Das natürliche Habitat des Anis liegt im östlichen, mediterranen Raum. Anis kann in jedem Gebiet mit gemäßigtem Klima wachsen.
Anis gehört zu den Einjährigen Pflanzen und wächst ca. 30-60 cm in die Höhe. Herzförmig-rundliche Grundblätter, welche am Rand gesägt erscheinen kennzeichnen Anis. Das Stengellaub ist meist fiederteilig. In Dolden erscheinen die kleinen weißen Blüten von Juli bis September, denen die graubehaarten, ovalen Früchte folgen, welche ab August/September( wenn die Stengel gelblich werden) zur Ernte bereitstehen.
Die Pflanze schätzt während der Wachstumszeit gleichmäßig milde Bodenfeuchte, die speziell in der Erntezeit nicht mit zu trockenen Perioden abwechseln sollte, da dies nicht günstig auf den Ernteertrag einwirkt. Ihre Dolden reifen nicht gleichzeitig, sondern aufeinanderfolgend; selbst innerhalb der Dolde reift der Same ungleichmäßig.nacheinander, und auch innerhalb einer Dolde reifen die Samen nur uneinheitlich.
Anis als Küchenkraut Hier kommt Anis vor allem eine Bedeutung in der Brot/Backwarenherstellung zu. Die meiste Verwendung findet die Pflanze als Basis für Alkoholika wie etwa OUZO, PERNOD, ANISETTE,usw.
Im mediterranen Raum wird ebenso Fisch und Fleisch mit Anis ( durchaus auch Anisette/Pernod ) gewürzt; vor allem Geflügel harmoniert mit dem Aroma des Anis.
Anis als Heilpflanze Aus den Früchten wird das ätherische Anisöl gewonnen (Destillation), dieses wirkt schleimlösenden, antibakteriell und hilft bei Krämpfen und Blähungen und auch Koliken. Ebenso wirkt Anis als Hustenhausmittel. Anis wirkt sehr anregend auf den Verdauungsapperat und die Alkoholika aus der Pflanze sind ein begehrter Digestif.
Das typische Anisaroma rührt von dem Wirkstoff Anethol her. welches der Hauptbestandteil des ätherischen Öles in der Pflanze darstellt. Süßdolde (Myrrhis odorata).
Anis im Brauchtum
* Aniskringel stellten in früher Zeit eine Opferung dar, die bei Gelagen und Festen in süssliches Bier und noch früher in Met eingetaucht wurden.
* Am Tage ihrer Hochzeit verteilte die junge Braut Aniskringel unter ausgesuchten Gästen
Jede Gästin, die der Braut ein Geschenk oder Mitbringsel offerierte, erhielt aus einer Zinnschale einen Schluck Süßbier mit eingebrockten Aniskringeln.
* Anis galt als Aphrodisiakum. Wenn die häuslichen Pflichten ( nach dem Einbringen der Ernte ) wieder mehr Priorität erlangten, bereitete die Weiblichkeit ihren Männern anishaltige Getränke, die besonders am Andereastag ( 30.11.) magisch aphrodisierend wirken sollten.
* Neu erstandene Tauben sollen sich besonders gut an den neuen Schlag gewöhnen, wenn dieser mit Anisöl bestrichen wurde oder die neuen Tauben mit Ansisamen zugefüttert wurden.
Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus. "Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski