Befahrung der Lethe

Magie, Dämonologie, Traumdeutung, Tarot, Astrologie

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khezef
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Befahrung der Lethe

Beitrag von khezef »

Befahrung der Lethe

Hallo Leute, von mir gibt ‘s heute die Vorstellung von einem Ritual aus meinem Fundus mit eher klassischem Zeremoniell, von mir mit dem Namen „Befahrung der Lethe“ versehen. Viel Vergnügen beim Lesen, Studieren, Diskutieren und vielleicht auch Ausprobieren.
Diese Zeremonie dient dazu, sich für eine Weile von eigenen Gedanken und Erinnerungen freizumachen und dem Vergessen zu begegnen und einen Teil des Hades zu befahren. Man sollte das hier nur wagen, wenn man bereits Erfahrung mit sehr, sehr tiefen Trancezuständen hat, denn mit Lethe geht es sehr weit hinunter. Lethe ist der Fluss des Vergessens und einer der Flüsse des Hades, es wird also geraten das Ritual gut vorbereitet und im Dunkeln durchzuführen.

Material:

- Eine größere Glasschale zu zwei Dritteln mit Wasser gefüllt
- Dunkelblaue oder schwarze Lebensmittelfarbe
- 3 Teelichter
- 3 Kerzenschwimmer
- 3 gleich Holzstäbchen
- Leim oder Kleber
- Dunkle angenehme Kleidung (oder wahlweise nackt, wenn gewünscht)
- Ritualdolch
- Halbe Zwiebel
- Selbstgesegnete Kreide oder Kohle

Durchführung:
Bevor du mit dem Spiel beginnen wirst, sollte an dem Ort wo die Durchführung geschieht, entsprechend Platz geschafft werden. Du solltest dir eine Sitzdecke oder ein Sitzkissen mitnehmen, denn es kann sein, dass man einige Stunden im Sitzen verbringt und ein schmerzender Arsch kann vorgebeugt werden. Hast du den Raum soweit vorbereitet und das Material herbeigeschafft, beginnst du nun mit dem Aufbau des temporären Altars:

Die gut gefüllte Wasserschale stellst du vor dir auf und färbst das Wasser darin mit der Lebensmittelfarbe, bis es eine schöne dunkle Farbe angenommen hat. Die Kerzenschwimmer verbindest du über die 3 Holzstäbchen und dem Kleber so, dass du ein etwa gleichseitiges Dreieck hast, durch das du bei Armlänge bequem hindurchsehen kannst, es sollte aber immer noch frei in der Wasserschüssel schwimmen können. Nun wird mit der Kreide/Kohle, welche vorher entsprechend vorbereitet wurde, ein Kreis (Kreis, kein Ei oder Ellipse)um die Schüssel gezogen und das Stück Kreise anschließend in Reichweite neben die Schüssel gelegt. Hinzu kommen noch die Zwiebel und der Dolch, es sollte alles griffbereit sein für die Prozedur. Ist alles bereit, so kann der Spaß beginnen:

- Entzünde die Kerzen in der Schale und lösche alle anderen Lichtquellen

- Nimm den Dolch und vollziehe das kabbalistische Kreuz

- Großes bannendes Pentagrammritual, es werden aber für die 4 Himmelrichtungen die verbleibenden 4 Flüsse des Hades angerufen

- Lass die Stille auf dich wirken, meditiere über Lethe, den treibenden reißenden Strom, der alle Erinnerungen mit sich zieht, visualisiere, wie er durch die Unterwelt verläuft, einen schwarzen Strom.

- Nimm nun den Dolch und kratze von der Kohle/Kreide ein paar Stäubchen ab, die in die Wasserschale wandern. Dabei sollten passende Worte gesprochen werden wie etwa „Ich opfere Essenz des Leibes dem dunklen Strom des Vergessens“. Dir wird schon das richtige dazu einfallen, du kannst auch welche vorbereiten.

- Ist das getan, lege die Kreide zur Seite, halte kurz inne und lass alles auf dich wirken

- Nimm nun den Dolch und schneide in die Zwiebel, sodass dir die Tränen kommen. Wenn du spürst, dass die Tränen kommen, halte den Kopf über die Wasserschale und lass ein paar davon hineintropfen. Dabei sollten wieder passende Worte gesprochen werden wie etwa „Ich opfere Essenz der Seele dem dunklen Strom des Vergessens“

- Ist das getan, lege die Zwiebel zur Seite, halte kurz inne und lass alles auf dich wirken

- Nimm nun zum letzten Mal für diese Phase des Rituals den Dolch zur Hand und tropfe ein paar Tropfen deines eigenen Blutes in die Schale. Dabei wie immer ein paar passende Worte sprechen wie „Ich opfere Essenz des Lebens dem dunklen Strom“.

- Lege den Dolch zur Seite und lasse alles auf dich wirken

- Setze dich nun auf deine Sitzgelegenheit und sieh in dein Kerzendreieck in der Wasserschale. Lege alle Gedanken ab, die dich jetzt noch belästigen sollten, lasse Stille einkehren und beginne das eigentliche Werk. Sieh hindurch durch das Dreieck, sieh wie das von dir gefärbte Wasser sich zu den Fluten eines Stromes wandelt, eines dunklen Flusses. Sieh, wie du an den Ufern von Lethe stehst, auf den Ebenen des Hades. Sieh dich um, vielleicht wartet schon ein Kahn auf dich, möglicherweise sogar mit einem der Einheimischen als Fährmann. Sollten die Ufer leer sein, so wate ins Wasser und rufe nach dem Fährmann des Hades. Hier beginnt nun deine Reise auf Lethe stromabwärts. Siehe wie dein Kahn abwärts treibt und ein Tunnel sich vor dir auftut, in den Lethe dich hineintreibt. Zögere nicht, aber halte dich gut fest, denn ab hier geht es abwärts in dein eigenes Vergessen, hinab in ein verzweigtes Höhlensystem glatt gewaschen durch die Lebenszeit. Viel Vergnügen auf der Kreuzfahrt auf dem Strom des Vergessens.

Hier folgt nun der rein individuelle Teil der Reise, denn dir wird niemand sagen können, durch welche Abzweigungen Lethe dich zu tragen gedenkt in diesem unendlichen unterirdischen Höhlendelta.

- Hast du die Reise überstanden, so fahre mit deinem Kahn ans Ufer und steige aus. Drehe dich um, erweise dem Strom nochmals deinen Respekt. Sofern du es wagst, kannst du auch einen letzten Schluck von den Wassern der Lethe nehmen, sozusagen ein letztes Abschiedsgeschenk für dich.

- Kehre nun zurück in deinen Raum. Strecke dich, sollte dir etwas eingeschlafen sein, komme langsam zurück. Bist du wieder ganz da, so blase die erste Kerze aus.

- Vollziehe nun nochmals ein kabbalistisches Kreuz

- Blase die zweite Kerze aus

- Ein kleines bannendes Pentagrammritual folgt nun, wobei du die letzte Geste zur Aufhebung noch etwas hinauszögerst. Verneige dich zuerst ein letztes Mal, blase die dritte Kerze aus und breche den Kreis um die Wasserschale. Nun vollführe die Aufhebungsgeste wie auch immer sie beliebt.

- Bannendes Lachen und endgültiges Verwischen des Kreises

Das wars soweit mit deiner Reise durch die Unterwelt, baue den Altar in aller Ruhe wieder ab und komme komplett auf den Teppich zurück.

Khezef
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Amimatani »

Faszinierend!

(...hast du deine Schlüssel anschließend noch gefunden? ;) )

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khezef
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von khezef »

(...hast du deine Schlüssel anschließend noch gefunden? ;) )
Schlüssel? :mad:

Khezef
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Amimatani »

khezef hat geschrieben:
(...hast du deine Schlüssel anschließend noch gefunden? ;) )
Schlüssel? :mad:

Khezef

:lol:

ja, stimmt, es geht ja um Lethe...

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Thefalus
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Thefalus »

Once I woke up in Southern Rhodesia,
Felt groggy from too much anesthesia.
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And didn't know who was to blame
For my headache and total amnesia...

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Daimao_Koopa
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Daimao_Koopa »

Schöne Anleitung! Gut strukturiert - für meinen Geschmack wohl etwas zu sehr und mir ist nicht ganz klar,
wofür dieses Teelichtkonstrukt stehen soll? ...Für das "Boot"?

Das Ritual an sich gefällt mir gut. Vielleicht probiere ich es in Zukunft auch mal aus.

Eine Sache bringt mich dann doch noch ein wenig ins Grübeln: vom Fluss des Vergessens trinken?! :???:
Hm... na gut. Wenn man den Namen von Lethe alternativ interpretiert, kann es auch der Fluss des Ausgangs/Endes sein.
Insofern... Ach, statt weiter herum zu rätseln, frage ich dich lieber nach dem Sinn dieses Schritts!
Thefalus hat geschrieben: And didn't know who was to blame
"Wo ist der Hund denn jetzt hin?"
"Welcher Hund?
"Keine Ahnung... Wer bist du eigentlich?"
"Hach... Wenn ich das nur wüsste..."


(Alltägliche Szene eines Altersheims - Wo die Lethe in die Styx mündet)
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Amimatani
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Amimatani »

Daimao_Koopa hat geschrieben: Eine Sache bringt mich dann doch noch ein wenig ins Grübeln: vom Fluss des Vergessens trinken?! :???:
"LETHE, the stream of oblivion, was one of the rivers of the underworld and its goddess. The others were the Styx, Akheron, Pyriphlegethon and Kokytos.
She was sometimes identified with the Daimon Lethe, the personification of forgetfulness."


Zitiert nach: http://www.theoi.com/Khthonios/PotamosLethe.html
Auf derselben Internetdomain zum Dämon Lethe dann:

LETHE was the spirit (daimona) of forgetfulness and oblivion. She was often associated with the underworld river Lethe. Her opposite number was Mnemosyne (Memory).
(http://www.theoi.com/Daimon/Lethe.html)

Beide Seiten bringen dann noch verschiedene Beispiele der alten Literatur, in denen Lethe erwähnt und beschrieben wird.
Daimao_Koopa hat geschrieben: Hm... na gut. Wenn man den Namen von Lethe alternativ interpretiert, kann es auch der Fluss des Ausgangs/Endes sein.
Worauf beruht diese alternative Interpretation?

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khezef
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von khezef »

Diese Teelichtkonstruktion dient mehr oder weniger als Fokuspunkt oder "Portal", sozusagen als Brunnenumfassung, durch die man hinabsteigt.
Ich arbeite gerne mit solchen Kontruktionen, hab einen Hang zur Detailliebe, außerdem dient es meiner Fokusierung, wenn ich mehr Hand anlege.

Hmm, der Sinn dieses Schrittes? Gute Frage! Ich versuche es einmal so zu beschreiben: Einseitig wäre es doch, wenn ich nur geben würde und geben, hier Blut, Tränen und Kohle. Doch was habe ich davon? So eine einseitige Bindung ist nicht unbedingt ein starkes Fundament für irgendetwas. Anders sieht es hingegen aus, wenn ein Austausch geschieht, alles im Fluss bleibt, hin und zurück. Ich gab Lethe, also gibt Lethe. Es ging mir hier mehr um die Essenz dessen, mit dem ich arbeite. Lethe mag ein Strom sein, so zumindest erscheinen, doch unterscheided sie meiner Wahrnehmung nach in ihrem Wesen nichts von Kronos oder dem Omphalos, so unterschiedlich die Erscheinungsform sein mag, sind sie doch Essenz ;)

Klingt das jetzt zu geschwollen?

Edit: Ami war schneller, hat aber das getroffen, worauf ich hinauswollte: Lethe ist für mich nicht nur ein Fluss, sondern auch gleichzeitig etwas Lebendiges, nicht nur ein Zustand.

Khezef
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Daimao_Koopa
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Daimao_Koopa »

Danke für eure Erläuterungen, aber ich konnte mir schon vorstellen, dass es hier weniger um einen Fluss, als um eine Essenz,
bzw. eine Wesenheit geht. Meine Frage bezog sich mehr auf meine Verwunderung ob der "Einverleibung von Vergessen", wenn
man sich diese Erfahrung doch vielmehr in Erinnerung behalten möchte? Oder soll man sich an diese Reise nach deren Ende
nicht mehr erinnern?
khezef hat geschrieben: Diese Teelichtkonstruktion dient mehr oder weniger als Fokuspunkt oder "Portal", sozusagen als Brunnenumfassung, durch die man hinabsteigt.
Ich arbeite gerne mit solchen Kontruktionen, hab einen Hang zur Detailliebe, außerdem dient es meiner Fokusierung, wenn ich mehr Hand anlege.
Aha, zur Fokussierung also. Danke!
khezef hat geschrieben:Ich gab Lethe, also gibt Lethe. Es ging mir hier mehr um die Essenz dessen, mit dem ich arbeite.
Wie gesagt, mir geht es eher darum, was Lethe dir zurück gibt. Selbst wenn es nur Essenz ist, dann ist es Essenz des
Vergessens. ...Die Frage, die ich mir dann stelle, wäre, ob mir diese Essenz meine gerade erlangte Erfahrung nicht nimmt?
Trinken bedeutet Einnahme/Vereinigung; Vereinigung mit Vergessen. Dass dieses Vergessen dann wirkt, ist ohne Frage, aber
kann man es auch kontrollieren...?
khezef hat geschrieben: Worauf beruht diese alternative Interpretation?
Auf den Worten "Letum", bzw. "letare". ...Tod trifft es da mMn weniger. Vielmehr eine etwas relativierte- oder alternativ
interpretierte Bedeutung: Ende, bzw. Ausgang (folgt beides aus Vergessen).
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Amimatani
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Amimatani »

Daimao_Koopa hat geschrieben:
khezef hat geschrieben: Worauf beruht diese alternative Interpretation?
Auf den Worten "Letum", bzw. "letare". ...Tod trifft es da mMn weniger. Vielmehr eine etwas relativierte- oder alternativ
interpretierte Bedeutung: Ende, bzw. Ausgang (folgt beides aus Vergessen).
...ich hatte das gefragt, nicht khezef, aber macht nix ;) (...Lethe-Wasser wirkt scheint's schnell :har: )

Meinem Verständnis nach geht es bei Lethe nicht um Tod und Sterben. Es ist nur so, dass die Wasser der Lethe nur bei Toten dauerhaft wirken: erst nachdem sie tot sind, trinken die Schatten der Toten vom Wasser der Lethe. Und zwar, damit sie speziell ihr irdisches Leben vergessen. Ich glaube, dass dieser Mythos eine Art Bannung der Totengeister darstellt: haben sie das irdische Leben vergessen, dann haben sie auch keine Lust, zurückzukehren. Solange ein Mensch physisch lebt, hat er keine Chance, die Erinnerung an das irdische Leben zu verlieren: er mag das Bewusstsein darüber verlieren; aber seine autonomen physischen Prozesse werden sich solange erinnern, wie er lebt. (Das ist im Grunde eine Tautologie.)

Man kann die Bilder natürlich übertragen. Dann könnte man "irdisches Leben" z.B. übersetzen mit "Alltagswirklichkeit". Und das Trinken von Lethe ist dann eine Art ritueller Zugang zu einer anderen Wirklichkeit. In diese Richtung würde ich khezefs Ritual verstehen. Und aus diesem Grunde würde ich das Trinken von der Lethe nicht ans Ende, sondern an den Anfang des Rituals setzen.

Wenn man, wegen der Erinnerung an die Reise, sicher gehen will (da hast du ja glaube ich Bedenken, Daimao_Koopa), So könnte man zusätzlich noch von Mnemosyne (Erinnern) trinken. Das ist nicht meine Erfindung, sondern beruht auf dem antiken Ritual des Trophonios. Auf der o.g. Seite wird dieser Kult kurz beschrieben, und eben auch, dass der Reisende am Anfang nicht nur von Lethe trinkt, sondern eben auch von Mnemosyne, um sich an seine Reise in die andere Welt zu erinnern.

Ob du, Khezef, so etwas auch noch einbauen möchtest, richtet sich ein wenig danach, was der Schwerpunkt des Rituals sein soll. Die Erkundung des beschriebenen Höhlensystems geht wohl ohne das Risiko tieferen Vergessens einher. Absichtsvolles Trinken von Lethe, also explizite Anrufung physischen Vergessens als Hauptziel des Rituals, würde ich persönlich wohl auch durch einen Vorab-Schluck von Mnemosyne absichern. ;)

Zitat:
Pausanias beschreibt in seinem Buch über Böotien (9,39) den Trophonios-Kult in zahlreichen Details. Mehrere Tage lang musste der Besucher des Orakels sich mit Reinigungsritualen und Opferungen vorbereiten. Dann wurde er von zwei dreizehnjährigen Knaben an den Fluss Herkyna geführt, gebadet und gesalbt und in ein schlichtes Gewand gekleidet. Ihm wurde Wasser von zwei Quellen gereicht, genannt Lethe (Vergessen) und Mnemosyne (Erinnern). Erst dann durfte er den Orakelschrein betreten. Dort fand er eine Leiter vor, die er hinabsteigen musste zu einem engen Loch im Boden, durch das er seine Fuße stecken musste. Von unten wurde er nun ruckartig an den Füßen hinabgezogen, dann erhielt er einen Schlag auf den Kopf, der ihn halb bewusstlos machte. In der Dunkelheit der Höhle wurde ihm nun von einer Stimme seine Zukunft offenbart. Danach zog man den Besucher an den Füßen wieder hinauf. Oben musste er sich auf den „Stuhl des Erinnerns“ setzen und wiederholen, was das Orakel ihm gesagt hatte. In dem „Haus des Guten Geistes“ konnte der Besucher sich dann erholen und „das Lachen wiederfinden“.

Amimatani
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Daimao_Koopa
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Daimao_Koopa »

Amimatani hat geschrieben: ...ich hatte das gefragt, nicht khezef, aber macht nix ;) (...Lethe-Wasser wirkt scheint's schnell :har: )
Oha! Das lag nicht an mir. Offenbar ein Fehler in der Quote-Funktion... :sough:

Deine Interpretation weiß mir jedoch zu gefallen! Mal sehen, was khezef dazu sagt.
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Tsaphyre
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Tsaphyre »

Hallo,

das Vergessen ist manchmal eine sehr wichtige Fähigkeit. Und um ein sehr einfaches (in meinen Augen nicht so wichtiges) Beispiel zu geben: Bei der Sigillenmagie wollen doch viele Magier ihre Sigille vergessen, nachdem sie sie dem Unbewußten überantwortet haben. Warum nicht Lethe um Hilfe bitten, das magische Anliegen zu vergessen, und Mnemosyne, im richtigen Moment - nämlich wenn sich der Wunsch erfüllt - die Erinnerung wiederzubringen. ;)

Vergessen kann verschiedene Qualitäten haben. So sucht man z.B. in schweren Zeiten das Vergessen kurzzeitig auf, um sich von seinen Sorgen zu befreien, Atem holen und Ruhe finden zu können. Meiner Erfahrung nach vergißt das Unbewußte sowieso nichts, aber manche Dinge werden für Jahre oder Jahrzehnte, möglicherweise auch für immer vorm Bewußtsein verschlossen - in letzterem Fall kann ich natürlich nicht mit Gewißheit sagen, ob das Unbewußte nicht doch etwas ganz vergessen hat. :har: Diese vergessenen Dinge tauchen dann viele Jahre später vielleicht wieder auf, wenn der Mensch mehr Erfahrung hat und das Erlebte besser verarbeiten oder verstehen kann. Vergessen hat hier also sehr viel mit Heilung zu tun.

Und schließlich gibt es Dinge, die zumindest ich persönlich gerne für immer vergessen möchte. Es sind nur kleine Dinge, grausame Bilder vor allem, die ich gesehen habe, die aber im Grunde mit meinem Leben und Erlebten ansonsten wenig zu tun haben. Aber es gibt viele Menschen, die solche grausamen Erlebnisse tatsächlich hatten. Ist Vergessen in vielen dieser Fälle nicht vielleicht sogar unabdingbar nötig, um überhaupt noch einigermaßen erträglich weiterleben zu können?

Ich bin zwar ein Mensch, der möglichst wenig vergessen möchte und insbesondere Tranceerfahrungen und Träume fest in Erinnerung behalten möchte. Aber ich habe dennoch einen sehr freundlichen Vergessensdämon bei mir, der mir insbesondere hilft, all die unangenehmen Pflichten des Tages zu vergessen, die ich noch machen wollte. Wenn er zu fleißig ist, bleibt mir dann nichts anderes übrig, als ToDo-Listen zu führen. :evil: Obwohl ich wirklich lieber einfach nur den ganzen Tag Kräuter knabbern würde, anstatt zu arbeiten. >:->

Tsaphyre *mehehe*
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Amimatani »

Tsaphyre hat geschrieben: Ist Vergessen in vielen dieser Fälle nicht vielleicht sogar unabdingbar nötig, um überhaupt noch einigermaßen erträglich weiterleben zu können?
Erinnert mich daran, dass mir mal eine Mutter sagte: "Wenn frau sich an die Geburt erinnern würde, gäbe es nur 1-Kind-Familien." ;)

Sicher ist Vergessen von einzelnen Dingen sinnvoll. Dagegen hat sich hier ja auch niemand ausgesprochen. Es kommt darauf an, wie weitgehend die Berührung mit Lethe in Khezefs Ritual sein soll. Vergessen ist ein ziemlich tiefgehender Mechanismus. Anders gesagt: Lethe hat durchaus Macht über Prozesse, welche das Leben aufrechterhalten. Wenn man sie allgemein anruft, ohne spezifisches Anliegen, kann es halt schon sein, dass man Dinge vergisst, die für das eigene Leben essenziell sind. (Der verlegte Hausschlüssel ist da nur ein humorvolles Beispiel; das nicht auffindbare Verbandszeug oder wesentliche Telefonnummern oder Termine könnten da schon unangenehmer werden.)

Wie gesagt, wegen des konkreten Vergessens bestimmter Ereignisse oder oberflächlicher Formen wie bei Sigillen, kann man natürlich auch um "dämonischen Beistand" bitten. Ich verstehe die Göttin Lethe aber als ein Wesen, welche umfassenden Charakter hat: sie ist der Schwamm, der die Tafel wischt. Der Schwamm besitzt keine Unterscheidungsfähigkeit darüber, was stehen bleiben soll. Es sind m.E. andere Wesen, die hier korrigierend wirken müssen. Mnemosyne ist nur ein Beispiel. Das Bewusstsein des Magiers allein reicht nämlich vermutlich nicht aus, wenn man wirklich bis zu Lethes Tiefen hinabsteigt.

Eine Erinnerung, auch eine unangenehme, ist ein komplexes Informationsnetz im Denken und damit auch im eigenen Nervensystem. Veranlasst man die vollständige Auflösung dieses Netzes, so veranlasst man damit auch die Auflösung solcher Informationsstrukturen, die - weniger komplex - darunter liegen ("darunter" = "näher an den Steuerungsprozessen des Körpers"), in Wechselwirkung stehen. Oder man verselbständigt sie, da sie nicht mehr nach allen Seiten eingebunden sind. In manchen Fällen wird es sicher so sein, wie du es ausdrückst: der ganze Informationskomplex mit allen körpernäheren Komponenten ist unnötig, überflüssige Energiebindung. In anderen Fällen ist es jedoch so, dass die "unerwünschte Erinnerung" in ihren zugrundeliegenden Strukturen wichtige Teilprozesse ("Informationseinheiten") enthält. M.E. ist es für das Bewusstsein außerordentlich schwierig, zuweilen womöglich unmöglich, hier zu entscheiden, was ins Vergessen gehört und was nicht.

Ich gehe bei solchen Überlegungen von einem Modell aus, in dem das Denken nur in Wechselwirkung mit (mentalen) Emotionen existiert, und dass (mentale) Emotionen nur in Wechselwirkung mit (körperlichem) Fühlen existieren. (Das ist wissenschaftlich leidlich untermauert, aber Wissenschaft braucht für Magier natürlich kein Argument zu sein... ;) )

In einem solchen Modell kann die Anrufung des Vergessens von Gedanken bedeuten, Emotionen und Fühlen "abzukoppeln", zu verselbständigen. Und die Anrufung des Vergessens von Emotionen kann das "Abkoppeln" des körperlichen Fühlens bedeuten. Ja, das bleibt dann im Unbewussten und wirkt ohne die übergeordneten Feedbackschleifen. Das körperliche Fühlen aber ist i.d.R. eine Auskunft des Nervensystems über den Gesamtzustand der inneren Organe, sowie deren Regelung.

Man muss das natürlich nicht immer so genau wissen, der Körper ist schlau genug, selbst auf unbewusster Ebene zu regulieren. Nur: wenn unangenehmes Erleben bereits über das Denken und die Emotionen hinaus bis auf körperliche Ebene gewirkt hat (was gar nicht so selten der Fall ist, glaube ich), dann bedeutet eine Abkoppelung dieser Körperprozesse vom Gesamtsystem u.U. so etwas wie einen "autonomen körperlichen Prozess": platt gesagt, da werden dann vielleicht immer noch reichlich Stresshormone produziert, welche die Immunabwehr bekanntlich abschalten, aber der Mensch fühlt es nicht mehr.

Der langen Rede kurzer Sinn: bei einer Anrufung von Lethe zum Vergessen von mehr als oberflächlichen Dingen empfiehlt es sich m.E. schon, noch andere Wesenheiten an seiner Seite zu haben. Z.B. eben auch Hypnos, den Schlaf, und seine Kinder, die Gottheiten des Traums. Mnemosyne, das Erinnern, ist letztlich (in dem alten chtonischen Ritual meines vorigen Posts) ja nur dafür da, sich an die Unterweltreise als solche zu erinnern.

Amimatani

P.S.: Zur allgemeinen Anrufung des Vergessens als solches: Krebs z.B. ist eine Krankheit des Vergessens. "Zelldemenz": die Zellen haben bekanntermaßen die Information vergessen oder verloren, die besagt: "Zellharakiri, wenn bei der Teilung was schief läuft."
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von khezef »

Schön zu sehen, dass Lethes Wasser fruchtbaren Grund schaffen.
Amimatani hat geschrieben:...ich hatte das gefragt, nicht khezef, aber macht nix ;) (...Lethe-Wasser wirkt scheint's schnell :har: )

Oha! Das lag nicht an mir. Offenbar ein Fehler in der Quote-Funktion... :sough:

Deine Interpretation weiß mir jedoch zu gefallen! Mal sehen, was khezef dazu sagt.
Wenn ich darum gebeten werde, gerne.
Es wurde ja vorhin schon eine Interpretation um das Wort "letare" oder angl. "lethal"; tötdlich, also in Beziehung zum Tod angesprochen. Lethe ist der Fluss des Vergessens, darin sind wir uns alle einig. Er hat aber etliche Verzweigungen, wieviele, dass habe ich leider vergessen zu zählen, wahrscheinlich soviele wie es vergessene Dinge gibt, aber das ist pseudophilosophisches Palaber. Ins Detail komme ich gleich.
Der langen Rede kurzer Sinn: bei einer Anrufung von Lethe zum Vergessen von mehr als oberflächlichen Dingen empfiehlt es sich m.E. schon, noch andere Wesenheiten an seiner Seite zu haben. Z.B. eben auch Hypnos, den Schlaf, und seine Kinder, die Gottheiten des Traums. Mnemosyne, das Erinnern, ist letztlich (in dem alten chtonischen Ritual meines vorigen Posts) ja nur dafür da, sich an die Unterweltreise als solche zu erinnern.
Natürlich, diese Anmerkung ist natürlich gerechtfertig und auch wichtig. Womöglich löscht der Schwamm etwas, was wichtig gewesen ist, wenn nicht jemand aufpasst.
Und klarerweise auch immer die Zielsetzung berücksichtigen. Diese meine habe ich übrigens noch gar nicht eingebracht fällt mir ein, dazu komme ich auch gleich.
Es ist wohl auch sinnvoll, hier einen Willenssatz oder eine Sigill einzubauen um einen gewissen Ramen zu schaffen (falls die Strömung mitspielt).

So, aber jetzt zu meiner eigentlichen Antwort auf Daimaos frage. Das Wort "Lethal" hat meiner Meinung nach sehr wohl eine Bedeutung und Verknüpfung zu Lethe. Denn Tod ist ebenfalls eine Art des Vergessens, des Selbstvergessens sowie teils auch ein Vergessen durch die Nachwelt. Dieses Aspekt Lethes war es auch, der mich zu diesem Ausflug bewog, denn ich wollte nicht nur lesen, sondern auch begreifen. Darum auch der Schluck aus Lethe.

Eine Zielsetzung bei einem Ritual ist immer gut, aber so eine Art der Kunst geht meinem Verständnis nach wesentlich tiefer. Ein ehemaliger User von hier, der jetzt nicht mehr ist, hat mir einmal folgendes gesagt:
Das Beschwören eines Wesens ist keine Kunst, das kann jeder Idiot, der das Grundverständnis mitbringt. Was den Magier ausmacht, ist nicht das Rufen des Wesens, auch nicht das Verstehen, denn dies liegt in den allermeisten Fällen weit außerhalb unserer Limits. Doch das Erfahren dieses Wesens ist es, was die Kunst ausmacht.
Wie oben angeführt geht es mir in erster Linie um das Erfahren von dem, womit interagiert wird. Alles andere, die weitere Prozedur, ein Willensvollzug, ein Ringen oder auch nur Kaffeekränzchen, ist reine Nebensache. Es geht um die Erfahrung des Augenblicks. Das Ritual ist natürlich wandel- und formbar wie alles andere auch, keine Frage. ;)

Khezef
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Tsaphyre
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Tsaphyre »

Hallo Khezef,

ich mag Deinen Angang und mache es selber oft auch so. Einfach auf die Erfahrung einlassen und gucken, wem man da begegnet und was passiert. Wenn ich mich mit Freunden treffe, plane ich ja auch nicht vorher, mit welchem Ziel dieses Treffen stattfinden soll. >:->

Noch eine Runde Rollschuh fahren, dann ist der Tag perfekt. *rolll*

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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Shaddai »

Hi,

also ich finde die Arbeit ist ne ziemlich runde Sache.
Ich hab zwar auch erst überlegt, welcher Sinn in der Arbeit liegen könnte (außer die Erfahrung der Arbeit selbst, bin da ein wenig auf Grund eines hier nicht näher genannten chaosmagischen Ordens *hust* vorbelastet, was Rituale zum Selbstzwecks betrifft, was ich irgendwo sinnfrei finde). Nachdem ich dann zu Ende gelesen habe, passen meiner Meinung nach deine und Amimatanis Erklärungen super dazu.
Ein sehr schönes schwarzmagisches Psychopomposritual! :chaos:

P.S.: Todesritual, 3x3 Hilfsmittel, 3 Opferungen, saturnischer Zufall oder Absicht?
:evil:
Amimatani
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Amimatani »

Um von der reinen Theorie wegzukommen, habe ich Khezefs Ritual gestern Nacht mal ausprobiert. (Mit ein paar technischen Abwandlungen. Z.B. habe ich 5 Kerzen genommen, da es ja insgesamt 5 Flüsse sind, und die anderen 4 außer Lethe anfangs mit angerufen werden. Auch die Opferungen habe ich umgewandelt, das hängt mit meinen grundsätzlichen Angängen zusammen.) Es war sehr interessant, ehrlich gesagt deutlich anders als erwartet... (Tatsächlich auf der Erfahrungsebene für mich sehr nahe an Todeserfahrungen, wie ich sie aus Träumen kenne.)

Am Rande: In der anschließenden Reflektion wurde mir in eigener Sache bewusst, dass es da eine lose Beziehung zu der Tarotkarte gibt, mit der ich mich für das Tarotprojekt hier beschäftige, also der 5 Scheiben. (Okay, es sind 5 Flüsse da unten. Aber da sie unterweltlich sind, könnte man die entsprechenden 5 Dämonen durchaus auch dem Erdelement zuordnen. Außerdem sind es gemäß Mythologie "kreisende Ströme".)

Amimatani
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Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von khezef »

Es freut mich zu hören, dass mein Beitrag Anklang und vor allem auch Anwendung findet.
Am Rande: In der anschließenden Reflektion wurde mir in eigener Sache bewusst, dass es da eine lose Beziehung zu der Tarotkarte gibt, mit der ich mich für das Tarotprojekt hier beschäftige, also der 5 Scheiben. (Okay, es sind 5 Flüsse da unten. Aber da sie unterweltlich sind, könnte man die entsprechenden 5 Dämonen durchaus auch dem Erdelement zuordnen. Außerdem sind es gemäß Mythologie "kreisende Ströme".
Das ist eine sehr interessante Idee. Die 5 ist eine recht offensichtliche Verbindung und auch der Gedanke mit der Unterwelt lässt sich meiner Ansicht nach recht schlüssig ziehen. Mich würde jetzt aber noch interessieren: Gibt es für dich abgesehen von den beiden thematischen Verwandtschaften hier auch eine Sinnverwandschaft für dich?
Ich bin neugierig geworden, vielleicht möchtest du ja von deiner Erfahrung erzählen?
also ich finde die Arbeit ist ne ziemlich runde Sache.
Ich hab zwar auch erst überlegt, welcher Sinn in der Arbeit liegen könnte (außer die Erfahrung der Arbeit selbst, bin da ein wenig auf Grund eines hier nicht näher genannten chaosmagischen Ordens *hust* vorbelastet, was Rituale zum Selbstzwecks betrifft, was ich irgendwo sinnfrei finde). Nachdem ich dann zu Ende gelesen habe, passen meiner Meinung nach deine und Amimatanis Erklärungen super dazu.
Ein sehr schönes schwarzmagisches Psychopomposritual! :chaos:
Ich danke für das Kompliment, Shaddai.
Ja es ist etwas aufwendiger gestaltet als das, was ich sonst normalerweise veranstalte, aber ich muss zugeben ich hatte auch daran mein Vergnügen, sehr sogar. >:->
P.S.: Todesritual, 3x3 Hilfsmittel, 3 Opferungen, saturnischer Zufall oder Absicht?
Wer weiß das nach so einem Ritual schon? ;)

Khezef
Amimatani
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Registriert: 24. Jun 2012 10:15

Re: Befahrung der Lethe

Beitrag von Amimatani »

khezef hat geschrieben:
Am Rande: In der anschließenden Reflektion wurde mir in eigener Sache bewusst, dass es da eine lose Beziehung zu der Tarotkarte gibt, mit der ich mich für das Tarotprojekt hier beschäftige, also der 5 Scheiben. ...
Das ist eine sehr interessante Idee. Die 5 ist eine recht offensichtliche Verbindung und auch der Gedanke mit der Unterwelt lässt sich meiner Ansicht nach recht schlüssig ziehen. Mich würde jetzt aber noch interessieren: Gibt es für dich abgesehen von den beiden thematischen Verwandtschaften hier auch eine Sinnverwandschaft für dich?
Man kann evtl. eine Sinnverwandtschaft herstellen oder eine neue finden. Sie liegt aber nach meinem Gefühl nicht auf der Hand. (Die 5 im Element Erde hat oberflächlich viel mit Pflicht zu tun, allgemein damit, im Handeln an Begrenzungen gebunden zu sein.)
Es war wie gesagt nicht Teil der eigentlichen Erfahrung der Reise, sondern ein anschließender Gedanke.

Amimatani

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