Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

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Tyger
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Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Tyger »

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Azazel
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Azazel »

und daneben gleich das Spuknacht-Banner - wie passend:-)
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Thefalus
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Thefalus »

Tyger hat geschrieben:Und wer sagt das? Der Dalai Lama!
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Tyger
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Tyger »

Nun ja, er ist der Dalai Lama und er hat das geäußert.
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gabor
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von gabor »

Und das besagt was?
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Ich
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Ich »

gabor hat geschrieben:Und das besagt was?
Vermutlich, daß das vom Dalai Lama geäußert wurde. :mad: :lol: :au:
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Sarah »

Der hat Facebook :shock: Sarah hat anscheinend noch viel zu lernen.
Erst wunderte ich mich darüber dass es in der Region Strom gibt....noch mehr wundert mich aber, das fb bei denen zugänglich ist. Hätte echt gedacht das wäre gesperrt oder so :???:
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Tyger
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Tyger »

Der Dalai Lama lebt in der indischen Stadt Dharamsala, die hat immerhin zwanzigtausend Einwohner und ist Distrikthauptstadt.
Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Dharamsala
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Daimao_Koopa »

Na, den guten Willen vom Lama lob ich mir! Er wäre schließlich nicht der erste, der auf diesen Gedanken gekommen ist...

Wie er das jedoch praktisch umsetzen will... naaajah... und vor allem: ist der Wille wirklich so lammfromm?

Trotzdem, der Gedanke an sich ist ein Guter und falls der nunmehr 13.te Dalai Lama es wirklich schaffen sollte
die Religion wieder in reinen Glauben zu verwandeln (Auflösung von Kult und Institution), könnte ich eventuell
noch zum "Buddhismus" konvertieren. ...Nur ein Späßchen! ;)
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Luzifer-0125 »

Thefalus hat geschrieben:
Tyger hat geschrieben:Und wer sagt das? Der Dalai Lama!
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Thefalus
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Hexenblut
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Hexenblut »

Ich schreibe mal was Richard Dawkins ,in der Gotteswahn,geschieben hat-"Ich bin ein Gengner der Religionen.Sie lehrt uns,damit zufrieden zu sein,das wir die Welt nicht verstehen".

Wie recht er hat!!Oder??
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Daimao_Koopa
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Daimao_Koopa »

Hexenblut hat geschrieben:Wie recht er hat!!Oder??
Würde ich nicht unbedingt zustimmen. Es mag zwar Religionen geben, die versuchen die Menschen zu Lebzeiten auf aetherische Welten
zu fixieren, damit sie ihre weltlichen Besitztümer vernachlässigen/abtreten, aber es gibt auch solche Religionen, die den Menschen einfach
nur die Angst vor dem "Danach des Lebens" zu nehmen versuchen. So zerstörerisch Religion, mMn, für den individuellen Glauben ist, so sehr
ist sie auch Stifter für einen Sinn des Lebens - wenn auch allem voran für solche Personen, die die Antwort auf den Sinn ihres Daseins nicht
aus eigener Kraft finden können/wollen.
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Cinderella

Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Cinderella »

Allgemein hat Religion bisher lediglich bewirkt, dass die Menschheit samt Planeten am Abgrund steht. Somit ist sie überflüssig und sollte für unabhängig denkende Menschen längst obsolet sein.
Spirituell veranlagte Zeitgenossen können aus der Wechselbeziehung mit der Natur weitaus mehr Erkenntnisse als aus der Götzenanfleherei ziehen, weil sie es ohnehin von Beginn ihrer Existenz an getan haben, ohne eine höhere Instanz imaginieren zu müssen.
Niemand braucht diese primitiven Schlagetot-Religion, deren immanente Logik und "Überzeugungskraft" sich ausschließlich auf psychischer und physischer Gewaltanwendung begründet.
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Ich
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Ich »

Cinderella hat geschrieben:Somit ist sie überflüssig und sollte für unabhängig denkende Menschen längst obsolet sein.
Glaubst Du von Dir selbst, daß Du wirklich unabhängig/autark denkst? :denk:

Davon mal abgesehen:
Was sollte denn Deiner Meinung nach dieses Riesenvakuum, welches bei einem "Hinwegfegen" der o.g. (o.ä.) zweifelsohne wohl bei sehr vielen Menschen entstehen würde, dann wieder füllen?
Was könnte dem ganzen (vorher) vielleicht auch direkt folgen? Was könnte daraus entstehen? Eine "bessere Welt"? (<-- Ich persönlich würde eher auf eine "bessere Rentenkasse" tippen)
Ich könnte mir (u.a.) dabei z.B. auch sehr gut ein Szenario, das von einer rasanten und unkontrollierbaren Zunahme von (Massen-) Gewalt etc. gekennzeichnet ist, vorstellen...
(Achtung, bevor Du antwortest - noch kleines Stichwort nebenbei: Solipsismus)
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Azazel »

Egal was daraus auch immer entstehen möge, weg mit Religionen; denn die Nachteile können gar nicht so groß sein wie die Vorteile
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Tyger
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Tyger »

Das sagt sich so einfach, aber selbst, wenn jemand die Macht dazu hätte, "die Religionen" abzuschaffen - da gibt es große Grauzonen, die nicht wirklich greifbar sind. Denn der Massenmensch liebt es, wirklich alles zur Religion zu machen, um nicht selber denken zu müssen und die Eigenverantwortung abgeben zu können. Genau dieses Prinzip ist z.B. die Grundlage des derzeit grassierenden Neoatheismus - Neoatheisten zweifeln nicht einfach die Existenz von Göttern an und gründen das womöglich noch auf eigenes freies Denken, nein, sie haben den einzigen absolut wahren Glauben an KEINEN Gott. Und natürlich ein dringendes Bedürfnis, diesen Glauben in der Welt zu verbreiten - wenn nur irgend möglich, selbstverständlich auch mit Gewalt. Selber denken ist unnötig, man braucht nur eifrig zu den Predigten von Propheten wie Dawkins zu pilgern. Und die Wissenschaft oder das, was eigentlich solche sein sollte, wird als religiöse Grundlage und heilige Lehre missbraucht. Genau die wird übrigens auch von der Skeptistenreligion instrumentalisiert, deren heiligster Guru Amazing James Randi ist. Dass der schon mehrfach der Scharlatanerie überführt wurde und all der Schwindel hinter seinem Million-Dollar-Trick inzwischen aufgeflogen ist, interessiert die Gläubigen nicht - fanatischer Glaube lässt sich nie durch Realität irritieren.
Und wer sich in der magisch-okkulten oder gar der weißlichtigen New-Age-Szene einigermaßen auskennt, weiß, wie schnell das geht, dass irgendeine Bewegung, irgendein Kult plötzlich irgendwelche Häuptlinge hat, die sich an ihrer Macht über andere Menschen aufgeilen und/oder die Gelegenheit nutzen, um Geld zu scheffeln. Und genau das schreckt die Leute nicht etwa ab, sondern zieht erst recht Anhängerscharen an.
Das ist das Problem bei den Religionen - wo immer man da einen Deckel draufzusetzen versucht, kommt das aus allen möglichen Löchern in immer ekligerer Form wieder heraus.
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von kona »

Tyger hat geschrieben:Das sagt sich so einfach, aber selbst, wenn jemand die Macht dazu hätte, "die Religionen" abzuschaffen - da gibt es große Grauzonen, die nicht wirklich greifbar sind. Denn der Massenmensch liebt es, wirklich alles zur Religion zu machen, um nicht selber denken zu müssen und die Eigenverantwortung abgeben zu können. Genau dieses Prinzip ist z.B. die Grundlage des derzeit grassierenden Neoatheismus - Neoatheisten zweifeln nicht einfach die Existenz von Göttern an und gründen das womöglich noch auf eigenes freies Denken, nein, sie haben den einzigen absolut wahren Glauben an KEINEN Gott. Und natürlich ein dringendes Bedürfnis, diesen Glauben in der Welt zu verbreiten - wenn nur irgend möglich, selbstverständlich auch mit Gewalt. Selber denken ist unnötig, man braucht nur eifrig zu den Predigten von Propheten wie Dawkins zu pilgern. Und die Wissenschaft oder das, was eigentlich solche sein sollte, wird als religiöse Grundlage und heilige Lehre missbraucht. Genau die wird übrigens auch von der Skeptistenreligion instrumentalisiert, deren heiligster Guru Amazing James Randi ist. Dass der schon mehrfach der Scharlatanerie überführt wurde und all der Schwindel hinter seinem Million-Dollar-Trick inzwischen aufgeflogen ist, interessiert die Gläubigen nicht - fanatischer Glaube lässt sich nie durch Realität irritieren.
Und wer sich in der magisch-okkulten oder gar der weißlichtigen New-Age-Szene einigermaßen auskennt, weiß, wie schnell das geht, dass irgendeine Bewegung, irgendein Kult plötzlich irgendwelche Häuptlinge hat, die sich an ihrer Macht über andere Menschen aufgeilen und/oder die Gelegenheit nutzen, um Geld zu scheffeln. Und genau das schreckt die Leute nicht etwa ab, sondern zieht erst recht Anhängerscharen an.
Das ist das Problem bei den Religionen - wo immer man da einen Deckel draufzusetzen versucht, kommt das aus allen möglichen Löchern in immer ekligerer Form wieder heraus.
ich glaube nicht an den massenmensch, hab in meinem leben noch keinen davon gesehen.

die tendenz, was einem gefällt und/oder was man faszinierenderweise nicht verstehen kann auf ein podest zu heben hat so viel ich weiss jeder. ob dies nun in organisierter und/oder gruppenform schlimmer ist?
ich für mich bin mehr besorgt über meine eigenen anbetungsobjekte als über die anderer - und erlebe mein anbeten durchaus nicht als religiös im sinne von heimatgebend, sondern als fixiert.

religion als stärkende rückverbindung (religare) gefällt mir da besser. zu was ich mich da nämlich genau rückverbinde ist absolute privatsache, und das soll religion, so ganz für mich persönlich gesprochen, auch sein.

p.s.: die private religion passt in jede zeit
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Tyger
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Tyger »

kona hat geschrieben: ich glaube nicht an den massenmensch, hab in meinem leben noch keinen davon gesehen.
Echt? Jene Leute, mit denen Du nur eine halbe Stunde zu reden brauchst, um den Inhalt sämtlicher Bild-Ausgaben und RTL-Nachrichten der letzten Woche zu kennen, begegnen Dir nicht? Jetzt werde ich neidisch.
kona hat geschrieben: p.s.: die private religion passt in jede zeit
Privatkulte definiere ich nicht als Religion und damit habe ich natürlich auch kein Problem; so etwas mache ich ja selbst.
Cinderella

Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Cinderella »

Solange die Bereitschaft zum unreflektierten Glauben vorherrscht, wird das Gros der Menschheit selbstverständlich weiterhin jeden Glaubensbrei schlucken. Mein Posting war lediglich als ein Hinweis darauf gedacht, wie es im Idealfall sein könnte. Denn immerhin trägt der Mensch das Potential in sich, sich über Blindgläubigkeit hinaus zu entwickeln und darauf setze ich hin und wieder noch ein Fünkchen Hoffnung.

Genau dieses Prinzip ist z.B. die Grundlage des derzeit grassierenden Neoatheismus - Neoatheisten zweifeln nicht einfach die Existenz von Göttern an und gründen das womöglich noch auf eigenes freies Denken, nein, sie haben den einzigen absolut wahren Glauben an KEINEN Gott. Und natürlich ein dringendes Bedürfnis, diesen Glauben in der Welt zu verbreiten - wenn nur irgend möglich, selbstverständlich auch mit Gewalt. Selber denken ist unnötig, man braucht nur eifrig zu den Predigten von Propheten wie Dawkins zu pilgern. Und die Wissenschaft oder das, was eigentlich solche sein sollte, wird als religiöse Grundlage und heilige Lehre missbraucht. Genau die wird übrigens auch von der Skeptistenreligion instrumentalisiert, deren heiligster Guru Amazing James Randi ist. Dass der schon mehrfach der Scharlatanerie überführt wurde und all der Schwindel hinter seinem Million-Dollar-Trick inzwischen aufgeflogen ist, interessiert die Gläubigen nicht - fanatischer Glaube lässt sich nie durch Realität irritieren.

Da kann ich nur zustimmen. Wenn ich immer wieder sehe, wie moderne Atheisten geifernd ihre vermeintliche Überlegenheit und Intelligenz zur Schau stellen, da sie GLAUBEN, über Religionen und den Monotheismus längst hinaus gewachsen zu sein, weil sie sich den Luxus der wissenschaftlichen Ignoranz erlauben können, dann kommt in mir immer wieder die Gewissheit hoch, dass Dummheit, Autoritätsgläubigkeit und Denkfaulheit tatsächlich ein und desselben Ursprungs sind.

ich glaube nicht an den massenmensch, hab in meinem leben noch keinen davon gesehen.

Du solltest dich mal dezidiert mit LeBon's Massenpsychologie auseinandersetzen, vielleicht macht es dann klick.
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von kona »

Tyger hat geschrieben:
kona hat geschrieben: ich glaube nicht an den massenmensch, hab in meinem leben noch keinen davon gesehen.
Echt? Jene Leute, mit denen Du nur eine halbe Stunde zu reden brauchst, um den Inhalt sämtlicher Bild-Ausgaben und RTL-Nachrichten der letzten Woche zu kennen, begegnen Dir nicht? Jetzt werde ich neidisch.
kona hat geschrieben: p.s.: die private religion passt in jede zeit
Privatkulte definiere ich nicht als Religion und damit habe ich natürlich auch kein Problem; so etwas mache ich ja selbst.
na, als magisch arbeitende menschin bin ich mir doch der möglichkeit bewusst, einfluss auf meine umgebung zu nehmen, hihi...
jeder mensch hat träume, wünsche, sorgen, hoffnungen, und dreissig minuten reichen locker, um mit jemandem auf dieser ebene ins gespräch zu kommen, meiner erfahrung nach. ich versumpfe nie an der oberfläche (widersprüchliche aussage, he?) im zweiergespräch.

ich denke, die gruppenkulte haben in unserer zeit einen sehr schlechten ruf. es gibt aber auch den aspekt des teilens, der geborgenheit im feiern/zelebrieren in der gruppe - also nicht verschluckt und tumb herumdirigiert werden, sondern sich hineingeben und mitfloaten in dem, was nur in gemeinsamkeit entstehen kann.
bin ja selber gar nicht der gruppenmensch, sehe aber so langsam auch, dass die gruppe einfach eine andere energie ist als die alleinige - und nicht per se schlechter...

cheers

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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von kona »

Cinderella hat geschrieben: Du solltest dich mal dezidiert mit LeBon's Massenpsychologie auseinandersetzen, vielleicht macht es dann klick.
massenpsychologie ist nicht gleich massenmensch - ein feiner aber wichtiger unterschied. klick?

"du solltest"-botschaften solltest du dir abgewöhnen >:->
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Ich »

Cinderella hat geschrieben:Solange die Bereitschaft zum unreflektierten Glauben vorherrscht, wird das Gros der Menschheit selbstverständlich weiterhin jeden Glaubensbrei schlucken.
Schätze, daß wir das alle (selbstredend in z.T. enorm unterschiedlichen Graden <-- dazu bedarf es nebenbei wohl auch nicht unbedingt der Lektüre von Le Bon ;) ) irgendwo ein wenig praktizieren:
Die einen mehr, andere vielleicht etwas weniger - auf welche Weise auch immer. Ganz kann sich dem jedenfalls (leider) wohl niemand absolut entziehen:
Denn schließlich beruht alles, was man selbst nicht direkt erlebt hat, letztendlich ja auch nur auf Glauben. Aber gut, Ich verstehe schon, was Du meinst.
Cinderella hat geschrieben:Mein Posting war lediglich als ein Hinweis darauf gedacht, wie es im Idealfall sein könnte. Denn immerhin trägt der Mensch das Potential in sich, sich über Blindgläubigkeit hinaus zu entwickeln und darauf setze ich hin und wieder noch ein Fünkchen Hoffnung.
Mit anderen Worten also auch auf eine Art "bessere Welt". Ob vorhandenes Potential vielleicht iwann dann auch mal massenhaft genutzt wird... Nun ja.
(Ich will Dir diese Hoffnungsschimmer auch gar nicht rauben - deshalb erlaube Ich mir diebezüglich jetzt auch mal einen *break* und gestatte mir obendrein, stattdessen einfach zu schweigen)
Cinderella hat geschrieben:Wenn ich immer wieder sehe, wie moderne Atheisten geifernd ihre vermeintliche Überlegenheit und Intelligenz zur Schau stellen, da sie GLAUBEN, über Religionen und den Monotheismus längst hinaus gewachsen zu sein, weil sie sich den Luxus der wissenschaftlichen Ignoranz erlauben können, dann kommt in mir immer wieder die Gewissheit hoch, dass Dummheit, Autoritätsgläubigkeit und Denkfaulheit tatsächlich ein und desselben Ursprungs sind.
Ist diese Aussage für "die" o.g. wirklich so umfassend korrekt und/oder allgemeingültig? Und vor allem: Beruht sie auch auf (persönlicher) Ge-wiss-heit?
Womit wir wieder an obiger Stelle angekommen wären...
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Tsaphyre »

Hallo kona,

Du sprichst mir aus dem Herzen mit dem, was Du über Individuum und Gruppe schreibst. Dennoch ist es leider so, daß - hierzulande eher familiär und nicht mehr so stark verbreitet, andernorts aber landesübergreifend - Religion eine der wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Instanz für Moral, Weltanschauung und Lebensweise ist. Und Teile der allermeisten Religionen zielen darauf ab, das Individuum mit seinen ureigensten Träumen, Wesenszügen und Weltanschauungen in seiner Entwicklung zu hemmen, klein zu halten oder gar zu zerstören. Persönliche Wünsche müssen eben zurückstehen für das Wohl der Familie, der Gemeinschaft, für die Lehre und damit letztendlich für den Einfluß und die Macht des Religionsführers oder -vertreters. Je weniger sich ein Gefolgsmann individuiert, desto leichter läßt er sich beeinflussen und für was auch immer einsetzen.

Ich gebe Dir Recht: wenn ich mich mit einem tiefgläubigen Menschen egal welcher Religion auf einer sehr nahen und persönlichen Ebene unterhalte, finde ich in ihm das Individuum, den Menschen, der fühlt und nach eigenem besten Wissen und Gewissen handelt. Sein ganz persönliches Wesen ist da, aber es ist gefangen in den engen Grenzen der Glaubenssätze der Religion. Und wenn man an eine dieser Grenzen rührt, was mitunter sehr schnell und leicht passiert, verschwindet die Person und macht Platz für die religiösen Reden der Rechtfertigung, Verteidigung, Hetze, Hingabe usw. Diese Reaktionen sind meiner Erfahrung nach immer gleich und ganz in der Linie des Glaubens, da ist nichts Individuelles mehr.

Tsaphyre
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von Cinderella »

massenpsychologie ist nicht gleich massenmensch - ein feiner aber wichtiger unterschied. klick?
Naturlich nicht. Wer jedoch die massenpsychologischen Prinzipien versteht, der begreift auch, was mit "Massenmensch" gemeint ist.

Denn schließlich beruht alles, was man selbst nicht direkt erlebt hat, letztendlich ja auch nur auf Glauben.
Richtig! Und genau DAS versuche ich zu vermeiden.
Mit anderen Worten also auch auf eine Art "bessere Welt". Ob vorhandenes Potential vielleicht iwann dann auch mal massenhaft genutzt wird... Nun ja.
Meine (futuristische) Lösung würde im Idealfall lauten, alle Götzenanfleher auf einen bestimmten Teil dieses Planeten oder auf den Mond zu verbannen, damit die "Naturalisten" und der eigenverantwortlich denkende Teil der Menschheit die Erde bewohnbarer gestalten könnte.
Ist diese Aussage für "die" o.g. wirklich so umfassend korrekt und/oder allgemeingültig? Und vor allem: Beruht sie auch auf (persönlicher) Ge-wiss-heit?
Es beruht auf persönlicher Erfahrung. Ich deutete aber bereits an, dass ich noch guter Hoffnung bin.

Leider ist es nun mal so, dass das Gros der Bundesdeutschen - vor allem in den jüngeren Generationen - intellektueller Bodensatz ist, von dem kaum bis gar kein eigenständiges Denken zu erwarten ist - was bei diesem staatlich instrumentalisierten Schulsystem der BRD auch kein Wunder ist.
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blackcat666
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Re: Religion passt nicht mehr in unsere Zeit

Beitrag von blackcat666 »

Cinderella hat geschrieben:
Mit anderen Worten also auch auf eine Art "bessere Welt". Ob vorhandenes Potential vielleicht iwann dann auch mal massenhaft genutzt wird... Nun ja.
Meine (futuristische) Lösung würde im Idealfall lauten, alle Götzenanfleher auf einen bestimmten Teil dieses Planeten oder auf den Mond zu verbannen, damit die "Naturalisten" und der eigenverantwortlich denkende Teil der Menschheit die Erde bewohnbarer gestalten könnte.
... wo wir beim Thema Konzentrationslager angekommen wären. :o

Naja, im Groben gebe ich dir nicht ganz Unrecht mit deinen Ausführungen. Wenn du aber schon zustimmst, dass Atheismus auch eine fanatische Seite hat, und du sie nicht gut heißt, dann verfalle auch bitte nicht selbst in diese Richtung. Das macht dich nicht gerade überzeugend.