Eisenhut

Die Magie der Pflanzen und Steine
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whitestorm
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Eisenhut

Beitrag von whitestorm »

Originalpost von Noriel de Morville:

Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)

Familie: Hahnenfußgewächse(Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Delphinieae
Gattung: Eisenhut (Aconitum)


Fuchswurz, Giftkraut, Kappenblume, Sturmhut, Tübeli, Venuswagen, Wolfskraut, Würgling, Ziegentod

Blauer Eisenhut zählt zu den schönsten und gleichzeitig giftigsten Pflanzen Mitteleuropas. Sowohl die oberen Pflanzenbestandteile, der Samen und insbesondere die Wurzelknollen sollten daher mit Vorsicht gehandhabt werden, da schon durch Berührung das Gift in menschliche Haut eindringen und dort Hautentzündungen sowie schwere Vergiftungen auslösen kann.

Beschreibung
Blauer Eisenhut ist eine ausdauernde, krautige Staude, die 50 bis 150 cm hoch wird. Die Blätter sind handförmig und 5- bis 7-fach geteilt. Es gibt sechs bis neun dunkelblaue Blüten, die in endständigen Trauben auftreten.

Verbreitung, Vorkommen
Die Wildform kommt in den Alpen und Mittelgebirgen an Bachufern und feuchten Wiesen vor, bevorzugt auf kalkhaltigen Böden.


ALLE EISENHUT-ARTEN STEHEN UNTER NATURSCHUTZ


Aconitin und andere Alkaloide.

Vorsicht: Der Eisenhut gehört zu den giftigsten heimischen Pflanzen. Er darf deshalb in konzentrierten Zubereitungen niemals ohne ärztlichen Rat angewendet werden. Kinder müssen vor ihm gewarnt werden. Es soll schon zu Vergiftungen allein dadurch gekommen sein, dass man eine Knolle längere Zeit in der feuchten Hand hielt!

* Alkaloide: Aconitin, Picroaconitin, Mesaconitin, Hypaconitin.
* Alkamine : Aconin, Napellin, Neopellin, Neolin.


Alle Pflanzenteile, besonders der Wurzelstark sind stark giftig. 0,2 g Wurzel verursachen bereits Vergiftungserscheinungen, 2 g Wurzeln sind bereits tödlich.

Verwendung
Eisenhut wirkt über das Nervensystem auf fast den gesamten Organismus. Vorrangig ist die schmerzlindernde Wirkung bei Neuralgien, Ischias und Gicht. Zusätzlich wirkt er gegen Fieber. In der Homöopathie setzt man den Eisenhut auch bei gewissen Herzleiden ein. Als Hausmittel fand er nur zögerlich Verwendung, wegen seiner Giftigkeit. Erst nach dem Mittelalter wurde er neben den genannten Leiden auch gegen Schlaflosigkeit sowie Entzündungen im Verdauungstrakt eingesetzt.

Nochmals soll davor gewarnt werden, den Eisenhut in konzentrierten Zubereitungen selbst anzuwenden. Es besteht wegen seiner Giftigkeit akute Lebensgefahr! Nur in den Händen eines Arztes ist er ein hochpotentes und nützliches Arzneimittel.

Vergiftungserscheinungen
Schon wenige Minuten nach dem Verzehr von Pflanzenteilen macht sich ein Brennen im Mund und Kribbeln am ganzen Körper bemerkbar. Gleichzeitig kommt es zu Schweißausbrüchen, die von Frösteln und starkem Kältegefühl abgelöst werden. Hinzu kommen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und starker Speichelfluss. Das Gift blockiert die Muskelendplatten und führt zu einer Herzarythmien, Krämpfen und Kreislauflähmungen.
Parästesien, , Muskelkrämpfen Hypothermie, Bradykardie, Herzrythmusstörungen und zentrale Atemlähmung
. Schliesslich sterben die Gliedmaßen ab, die Atmung verflacht und wird immer langsamer.Nach20 Minuten kann durch Kollaps der Tod eintreten!

Wissenswertes
Der botanische Name Aconitum wurde im alten Griechenland als Kollektivname für starke Gifte verwendet. Vom lateinischen nápus = Rübe stammt die Bezeichnung napellus, was sich also auf die rübenartig verdickte Wurzel bezieht.

Systematik
Botanisch unterscheidet man innerhalb der Art folgendene Unterarten:

* Aconitum napellus neomontanum
* Aconitum napellus formosum
* Aconitum napellus tauricum



Legenden um den BLAUEN EISENHUT

Der blaue Eisenhut ist eine der Giftpflanzen, die über Jahrhunderte gerne als
Mordinstrument verwendet wurden. Einer griechischen Sage nach entsproß die Pflanze dem Geifer des Höllenhundes Zerberus. Von den Mauren wurde das Gift noch in der Mitte des 16. Jahrhunderts als Pfeilgift benutzt.

Das Synonym
Wolfskraut rührt wohl von der Aussage her, dass der Eisenhut selbst Wölfe töte.

Die griechische Mythologie weiss, weswegen der Eisenhut solch starke Giftigkeit besitzt.
Herakles ist der Schuldige, neben Orpheus der einzige Bezwinger des Höllenhundes Zerberus, Wächter der Unterwelt. Die Wut gegen Herkules übertrug sich auf den vom überwältigten Cerberus gestreiften Eisenhut, den dieser mit seinem Geifer besudelte.

Die griechische Zauberin
Medea bediente sich des Eisenhutes, um Rache an ihrem untreu gewordenen Ehemann Jason zu nehmen, indem sie versuchte, damit seinen Sohn Theseus zu töten.

Aus dem Russischen stammt die Legende, dass sich
Luzifer unter einem Eisenhut versteckte, als er aus dem Himmel vertrieben wurde. Der Erzengel Gabriel soll ihn dort aber aufgespürt und die Pflanze mit einem Blitz durchschossen haben, so dass Luzifer weglief.
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Re: Eisenhut

Beitrag von whitestorm »

Foto: Bernd Haynold / Quelle: Wikipedia

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