)Auf dem Programm stand
"Herz aus Gift", ein Theaterstück von Andrea Funk
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Uraufgeführt wurde das Stück am 6.1.2012, auch im Rationaltheater.
Es geht um Gesche Gottfried, eine Serienmöderin aus Bremen, die bis zu ihrer Hinrichtung im Jahre 1831 Menschen ihres näheren Umfelds vergiftet, darunter wohl auch mehrere Ehemänner und ihre eigne Tochter. In "Herz aus Gift" taucht Gesche in der heutigen Zeit auf, ausgerechnet bei einer Heiratsvermittlerin, bei der sie einen Mann sucht.
Handelnde sind Gesche Gottfried, die Heiratsvermittlerin, eine dominante und selbstsichere ältere Frau, ihr Gehilfe, ehemaliger Psychiatriepatient und dem entsprechend unsicher und labil und ein Autor von Sex-Geschichten, der sich bei weiblichen Serienmödern Inspiration für seine Geschichten holen möchte. Zu Wort kommen auch Marie, Gesches beste Freundin und die Serienmörderin Myra Hinley, die in den 70ern mit ihrem Freund Kinder tötete.
Aus dieser Konstellation entspinnen sich Dialoge über Beziehungen, Männer, Frauen, Allein sein, Gewalt, Liebe, Tod und natürlich Gift.
Die Handlung ist relativ plakativ und dient meiner Einschätzung nach eher dem Transportieren der beinhalteten Botschaften. Die Idee, verschiedene Serienmörder miteinander zu konfrontieren (teilweise indirekt) ist gut und auch nicht schlecht umgesetzt, Gesche ist interessant, wenn auch wohl nicht ganz historisch korrekt gezeichnet, einige sehr interessante Ideen und Aussagen werden transportiert.
Die schauspielerischen Leistungen sind gemischt, aber unterm Strich alle überzeugend. Sehr gut gefallen hat mir die Darstellung von Matthes, dem Heiratsvermittlershelfer, Timocin Ziegler bringt die verletzliche Persönlichkeit und Unsicherheit sehr gut rüber. Überzeugend war auch die Heiratsvermittlerin. Gesches Schauspielerin neigte zu etwas, zu dem die meisten "Kleinschauspieler" neigen, ein bisschen arg viel Emotion, wirkt überdosiert etwas ermüdend, manchmal hat sie etwas sehr leise gesprochen, aber wie gesagt, unterm Strich war auch das eine gute und interessante Darstellung einer guten und interessanten Rolle.
Alles in Allem ist "Herz aus Gift" als Stück ein bisschen unausgegoren. Die Handlung wirkt etwas unzusammenhängend und ich muss zugeben, das Ende habe ich erst erkannt, als die Besucher zu klatschen anfingen, gut gefallen hat es mir trotzdem. Aber die Ideen waren gut und einige Anregungen waren auf jeden Fall dabei und anschauen konnte man es sich schon auch
Ich bin gespannt, ob und wann man mal wieder etwas von Andrea Funke zu lesen und/oder zu sehen bekommt.
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