Die Form ' azurea ' kann leicht mit ' Blauem Gauchheil (A. foemina) 'verwechselt werden. blütenbiologische Unterschiede der Kronzipfel. Blauer Gauchheil zeigt unregelmäßig gesägte Kronblätter die wiederum nur etwa 5 bis 10, maximal 15 Drüsenhaare tragen. Bei A. arvensis f. azurea sind dies etwa 50 bis 70 Stück; welche nicht an oder nur an wenig gesägten Kronzipfeln sitzen.
Ackergauchheil bildet 4-kantige, meist niederliegende. kriechende, verästelte Stengel, die etwa 8 - 25 cm lang werden. Die länglich-eiförmigen Blätter stehen gekreuzt gegenständig oder auch zu dritt in einem im Quirl sind von sattem grün und unterseits schwarz-punktiert. Die Blüten sitzen auf langen lange Stielen, sind einzeln blattachselständig, Beim Ackergauhheil sind die Blüten dicht drüsig gewimpert, zinnober- bis mennigerot, am Grund blutrot gefärbt und erscheinen von Mai bis Oktober. Im nichtblühenden Zustand kann die Pflanze leicht mit der Vogelmiere verwechselt werden. Die Frucht ist eine Deckelkapsel, deren Reife von August bis Oktober stattfindet. Anspruchslos gedeiht Ackergauchheil auf Äckern, in Gärten, Weinbergen und Ruderalstandorten, wie Schuttplätzen.Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Mediterranen Raum.
Ackergauchheil als Heilpflanze: Ackergauchheil wird in verschiedenen homöopathischen Erzeugnissen eingesetzt ( Anagallis Arvensis Herba ), zur Behandlung diverser Ausschläge. vieler Geschwüre sowie Nervenleiden.
Vergiftungen durch Ackehrgauchheil Inhaltsstoffe der Pflanze sind: Glycoside (Saponine), Bitter- und Gerbstoffe, sowie ätherisches Öl ( erkennbar durch den beissend-stechenden Geruch ). Bei einer Vergiftung zeigen sich Symtome wie starke Harnausscheidung, wässriger Stuhlgang, Zittern und Entzündungen innerhalb des Verdauungstrakts. Die Inhaltsstoffe wirken ebenso schwach bis leicht narkotisierend. Durch die Blätter können allergische Reaktionen von Haut und Schleimhäuten hervorgerufen werden.
Ackergauchheil als Räucherkraut Das Kraut des Ackergauchheils geräuchert unterstützt die energetische Klärung der Atmosphäre und eignet sich zu Reinigungsriten. Es lässt sich zum Räuchern harmonisch mit beispielsweise Tausendgüldenkraut, Klatschmohn und Hamaelis mischen.
Bräuche Ackergauchheil war dem Landvolk ein Wetteranzeiger, der bei bevorstehendem Gewitter/Regen seine Blüten nicht öffnet; bei einer Verschlechterung der Wetterumstände schließt die Pflanze dieselben frühzeitig ( Nebelpflanze, Gewitterblume, Wetterkraut ). Durch seine reinigende Kraft wurde er im Mittelalter vielerorts zum Räuchern von Haus und Hof eingesetzt, sowie als "Kräuterbündel" aufgehängt, denn er solle Gespenster vertreiben und die "Gauche"( Wahnsinnige ) fernhalten, sowie -der Name der Pflanze deutet dies bereits an: Gauch - Heil - dieseben heilen. Ackergauchheil helfe ebenso, als Kräutersäckchen getragen, gegen das Bluten der Nase.
Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus. "Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski