Kafou Legba Met

Hier können Fragen aller Art zu magischen Themen gestellt werden

Moderator: cool_orb

Antworten
Benutzeravatar
pazuzu
Beiträge: 630
Registriert: 2. Feb 2008 14:28
Wohnort: Incende quod adorasti !
Kontaktdaten:

Kafou Legba Met

Beitrag von pazuzu »

Hat Jemand Erfahrungen mit Kafou Legba Met ?
Bild
Benutzeravatar
Thefalus
Beiträge: 3252
Registriert: 19. Sep 2011 14:09
Wohnort: ἰατρέ, θεράπευσον σεαυτόν
Kontaktdaten:

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von Thefalus »

pazuzu hat geschrieben:Hat Jemand Erfahrungen mit Kafou Legba Met ?
Machst du Witze? Met? Ich bin mit dem Zeuch aufgezogen worden!

Gegenfrage: Hast du Erfahrung mit Reverse-Voodoo?

Bild

Thefalus
The Abyss Diving Association
Bild
Per Lubidinem Ad Profundum
Benutzeravatar
Eno
Beiträge: 610
Registriert: 24. Jul 2011 22:33
Wohnort: Wie oben, so auch unten.

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von Eno »

Das ist die Petro-Form von Papa Legba. Die Bezeichnung"Kafou" kommt vom französichen Carrefour - Kreuzwege. In Bezug auf die Kreuzwege hat er eine ähnliche Funktion wie Hekate sie im europäischen Kulturraum hat. Ansonsten ist er ein Trickster wie Loki.

Ich würde mit den Petro Formen der Loa generell eher vorsichtig sein.
V.I.T.R.I.O.L.
Benutzeravatar
Thefalus
Beiträge: 3252
Registriert: 19. Sep 2011 14:09
Wohnort: ἰατρέ, θεράπευσον σεαυτόν
Kontaktdaten:

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von Thefalus »

Eno hat geschrieben:Das ist die Petro-Form von Papa Legba. Die Bezeichnung"Kafou" kommt vom französichen Carrefour - Kreuzwege.
Aha. Und was heißt "Petro"? So wie in in Petroglyphe, ist der aus Stein? Und wieso Met? Kommt das dann von Metro, französisch für metropolitain, städtisch?

Auf deutsch nennt sich sowas glaube ich Flur- oder Sühnekreuz:

Bild


Thefalus
The Abyss Diving Association
Bild
Per Lubidinem Ad Profundum
Benutzeravatar
Eno
Beiträge: 610
Registriert: 24. Jul 2011 22:33
Wohnort: Wie oben, so auch unten.

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von Eno »

Aha. Und was heißt "Petro"? So wie in in Petroglyphe, ist der aus Stein? Und wieso Met? Kommt das dann von Metro, französisch für metropolitain, städtisch?
"Met" kommt von Maitre = Meister und ist eine Anredeform. "Petro" bedeutet "schwarz". Es ist aber zu kurz gegriffen, wenn man die Petro-Loa einfach mit "schwarzer Magie" oder "Schadenzauber" asoziert. Es ist eher eine Aufteilung wie in der Alchemie mit Gegensatzpaaren wie Sonne-Mond Tag-Nacht usw.

Met Kafou bedeutet einfach Meister oder Herr der Kreuzwege und es ist ein funktionaler Beiname für Legba.

Das gibt es doch im europäischen Raum auch. Hekate hat zum Beispiel ebenfalls solche Beinamen, mit denen man ausdrückt, dass man sie in einem bestimmten Funktionalzusammenhang anruft, z.B Hekate Enodia als Göttin der Kreuzwege, oder Hekate Soteira als Retterin aus Not usw....
V.I.T.R.I.O.L.
Benutzeravatar
Thefalus
Beiträge: 3252
Registriert: 19. Sep 2011 14:09
Wohnort: ἰατρέ, θεράπευσον σεαυτόν
Kontaktdaten:

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von Thefalus »

Eno hat geschrieben:
Met Kafou bedeutet einfach Meister oder Herr der Kreuzwege und es ist ein funktionaler Beiname für Legba.
Cool, danke für die Erklärung! Aber Eno kommt jetzt nicht von (Hekate) Enodia, oder doch?

Thefalus
The Abyss Diving Association
Bild
Per Lubidinem Ad Profundum
Benutzeravatar
pazuzu
Beiträge: 630
Registriert: 2. Feb 2008 14:28
Wohnort: Incende quod adorasti !
Kontaktdaten:

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von pazuzu »

die frage war nicht wer er ist.
die frage lautet : hat jemand erfahrungen mit ihm.
Bild
Benutzeravatar
Eno
Beiträge: 610
Registriert: 24. Jul 2011 22:33
Wohnort: Wie oben, so auch unten.

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von Eno »

pazuzu hat geschrieben:die frage war nicht wer er ist.
die frage lautet : hat jemand erfahrungen mit ihm.
Ich arbeite überwiegend mit Wesenheiten des europäischen Kulturraumes. Ich interessiere mich aber für die Parallelen zu anderen Kulturen.

Das heißt: Wenn ich Kontakt zu einem Hüter der Kreuzwege benötige wende ich mich an Hekate. Ich tausche mich aber gerne mit Kollegen aus anderen Kulturkreisen aus, die für dieselben Zwecke eine andere Wesenheit anrufen.

Die "magische Arbeit" in afrikanischen, kreolischen und karibischen Gesellschaften ist grundlegend anders als in europäischen Gesellschaften. Ich rate dringend davon ab, ohne umfassende Kenntnisse der Kultur und Gesellschaft in der die Loa verwurzelt sind, unvorbereitet den direkten Kontakt zu den Loa zu suchen.

Meine persönlichen Kontakte mit diesem Kulturkreis beschränken sich auf die kreolische Kultur in New Orleans. Ich habe eine Bessenheitstrance beobachtet, ich habe selbst keine durchgeführt und würde es auch nicht tun ohne zumindestens mehrere Jahre in jener Gesellschaft gelebt zu haben.

Die magische Arbeit dort ist gruppenbezogen, wenn Du unbedingt den Kontakt zu Met Kafou Legba benötigst ist der empfehlenswerte Weg, Dich an einen erfahren Houngan oder eine erfahrene Mambo zu wenden, an ihrer Gruppe teilzunehmen und auf das zu hören, was sie Dir zum Zeitpunkt und der Art des Kontaktes vorschlagen.

Falls Du vorhast irgendwo für Dich allein mit Bessenheitstrance zu experimentieren und Dir dafür auch noch als erstes die Petro-Loa aussuchst hast Du gute Chancen den Rest Deiner Tage in einer psychatrischen Klinik zu verbringen.

Nicht zuletzt ist der Kontakt zu den Loa eng verknüpft mit den Geistern der Ahnen. Wieviele Deiner Ahnen gehören zu diesem Kulturkreis?

Gruß
Eno
V.I.T.R.I.O.L.
Benutzeravatar
Thefalus
Beiträge: 3252
Registriert: 19. Sep 2011 14:09
Wohnort: ἰατρέ, θεράπευσον σεαυτόν
Kontaktdaten:

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von Thefalus »

pazuzu hat geschrieben:die frage war nicht wer er ist.
die frage lautet : hat jemand erfahrungen mit ihm.
Ich habe ein paar Wochen in New Orleans verbracht und dort persönliche Kontakte geknüpft und gepflegt. Im weitesten Sinne schließe ich mich da Eno an, will aber noch hinzufügen, daß das magische Jambalaya der Kreolen ebenso wie der Vodun Westafrikas eine überlebenswichtige soziale Funktion für die Menschen daheim und in der Diaspora erfüllen. Wie in allen globalen sozialen Netzwerken haben die Knotenpunkte, die Priesterinnen und Priester, eine ungeheure Macht inne, von der man ausgeht, daß sie sie zum Schutz und zum Wohl ihrer Leute einsetzen. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und tiefer Freude, daß diese Menschen mir von Anfang an ohne Vorbehalte und mit Vertrauen und Respekt begegnet sind und ich kann nicht anders, als diesen Respekt zu erwidern.

Zu meinen Erfahrungen mit den dunklen Meistern der Wegkreuzungen: Unabhängig von den Kulturen und Ahnen gibt es an Wegkreuzungen oft sehr bestimmte Energiekonstellationen. Das ist immer so, wenn eine Kreuzung nicht in einem Bauvorgang entstanden ist, sondern über eine sehr lange Zeit nur ein Weg vorhanden war. Alle Tiere und alle Menschen, die diesen einen Weg zu ihrer Songline, zu ihrem Chantway, also zu ihrem Seelenweg gemacht haben, Familiengenerationen, die immer wieder diesen und immer denselben Weg rituell zur Wasserstelle, zur Jagd oder zum Tausch von Waren genommen haben, hinterließen ein Echo, einen Eindruck, einen Imprint auf diesem Weg. Man könnte sagen, sie laufen diesen Weg ewig, wie in einem Traum, der zwar einen Anfang hatte, aber nie ein Ende finden wird. Natürlich sind diese Wesen als Geister, als Dämonen oder auch als Götter erfahrbar, aber solange sie ohne Störung ihrer Wege gehen, nehmen wir sie kaum wahr, manchmal nur aus den Augenwinkeln, manchmal ein Name, der gerufen wird oder ein leises Lied, das zu uns herüberweht.
Sobald nun aber irgendwann ein neuer Weg gebaut wird - und den alten Weg kreuzt - kommt es an dieser Stelle, der Crossroad, der Wegkreuzung, zu einem fatalen (Energie-)Stau, denn der zu kreuzende neue Weg erweist sich als unüberwindbares Hindernis. Er ist nicht Teil des alten Traumes und wirkt dadurch wie eine Mauer auf die wandernden Geister. Alte Wege sind magisch heilig und eine solche Maßnahme bedeutet einen sehr tiefen Eingriff in das Wirken der Geister der Ahnen und der Götter. Gerät ein Wanderer nun zufällig in einen solchen Stau, dann kann so ziemlich alles passieren, aber als angenehm wird das selten empfunden, denn nun werden einige dieser Geister durch die Kumulation der Energien hörbar und sichtbar: Der unbedarfte Wanderer gruselt sich und beschleunigt seinen Schritt. Der Christ murmelt dabei sein Gottseibeiuns und der Kreole umfasst sein Mojo und versichert sich der Hilfe des Meisters dieser unheimlichen Orte. Gefährlich ist das natürlich für keinen der beiden, denn sie wissen, was sie tun.

Wie Eno aber bereits schrieb, wer die magischen Hintergründe eines Rituals nicht genau kennt oder nicht aus der Kultur stammt, die dieses Ritual hervorgebracht hat, wird schnell Opfer eines gefährlichen Aberglaubens. Er läuft dabei Gefahr etwas heraufzubeschwören, dessen Dimension die gräßlichsten Alpträume übertreffen kann.

Thefalus
The Abyss Diving Association
Bild
Per Lubidinem Ad Profundum
Amimatani
Beiträge: 417
Registriert: 24. Jun 2012 10:15

Re: Kafou Legba Met

Beitrag von Amimatani »

Thefalus hat geschrieben: ... Alte Wege sind magisch heilig und eine solche Maßnahme bedeutet einen sehr tiefen Eingriff in das Wirken der Geister der Ahnen und der Götter. Gerät ein Wanderer nun zufällig in einen solchen Stau, dann kann so ziemlich alles passieren, aber als angenehm wird das selten empfunden, denn nun werden einige dieser Geister durch die Kumulation der Energien hörbar und sichtbar ...
Du beschreibst wichtige Aspekte. Nur ganz am Rande bemerkt, da es mit dem ursprünglichen Thema nicht direkt zusammenhängt:

Alte Wege mögen heilig erscheinen, vielleicht auch magisch heilig sein. Doch wenn man selbst ganz unmittelbar erfährt, dass mehr und mehr Menschen auf dem alten Weg übel abk*cken, dann geht es meiner Meinung nach recht unheilig zu und es wird notwendig, diesen tiefen Eingriff vorzunehmen, einen neuen Weg und damit eine Kreuzung zu schaffen. Und sei es eben, damit die Geister des alten Weges sichtbar werden und jeder entscheiden kann, ob sie wirklich noch seinem Seelenweg entsprechen.

Amimatani

Zurück zu „Fragen zur Magie“