde auch auf unserer Ebene leben.
Wobei ich das jetzt wohl noch einmal alles genauer bedenken werde.

5) Sicher wollen nicht alle von vorn herein etwas-ich denke hier kommt es auch darauf an was man von ihnen will wenn man sie bewusst ruft. Eine Hand wäscht die andere- jeder möchte für seine Arbeit auch irgendwo entlohnt werden oder einen gewissen Vorteil herausziehen-warum auch nicht.
Kommt vielleicht auch darauf an welcher "Art" sie angehören- Leben sie von Ängsten und Energien etc.
Ansonsten...wollen sie vielleicht einfach nur Leben wie jeder von und auch ; )
Wenn man sich die Frage stellt was wollen wir Menschen- jeder hat da seine speziellen wünsche sicher-aber alles in allem liegt der Ursprung darin , das jeder Leben will.

6) Ich glaube da bin ich ja gleich oben drauf eingesprungen- tut mir leid.
Als ich die Aufgaben im Buch gelesen hatte kam mir das eher wie ein Job vor- ich kann mir einfach nicht vorstellen das der kleine Alb nichts besseres zu tun hat , als sich Nacht für Nacht auf den Brustkorb eine Menschen zu setzen - (jetzt weiß man auch warum er dabei so griesgrämig guckt ; ) ) und sonst nichts weiter mit seinem Leben anfängt.
Sicher- einige zehren von anderen Lebewesen undundund, aber ich sträube mich doch irgendwo dagegen das dies der einzige Sinn ihrer Existenz sein soll.

Das ist halt meine persönliche Meinung- auch wenn sie etwas "blumig" und einfach klingen mag.
Ich bin auf weitere Beiträge schon sehr gespannt =)
Alles in allem find ich das Thema grad echt super- mir fällt grad auf das ich mir zu manchen Punkten noch garnicht so intensive Gedanken gemacht habe ; )

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Deyja am 16. Mai 2013 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
Einfach mal die Kresse halten ;)
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Thefalus
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Thefalus »

Ach so, hätte ich ja fast vergessen! Dämonen! Da Dämonen ja nun mal zu meinen besten Freunden gehören, muß ich da auch was zu schreiben. Zuerst mal die Frage, worin unterscheiden sich eigentlich Engel und Dämonen? Was bringt Menschen eigentlich dazu Engeln so durch und durch zu vertrauen und Dämonen zu scheuen? Und ist es nicht Mi Kamocha Elohim, der Erzengel mit dem Namen Micha-El, der uns Menschen mit seinem Flammenschwert bewaffnet den Zutritt zum Paradies verwehrt? Das ist doch nicht nett, oder? Und was ist bitteschön gegen die Gute-Laune-Dämonin KI.SIKIL.LIL.LA, die den wunderschönen Namen Lilith, Reiner Ort des Windes, trägt, zu sagen? Laut dem Talmud ist sie eine wunderschöne junge Frau, die keine Kleider benötigt um ihre weiblichen Reize zu verbergen. Sie besucht des Nachts einsame Männer, die alleine schlafen müssen. Na und? Mal ehrlich, solche Frauen gibt es doch viel zu selten! Und wieso ist es okay, wenn Engel einsame Frauen des Nachts besuchen und plötzlich böse, wenn eine Dämonin einen einsamen Jüngling nachts beglückt? Nein, das ist definitiv nicht einzusehen und einfach nur ungerecht!
Für mich ist ein Dämon ein Teil meines Selbst. Er ist ein sehr obsessiver Teil - und er liebt es mich "zu reiten". Das heißt, wenn ein Dämon mich packt, dann bin ich von etwas besessen, ich denke an nichts anderes mehr und lenke meine ganze Aufmerksamkeit auf diese Tätigkeit. Für mich sind Dämonen deshalb unendlich wertvoll, ich brauche diese Fähigkeit nicht zuletzt auch für meinen Beruf, der nicht wenig mit künstlerischer Tätigkeit zu tun hat (ich bin Designer und Parfumeur). Aber Dämonen leisten noch viel mehr für mich: Ein Dämon vermeidet Unlust und versorgt mich stattdessen mit Lust. Das macht er ganz von selbst, man muß ihn nicht zum Hedonismus erziehen, oh nein! Wenn ich beispielsweise eine wichtige Sache (wie den Routinebesuch beim Zahnarzt) anfange vor mir herzuschieben, dann weiß ich, wer dafür zuständig ist. Und wenn ich mich dann entschliesse, endlich einen Termin zu vereinbaren, dann kann ich die Telefonnummer nicht finden. Habe ich den Zahnarzt endlich am Telefon, dann finde ich keinen zeitnahen Termin, der mir paßt. Dann bin ich an dem Tag des Termins erkältet oder habe etwas Wichtigeres vor. Kriegt ihr ein Bild? Genau, das ist ein Superservice, den eben nur Dämonen leisten können! (Übrigens: Wer sich für diese Sicht auf Dämonen näher interessiert, dem empfehle ich Ramsey Dukes (aka Lionell Snell) "Little Book of Demons"

Thefalus
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Azazel »

Dämonen sind die spirituellen Manifestationen unseres innersten Selbst und zugleich die Verkörperung der Urkräfte der Natur.
Dämonen sind nicht einzuordnen in die Begrifflichkeiten gut und böse, es sind sowohl Götter, als auch deren Antipoden, je nach Blickwinkel.
Sie stehen für unsere Wünsche, Vorstellungen, Ängste und Triebe. Dämonen sind sowohl Gedanken, als auch stoffliche Erscheinungen.
Dämonen stehen für die Freiheit des Denkens, weitab von Dogmen scheinbarer Autoritäten. Sie stehen für Erkenntnisse des eigenen Ichs
unabhängig gesellschaftlicher Normen.
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lycon FX
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von lycon FX »

Als erstes fiel mir zu diesem Thema auch ein Zitat von Platon ein. Ich habs mal rausgesucht, weil ich es nicht mehr wörtlich zusammen bekam:

„In der Mitte zwischen der Gottheit und der Menschheit ist das Dämonische als die Ergänzung, damit das Ganze in sich selbst verbunden sei. Und dieses Dämonische ist der Kern aller Weissagung und Offenbarung und jeglichen Zaubers.“ (Platon)

Er trifft damit im Kern meine Meinung dazu recht gut. Dabei will ich es aber nicht belassen, sondern tiefer ins Thema einsteigen.

Ähnlich wie Thefalus bin ich davon überzeugt, dass ein Dämon ein in meiner Persönlichkeit vorhandener Anteil meiner Selbst ist, der ab und an gelebt werden will und mit aller Macht versucht, das auch zu tun. Er – der Dämon – schreit regelrecht danach beherrscht zu werden, anders gesagt weckt er in mir das Gefühl genauer hin zu sehen, Verständnis zu entwickeln und somit irgendwann eine Beherrschung zu ermöglichen, weil er mir auf Dauer eben auch gehörig auf den Keks geht. Ich will hier betonen, dass diese Beherrschung, die man ruhig Magie nennen darf, zunächst nur in mir stattfindet.

In dem Maße, wie ich bereit bin mich mit diesen Anteilen in mir zu stellen, zurecht zu finden, sie zu lenken und zu beherrschen, kann ich diese Beherrschung – sofern ich das möchte – auch nach außen tragen. Nicht unbedingt, um Schaden anzurichten, vielmehr, um die selben Anteile in meinen Mitmenschen, meiner Welt, meines Universums zu erkennen, zu verstehen und auch zu lenken. Wie im Innen, so im Außen.

Dass Magie auch Manipulation bedeutet, ist sicher nichts Neues. Wie und wofür ich diese nutzen möchte – im Außen und/oder im Innen - bleibt unter der Berücksichtigung eigener moralischer Wertvorstellungen alleine mir überlassen. (Aber das ist ein anderes Thema)

Die Beschäftigung mit diesen meinen Anteilen sensibilisiert mich bei intensiver Betrachtung auch mit gegensätzlichen Anteilen in mir. So entwickele ich nach und nach eine Möglichkeit auf meinen ureigenen Weg mich zu korrigieren und mein Wesen in einen für meine eigenen Ohren lieblichen Einklang zu bringen. Das ist denke ich allerdings ein sehr individueller Prozess, für den sich niemand rechtfertigen muss, aber sich gerne austauschen darf.

Gruß
Lycon FX

Handle zielbewusst im Auftrag des Geistes, der alle Wesen in sich vereint, unterschiedslos und umfassend – doch handle, als wären sie Teile des Unteilbaren in dir.

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Amimatani
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Amimatani »

Daimao_Koopa hat geschrieben:
1. Gibt es Dämonen? Wenn ja, warum? Falls nicht, warum nicht?
2. Wie existieren Dämonen, bzw. auf welcher Grundlage tun sie das?
3. Was sind Dämonen, bzw. in welcher Art und Weise kommen sie vor?
4. Wo kommen Dämonen her, bzw. wo leben/existeren sie?
5. Was wollen Dämonen, bzw. wollen sie überhaupt etwas?
6. Was tun Dämonen, bzw. worin liegen ihre Aufgaben?
Ich bevorzuge eine systemische Sicht auf Dämonen:

zu 1.:
Auf jeden Fall sind sie wirksam und deshalb auch Teil der Wirklichkeit.

zu 2. und 3.:
Dämonen sind Teilprozesse komplexerer Systeme, welche sich verselbständigt haben oder welche verselbständigt worden sind. Diese Verselbständigung eines Prozesses kann in unterschiedlichem Ausmaß erfolgen: im Extremfall hat sich ein solcher Prozess vollständig aus dem Bezugssystem, dem er entstammt, herausgelöst. In moderateren Fällen bleibt der Dämon Teil des Systems, hat aber eine Eigenständigkeit seines Wirkens erreicht, die vom Bezugssystem unabhängig ist. Also der Dämon reagiert z.B. nicht mehr immer auf die normalen Feedback-Schleifen des Systems. Ob Dämonen negative oder positive Wirkungen haben, richtet sich danach, was das System braucht: Dämonen bewirken in jedem Fall eine Veränderung der ursprünglichen Systemstabilität oder des Gleichgewichts. Manchmal ist das notwendig, manchmal ist das tödlich.

Das liest sich vielleicht etwas abstrakt. Deswegen möge man als Beispiel für so ein System denken an:
- das körperliche System eines Menschen
- das psychische System eines Menschen
- das psycho-physische System eines Menschen (als eines betrachtet)
Für diese drei Beispiele gilt das bereits Gesagte: Dämonen sind Teil des eigenen Selbst (oder in meiner Formulierung: sie sind Einzelprozesse oder Teilsysteme des eigenen Selbst). Die platonischen Dämonen gehören hierzu.

Es gibt aber auch andere Systeme, welche Dämonen hervorbringen können:
- Ein Computerprogramm mit einer Schleife, deren Abbruchbedingung nicht immer erfüllt wird (-> die Schleife verselbständigt sich, der Loop dient nicht mehr dem Programm als Ganzes)
- Das soziale System einer Gruppe von Menschen (auf der Arbeit, in Familien, in Vereinen, in Internetforen,...). Prozesse, die sich aus solchen Systemen herauslösen oder herausgelöst werden, können z.B. einzelne Menschen der jeweiligen Gruppe sein. Sie werden gewissermaßen zum Dämon der Gruppe. (Stichworte: "schwarzes Schaf der Familie", Mobbing)
- Die Natur als Ganzes: ein verselbständigter Wetterprozess wie "immer nur Sonnenschein" ist so etwas wie ein Sonnendämon.
- Das geistige Gedankengut einer Epoche ist ein System, welches ebenfalls Dämonen hervorbringt. (z.B. Glaubenssysteme mit Absolutheitsanspruch, also solche, die ihre historische Relativität nicht mehr erkennen.)

zu 4.:
Es gibt so etwas wie "Sollbruchstellen" in Systemen, also Prozesse, die sich besonders leicht verselbständigen und dabei den Anschein erwecken, keine Beziehung zum Ausgangssystem mehr zu haben. In Bezug auf das psycho-phyische System von Menschen ist das z.B. die von Gefühlen und Denken losgelöste sexuelle Lust oder auch ein Begehren im allgemeinen. Incubi und Succubi dürften hierin wurzeln. Eine weitere beliebte Stelle des Herauslösens von Einzelprozessen ist die Loslösung der gedanklichen oder geistigen Selbstanteile von ihrer unbewussten Basis. Dämonen mit luziferischem Charakter ("Lichtbringer", "Wissens- und Erkenntnisdämonen") gehören hierher.

Neben solchen relativ allgemein vorkommenden Verselbständigungen, können aber im Grunde in jedem System und speziell im Selbstsystem des Menschen nahezu beliebig viele Dämonen generiert werden. Die Verselbständigung des jeweiligen Prozesses (z.B. eines bestimmten Lust- oder Gefühlskomplexes, oder eines bestimmten Gedankenkomplexes) kann von einem Magier bewusst beabsichtigt und herbeigeführt werden. Oder diese Verselbständigung kann so etwas wie die unbeabsichtigte Nebenwirkung magischer Praktiken sein. (Z.B. bei regelmäßiger Praktizierung stark dissoziativer Techniken wie Trancereisen mit Körperaustritt oder umgekehrt bei Herangehensweisen, welche das Denken systematisch ausschalten, also z.B. exzessive Meditation.) In solchen Fällen entstehen irgendwann Dämonen, welche - anders als beim absichtsvollen Vorgehen - nicht gerufen wurden und welche schwer zu identifizieren sind.

Daneben gibt es Verselbständigungen von Einzelprozessen auf der unbewussten und körperlichen Ebene, welche sich vollkommen unbemerkt vollziehen und für die sich oft auch keine klaren Ursachen angeben lassen. Sobald sie bemerkt werden, sind sie oft schon so stark, dass sie sich z.B. als Besessenheit oder Krankheit äußern. Die Esoterik und Populärpsychologie lebt nicht unwesentlich davon, in solchen Fällen "Erklärungsmodelle" anzubieten. (Familienstrukturen, Archetypen, Kindheitserlebnisse, ...)

zu 5. und 6.:
Solange Einzelprozesse noch nicht zu Dämonen geworden oder gemacht sind, "wollen" sie das, was ihr Bezugssystem will. Dieses will sich i.d.R. selbst erhalten bzw. bei Menschen: es will leben und dabei Lust erfahren. Die bis dahin nur potentiellen Dämonen üben bestimmte spezialisierte Funktionen aus und erhalten von anderen Prozessen ein Feedback darüber, in welchem Ausmaß sie zum jeweiligen Zeitpunkt ihre Funktion ausüben sollen. Sobald aus einzelnen Prozessen selbständige Dämonen geworden sind, bleibt die spezialisierte Funktion erhalten und wird zum einzigen "Willen" oder Daseinszweck des Dämons. Das Feedback des Ausgangssystems wird nicht mehr automatisch in sein eigenes Verhalten mit aufgenommen. An dieser Stelle entsteht die Macht oder Dominanz des Dämons: er stellt seine Einzelfunktion über die Notwendigkeiten des Gesamtsystems. Nicht weil er "böse" ist, sondern weil er sie nicht mehr kennt. Ein Magier, der einen Dämon evoziert ("herauslöst"), wird oft an dieser Stelle versuchen, die Interessen des Gesamtsystems gegenüber dem Dämon wahrzunehmen. Und zwar so, dass der Magier irgendeine Art von "Zusatzgewinn" daraus zieht. Die vermeintliche "Beherrschung" des Dämons durch den Magier ist immer mit dem Risiko behaftet, dass der Einzelmensch "Magier" schlicht keinen Gesamtüberblick über die unbewussten Teile des Systems haben kann. Aber auch der "freundschaftlich-gesellige" Umgang mit Dämonen (also ohne beherrschenden Befehlston o.ä.) ändert nichts daran, dass der Dämon in seiner Spezialisierung nichts mehr oder nur wenig über die Belange des jeweiligen Gesamtsystems weiß. Hierin dürfte der wesentliche Grund für jede Art von abschließender Bannung oder Verabschiedung eines evozierten (oder auch eines invozierten) Dämons liegen: nämlich darin, den Dämon wieder ins Gesamtsystem (meistens: das eigene Selbstsystem) als teilnehmenden Prozess einzufügen.

Amimatani

P.S. @Thefalus: Gib mal in der Suchfunktion hier "Zahnarzt" ein und "Suche im Text". Hast du eine Datenbank mit Textbausteinen? >:-> SCNR
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Tyger
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Tyger »

1. Gibt es Dämonen? Wenn ja, warum? Falls nicht, warum nicht?

Uch gehe davon aus, dass es sie gibt. Ich nehme sie auf der spirituellen Ebene wahr und kann magisch mit ihnen arbeiten, so dass auch Wirkungen auf der materiellen Ebene dabei herauskommen, also funktionieren die Dämonen als Denkmodell zumindest rein pragmatisch gesehen.

2. Wie existieren Dämonen, bzw. auf welcher Grundlage tun sie das?
3. Was sind Dämonen, bzw. in welcher Art und Weise kommen sie vor?
4. Wo kommen Dämonen her, bzw. wo leben/existeren sie?

Sie sind Wesenheiten und sie existieren in der Ideensphäre, wie ich sie nenne. Damit ist die Gesamtheit der Ideen, Vorstellungen und Fantasien gemeint, die der Mensch (und wer auch immer sonst noch) entwickelt hat; also ein Bereich, der sich in der Neuzeit rasant entwickelt. Ich verwende den Begriff, weil er umfassender (und weniger angestaubt) ist als "Astralwelt".
Zumindest einige von ihnen wurden und werden von Menschen erschaffen, aber möglicherweise gibt es auch andere Arten ihrer Entstehung. Sie existieren, wie alles auf der Welt, auf der Grundlage von Information und Energie (welcher Art auch immer). Ich denke, man kann Dämonen auch unter dem Begriff der Meme einordnen. Mit der Idee, Informationsmuster als eigenständige Wesenheiten zu betrachten, ist der Dämon unter dem Decknamen Mem ins wissenschaftliche Weltbild zurückgekehrt.

5. Was wollen Dämonen, bzw. wollen sie überhaupt etwas?
6. Was tun Dämonen, bzw. worin liegen ihre Aufgaben?

Ich denke, sie haben grundlegende Triebe, die materielle Wesen auch haben: Selbsterhaltungstrieb, Spieltrieb, Neugier usw. Und natürlich das, was auch Meme wollen: Sie wollen sich ausbreiten und wachsen. Was sie konkret von Menschen wollen, sind Aufmerksamkeit und Beachtung, und ich denke, dass sie an einem Kontakt zu unserer materiellen Ebene genauso interessiert sind wie wir an einem Kontakt zu ihrer Ebene.
Die Aufgaben von Dämonen? Wir Menschen tun uns schon schwer, den Sinn unseres eigenen Lebens zu finden, und nun gleich noch den von Dämonen?
Aber ich denke, das dürfte ein wesentlicher Unterschied zwischen Dämonen und Göttern sein. Gottheiten sind fest in eine Mythologie eingebunden und haben bestimmte Aufgabenbereiche, außerhalb derer sie ihren Sinn und ihre Existenzberechtigung verlieren. Dämonen sind, denke ich, freier als Götter, und können auch unabhängig von einem mythologischen Rahmen und speziellen Aufgabenbereichen existieren.

(17.05.13 ergänzt)
Zuletzt geändert von Tyger am 17. Mai 2013 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von lycon FX »

Ich wurde gebeten, die Punkte 2 und 5 noch etwas näher auszuarbeiten. Hier nun mein ergänzender Beitrag.


2. Wie existieren Dämonen, bzw. auf welcher Grundlage tun sie das?

Dämonen existieren ausschließlich auf geistiger Ebene - sind somit also in ihrer Dimension real - und nähren sich von den Emotionen und Gedanken (Energien), die sie in mir erschaffen. Sie sind grundsätzlich körperlos und unsterblich, d. h. sie werden immer ein Teil von mir bleiben und den Platz einnehmen, den ich ihnen bereit bin zu geben.


5. Was wollen Dämonen, bzw. wollen sie überhaupt etwas?

Sie fordern Aufmerksamkeit und Energie - sie wollen gehört werden. Dämonen sind nicht zwingend zerstörerisch oder bedrohlich, trotzdem schütze ich mich und bereite mich gründlich vor, wenn ich eine Konfrontation mit ihnen suche. Dabei bewege ich mich in meinem unbewussten Teil, weshalb ich sie zunächst als chaotisch und schwer zu lenken empfinde. Mit Willenskraft und Ausdauer kann ich jedoch lernen über sie zu gebieten . So verlagere ich mit Übung dauerhaft Teile des Unbewussten in mein Bewusstsein. Verdrängte Anteile werden so integriert und auf Dauer für mich schädliche Anteile ins Gegenteil gekehrt. Die Dämonen ermöglichen mir so einen besseren Zugang zu meiner schöpferischen Kraft. Sie sind in jedem Fall ein wertvoller Wegweiser, weil sie Teile von mir repräsentieren.


nächtlicher Gruß
lycon FX

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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Daimao_Koopa »

1. Gibt es Dämonen? Wenn ja, warum? Falls nicht, warum nicht?

Ja, Dämonen muss es sogar geben, denn ohne ihre Existenz wäre die Existenz von anderen mental aktiven Wesen nicht denkbar.
Ohne Gedanke - kein Denker. Das gleiche gilt natürlich im Umkehrschluss, soll uns jetzt aber nicht weiter interessieren.


2. Wie existieren Dämonen, bzw. auf welcher Grundlage tun sie das?

Dämonen existieren auf einer rein energetischen Basis, die – wenn sie groß und komplex genug ist – es ihnen aber auch erlaubt
auf über- und unterenergetischem Niveau zu agieren. Diese Basis besteht bei jedem Dämon aus dem grundlegenden Stoff des
Aethers: Gedanken, Gefühlen, und Ideen
. Je nach Art und Zugehörigkeit des Dämons, besteht diese Mischung aus solchen Teilen,
die dem Prinzip, auf dem der Dämon basiert, angehören. Ein Dämon der Leidenschaft besteht demnach aus Gedanken, Gefühlen,
und Ideen, die auf Leidenschaft basieren – ganz egal, ob diese nun „gut“ oder „schlecht“ sein sollten.

Solange ein Dämon über einen unbegrenzten Zufluss solcher Energien verfügt, kann er alles tun was er will (bedenke, egal wie
komplex das Wesen eines Dämons auch sein mag, sein Wille ist immer der (relative und sehr vielseitige) Wille seiner Gottheit!
).
Ein Dämon, der Zugang zu einer unversiegenden Quelle an aetherischer Energie verfügt, ist nach weltlichen Standards ein Gott –
er ist unbezwingbar, unaustreibbar, und verfügt über grenzenlose Macht (innerhalb seiner dämonischen Grezen, allerdings).

Im Aether oder an vergleichbaren Quellen, ist er der Trainman – keiner, der seinen Namen nicht kennt, kann es mit ihm aufnehmen.
Doch diese nahezu grenzenlose Stärke hat einen Preis...

Befindet sich ein Dämon innerhalb der Sphären des Aethers, kann er sich immer fortwährend von der Präsenz und den Energien
seines Prinzips – seiner Gottheit – nähren. Doch ist auch diese Quelle nicht ganz „umsonst“. Damit sich ein Dämon immer auf
die wichtigste Quelle seiner Macht verlassen kann, muss (vielmehr... will) er dafür sorgen, dass seiner Gottheit möglichst viel
Nahrung zukommt.

Indem der Dämon seine Natur, zwischen den Sphären existieren zu können, dazu nutzt, um die Eigenschaften seiner Gottheit
unter den fühlenden Wesen des Kosmos zu verbreiten, stärkt er so dessen Einfluss und dadurch auch den Rückfluss und das da-
raus folgende Wachstum seiner Gottheit.

Indem seine Gottheit also Macht ansammelt und wächst, sichert sich der Dämon seine Existenz – und als positiver Nebeneffekt
dieses Prozesses, kann sich der Dämon, wenn er auf kosmischer Ebene agiert, ebenfalls von den erarbeiteten Quellen ernähren.

Doch neue Quellen zu erschließen, ist leichter gesagt als getan. Obwohl es dem Dämon großes Vergnügen bereitet sein Werk zu
verrichten, ist das Arbeiten auf kosmischer Ebene für rein energetische Wesen sehr, sehr anstrengend. Wenn sie sich in welt-
lichen Sphären bewegen wollen, müssen sie sich von ihrer Urquelle entfernen und von ihren eigenen Kraftreserven aus handeln.
Dabei überlegt sich selbst der geistloseste Dämon sehr genau, ob eine geplante Handlung auch den gewünschten Effekt erzielt...!

Stellt euch vor, ihr wärt auf der Venus und müsstet dort, ohne Schutzausrüstung einen bestimmten Weg zurücklegen. Schnell werdet
ihr feststellen, dass selbst das aufrechte Stehen schon fast ein Ding der Unmöglichkeit ist. Selbst das Atmen ist (theoretisch) kaum
möglich, weil der Druck der Atmosphäre eure Lungen zermalmt. Auf der Venus ist für einen Menschen jede Sekunde, die er dort ver-
bringt, ein Martyrium ohnegleichen.

Ein Dämon hingegen, wird sich dem Druck mit seiner (göttlich-dämonischen) Willenskraft widersetzen. Er wird sich mit aller Kraft
auf den Beinen halten und den Weg gehen. Wie er das schafft? Nun, im Vergleich zu einem Menschen, besitzt ein Dämon über einen
vielfach größeren Energievorrat. Wenn ein Mensch einen Tropfen Wasser symbolisiert, dann ist ein Dämon – energetisch gesehen –
im Vergleich ein ganzes Glas voll Wasser. Ein Dämon spürt auch (im weltlichen Sinne) keinen Schmerz, der ihn paralysieren könnte.

Ihm fehlen schlicht die weltlichen Schwächen und Mängel. Der Dämon wird sich dem physikalischen Willen der Venus-Atmosphäre
demnach solange widersetzen, wie es sein Energie- und Willensvorrat zulässt
. Ist seine Energie verbraucht, stirbt er jedoch nicht –
diese Fähigkeit ist ausschließlich kosmischen Wesen vorbehalten – er wird stattdessen nachgeben und von den Kräften des Kosmos ver-
drängt, aus der weltlichen Sphäre gerissen und zurück in den Aether gesogen. Dort kann sich der geschwächte Dämon im Vortex seiner
Gottheit, unter dem Spott gehässiger Brüder und Schwestern, wieder regenerieren.

Der Geist ist unsterblich – unzerstörbar, aber die kosmische Präsenz ist verwundbar.
...Das ist die einzige Schwäche eines jeden Dämons.

Noch ein Wort zu der Absorption von Energieformen, die nicht dem Prinzip des Dämons entsprechen; falls sich ein Dämon außer
Reichweite einer geeigneten Quelle befindet und zudem nicht dazu in der Lage ist, die ihm bevorzugten Gefühle zu wecken, wird er
sich mit „fremden“ Energieformen abfinden müssen (Dämonen, die mehr als nur einer Gottheit dienen, haben dieses Problem nicht).
Wenn der Dämon die Technik der Energietransformation beherrscht, kann er die fremde Energieform an die Seine assimilieren.


3. Was sind Dämonen, bzw. in welcher Art und Weise kommen sie vor?


Wie schon zuvor angedeutet, sind Dämonen aetherische (d.h. feinstoffliche) Manifestationen aetherischer Konzepte, wie Gedanken,
Gefühle, und Ideen. Aber Dämonen sind auch noch mehr als bloße Behälter für gedankliche Kategorien und Dienstboten, bzw. Werkzeuge
ihrer Gottheiten; sie sind, bedingt durch ihre Fähigkeit multidimensional zu agieren, Vermittler zwischen den Welten.

Sie verschaffen durch ihre Existenz Menschen (beispielsweise) einen Einblick in jene Welt, mit der sie alle verbunden, aber nicht aufge-
wachsen sind. Wie kann man sich diese Rolle besser vorstellen? Indem man sich die Wechselwirkung zwischen Mensch, Anschauung, und
Gedanke näher betrachtet: wenn ein Mensch einen Gedanken denkt, dann ist das geistige Abbild dieses Übergedankens nicht der „Gedanke
an sich“. Der Mensch hat, trotz seiner permanenten Verbindung zum Reich der Gedanken, keine Möglichkeit einen tatsächlichen Überblick
über die gesamte Bandbreite von Ansichten eines „Gedankens an sich“ zu erlangen.

Stattdessen bildet er sich, seiner individuellen Natur nach, eine Meinung, bzw. eine individuelle Interpretation des eigentlichen Gedankens –
und hier kommt der Bezug zu Dämonen hinzu! Ein Dämon dient, auch wie eine individuelle Ansicht, der Vermittlung zwischen den Instanzen
Mensch und Gedanke
, wobei seine Aufgabe darin liegt, die Schwächen und Unfähigkeiten beider Seiten durch seine mehrdimensionale
Erfahrung zu überbrücken. Das bedeutet, ein Dämon kann einem Menschen die, für ihn unerreichbaren, Details des Aethers etwas näher bringen.


Was also kann ein Dämon noch sein, außer Verkörperung gedanklicher Konzepte und Vermittler zwischen den Welten? ...Zum Beispiel
Zerstörer – im Sinne von Auflösen, dynamisieren, weich machen, aufbrechen. Dämonen (besonders jene, die dem Prinzip des Chaos
angehören) sind dazu in der Lage Strukturen (egal ob verhärtet oder bloß solide) zu zersetzen und durch die Beseitigung von Altem,
Raum für Neues zu schaffen. Dämonen sind demnach – ganz gleich ob chaotisch, satanisch, hinduistisch, oder welchen Ursprungs auch
immer – immer Antagonisten des kosmischen Prinzips.

Denn wo der Kosmos, bedingt durch die Momentaufnahme seiner Entstehung, nur davon besessen ist zu erschaffen, auszudehnen, und
zu verbreiten, braucht es einen Gegenpol, der dem logischen Wahnsinn der Materie Einhalt gebietet. Entgegen aller klassischen Annahmen,
ist der Kosmos nämlich kein in sich geschlossenes, unabhängiges Prinzip. Nein... der Kosmos ist es eigentlich schon, aber mit einer
Ausnahme: er kann nicht zerstören. Um nicht in eine fatale Härtestarre zu verfallen, benötigt der Kosmos Hilfe von der anderen Seite –
und an dieser Stelle greifen z.T. Dämonen mit ein.

Chaos, die Essenz des Aethers, besteht zum größten Teil aus vier buchstäblich treibenden Kräften, die sämtliche Veränderung und
somit Auflösung symbolisieren: Veränderung an sich, Verfall; als Prinzip des Beendens um verändern zu können, Wille; als Prinzip des
Strebens nach Veränderung, und Leidenschaft; als Prinzip des Wunsches/der Sehnsucht nach Veränderung. Diese vier Kräfte wirken,
vom Aether aus, auf den Kosmos ein. Unglücklicherweise fehlt ihnen der Bezug zum mechanisch-geregeltem Wesen des Kosmos.

Um in dieser Ebene aktiv sein zu können, brauchen die Kräfte des Chaos ihre Kinder, die Dämonen. Wie wir schon gesehen haben,
sind Dämonen als Boten tätig – und genau das sind sie hier im Prinzip auch; nur von der anderen Seite aus. Die verändernden Kräfte des
Chaos erschaffen dazu, speziell für diesen Zweck, Dämonen, die vermittelt durch ihre Gottheiten die verändernden, auflösenden Prinzi-
pien in die Vorgänge des Kosmos injizieren.

Das markanteste Beispiel für dieses Konzept sind die schwarzen Löcher; kosmische Phänomene, die auf anti-kosmischen Prinzipien
basieren. Ich will damit nicht zeigen, dass schwarze Löcher Dämonen an sich sind, sondern vielmehr darauf hinweisen, dass schwarze
Löcher auf dämonischem Einfluss beruhen.

Aber bedenke, das Dämonische ist nicht auf bloße Zerstörung aus! Es geht vielmehr um eine Transformation von Wirklichkeit in
Möglichkeit
. Aus menschlicher Sicht gleicht dies, vorerst natürlich, einem bloßen Eindruck von Zerstörung, aber dieser Eindruck –
und auch jener, dass Dämonen „böse“ sind, weil sie „zerstören“, ist nur der menschlichen Kurzsichtigkeit geschuldet.

Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, was Dämonen alles sein können, aber die gerade Erklärten sind die mMn wichtigsten.
Von daher beschäftigen wir uns nun mit der Frage, in welcher Art und Weise Dämonen vorkommen.

Da wir uns mit der groben Form und den Aufgabenbereichen schon befasst haben, gehe ich stattdessen etwas mehr auf die Unterschiede
unter den einzelnen Dämonentypen, am Beispiel der chaotischen „Dämonenränge“ ein. Die im folgenden genannten Bezeichnungen
der Ränge, sind nichts weiter als ein persönlicher Versuch, die darin enthaltenen Eigenschaften bestmöglich darzustellen und keinesfalls
als „feststehend“ oder „bindend“ zu verstehen. In Wirklichkeit existieren nämlich keine Rangfolgen unter Dämonen – nur stille Unter-
schiede in Fähigkeiten und energetischen Potentialen.


Aspektdämon - Rang 1 - Dimension 1:
Der kleinste, einfachste, und schwächste Dämonentypus ist der sogenannte Aspektdämon. Er verkörpert einen ganz bestimmten, kleinen
Teilausschnitt eines vielschichtigen Gedankens. Diese Bestimmtheit, in Verbindung mit der daraus resultierenden Unflexibilität, schränkt
den Handlungsspielraum dieses Dämons immens ein.

Ein Aspektdämon ist nicht dazu in der Lage etwas zu verstehen oder gar nach zu vollziehen, das sein Wesen und den zugehörigen Handlungs-
spielraum überschreitet. Sein Potential ist derart begrenzt, das eine Kommunikation mit ihm (zumindest auf menschlicher Ebene) nahezu
unmöglich ist. Seine Energie reicht noch nicht mal ansatzweise dazu aus, um etwas wie eine charakteristische Struktur zu bilden – er ist die
verkörperte Eindimensionalität; ein einfacher Punkt auf einer fünfdimensionalen Landkarte.

Die Art und Weise, wie ein Aspektdämon auf ein Wesen wirkt, das mit der Selbstverständlichkeit von Persönlichkeit aufgewachsen ist, ist
geradezu bizarr. Ein Aspektdämon stellt allein durch seine Präsenz alle Komplexität (bzw. deren Notwendigkeit) in Frage und wirkt auf Per-
sönlichkeiten geradezu schmerzhaft de-personalisierend.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass Aspektdämonen insbesondere für die kleinste, unbedeutendste, aber zugleich auch grundlegendste Einheit
eines Großen und Ganzen stehen. Sie sind die Punkte, ohne die weder eine Linie, noch eine Sphäre denkbar wären. Für Beschwörungen
oder andere „Dienste“ sind sie jedoch von allen Dämonentypen am wenigsten dafür geeignet.


Dämonenwesen - Rang 2 - Dimension 2:
Die nächsthöhere Stufe der chaotischen Rangfolge, ist das Dämonenwesen. Ja, diese Bezeichnung ist zuerst ein wenig irreführend, aber
wenn man die Eigenschaften eines „Wesens“ näher betrachtet, lässt sich diese Umschreibung sicher besser nachvollziehen. Ein Wesen
(auf psychologisch-gedanklicher Ebene) ist eine Akkumulation verschiedenster charakteristischer Merkmale, die einzeln zwar völlig
beliebig wirken, in ihrer Gesamtheit jedoch ein Muster abzeichnen.

Ein Wesen ist ein kosmisches System, das chaotische Elemente in einen nachvollziehbaren Einklang bringt – und genau an diesem Punkt
setze ich die Analogie zum Dämonenwesen; es ist eine Ansammlung mehrerer, sich paradig-matisch ähnelnden Gedanken. Wenn ein
Aspektdämon ein eindimensionaler Punkt ist, dann ist ein Dämonenwesen eine (thematisch nachvollziehbare) zweidimensionale Linie.

Im Gegensatz zum niedersten Dämonenrang, ist ein Dämonenwesen zu verhältnismäßiger Komplexität fähig; innerhalb seines Gedanken-
spektrums, aus dem es besteht, ist der Dämon zu intuitiv (zum Bewusstsein fehlt es noch an Komplexität) allem fähig, was man ihm zu-
muten kann. In den in ihm enthaltenen Gedanken, ist der Dämon ein Experte und versteht es, die in ihm enthaltenen Prinzipien mit geist-
losem Einfallsreichtum an zu wenden und an seine Umgebung weiter zu reichen.

Das Dämonenwesen steht also für mehrere, unbestimmte Teilausschnitte eines beliebigen Gedankens. Sie besitzen über die verkörperten
Inhalte großes Wissen, sind aber nicht dazu fähig dieses zu erweitern, bzw. aktiv oder kontrolliert mitzuteilen.


Dämonenheros - Rang 3 - Dimension 2:
Die dritte Stufe des chaotischen Dämons ist der Dämonenheros – wieder so'n komischer Name. „Heros“ passt hier mMn aber sehr gut, da
dieses bereits bekannte Konzept eine gute Basis liefert, um den Dämonenheros zu verstehen. Im Prinzip ist dieser Dämon dem Dämonen-
wesen sehr ähnlich, verfügt aber über einen kleinen, aber umso entscheidenden Vorteil gegenüber dem zweiten Rang; der Dämonenheros
kann seine Essenz aktiv, durch Abstraktion kompatibler Gedanken, erweitern.

Gemäß des Heroenprinzips (ein Mensch mit übermenschlichen Fähigkeiten verkörpert die Taten und Wünsche eines gesamten Volkes) ver-
körpert der Dämonenheros einen verselbstständigten (überaus komplexen) Gedanken, der aufgrund seiner heroischen/selbstlosen Natur
jedoch nicht bewusst agieren kann.

Ähnlich wie das Dämonenwesen, wird der Dämonenheros durch die in ihm enthaltenen Elemente intuitiv gelenkt. Er ist sozusagen eine
Person ohne Persönlichkeit oder ein Bewusstsein ohne Bewusstsein. Diese Einschränkung hindert ihn jedoch nicht daran, minder inhalts-
reiche Weisheiten von sich zu geben als ein Dämon mit Bewusstsein – Weisheiten, die allerdings immer noch auf das Spektrum eines
gedanklichen Prinzips beschränkt sind.

Dimensional kann man einen Dämonenheros immer noch als zweidimensionale Linie betrachten, aber diese Linie ist, im Gegensatz zum
Dämonenwesen, unendlich lang.


Dämonenprinz - Rang 4 - Dimension 3:
Der vierte Rang führt uns endlich in einigermaßen vertraute Mental-ebenen. Der Dämonenprinz ist sich seiner selbst als unabhängig
agierendes Wesen bewusst und nutzt diese Fähigkeit dazu, um die Inhalte seiner Essenz aktiv in andere Essenzen (ob bewusst oder
unbewusst spielt keine Rolle) ein zu pflegen.

Der Name wurde aufgrund der Art und Weise der selbstbewussten Existenz gewählt; der Prinz als „kleiner Herrscher“. Ein Dämonen-
prinz ist zwar „Herr seiner selbst“, doch eben nichts weiter als das. Was außerhalb seines Egos existiert, bzw. nicht mit seinen
energetischen Inhalten übereinstimmt, kann er nicht verarbeiten, bzw. wahrnehmen.

Er versteht Dinge, die außerhalb seines geistigen Reiches liegen, einfach nicht – selbst wenn man sie ihm zu erklären versucht.
Demzufolge lässt ein Dämonenprinz, der die Idee des Zorns verkörpert, selbst den dogmatischsten, egozentrischsten, ignorantesten
Choleriker wie einen christlichen Chorknaben aussehen. Eine Außenwelt, wie wir sie kennen, existiert für ihn einfach nicht.

Ein Dämonenprinz verkörpert meist eine gesamte Gedankensphäre (aus der er natürlich nicht heraus schauen kann), also eine riesige
Bandbreite von möglichen, mit dem überge-ordneten Prinzip der Sphäre vereinbaren Gedanken. Nehmen wir hier als Beispiel wieder
den Zorn; es gibt unendlich viele Möglichkeiten, bzw. Situationen, in denen Handlungen und Prozesse des Zorns vorhanden sein können.
Die Gedankensphäre des Zorns umfasst nun all diese möglichen Situationen, samt den darin möglichen Handlungen und Prozessen.

Ein Dämonenprinz des Zorns verfügt also über die Kenntnis all dieser möglichen Implementationen von Zorn und hat daraus folgend, ein
sehr großes, nahezu allumfassendes Wissen um den Gedanken des Zorns. Man könnte sogar sagen, dass ein Dämonenprinz des Zorns
den Gedanken des Zorns an sich versteht und verkörpert – etwas, das für einen Menschen undenkbar wäre. Der „kleine Herrscher“ ist
der Zorn und dementsprechend sollte man ihm auch begegenen.

Dimensional betrachtet, erweitert der vierte Rang, gemäß seines Wesens, auf die dritte Dimension: Ausdehnung. Er ist eine Sphäre, die
alles in seinen dreidimensionalen Achsen umfasst – er ist ein ausgewachsener Planet; quasi ein planetarisches Prinzip. Im Gegensatz zu
Jupiter, Merkur, oder Pluto, gibt es jedoch so viele Dämonenprinzen wie Sterne im Multiversum.


Dämonenkönig - Rang 5 - Dimension 3:
Die fünfte Stufe der chaotischen Ordnung bekleidet logischerweise der „große Herrscher“; der Dämonenkönig. Auch er verfügt über ein
Selbstbewusstsein, ist aber in diesem, gemäß seines Wesens, nicht beschränkt. Was das bedeutet, sehen wir gleich. Wie auch ein
Dämonenprinz verkörpert ein Dämonenkönig eine gedankliche Sphäre, die er bis ins kleinste Detail kennt. Ein Dämonenkönig ist aber
nicht nur der Meister seiner inneren Welt – er ist auch ein Meister seiner Außenwelt.

Im Gegensatz zu seiner Vorstufe, ist sich der Dämonenkönig dieses Wirkungsbereichs nämlich mehr als bewusst. Wenn die Interaktion
zwischen einem Evokateur und Dämonenprinz, einem Schachspiel zwischen einem Menschen und einer Maschine gleicht, dann gleicht die
Beziehung zwischen Evokateur und Dämonenkönig einem Spiel zwischen gleichwertigen Parteien. Vorbei sind die Zeiten, in denen man in
aller Ruhe die Züge eines in sich gefangenen Gegners analysiert – der „große Herrscher“ analysiert zurück!

Dort, wo ein Dämonenprinz seinen Willen mittels purer Präsenz durchsetzt, sucht ein Dämonenkönig nach den Schwächen im möglichen
Widerstand und fokussiert seinen Durchbruch auf diese Schwachpunkte. Spätestens bei Dämonen dieses Ranges, sollte sich ein Magier
bewusst werden, dass nicht nur er dazu fähig ist seine Interessen zu vertreten.

Bei diesen Wesen reicht ein einfacher Willenssatz zur Durchdrückung des Willens nicht mehr aus. Es muss verhandelt werden! Befehle
wirken auf Dämonen, ab diesem Rang und aufwärts, im besten Fall wie ein schlechter Scherz. Ihr seid Meister eures eigenen Universums...?
Fein, der Dämonenkönig ebenfalls...!

Auf dimensionaler Ebene befinden wir uns zwar immer noch auf der dritten Dimension, aber diese ist, im Vergleich zur Vorstufe, jetzt un-
endlich ausgedehnt. Dort wo ein Dämonenprinz mit seiner Entstehung bereits seine maximale Größe erreicht hat, kann ein Dämonenkönig
diese Größe um Einheiten der Unendlichkeit erweitern. An die Dimension von höheren Dämonen oder gar Göttern, wird er jedoch trotzdem
niemals ankommen. Der Grund dafür liegt im Wesen seiner Vorstände begraben.


Dämonenfürst - Rang 6 - Dimension 4:
Die sechste Ebene der chaosdämonischen Ränge stellt der Dämonenfürst dar. Er verfügt zwar noch über eine Spur von Selbstbewusstsein,
ist darauf, aufgrund seines Wesens, aber nicht angewiesen. Sein überzeitliches Mehrsein erlaubt es ihm an mehreren Zeitpunkten zugleich
zu sein. Wohingegen die ersten fünf Ränge „nur“ am mehreren Orten zugleich existieren können (durch Spaltung der Essenz), kann der
Dämonenfürst, aufgrund seines überzeitlichen Mehrseins, nicht nur das, sondern auch zu mehreren Zeitpunkten zugleich existieren – etwas,
das sogar über die Idee der Zeitreise hinausgeht.

Wie dem „großen-“ und dem „kleinen Herrscher“ geht es dem „Ersten (oder Höchsten)“ um die Verbreitung seiner eigenen geistigen Inhalte –
jedoch weniger auf räumlicher Ebene, sonder auf zeit-licher Basis. So wie ein Samen viel Zeit benötigt, um zum Baum aus zu wachsen, so
braucht eine Idee ebenfalls Zeit, um zur Ideologie (hier, einem komplexen System) zu reifen. Der Dämonenfürst ist aber ein Meister der Zeit,
dem es gelingt auf dem Netz des Schicksals zu navigieren.

Statt gegenwärtige Interessen im laufe folgender Zeit langsam um zu setzen, wird er in der Zeit zurück wandern, um dort den Samen seines
Willens zu pflanzen und in der Gegenwart sein Ziel schon erreicht zu haben. Dabei sind auch einem Dämonenfürsten Grenzen gesetzt, denn
auch er kann nur ändern, was im Rahmen seines energetischen Potentials liegt.

Eine weitere Besonderheit, die den Fürsten dem König über hat, ist über mehrere zeitliche Stadien seines Gedankenspektrums zu verfügen.
Es kann daher sein, dass man im Kontakt mit einem Dämonenfürsten des Zorns mit seltsamen oder gar phantastischen Definitionen von Zorn
konfrontiert wird. Dort wo ein Dämonenkönig eine unendlich große Perle ist, ist der Dämonenfürst eine (theoretisch) unendlich lange Perlen-
kette von unendlich großen Perlen.

Dimensional gesehen ist der Dämonenfürst – man ahnt es schon – ein Wesen der vierten Dimension; eine Sphäre oder eine Reihe von Sphären
auf einer übergeordneten Linie, wobei diese Linie in beliebiger Richtung bereist und von einem beliebigen Punkt aus betrachtet werden kann.


Erzdämon - Rang 7 - Dimension 5:
Der siebte chaotische Rang ist unheimlich bizarr und sehr wahrscheinlich schwer, wenn überhaupt nachzuvollziehen. Glücklicherweise spielt
diese Art von Dämon für unsere Art von Wahrnehmung oder Verständnis kaum eine Rolle. Deswegen werde ich ihn auch nur kurz, d.h. soweit
möglich, anschneiden; den Erzdämon.

Wo fängt man bei einem Wesen an, dessen Existenz entweder keinen Sinn ergibt oder für menschliche Standards einfach überflüssig ist...?
Nun, ein Erzdämon ist ein Wesen, das sich praktisch auf der Definitionsschwelle zwischen Dämon und Gottheit befindet. Er dient seiner Gott-
heit als Auslagerungsstelle für (teils sehr extreme) Widersprüche, die die betreffende Gottheit im laufe seiner Existenz erzeugt.

Folgende Wort sind keine Gewissheit, sondern nur ein Erklärungsversuch meinerseits: Um für die Belangen kosmischer Existenz nicht irrele-
vant zu werden, erschaffen die chaotischen Kräfte eigenständige Existenzen, denen sie alle Energien ihres Vortex' einspeisen, die per se nichts
mit der jeweiligen Gottheit zu tun haben. Tja, was meine ich damit...? Ein Akt des Willens ist immer auch eine Form von Leidenschaft und
egal zu welchem Zweck, ist das Ziel dieses Willensaktes immer etwas zu beginnen, zu beenden, oder einfach nur zu verändern.

Diese Aspekte stehen im kontextuellen Widerspruch zum Wesen des Willens selbst. So strukturiert ist das Chaos aber nicht, denn in Wahrheit
sind die deutlich unterscheidbaren Mächte tief ineinander verwoben – und wiederum nicht. Im Aether selbst spielen diese Widersprüche keine
Rolle, doch um im Kosmos wirksam zu sein, ist eine derartige kate-gorische Trennung (wie Kant schon sagte) unbedingt notwendig.

Der Kosmos basiert auf Vernunft – das Chaos nicht. Um diesen Haken zu umgehen, existieren die Erzdämonen. Anders als alle anderen Ränge,
gibt es von ihnen genau vier an der Zahl; einen für jede Chaosgottheit. Sie sind die andersfarbigen Punkte im schwarzen Yin und im weißen
Yang – die berühmte Ordnung im Chaos.

Entsprechend seines Wesens, ist ein Erzdämon auf keine Persönlichkeit angewiesen und ist sich auch nicht seiner Selbst bewusst – er ist,
ähnlich wie eine Gottheit, überbewusst. Obwohl er stets mit seiner Gottheit verbunden ist, ist er trotzdem als unabhängiges Wesen zu ver-
stehen, da die in ihm enthaltenen Widersprüche ebenfalls... charakterisierend wirken. Kontaktieren kann man sie jedoch nicht, da jeder
Kontakt mit einem Erzdämon im Endeffekt in einem Kontakt mit der verknüpften Gottheit endet.

Anders alle niederen Ränge und der nächsthöhere Rang, kann ein Erzdämon, aufgrund seiner unsagbaren Größe, den Aether selbst nicht ver-
lassen. Eigentlich kann man einen Erzdämon, um ihn etwas besser zu verstehen, mit einem Tumor vergleichen: er ist Teil seines Körpers, aber
steht im Widerspruch zum System des Körpers. Anders als ein fleischlicher Tumor (gemäß den kosmischen Gesetzen) schädigt die Präsenz des
Erzdämons seine Gottheit jedoch nicht... Bedenke, der Kosmos vermeidet Widersprüche, aber das Chaos vereint sie in sich.

Dimensional betrachtet, ist ein Erzdämon (endlich!) ganz simpel, die fünfte Dimension; reiner Gedanke.


Dämonenavatar - Rang 8 - Dimension 1-5:
Die letzte Stufe der chaotischen Hierarchie ist, im Vergleich zu seiner Vorstufe, erstaunlich leichter zu verstehen – was aber wiederum am
Wesen dieser Dämonen liegt; besser an deren Ziel. Der achte, letzte, und höchste Rang ist der Dämonenavatar; die reduzierte Form einer
Gottheit. Gottheiten allgemein haben das äußerst unpraktische Problem, aufgrund ihrer unvorstellbaren Energiemenge, in keinster Form
auf niederenergetischer Ebene arbeiten zu können.

Um eine Armbanduhr zu betreiben, benötigt man eine Batterie im Mikrovolt-Bereich – ein Blitz hingegen würde die Armbanduhr nicht funk-
tionstüchtig machen, sondern einäschern. Wie man sieht, ist die direkte Einwirkung einer Gottheit auf niederenergetische Ebenen zu...
... heftig. So viel also zu geteilten Meeren und dergleichen (schon klar JHWH... du bist ja allmächtig und kannst sowas...).

Um auf solchen Ebenen wirken zu können, muss eine Gottheit also ihr Energieniveau an diese Ebenen anpassen. Aber wie? Ganz einfach:
gar nicht (Energieerhaltungsgesetz). Statt sich zu komprimieren, spaltet, in unserem Fall, eine Chaosgottheit einfach einen kleinen Teil
von sich ab und steckt ihn in ein selbst erschaffenes Gefäß. Das ist der Dämonenavatar; ein Dämon, der von einem kleinen Teil unverän-
derter Götteressenz erfüllt ist und dadurch über alle bekannte Maße mächtig ist.

Der Dämonenavatar ist wie eine Miniaturversion seiner Gottheit – nun, eigentlich ist er seine Gottheit, aber nur ein Teil davon. Das wieder-
um bedeutet, dass man es mit einem vergleichsweise wenig komplexen Wesen zu tun hat. Wie jeder Dämon ist natürlich auch der Dämonen-
avatar mit seiner gesamten Gottheit verbunden, verkörpert selbst aber trotzdem nur den in ihm enthaltenen Teil. Das führt dazu, jeder der
zahllosen Dämonenavatare eine eigene Persönlichkeit zu besitzen scheint – eben ein bestimmter Ausschnitt der in ihm enthaltenen göttlichen
Aspekte.

Ein Dämonenavatar ist, wie es sein Name vermuten lässt, eine Gestalt gewordene (kleine) Gottheit. Wer einen solchen Dämon herbeiwünscht,
oder zu manipulieren versucht, sollte sich also bewusst sein, dass er hier mit mehr als „nur“ einem Dämon zu tun hat. Immer daran denken:
Wer versucht die Götter zu kontrollieren, wird in Wahrheit selbst von ihnen kontrolliert!


So... damit wäre diese Frage (Nr. 3) hoffentlich ausreichend beantwortet...! Der nächste Teil fällt auf jeden Fall um einiges kürzer aus.

/Wird fortgesetzt/
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Tsaphyre
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Tsaphyre »

Dämonen und Engel sind für mich das Gleiche. Eigentlich weiß ich gar nicht so genau, wieso meine Träume dennoch manche Wesen, denen ich begegne, vom Gefühl her als Engel bezeichnen, andere als Dämonen. Neulich habe ich einen Dämon getroffen, der sehr zart und schmal wirkte, fast ätherisch, ein stiller, zurückhaltender Mann, etwas melancholisch, ein Narr und Ratgeber. Sicherlich hatte er nichts Dämonisches im allgemein geläufigen Sinne an sich. Wenig engelhaft hingegen wirkten die zwei Erzengel aus Metall in einer Mischgestalt aus Krötenleib, Löwenkopf und einer antiken Säule als einziges Vorderbein, die vor einigen Monaten durch ein riesiges inneres Höhlensystem donnerten.

Dämonen sind etwas zutiefst Menschliches, voller Wünschen und Wollen, geballte Gefühlsladung und intensive Seelenkraft, manchmal vertraut und nah, manchmal so fremdartig, daß sie nur schwer zu begreifen sind. Ihr Körper und Sein formen sich aus dem Spannungsfeld zwischen Anziehungskraft und Leidenschaft, Instinkt und Inspiration. Es ist ihre Natur, ausschließlich ihrer Lust und Faszination zu folgen, sich zu spezialisieren, neue Fähigkeiten zu entwickeln und dabei immer tiefer in ihre Domäne vorzudringen, bis sie sie in- und auswendig kennen. Sie sind Verlangen und Besessenheit.

Es ist müßig, in diesem Zusammenhang von Gut und Böse zu sprechen. Das, was sie tun, tun sie aus ihrem Sein heraus. Gerade deshalb bevorzuge ich es, mich mit meinen ganz persönlichen Dämonen zu umgeben. Sie entstammen universellen seelischen Kräften, denen ich mit meinem Wesen Form und Richtung verleihe, die aber dennoch ihre ganz eigenen Wege gehen. Einige Dämonen werden geboren, um zu bleiben und ein Teil von mir zu werden. Mit anderen gehe ich nur ein Stück meines Lebenswegs, Freundschaften und Feindschaften, aus denen ich viel lerne, die aber letztendlich wieder auseinander gehen. Und das sind dann wohl eher die, die mir nicht ganz so nahe stehen, sondern von anderen Menschen, denen ich in meinem Leben begegne, oder gar von vielen Menschen über viele Jahrhunderte hinweg mitgeprägt wurden und werden.

„Aus den dunklen Tiefen der Sehnsucht geboren, von leidenschaftlichem Jasmin entflammt, fliege ich meine Sonnenbahn, singe ich mein Sternenlied.“

Tsaphyre
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Daimao_Koopa
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Daimao_Koopa »

4.Wo kommen Dämonen her, bzw. wo leben/existieren sie?

Dämonen entspringen mehreren Quellen, die allesamt auf einer Metaebene miteinander verbunden sind: dem Geist weltlicher, denkfähiger
Wesen
(im folgenden reduziert auf Mensch), den diversen Gottheiten aller möglichen Welten, und dem nicht-göttlichen Teil des Aethers selbst.
Wie genau der Entstehungsprozess vonstatten geht, will ich hier nicht weiter ausbreiten, da dieser praktisch ein eigenes Thema verdient.
Es soll aber so viel gesagt sein, dass dieser Prozess dem Zykus des Wassers in abstrakter Weise ähnelt.

Wo aber existieren Dämonen genau? Die Antwort auf diese Frage lautet nicht nur „im Aether“, sondern vielmehr: überall wo man sie sich
vorstellen kann
. Gut, praktisch gesehen ist das im Aether, aber diese Antwort soll nochmals verdeutlichen, dass sich der Aether nicht auf
einen „bestimmten“ Raum oder (praktisch gesehen) auf einen Ort eingrenzen lässt.

Dämonen existieren also in uns (ja, auch in mir), in den Gedanken, die wir haben, in unseren Vorstellungen, unseren Taten, Wünschen,
Handlungen, uvm. Bedenke, dass dämonischer Einfluss im kosmischen Bereich nicht direkt, sondern indirekt über die im Kosmos wirk-
samen Phänomene existiert.


5.Was wollen Dämonen, bzw. wollen sie überhaupt etwas?

Allgemein gesprochen, wollen Dämonen immer das, was ihre Erschaffer (Gottheiten) wollen. Dabei ist dem Willen eines jedes Dämons ein
(gemäß seines energetischen Potentials begrenzter) sehr großzügiger Spielraum gestatten, inwiefern und auf welchem Weg sie voriges tun.
Für Gottheiten spielt es keine Rolle, ob sich ein Dämon gegen sie wendet oder einfach nur Unfug treibt – das Spektrum eines göttlichen
Wesens erstreckt sich über unzählige Aspekte ihrer Essenz; und abgesehen davon, führt die Opposition von Gedanken ebenfalls nur zu
deren Anerkennung und so auch: Wachstum.

Das, was ein Dämon will, ist mit vielen anderen Geheimnissen in seiner Essenz enthalten, zu der allein sein wahrer Name den Schlüssel darstellt.
Je nach Dämon, sind dessen Ziele seines Wollens verschieden und es kann durchaus vorkommen, dass mehrere Dämonen existieren, die exakt
dasselbe Ziel verfolgen. Wie diese genau aussehen, hängt immer auch ein wenig vom Potential (Rang) und den daraus folgenden Möglichkeiten ab.


6.Was tun Dämonen, bzw. worin liegen ihre Aufgaben?

Dämonen tun das, was sie wollen (und somit das, was ihre Gottheiten wollen). Manche Dämonen – besonders solche von hohem Rang – haben
jedoch speziellere Aufgaben, die auf den ersten Blick etwas beschränkend wirken, den Dämon aber (aufgrund ihrer Endlosigkeit) mit Sicherheit
zufrieden stellen.

So ist zum Beispiel der Dämonenavatar Zhen'xed'cor'rextr durch die Veränderung mit Schutz und Verwaltung der Aether-Archive betraut, doch
obwohl dieser „Posten“ seine Möglichkeiten vordergründig zu limitieren scheint, erfüllt er Sein Verlangen bis ins letzte Detail. Zhen'xed'cor'rextr
wurde für seine Aufgabe geschaffen und es gibt für ihn – wie auch für jeden anderen Dämon – nichts erfüllenderes als seinem Schicksal gerecht
zu werden.

Warum aber ist das so? Für den ein oder anderen Leser wirkt die gerade dargestellte Abhängigkeit wohlmöglich wie eine Beziehung zwischen
Meister und Sklave. ...Das ist allerdings eine viel zu menschliche Betrachtungsweise, die den wichtigen Aspekt der Entstehung dämonischer
Wesenheiten missachtet.

Freiheit – was ist das? ...Freiheit ist im Grunde genommen alles tun zu können, was die eigenen, naturgegebenen Möglichkeiten ermöglichen.
Für einen Menschen mag das u.a. sein, sich seiner Kreativität oder seiner Berufung hin zu geben. Für einen Dämon hingegen ist Freiheit, immer
das zu tun, wofür er geschaffen wurde. Menschen können das nur sehr schwer nachvollziehen, denn im Gegensatz zu Dämonen, ist ihr Innerstes
von Geburt an mit einer trostlosen Leere erfüllt, die es erst im laufe ihres Lebens zu füllen gilt.
Wie auch immer diese Füllung geartet ist, hängt ganz vom betroffenen Menschen ab, denn er war nie – kann also nur werden. In diesem Werden
liegt die Freiheit eines jeden Menschen
. Ein Dämon hingegen ist schon geworden – und im Fortsetzen dieses Gewordenseins besteht seine Freiheit.

Ich hoffe, dass mit diesem kurzen Einblick in die Unterschiede zwischen menschlichem und dämonischem Wollen ein paar grundlegende Missver-
ständnisse geklärt worden sind. Dämonen sind, aufgrund ihres begrenzten Potentials, in ihren Möglichkeiten alles andere als beschränkt, können
innerhalb dieser Möglichkeiten alles tun was sie wollen und haben es aufgrund dieser Tatsachen nicht nötig bedauert, bemitleidet, oder gar für
ihre Natur verachtet zu werden.
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Chymbau
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Chymbau »

Ich muss wohl erst einmal eingestehen, dass ich mir bisher kein differenziertes Bild, über Dämonen an sich, gemacht hatte.

Aber was soll es. Versuche ich es eben im Rahmen dieses Themas.

Das Erste, was mir einfällt, sind Schubladen.

Meiner Meinung nach neigt die Menschheit dazu, alles in Schubladen zu packen. Und weiter, für Zufälle und eigene Versäumnisse, einen Schuldigen zu suchen.
Der „Profane“ wird die Ursache für Ereignisse, oft in seinem Umfeld suchen. Die bösen Leute z. B., die ihm schaden wollen, die schlechten Politiker oder auch einfach das Wetter.

Kann er / sie sich nun ein Ereignis nicht mit der eigenen Ratio erklären, muss etwas anderes herhalten. Hier greift gerne die Idee einer übergeordneten Autorität. Dieser wird dann das Wahrgenommene zugesprochen. (Menschen, welche solche Dinge, einfach als noch nicht hinreichend erforscht ansehen, lasse ich mal außen vor.)
Entsprechend der eigenen Bewertung, ob sich nun etwas Gutes oder Schlechtes ereignet hatte, werden aber unterschiedliche Verursacher benötigt. Durch religiöse Doktrin, hat sich irgendwann leider die Gleichung, „Engel ist gut und Dämon ist böse“, eingebürgert. Dies sind die großen Schubladen, welche ich meinte. Natürlich lassen diese sich mit entsprechenden Fächern weiter aufteilen.

Auch im (deutschen) Sprachgebrauch lässt sich diese Unterscheidung wiederfinden. Sie ist ein Engel (Lieb, hilfreich), sie ist engelsgleich (Schönheit). Er wird von Dämonen geritten (eigensinnig, ungebändigt), er hat ein dämonisches Grinsen (Hässlichkeit, Bosheit) etc.
Die Überlieferung der Märchen und Sagenwelt wird ihr Eigenes dazu getan haben.

Mit den ursprünglichen Bedeutungen, von Dämon und Engel, haben solche Ansichten dann wohl nicht mehr viel gemeinsam.

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In meiner Wahrnehmung setzt ein anderer Personenkreis, die Dämonen mit seinen individuellen aber unterbewussten Persönlichkeitsaspekten gleich.

Einige von diesen, scheinen mir mittels Ritualen zu versuchen (Evokation u. Invokation), diese Aspekte direkt anzusprechen, um gewünschte Ergebnisse zu erzielen.
Speziell bei Evokationen mit ausgeführter Paktierung würde ich hier eine Art von Selbstmanipulation annehmen. Den hierbei wäre der beschworene Dämon ja nur ein Teil eigener (verborgener) Wesenszüge, welche in ein nach außen, projiziertes Bild gesetzt wurden.

Abmachungen mit diesen würde ich mit der selbsthypnotischen Versetzung in eine „If, Then, Else“ Schleife vergleichen. Aus eigener Erfahrung möchte ich sagen, es ist nicht immer so einfach, da wieder rauszukommen.

Bei solch einem Denkmodell könnte man noch die Verbindung mit einem kollektiven Unterbewussten einbinden. Dies würde den Bildern der Dämonen, als definierte Teilaspekte des Ganzen, eine gewisse Individualisierung zurückgeben. Und es wäre möglich, Wesenszüge, welche nicht in der eigenen Natur liegen, für sich zu aktivieren.

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Hier folgt ein Auszug dessen, was Hans Biedermann unter dem Stichwort Dämonen schreibt.

Dämonen (gr. Daimones), von der Spätantike an vorwiegend Sammelbezeichnung für böse Geister, während der Name früher einfach „Übernatürliche“ bedeutete (etwa bei Homer, der die Götter so nennt; vgl. Platons „daimon“ usw.); Dämonen im neueren Sinne wären in der Antike mit dem Sammelnamen „Kakodaimones“ (im Gegensatz zu Agathodaimones) bezeichnet worden. Der antike Volksglaube offenbart sich im Ausspruch des Epiktet (um 140) „Alles ist erfüllt mit Göttern und Dämonen“.

Für Plutarch sind die Dämonen Bewohner eines Zwischenreichs inmitten der Region der Götter und der Menschen. Besonders ausgeprägt ist der Dämonenglaube bei Neupythagoräern und im Neuplatonismus. Bei Plotin (205 -270) ist die Welt der Dämonen zwischen die der Götter und die der Menschen eingeordnet, wobei die Dämonen mit den Menschen Triebe, Affekte und Sinnesempfindungen teilen; sie können deshalb angerufen werden und besitzen wohl eine eigene Sprache. Plotins Schüler Porphyrius (233 – ca. 304) baut diese Dämonenlehre weiter aus; böse Dämonen nehmen hier viele Züge an, welche später den Teufeln zukommen.

Jamblichos beschrieb einerseits die Dämonen der Elemente (also Erd, Luft, Feuer uns Wasser –Dämonen), anderseits die Dämonen der Stoffe, die in den Tieren, Pflanzen und Gesteinen wirken.

Proklos unterscheidet die 4 Gruppen der Elementardämonen von der 5, den „Unterirdischen“ ; Michael Psellos fügte als sechste Ordnung die der „Lichtscheuenden“ hinzu.
Bei Maximos von Tyrus heißt es, dass es die Bestimmung der Dämonen wäre, sich am Menschenschicksal zu beteiligen, „den Guten zu helfen, den Unrecht Leidenden beizustehen, den Unrecht Verübenden aber Strafe aufzuerlegen“.

Allg.-religionswissentschaftlich wird der Begriff Dämon von J. Zwernemann (Die Erde in Vorstellungswelt und Kulturpraktiken der Sudanesischen Völker Berlin 1968 S.26 f.) so besprochen: Dämonen sind unkörperlich, personifiziert und meist unsterblich gedachte übernatürliche Mächte mit eigenem Willen aber begrenzter Kraft und Fähigkeit. Sie werden mit Objekten, Lokalitäten, Naturerscheinungen oder Tätigkeiten in Verbindung gebracht und können durch magische Praktiken oder Kulthandlungen beeinflusst werden. Die ihnen zugeschriebenen charakterlichen Eigenschaften sind typologisch irrelevant. Ebenso ist das Vorhandensein eines Kultes m. E. keine conditio sine qua non < unabdingbare Voraussetzung> , den jeder Dämon erhält einen Kult, sobald Menschen versuchen, mit ihm in direkten Kontakt zu treten. Das geschieht, wenn Menschen sich im gedachten Einflussbereich eines Dämons niederlassen oder dort eine Tätigkeit aufnehmen, oder wenn der Dämon sich einem Menschen offenbart. Neben namentlich oder nach Aufenthaltsort bekannten Dämonen kann die Vorstellung zahlloser anonymer Dämonen bestehen, die nach Entdeckung durch die Menschen Gegenstand eines Kultes werden können. Auch der umgekehrte Weg ist denkbar: das Zurücktreten einzelner Dämonen in die Anonymität.
Usw. usf.


Hans Biedermann, “Handlexikon der magischen Künste“ Band 1 von 2 ( Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 1986 - ISBN 3-201-01303-X)
(Anm.: H. Biedermann fährt auf drei weiteren Seiten seines Lexikons mit Beschreibungen und Belegstellen zum Thema Dämonen fort.)

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Ich zähle mich zu jenen, welche die Existenzen anderer Daseinsebenen unterstellen. Einen Beweis dafür kann ich natürlich nicht liefern, aber es ist ja auch nur meine eigene Weltsicht.

Eventuell könnte man eine Analogie mit der Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen anführen. Z. B. kann der Mensch nur einen beschränkten Bereich des Lichts wahrnehmen. Ein weiterer Teil dessen was wir Licht nennen lässt sich physikalisch messen. Den kurzwelligen UV- und den langwelligen IR-Bereich.
Ein anderer Bereich, welcher ohne Hilfsmittel dem Menschen verborgen bleibt, ist jener der Mikrobiologie. Ob aber beispielsweise ein Bakterium, ein eigenes Selbstbewusstsein hat, sei erst einmal dahingestellt.
Auch gibt es die Extremophile, welche in einer Umgebung leben, die für den Menschen ohne Schutz, nicht zuträglich wäre.

Schon diese Punkte sollten einem davon abhalten können, eine Existenzebene außerhalb der menschlichen Wahrnehmung gänzlich auszuschließen.

Die Existenzebene der Dämonen wäre nach meinem Empfinden also ein Bereich, welcher sich dem durchschnittlichen Menschen, mangels Wahrnehmungsfähigkeit desselben entzieht.
Obwohl ich die Philosophen nicht gelesen habe, liege ich damit wohl dem Denken eines Plutarch bzw. Plotin nahe.


Wenn es um die Definition der Dämonen geht, bin ich bei der ursprünglichen Übersetzung. Die „Übernatürlichen“ trifft es meiner Meinung nach schon sehr gut.
(Dabei beschränke ich jetzt das Natürliche auf die populärwissenschaftlich erklärte Wahrnehmung. Den Einwand, dass vieles was uns heute noch verwirrt morgen schon erforscht sein könnte lasse ich natürlich gelten. Aber ich sehe darüber noch etwas, dass nicht mit den Möglichkeiten einer profanen Wissenschaft erforscht werden kann.)
Leider ist es auch wieder nur ein Sammelbegriff.

Ein Problem stellt also die Abgrenzung dar. Wo fängt man an etwas als „Dämon“ zu bezeichnen und wo ist eine andere Nennung treffender. Elementarwesen, Geister, und dergleichen würden auch zu den Übernatürlichen gehören. Sie als Dämonen zu bezeichnen empfände ich aber als unpassend.

Hier bin ich wohl auch schon zu konditioniert in meinem Denken.

Ich lege also mal die Idee einer Quelle zugrunde, aus der hervortritt, was die Materie belebt. Manche nennen dieses belebende Etwas auch „die Seele“.
Die Dämonen sehe ich daher als Wesen an, welche sich in diesen nichtstofflichen Bereich des Seins aufhalten. Teile von ihnen mögen sich dort als individualisierte Wesen aufhalten, andere nur Aspekte eines Kollektivs sein. Die Seele des Menschen sehe ich dabei, als ein sich daraus abgesonderter Teil des Kollektivs, mit der Möglichkeit, sich durch entsprechende Entwicklung im irdischen Dasein zu individualisieren. Andernfalls unterstelle ich, ein wieder Einfließen in das Kollektiv, mit Auflösung der Persönlichkeit.

Ähnlich kann es sich bei den Dämonen verhalten. Nur das diese teilweise ihre Persönlichkeit aus der ihnen zugerichteten Aufmerksamkeit speisen.
So könnten dann auch Dämonen, über die Vorstellung ihrer speziellen Eigenschaften, aus der Gesamtheit der Möglichkeiten zu einer Personifikation herausgetreten sein.

Für eine Interaktion mit Dämonen lege ich entsprechende Resonanzen zugrunde. Diese sind entweder schon vorhanden, oder werden im Rahmen einer rituellen Arbeit initiiert. Die individuelle Vorstellung, welche als Bild ausgesandt wird, könnte hier bei, den entsprechenden Ausschlag geben.

Ebenso halte ich dieses Bild für ausschlaggebend, wenn es um die Fähigkeiten und Aufgabe des gerufenen Dämons geht. Einschränkend zu dieser Behauptung sind jene Dämonen zu betrachten, welche schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erworben haben (z. B. Goetia). Diese dürften entsprechend höher ausgeprägte Fähigkeiten haben. Denn sie wurden ja schon ungezählte mal, mit entsprechender Aufmerksamkeit gespeist.

Letztlich muss ich aber feststellen, dass ich nur spekulative Antworten zu den gestellten Fragen geben kann. Selbst wenn ich auf entsprechende Praxiserfahrung, im Bereich der Beschwörung zurückgreifen könnte, wäre dem wohl so. Hier sehe ich die individuelle Wahrnehmung und Deutung derselben als beschränkenden Faktor an.

Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen, aber wer weis schon, was er morgen weis. :D

Gruß Chymbau
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Ich »

Chymbau hat geschrieben:Die Dämonen sehe ich daher als Wesen an, welche sich in diesen nichtstofflichen Bereich des Seins aufhalten.
Kleine Zwischenfrage dazu: Ist hier wirklich "nichtstofflich" oder vielleicht doch eher "feinstofflich" (wozu ja z.B. auch Gedanken zählen) gemeint?
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Sarah »

Ich entschuldige mich jetzt schonmal für den Fall dass meine Antworten nicht ausreichend genug sind und man sich extra die Mühe machen muss, meinen Beitrag zu löschen ;o
Aber da ich selten nützliche Beiträge schreibe, will ich mich mal hierran versuchen.
Vorweg: Ich habe noch nie mit Dämonen gearbeitet, will aber wenigstens meine Vorstellungen zu ihnen mal niederschreiben wobei eventuell in meinem "Wissen" (bzw den übernommenen Gedankengänge) Dinge dabei sind, die hier durch Forenmitglieder gelernt habe bzw gelesen habe.

1. Gibt es Dämonen? Wenn ja, warum? Falls nicht, warum nicht?
2. Wie existieren Dämonen, bzw. auf welcher Grundlage tun sie das?
3. Was sind Dämonen, bzw. in welcher Art und Weise kommen sie vor?
4. Wo kommen Dämonen her, bzw. wo leben/existeren sie?
5. Was wollen Dämonen, bzw. wollen sie überhaupt etwas?
6. Was tun Dämonen, bzw. worin liegen ihre Aufgaben?

Zu 1. Ja, es gibt Dämonen. Da ich an Engel glaube, glaube ich auch an Dämonen. Wenn man nach dem Gegenteil von Engeln fragen würde, wäre die Antwort ja Dämonen. Weil ja alles dem Polaritätsprinzip unterliegt. Ich weiß es gibt Engel, also weiß ich auch, dass es Dämonen gibt, sowie es die Dunkelheit und das Licht gibt. Ohne Dunkelheit, würde das Licht kein Licht sein (ich hoffe man versteht den Gedankengang) und deswegen gibt es auch ohne Dämonen keine Engel. Aber da es sie gibt...nun, gibt es auch Dämone.

Zu 2/3/4. Das ist eine gute Frage. Ich weiß zumindest dass es eigenständige Wesen sein können, die inkarnieren. Also können sie überall existieren auf jede Weise, denke ich mal. Zumindest schließe ich aus, dass sie wie in manchen Filmen existieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass durch irgendetwas irgendwann, ein fleischlicher Dämon (also auch vom Aussehen her) unter meinem Bett auftaucht und versucht mich zu fressen/meine Seele aufzusaugen (so wie man das aus manch Horrorfilm kennt) zumindest hoffe ich mal innig dass das niemals passieren wird. Man soll ja niemals nie sagen. Also würde ich sagen, existieren sie als Energieform ohne festen Körper. Interessant finde ich den Gedanken dass sie als Gedanken selbst auch agieren. Darüber hatte ich bisher nie so richtig nachgedacht. Wobei ich darüber nachdachte, dass zbs. Mörder/"Verrückte Serientäter" auch in gewisser Weise von einem Dämon / von Dämonen "bessesen" (bzw. eben durch Gedanken"befall"(?)) sind.
Wo sie herkommen...hmmm. Alles woran wir glauben, existiert auch, oder zählt diese "Lehre" hier nicht als Antwort? Nun...vielleicht wurden sie vor kA. wieviele Jahren von jemandem oder etwas durch die eigene Magie erschaffen und existieren seither einfach? Sowie man Wesen selbst erschaffen kann und durch die eig. Energie füttert. Vielleicht tat jemand/etwas das auch und vergaß diese dann wieder hinscheiden zu lassen? Sodass sie sich auch über den tot des Schöpfers hinweg am Leben erhalten konnten.

Zu 5. Ich weiß nicht auf welcher Ebene Dämonen in ihrem "Sein" sind, aber wenn sie ähnlich wie wir Menschen sind, dann denke ich wollen sie nur eins: "In ruhe existieren/leben". Wenn ich mich an Filmen/Büchern orientiere, würde ich sagen, sie wollen Energie um...ja, um was?

Zu 6. Sie sind wohl nicht alle gleich, das dürfte klar sein. Es gibt ja auch ungemütliche Engel, also muss es zum Gegensatz ebenso liebenswürdige Dämonen geben. Nein, ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Alles Polarität, würde ich sagen.
Was sie tun...wenn sie physisch existieren tun sie wohl ziemlich das selbe wie wir. Leben ihr Leben und gehen ihren Beschäftigungen ganz normal nach. Sicher haben auch einige Aufgaben, so wie Engel. Alles hat seinen Sinn und Zweck, schätze ich mal. Also muss das auch bei Dämonen so sein. Andernfalls würden manche Magier ja nicht mit ihnen Arbeiten. Oder arbeiten Dämonen mit Magiern? ich weiß es nicht, ehrlich nicht.
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Chymbau »

Ich hat geschrieben:Kleine Zwischenfrage dazu: Ist hier wirklich "nichtstofflich" oder vielleicht doch eher "feinstofflich" (wozu ja z.B. auch Gedanken zählen) gemeint?
Der Begriff „feinstofflich“ ist mir beim Schreiben gar nicht in den Sinn gekommen. Ich schrieb „nichtstofflich,“ weil ich eine harte Abgrenzung, zu meiner materiellen Wahrnehmung ausdrücken wollte.

Der Aussage, dass die Gedankenbilder dem Feinstofflichen zuzuordnen sind, würde ich derzeit aber nicht zustimmen. Zwar halte ich das Denken für schöpferisch, dies jedoch eher als Matrize in der sich das (Fein-) Stoffliche zusammenfügt. Wo immer es auch hervorkommen möge.

Frage Beantwortet?

Gruß Chymbau
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von khezef »

Oder arbeiten Dämonen mit Magiern? ich weiß es nicht, ehrlich nicht.
Den Gedankengang finde ich interessant. Ich versuche einmal ein kleines Gedankenspiel mit einer bekannten Geschichte: Angenommen man kann dem Pentateuch auch nur den geringsten Glauben schenken, dann war das zum Beispiel beim brennenden Dornbusch der Fall, würde ich sagen, nur rein hypothetisch versteht sich. Der Pseudohirtengott hat ja, wenn mich meine Hausbibel/Briefbeschwerer nicht täuscht, ganz selbstverständlich den armen Schaftreiber mal so flux zu seinem Werkzeug und Gesandten erklärt ohne lange zu fragen. Grob würde ich sagen hier kam die Initiative von der überiridischen Seite gegenüber Mose als umgekehrt, der wollte ja nur den brenennden Strauch sehen, sonst wäre er wohl gar nicht erst angetanzt.

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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Thefalus »

khezef hat geschrieben:...der wollte ja nur den brenennden Strauch sehen, sonst wäre er wohl gar nicht erst angetanzt.
Wenn es denn überhaupt ein Strauch war. Der Berg Sinai wird immer wieder als der "Brennende Berg" beschrieben. Busch heißt Seneh und könnte leicht eine Fehlinterpretation von Sinai sein. Also war Moses wohl am Brennenden Berg. Um dort den Verbündeten YHVH zu treffen halt...

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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von khezef »

Wie gesagt, lediglich ein kleines Gedankenspiel. Das magische Schwert Excalibur hat Artus auch angezogen und die Scheide Rhiannon wurde ihm ebenfalls nachgeworfen, die Geisterwelt Anderwelt ergriff wieder die Initiative.... ob der Mensch immer der Rufende oder Knechter ist, wie manche Magier annehmen, das ist es, worum sich mein Gedankenspiel dreht.

Um es mit einer kleinen Geschichte zu unterstreichen, mit welchen Gedanken ich spiele:
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Thefalus »

@Khezef: Ich wollte die These nicht in Frage stellen. Mir ist sehr klar, daß ich oft gerufen und angesprochen werde. Manchmal auch nur angestarrt. Ich habe mich daran gewöhnt und es überrascht mich nicht (mehr).

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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Daimao_Koopa »

Vorneweg finde ich es schön, dass ihr alle euch die Mühe gemacht habt, euren Gedanken hier Form zu verleihen! :)

@Ich:
Na, wo ist deine Meinung bezüglich Dämonen geblieben? ;)

Aber da du gerade die Gemeinsamkeit/den Unterschied der beiden "Stoffbegriffe" bringst, glaube auch ich, dass "nichtstofflich" es
allgemein genauer trifft. Ich für meinen Teil, verbinde das Wie-auch-immer-stoffliche mit Materie - und gerade durch diese können
Dämonen allgemein am wenigsten aktiv werden. Das Feinstoffliche sehe ich u.a. auch als einen Begriff, der sich auf den Mikrokosmos
bezieht (also, Bakterien und Atome betrachtet). Dämonisches Wirken findet man zwar durchaus auch im Mikrokosmos, aber als einen
wirklichen Teil des Kosmos würde ich sie nicht sehen.

Klar, dieser Gedanke geht von der landläufigen Definition des Feinstofflichen weg, aber vielleicht ist das ja hier nicht ganz verkehrt...?
Thefalus hat geschrieben:Der Berg Sinai wird immer wieder als der "Brennende Berg" beschrieben.
Dazu fällt mir ein, dass es Quellen gibt, die den Ursprungsort YHWHs viel weiter östlich vermuten: an einem Vulkan.
Vulkanische Gebiete gab und gibt es auf der Sinai-Halbinsel nicht...
Sarah hat geschrieben:Oder arbeiten Dämonen mit Magiern? ich weiß es nicht, ehrlich nicht.
Dazu muss ich spontan auch etwas sagen; Dämonen wollen doch mAn wachsen und ihren geistigen Inhalt in die Welt tragen.
Nun, wenn der Dämon oder dessen Gottheit noch nicht (allzu) bekannt ist, dann muss der "Stein" sich erst mal ins Rollen
versetzen, sprich: Energie in etwas investieren, bevor er das X-fache zurück bekommt.

Ein Gedanke muss erst auf der Welt sein (bewusst werden), bevor er wirken kann. ;)
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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Thefalus »

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Re: Was sind Dämonen? - Meinungen und Diskussion

Beitrag von Ich »

Chymbau hat geschrieben:Frage Beantwortet?
Erstmal danke für Deine Antwort. Jein - Ich will das jetzt an dieser Stelle aber auch nicht weiter ausführen, da es zu "offtopic" wäre...
Schließlich wollen wir ja auch nicht, daß Daimao hinterher noch graue Schuppen bekommt (oder ihm gar ausfallen). ;)
Daimao_Koopa hat geschrieben:@Ich:
Na, wo ist deine Meinung bezüglich Dämonen geblieben? ;)
Meh. Zur Zeit nicht (aber 'ne kleine Zwischenfrage wird doch auch so noch erlaubt sein :P ).
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