Bärlauch

Die Magie der Pflanzen und Steine
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whitestorm
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Bärlauch

Beitrag von whitestorm »

Originalpost von RoSa:


Bärlauch ~ Allium ursinum


Familie: Zwiebelgewächse (Alliaceae)


Wilder Knoblauch, Waldlauch, Zigeunerlauch, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Wildlauch


Bärlauch wird etwa 20 bis 50 Zentimeter hoch und besitzt einen geraden, zwei- oder dreikantigem aufrechtem Stengel, dem grundständige, ei-lanzettförmige Blattspreiten ( 2-5 cm lang) entsprießen (Februar/März). Einem doldigen Blütenstand enstehen sternchenförmige Blüten (April bis Juni); mit der Blüte endet die Erntezeit. Der aromatische Geruch der Pfkanze ist knoblauchähnlich, aber weniger intensiv und milder, weniger stark ausgeprägt. Bärlauch beendet den Wachstumszyklus nach der Blüte und zieht sich in die Erde zurück.

Die Pflanze wächst wild in fast ganz Europa bis Nordasien. Sie schätzt schattige Auen und Auwäldern ebenso wie bewaldete, absonnige Stellen. Bärlauch liebt tiefgründige und humose, lockere, anhaltend feuchte Lehmböden und wächst gerne in Gemeinschaft von Ahorn-, Eschen-, Eichen- oder Ulmen-Mischwälder.


Bärlauch als Heilpflanze
Bärlauch war als alte Heilpflanze den Germanen und Kelten bekannt. Unter den Römern nannte man die Pflanze "Herba salutaris" ( = Heilkraut ) und schätzte seine magen- und blutreinigende Wirkung.
Die Volksmedizin schreibt Bärlauch positive Wirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Verdauungsstörungen zu, insbesondere bei Appetitlosigkeit, Blähungen und Durchfall. Er wirkt angeblich auch schwach blutdrucksenkend und galt als gutes pflanzliches Antibiotikum.
Bärlauch enthält unter anderem ätherisches Öl mit dem Bestandteil Vinylsulfid, außerdem Mercaptan, Vinylpolysulfide sowie Mineralsalze.



Bärlauch als Küchenkraut
Bärlauch ist komplett essbar, benutzt werden überwiegend nur Blätter, frisch als Gewürz oder Gemüse in der Frühjahrsküche. Die Pflanze verliert durch Erhitzen wertvolle Geschmackstoffe und ihren hohen Vitamin-C-Gehalt. Vor allem aber werden durch die Hitzeeinwirkung die schwefelhaltigen Stoffe verändert, welche maßgeblich für Geschmack und Heilwirkung sind.


Bärlauch im Brauchtum

* Die Waliser Kelten ehrten die Pflanze und aßen sie vor der Schlacht, um gestärkt in diese zu ziehen.

* Im Waliser Wappen war einst Bärlauch statt Lauch dargestellt.



W-A-R-N-U-N-G

Bärlauch wird beim Sammeln immer wieder mit Maiglöckchen und den im Frühjahr austreibenden Blättern der Herbstzeitlosen verwechselt. Beides sind hochtoxische Pflanzen und ein solcher Irrtum kann tödlich enden.


*Die Blüte des Bärlauches erinnert an ein Sternchen, wohingegen die des Maiglöckchens -wie der Name sagt- an kleine Glöckchen erinnert. Somit beugt ein Sammeln während der Blüte einer Verwechselung vor.

Bärlauchblätter riechen beim Zerreiben nach Knoblauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose nicht ( Vorsicht, das ätherische Öl des Bärlauches kann an den Handen haften und bei einer weiteren Geruchsprobe täuschen)

*Die Blätter des Bärlauches sind langstielig und treiben einzeln, wenn auch dicht nebeneinander aus dem Boden. Das Maiglöckchen treibt meist 2 oder 3 Grundblätter an kurzen Stielen; die Herbstzeitlose bildet mehrere Blätter an einem Stengel aus.

*Der Stielansatz des Maiglöckens ist rötlich gefärbt, der des Bärlauchs nicht.
Bärlauchblätter knicken leicht ab; Maiglöckchen und Herbstzeitlose haben sehr biegsame, flexibele Blätter.

*Die Blätter der Herbstzeitlosen haben auf der Rückseite nicht die deutlichen Rippen des Bärlauchs.

*Maiglöckchen stehen eher an trockenen Standorten; Bärlauch bevorzugt feuchtere Böden.

*Es besteht die Gefahr der Verunreinigung durch Eier des Fuchsbandwurms. Um eine Infektion sicher zu verhindern: die Blätter gut abgewaschen und für fünf Minuten über 70°C erhitzen, also pasteurisieren.




Liebe Sammler, von einzelnen Pflanzen nur wenige Blätter sauber mit einem Messer abschneiden, dann überlebt die Pflanze und kann im nächsten Jahr gesund wieder austreiben. Nicht ausgraben oder mit der Zwiebel ausreißen. Frühe Ernte schadet deutlich mehr als spätere Ernte, kurz vor der Blüte ist ein Abernten sinnvoll ( hilft auch durch bereits beginnende Blüte zur Unterscheidung Maiglöckchen/Herbstzeitlose) Blüh- und Erntezeit ist in Süddeutschland meist Ende März, in Norddeutschland oft erst Mitte April.
Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus.
"Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski
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Re: Bärlauch

Beitrag von whitestorm »

Urheber: Lisa Carter / Quelle: Wikipedia
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