Wenn ihr wollt, könnt ihr später auch Erfahrungsberichte hier reinschreiben

Viel spass beim lesen =D
Moderator: cool_orb
Gut gesagt!... Sehr gut!!! und nicht nur inspirierend...falss da so...*HERZCHENSMILIE*Daimao_Koopa hat geschrieben: @Clown:
Naja, ich denke für Anfänger, die ja meist durch gesellschftliche Zwänge ihr gesamtes Leben in Angst vor der
Finsternis gelebt haben, ist so eine Licht-Ordnung-Engel-Anleitung wesentlich hilfreicher als eine, die den
Betroffenen durch die Abgründe des eigenen Geistes führt.
Thefalus hat geschrieben:
Zu 1) Verantwortlich zeichnet sich die BOEL (Brotherhood of the Eternal Light) als eine Tochter der SOL (Servants of the Light). Die SOL ist eine Ausgründung (von Walter Ernest Butler) der Community of the Light. (Letztere wandelte ihren Namen zu Fraternity of the Light und ab 1939 zu Society of the Inner Light.) Die ursprüngliche Community of the Light ist ein Spin-Off (von Dione Fortune) der Alpha et Omega (A∴O∴). Der Alpha et Omega ist eine Ausgründung des Hermetic Order of the Golden Dawn (von McGregor Mathers). Der Golden Dawn geht auf die Theosophische Gesellschaft von Helena Petrovna Blavatsky zurück. Die von all den genannten Orden vertretene Idee des Rosenkreuzertums geht auf den Calvinistischen Theologen Johann Valentin Andreae zurück, der sie, aller Wahrscheinlichkeit nach, schlichtweg erfunden hat. Er hat dies getan weil er, 100 Jahre nach Luther, eine neue Reformation in Gang setzen wollte. Diese Reformation sollte alle Religionen der Welt reformieren, so war sein Plan. Der Text wurde also von Rosenkreuzern geschrieben und die lieben das Licht (und hassen das Dunkel) und sie lieben die Sonne (und fürchten den Mond). Und ja, es gibt Rosenkreuzerorden, die Licht und Liebe im Titel führen!
Daß viele Golden Dawn Mitglieder zugleich in der Theosophischen Gesellschaft waren, ja, jedoch ist die platte Aussage, der Golden Dawn ginge die Theos. Ges. zurück, eine ungebührliche Vereinfachung die für Schnelle Skizzen taugt, aber dem komplizierten Beeinflussungsszenario nicht gerecht wird.
Ähnlich die herabsetzung von Andeae, natürlich ist seine Schrift ein Versuch quasi einen Orden idealtypisch auszumalen, das diese Schrift die Kraft hatte einen neuen Impuls innerhalb des Christentums lebbar zu machen, das müssen die kleinen Möchtegern-Ordensgründer erstmal schlucken, das was anderen ohne Absicht von allein gelingt, gelingt anderen nicht die ihr Leben und ihre Arbeitskraft dafür verwenden. Tja, wenn zwei das gleiche machen ist es halt noch lange nicht dasselbe.
Zu 2) Die Idee der Arbeit mit dem HGA, dem Holy Guardian Angel, entstammt den Rosenkreuzern (Abramelin-Ritual).
Sorry, das im Abramelin-Buch eine ähnliche Rahmengeschichte erzählt wird, wie sie im Orient und auch im Okzident üblich war, rechtfertigt nicht einen Text der locker 14huntertebbes geschrieben wurde, den Rosenkeuzern zuzuordnen. Hier wird es obskur.
Die Kritikpunkte unten kann ich so stehen lassen, manches erscheint mir übertrieben, die Materie ist wirklich das was runterzieht und hindert, aber kann man zur Not so stehen lassen, manche Kritikpunkte am Text würde ich sogar eher unterstützen.
Das Problem ist nicht den Engel zu treffen, das Problem ist vielmehr mit ihm zu kommunizieren! Natürlich kann der vorliegende Text die Kommunikation nicht herstellen - und er will es auch nicht. Vielmehr führt der Text die Trennung eines bereits vorhandenen Schutzwesens durch: Alles Natürliche und Animalische, also Körperliche, wird als "derb" und "niedrig" suggeriert. Der andere Teil, das Licht, der Geist wird als "spirituell" und hochstehend dargestellt. Das ist natürlich kein Schamanismus, das ist verklemmte körperfeindliche Religion.
Das Skript verspricht "die innere Erforschung der Seele durch den Archetypen des Symbols des inneren Tempels". Einen solchen Archetypen gibt es nicht. Die Behauptung ist eine offensichtliche Lüge. Tatsächlich wird durch den Text die Idee eines typischen Rosenkreuzerischen "inneren Tempels" erst geschaffen und verstärkt ("...mit der Zeit zu einer mächtigen Gedankenform entwickeln.")
Zu den Suggestionen:
Das Skript kommt schnell zur Sache: "Du bist ein Tempel des Lichts." Also ein Rosenkreuzer. Wie stellt das Skript das so schnell her? Ganz einfach, es trennt den Menschen von seinem ("niederen und verderbten") Körper: "Stell Dir vor, wie Dein geistiger Körper aufsteht, während Dein physischer Körper unbeweglich sitzen bleibt. ... Mache einen Schritt vorwärts und betrachte diesen geistigen Körper." Diese Anweisung ist eine Anweisung zu Dissoziation, zur Trennung von Gefühl und Geist. Und sie ist für die Zwecke einer Trance und Meditation unnötig, ja sogar hinderlich. Die Behauptung "Dies ist Dein Astralkörper. Du wirst ihn für alle geistigen Reisen gebrauchen." ist so nicht richtig. Auch und gerade Schamanen "reisen" und "fliegen" - und die haben ihren Körper definitiv dabei. Aber diese Schamanen waren ja auch keine körperfeindlichen Christen, nicht wahr?
Nun erfolgt angeblich um "unnötige Verwirrung" zu vermeiden, die Anweisung mit niemandem zu kommunizieren! Das ist Blödsinn. Hier und an vielen weiteren Stellen des Skriptes wird dem Ahnungslosen etwas genommen, statt etwas gegeben. In diesem Fall die Fähigkeit alles und jeden anzuquatschen. Dies ändert sich auch nicht in der "Bibliothek": "Auf der rechten Seite befinden sich Bücher, die Du nur lesen darfst, wenn Du dazu eine besondere Erlaubnis erhalten hast. Wenn Du versuchst sie ohne Erlaubnis zu lesen, dann findest Du nur leere Seiten darin." Nur eine Minute vorher konnte man noch alle Bücher lesen! Jetzt - plötzlich - geht das leider nicht mehr. Jetzt braucht man dazu die Genehmigung der Rosenkreuzer.
Nun ist es Zeit wichtige Grundlagen der Theosophischen Gesellschaft zu legen. Am Wichtigsten ist dabei die Karma-Theorie, ein wesentlicher Bestandteil der Wurzelrassentheorie: "In diesem Buch befinden sich die Aufzeichnungen über Deine vergangenen Inkarnationen." Cool, gerade eben noch gab es das nicht und *schwupp* ist die Karma-Theorie in mein Unbewußtes gelangt!
So ausgerüstet darf man sich in die Robe der Rosenkreuzer begeben und knieend das Licht anbeten.
Der nun erscheinende "heilige" Schutzengel trägt das Branding der Rosenkreuzer: Er ist ein Geschöpf des Skriptes und er gehorcht daher den Rosenkreuzern, nicht dem Neophyten...
Der "innere Tempel" des Textes ist übrigens nichts anderes als der Tempel Salomos in Jerusalem. Wer eine Trance-Reise dorthin machen mag, der sollte das tun. Das Skript transportiert allerdings viel zu viel den Rosenkreuzern dienliche Suggestionen um es zugrundezulegen. Den Tempel Salomos wird man damit wohl nicht erreichen. Eine eigene Recherche als Grundlage der Reise ist sicherlich dienlicher, denke ich.
Thefalus
Ach?Thefalus hat geschrieben:Dieser Text beinhaltet eine Reihe Suggestionen
Danke, DAS denke Ich auch.Thefalus hat geschrieben:Eine eigene Recherche als Grundlage der Reise ist sicherlich dienlicher, denke ich.
Ja, das war nun wirklich eine schnelle Skizze. Der Einfluß von Blavatsky auf die moderne Esoterik wird immer noch dramatisch unterschätzt, deshalb habe ich mir erlaubt sie aus dem Dunkel zu zerren. Hast du den Leadbeater "Inneres Leben"? Die ersten etwa hundert Seiten, die geheimen Papiere der Adyar, sollten eigentlich berühmt sein (sie sind aber eher unbekannt), denn da wird Tacheles geredet über die Theosophische Gesellschaft.mi+ hat geschrieben:Daß viele Golden Dawn Mitglieder zugleich in der Theosophischen Gesellschaft waren, ja, jedoch ist die platte Aussage, der Golden Dawn ginge die Theos. Ges. zurück, eine ungebührliche Vereinfachung die für Schnelle Skizzen taugt, aber dem komplizierten Beeinflussungsszenario nicht gerecht wird.
Der Andreae war in seinen jungen Jahren ein rechter Schalk, verwiesen von der Uni wegen Studentenstreichen, vom Kirchendienst suspendiert. Ein weiterer Schabernack, die Erfindung des Mythos der Rosenkreuzer mit der Figur Christian Rosencreutz und seinem Orden. Er, der gewitzte Schriftsteller, schreibt an seinem Roman Christianopolis wie später ein Terry Pratchett an seiner Scheibenwelt schreiben wird. Beide Schriftsteller initiieren Orden, ohne es zu wollen. Andreae, der protestantische Theologe, reagiert jedoch entsetzt, wiederruft, macht sich über die Alchemie lustig. Aber es ist zu spät, aus närrischem Spaß war bereits bitterer Ernst geworden. Das war eigentlich abzusehen, denn es gibt wohl immer eine Gruppe Menschen, die alles wörtlich und ernst nehmen müssen, die keinen Spaß und keine Metaphern verstehen können. Diese Menschen nennt man auch Fundamentalisten.mi+ hat geschrieben:Ähnlich die herabsetzung von Andeae, natürlich ist seine Schrift ein Versuch quasi einen Orden idealtypisch auszumalen, das diese Schrift die Kraft hatte einen neuen Impuls innerhalb des Christentums lebbar zu machen, das müssen die kleinen Möchtegern-Ordensgründer erstmal schlucken, das was anderen ohne Absicht von allein gelingt, gelingt anderen nicht die ihr Leben und ihre Arbeitskraft dafür verwenden. Tja, wenn zwei das gleiche machen ist es halt noch lange nicht dasselbe.
Du darfst nicht vergessen, daß dieser Text bis zu seiner (grottenschlechten) Übersetzung von Mathers so gut wie unbedeutend war. Erst durch den Import des Textes durch Mathers in den Golden Dawn und später durch Crowley in Thelema erlangte er eine gewisse Aufmerksamkeit. Der Golden Dawn und Thelema haben aber Rosenkreuzerische Wurzeln. Daher meine Zuordnung, es sind Rosenkreuzer, die diesen Text bekannt gemacht haben und sie sind es vor allem auch, die ihn bis heute bearbeiten (Abramelin-Ritual).mi+ hat geschrieben:Sorry, das im Abramelin-Buch eine ähnliche Rahmengeschichte erzählt wird, wie sie im Orient und auch im Okzident üblich war, rechtfertigt nicht einen Text der locker 14huntertebbes geschrieben wurde, den Rosenkeuzern zuzuordnen. Hier wird es obskur.