Grundprinzipien der Kryptozoologie - Taxonomie - Kryptiden

Unentdeckte Tierarten oder Fabelwesen?

Moderator: gabor

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Lestat de Lioncour
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Grundprinzipien der Kryptozoologie - Taxonomie - Kryptiden

Beitrag von Lestat de Lioncour »

Was ist Taxonomie ?

Die Taxonomie ist die Klassifizierung der Organismen nach strukturellen oder anderen Kriterien, beginnt, wie so vieles,
bei Aristoteles (384-322 v. Chr.), dem berühmten griechischen Naturwissenschaftler. Sein Werk legte vor 2000 Jahren den Grundstein der modernen Taxonomie, griechisch für " Anordnung von Namen ".
Aristoteles klassifizierte mehr als 500 Arten in aufsteigender Ordnung nach ihrem " Geist " -
ein bis ins 18. Jahrhundert übliches System.

Der Kirchenvater Augustin (354-430) schlug eine Dreiteilung der Lebewesen in die Kategorien
- für Menschen schädlich
- für Menschen nützlich und
- überflüssig (weder nützlich noch schädlich) vor.

Das erste logische System zur Klassifizierung entwickelte der schwedische Botaniker Carl von Linné (1707-1778).
Er führte die binominale Nomenklatur ein, bei der jedes "Lebende Wesen" einen lateinischen Namen aus zwei oder mehr Worten enthält.

Das erste Wort bezeichnet die Gattung oder den Genus, eine Gruppe engverwandter Tiere,
das zweite die Species oder die Art,
hierzu ein kleines Beispiel:

Alle Hunde, z.b. gehören zum Genus: " Canidae";
der Kojote heißt: " Canis latrans ";
der Haushund: " Canis familiaris ";
der Wolf: " Canis lupus ";
der Dingo, der aus einem gemeinsamen Vorfahren mit Haushunden gekreuzt wurde, hat einen dritten Namen:
" Canis familiaris dingo "

Trotz anfänglicher Proteste aus den Reihen des zoologischen und biologischen Establishments hat die Londoner kryptozoologische Gesellschaft " Lynnés " System übernommen.
Da es eigentlich für die Verwendung in der gewöhnlichen Wissenschaft entwickelt worden war, waren einige Adaptierungen erforderlich, um auch die unwahrscheinlichen Tiere klassifizieren zu können, die in der Kryptozoologie vorkommen.

Manche Wesen sind Arten bestehender Gattungen, wie der
Kobold - Homo kobalis
andre wiederum eindeutig eigene Gattungen, wie die zweiartige
Sphinx - Sphinx aegyptus
Sphinx - Spinxs orientalis

Mischwesen haben Gattungsnamen, die ihre genetische Herkunft verraten:

Minotaurus -
Gattung: - Buhomo, lateinisch für Ochse "bus" und Mann "homo"

Eine wichtige Determinante, die den Verwandschaftsgrad zweier Tiere angibt, ist die Fruchtbarkeit ihrer Nachkommen.
Mitglieder derselben Gattung können sich oft erfolgreich paaren, doch ihr Nachwuchs ist unfruchtbar. So ist der unfruchtbare
Maulesel - eine Kreuzung aus einem
Pferd - Equus caballus und einem
Esel - Equus asinus,
zwei Angehörigen derselben Gattung, aber verschiedener Arten.

Es wird aber ganz spezifisch auf die einzelnen Gattungen eingegangen werden, wie sich aus folgenden Texten ergeben , für den ich meinem Kollegen ein recht dämonisches Dankeschön schicke...
Zuletzt geändert von Lestat de Lioncour am 17. Aug 2007 01:24, insgesamt 5-mal geändert.
Noriel de Morville
Beiträge: 1653
Registriert: 30. Sep 2005 19:19

Kryptozoologie

Beitrag von Noriel de Morville »

Die Kryptozoologie, 1950 von Bernard Heuvelmans begründet, versteht sich als Gebiet der Zoologie und befasst sich damit, noch unbekannte Tiere zu suchen und zu erforschen. Dabei bewegt sie sich zwischen seriöser Wissenschaft und Phantastik.

Neben etwa 1,5 Millionen bekannten Tierarten gibt es eine unbekannte Anzahl unentdeckter bzw. unbeschriebener Tierarten. Es gibt Wissenschaftler, die eine Dunkelziffer von mehr als 15 Millionen Tierarten annehmen. Die Mehrzahl dieser Arten werden in bekannten Tiergruppen, etwa den Gliederfüßlern (Insekten, Spinnen etc.), vermutet und haben nichts mit Kryptozoologie zu tun.

Die Kryptozoologie ist eher am Existenzbeweis von Großtieren interessiert, die außerhalb der existierenden Klassifikationsschemata angeordnet sind oder die als schon lange ausgestorben gelten. Ein Beispiel einer früher als ausgestorben angesehenen Ordnung ist der Quastenflosser. Daneben gibt es Berichte über relativ große Tiere, die als lokal bekannt gelten oder in der Volkskunde erwähnt werden, aber von der traditionellen Zoologie wegen fehlender konkreter Beweise für ihre Existenz ignoriert werden. Kryptozoologen weisen gerne darauf hin, dass der Komodowaran den Hintergrund asiatischer Drachenlegenden bilden könnte. Daneben belegen die relativ neuen Beschreibungen des Java-Nashorns aus Vietnam oder des Vietnamesischen Waldrindes, auch Vu Quang Rind genannt, dass es in der Welt noch unentdeckte größere Tierarten gibt. Insbesondere entlegene und unerforschte Gebiete, wie etwa die Tiefsee, können noch unbekannte größere Tierarten bergen. Allerdings muss man hier klare Trennlinien ziehen, denn wenn einfach irgendwo eine neue Tierart entdeckt wird, die davor noch kein Mensch gesehen hat, handelt es sich schlicht um ein neuentdecktes Wesen, keinen Kryptiden. So ist etwa der Quastenflosser an sich kein Kryptide gewesen, denn er wurde vollkommen zufällig entdeckt, während er für die Einheimischen, die ihn schon lange kannten, und zuweilen auch fingen, einfach nur ein großer Fisch war, mehr nicht. Viele heute recht gut bekannte Wesen waren noch im frühen 20. Jhd nur durch zum Teil phantastische Geschichten bekannt, etwa der Berggorilla, dessen tatsächliche Existenz vielfach angezweifelt wurde, bis seine Existenz durch Forscher und Jäger nachgewiesen werden konnte. Von anderen kannte man lange Zeit kein lebendes Exemplar, sondern lediglich einzelne Felle, Schädel oder Körperteile, wie beim Okapi oder dem Kongopfau.

Die ehemalige International Society of Cryptozoology (ISC), welche im Jahr 2004 aufgelöst wurde, setzte sich für die Anerkennung als seriöse Wissenschaft ein. Im deutschsprachigen Raum wurde diese Aufgabe vom Verein für kryptozoologische Forschung (VKF) im Frühjahr 2005 übernommen.
Noriel de Morville
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Kryptiden

Beitrag von Noriel de Morville »

Kryptiden

Kryptozoologen vermuten, dass Berichten über Tiere, die normalerweise den Fantasie- und Fabelwesen zugeordnet werden, möglicherweise noch unentdeckte Tierarten zugrunde liegen. Sie nennen sie Kryptiden. Sie lassen sich in vier Gruppen einordnen, die der Kryptozoologie als Klassifikation zugrunde liegen:

Typ 1 - Unbekannte Tiere: Hierbei handelt es sich um komplett unbekannte Organismen, die sich von bekannten Tierarten vollkommen unterscheiden. Aufgrund ihrer Beschreibung und ihres Verhaltens lassen sie sich nicht in das bestehende zoologische System einordnen. In diese Gruppe gehören vor allem Organismen, die aus der Mythologie bekannt sind.

Typ 2 - Potentiell ausgestorbene Tiere: In diese Gruppe werden Kryptiden eingeordnet, die beim aktuellen Stand der Wissenschaft als ausgestorben gelten. Dazu gehören etwa moderne Formen von Dinosauriern oder Flugsaurier, aber auch Arten, deren Aussterben noch in historischer Zeit stattfand, wie dem erst im 19. Jhd ausgestorbenen neuseelänischen Riesengecko Hoplodactylus delcourti, der in den Maori-Legenden in Drachen-artiger Form als Kawekaweau weiterlebt. Auch der Bunyip gehört zu dieser Klasse.

Typ 3 - Tiere, die bekannten Arten ähneln: In diese Gruppe gehören Tierarten, die bekannten Arten sehr stark ähneln, sich jedoch durch spezifische Merkmale von ihnen unterscheiden. Dabei kann es sich um Mutationen oder um potentiell unbekannte Verwandte dieser Tiere handeln. Eine Einordnung in das System der Zoologie kann entsprechend problemlos erfolgen. Beispiele für Tiere dieser Gruppe sind etwa die Onza oder der Waldelefant. Zuweilen sind auch einzelne oder auch Gruppen von Tieren durch Krankheiten derart entstellt, dass sie für völlig andere Wesen gehalten werden, etwa bei massivem Räudebefall.

Typ 4 - Bekannte Tiere in untypischen Gegenden: Eine große Gruppe der kryptozoologischen Beobachtungen bezieht sich auf bekannte Tierarten, die jedoch in für sie vollkommen untypischen Lebensräumen gesichtet werden. So gibt es beispielsweise regelmäßig Berichte über Tiger und Leoparden in Großbritannien. In diesen Fällen gilt es aufzuklären, ob es sich um ausgesetzte oder entlaufene Tiere handelt oder ob es eine echte Population der Tiere an diesen Orten gibt.
Gast

Beitrag von Gast »

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Beitrag von evoi »

Danke Brüder..

lese aufmerksam.. hab von dem Thema genau NULL Ahnung!
Es gibt Tage da bin ich nicht in der Stimmung angehimmelt zu werden.

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