Philosophisches

Hier kann alles nicht-dämonische gepostet werden

Moderator: gabor

Miemo

Beitrag von Miemo »

Ich bekäm Scharlach, pilzigen Mundbelag und doppelseitige Mandelhörnchenentzündung, wenn ich das alles während kurzer Zeit erzählen, und nich nur mit etwas mehr Zeit lesen und mit noch mehr Zeit aufschreiben würde. ;)

Ist aber intressant und relativ ergiebig. Wobei ich philosophische Geografie bald noch besser find als psychiatrische Philosophie.

Liebe Grüsse
Miemo
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Beitrag von Default »

Miemo hat geschrieben:Ich bekäm Scharlach, pilzigen Mundbelag und doppelseitige Mandelhörnchenentzündung,.........
Tja, manchmal scheint mir auch, ich hätte alle meine sieben Leben schon verbraucht, und daher komme ich auf ein altes bayerisches Motto zurück: Mia san Hund, und mia scheissn uns nix. :D

Was wäre eigentlich das Gegenteil von Relativismus? Absolutismus?

Also ich denke schon, daß man vieles in Relation sehen muß. Übrigens auch Einstein. Man könnte sogar behaupten er war eigentlich nur ein Produkt seiner Zeit. Oder wenn man das „positiv“ ausdrücken will: Er war eben zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Mitte der 80-er Jahre (1887) brach nämlich der Glaube an den Lichtäther zusammen. [url=undefined://de.wikipedia.org/wiki/Michelson-Morley-Experiment]Michelson und Morely mit ihrem gleichnamigen Experiment[/url] versuchten damals die Drift der Erde im Lichtäther experimentiell nachzuweisen. Das Experiment mißlang. Es zeigte sich im Gegenteil: Es gibt keinen Äther. Außerdem ist dabei aufgefallen, daß die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum eine Konstante ist. (Wenn wir beispielsweise mit einem Raumschiff mit fast Lichtgeschwindigkeit fliegen würden, und es kommt ein ebensolches Raumschiff entgegen, so müßte man eigentlich annehmen, daß das Licht von dem anderen Raumschiff mit fast doppelter Lichtgeschwindigkeit bei uns ankommt. Dem ist aber nicht so. Es ändert sich nur die Farbe, die Frequenz, also die Energie des Lichts.) Aus diesen einfachen Ergebnissen leitete Einstein dann seine Relativitätstheorie ab.

Vielleicht lachen wir heute über sowas. Aber wie kam es überhaupt zu einer solchen „Gotteslästerung“?? Die Existenz eines absoluten Lichtäthers einfach in Frage zu stellen? Frechheit, oder? War doch die Welt so schön einfach strukturiert.

Das Problem ist, daß der Äther mit der Elektrotechnik einen Konflikt hat. Dazu zitiere ich noch einmal aus wikipedia:

______________________________

Der Ätherbegriff war bis ins 20. Jahrhundert eine allgemein anerkannte physikalische Grundvorstellung. Mit der Entwicklung der Elektrodynamik und insbesondere durch die Maxwell'schen Gleichungen, die Maxwell 1861 bis 1864 entwickelt hatte, rückte der Ätherbegriff wieder in den Blickpunkt physikalischer Theoriebildung. Der Äther wurde dadurch zum Träger aller elektrodynamischen Phänomene einschließlich der Optik. Heinrich Hertz (1856-1894) brachte die zeitgenössische Ansicht auf den Punkt: „Nehmt aus der Welt die Elektrizität, und das Licht verschwindet; nehmt aus der Welt den lichttragenden Äther, und die elektrischen und magnetischen Kräfte können nicht mehr den Raum überschreiten.“ (Gesammelte Werke, Bd.1., Leipzig 1895, S. 339.)


Zweifel an der Existenz des Lichtäthers

Das Konzept an sich wies schon die Schwäche auf, dass der Äther einerseits Eigenschaften eines starren Körpers haben musste, um die Schwingungen des Lichts aufnehmen zu können, andererseits aber Eigenschaften einer Flüssigkeit zeigen musste. Untersuchungen zur Äthertheorie hatten zwischenzeitlich zu der Annahme geführt, dass der Ätherstoff etwa 1,5 · 1011 mal leichter sein müsse als atmosphärische Luft. Beim Interferenzversuch von Michelson und Morley 1887 (siehe auch Interferometer) wurde festgestellt, dass die Geschwindigkeit der Erde (an der Erdoberfläche) relativ zum vermuteten Lichtäther gleich null ist. Daraus erwuchsen erste Zweifel an der Existenz eines Lichtäthers.

Maxwell selbst, Lord Kelvin (1824-1907), Philipp Lenard (1862-1947) und viele andere versuchten mit teilweise aufwändigen Experimenten, die Elektrodynamik als Wirkungen verborgener mechanischer Kräfte im Äther nachzuweisen. Nachdem dies nicht gelang, versuchten die Physiker, die Mechanik in das System der Elektrodynamik einzubeziehen. Dadurch entstanden teilweise fantastische Hypothesen über die Ätherkonstitution,....

...So witzelte Max Born 1920:

»Wollte man sie wörtlich nehmen, so wäre der Äther eine fürchterliche Maschinerie von unsichtbaren Zahnrädern, Kreiseln und Getrieben, die in der verwickeltsten Weise ineinander greifen, und von all dem Wust wäre nichts zu merken als einige relativ einfachen Kräfte, die als elektromagnetisches Feld in Erscheinung treten.« (Born 1920, S. 136.)....

undefined://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84ther_%28Physik%29

________________________________

Tja. So gesehen ist es doch eigentlich keine große Überraschung, daß da irgendeiner daherkommt, der es nochmals mit „antiklerikaler Elektotechnik“ versucht. Im Vertrauen: Mir ist es ja auch peinlich, daß ich mit einer so merkwürdigen Geschichte um die Sexualität hausieren gehe, aber wenn die Rechnung soetwas ergibt, dann sollte man das prüfen, finde ich. Ich kann auch nichts dafür, daß ich gerade in der Sexualität eine Geschichte finde, die alle nötigen Elemente enthält. Wenn jemand eine bessere Geschichte findet, der soll sie mir erzählen.

freundliche Grüße
____________________________________________

Alle großen Dinge beginnen als Gotteslästerung. (George Bernhard Shaw, Dramatiker 1856-1950)
Miemo

Beitrag von Miemo »

Nimm mirs nich übel, dass ich nich weiter auf dein Posting eingehe, aber meine Zeit is mom etwas knapp bemessen, dass eventuell nich so die ergiebigen Gespräche bei rumkommen, wie Du vielleicht erwartest oder erhoffst, beabsichtigst, wie auch immer.

Ausserdem erinnert mich das Elektro- und Starkstromthema an meine sporadisch nächtlichen Attacken (hab ich in nem andren Thread mal erwähnt), ich schon gedacht hatte, ich hätt Geister in der Whg., wenn ich mit Einsteinfrisur davon aufwache, dass ich während des Schlafens durchgeschüttelt werd, als wär ich an ner Hochspannungsleitung angeschlossen.

Wobei ich mittlerweile schon bald den Verdacht hab, dass ich in Stresssituationen nachts epileptische Anfälle hab (insofern das vererbbar ist) und ich das noch halbwegs realisieren kann und keine kompletten "Versäumnisse" und Aussetzer im Gehirnkasten hab. Ich komm mir schon vor wie nen trojanisches Menschenpferd. *ggg* Werd ich wohl oder übel mal abchecken.

Danke für die Idee, auf die Du mich mit deinem Posting gebracht hast.

Wusstest Du, dass nen Zitteraal nen Pferd töten könnte bei der Energie, die er verursacht? Ich find das hammermäßig.

LG
Miemo
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tlahuizcalpantecutli
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Mein Philosophieunterricht sagt mir, das Gegenteil von
Relativismus
sei positivismus.

Doch Positivimus ist von ähnlicher Bedeutung wie Idealismus, und Idealismus ist nicht nur das gegenteil von Relativismus, sondern von Realismus und Existentialismus.

Positivismus "Es Ist so" ist gewissermaßen auch das gegenteil des Nihilismus.

Nihilismus kann aber dch nicht das Gegenteil des Gegenteiles des Realismus/Existentialismus sein? Das würde ja bedeuten, von der Existenz auszugehen sei das gleiche wie, von der Nichtexistenz auszugehen. hmm.
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Rall Schorrdas
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Beitrag von Rall Schorrdas »

Kommt mir spanisch vor.
Ich glaube, Relativismus und Positivismus lassen sich durchaus vereinigen. Wenn Du einen positiven Standpunkt relativierst, dann schwächst Du ihn zwar ab, bist aber trotzdem meilenweit davon entfernt, ihn in sein Gegenteil zu verkehren...

:|

Rall
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Beitrag von Default »

Hallo tlahuizcalpantecutli,
danke für das Einwerfen dieser beiden Begriffe.

Die Begriffe Idealismus und Positivismus halte ich für sehr doppeldeutig. Beide. Sie riechen für mich förmlich nach Religionskrieg. Man schaue nur einmal kurz bei wikipedia nach, was diese Begriffe bedeuten. In besonderem Maße empfinde ich das beim Idealismus.

Ich gebe zu, daß ich beim [url=undefined://de.wikipedia.org/wiki/Positivismus]Positivismus[/url] selbst erst einmal nachschauen mußte, was das überhaupt genau bedeutet. Nun könnte man befürchten, daß das sogenannte „positive Denken“ als die esoterische Bewegung vor allem der 80er Jahre leicht damit in Verbindung gebracht werden könnte. Und die wiederum habe ich in Verdacht, daß einiges an möglicher Entwicklung verschlafen wurde. Das Positive propagiert übrigens auch die Kirche. So hieß es zum Beispiel einmal in einer Pfingstpredigt:
Ein guter Christ muß ein froher, dankbarer und gelassener Mensch werden.
Man untersuche diese Aussage auf ihren politischen Gehalt, und sie relativiert sich doch sehr schnell.
Könnte man möglicherweise anhand der Definition bei wikipedia durch den, wie es dort heißt „positiven Befund“, den Kirchen sogar vorwerfen, daß, sie wie es dort weiter heißt „alles Transzendente aus den Überlegungen ausschloß“(en) ???

Wie man sieht, kann man sehr daran drehen. Und beim Idealismus ist es meiner Meinung nach ganz fatal.
Zum Idealismus habe ich bei wikipedia einige ganz witzige Zitate gefunden, siehe hier:
undefined://de.wikiquote.org/wiki/Idealismus

Beim Idealismus steckt mir zuviel Ideal drin. Womöglich sogar Ideologie. Alleine vom Wortstamm her.

Ideologie ist etwas, das die Leute dazu anregt, gegen sich selbst zu kämpfen. Weil man einem Ideal entsprechen will. Oder andersherum: Wer lange nach einem Ideal lebt, der wird dasselbe irgendwann von seinem Umfeld einfordern. Möglicherweise sogar mit Gewalt. So wird Ideal zu Ideologie. Kann man das so sagen? Ich kann diese , Ideal und Ideologie nicht getrennt sehen.
tlahuizcalpantecutli hat geschrieben:Das würde ja bedeuten, von der Existenz auszugehen sei das gleiche wie, von der Nichtexistenz auszugehen.
Diesem Satz möchte ich nichts hinzufügen. Ich halte ihn für wahr.

Two beer or not two beer
(shakesbeer)

Ein wenig Spaß muß sein

freundliche Grüße
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tlahuizcalpantecutli
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Positivismus bedeutet eigentlich positiv im gleichen Sinne, wie auch ein Aids-test positiv sein kann...

Interessanter Artikel übrigens. höchst lustig, diese utopische Bewegung!
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Beitrag von Default »

Tja, es ist eben alles relativ. Nur gut, daß der Vatikan weiterhin Kondome verbietet und auch [url=undefined://www.kipa-apic.ch/meldungen/sep_show_de.php?id=3814]Abtreibung für vergewaltigte Frauen[/url]. Das wäre mein Kommentar zum heutigen Welt-Aids-Tag. Doch wie immer thematisiert man das nicht beim Welt-Aids-Tag, und wundert sich anscheinend auch noch, warum die Krankheit sich nicht eindämmen läßt.

Einen Philosophen haben wir noch vergessen, zu erwähnen:

....Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat...... Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist. Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks. Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks.......

Wer hat das wohl geschrieben?
Die Auflösung gibt es beim [url=undefined://hpd-online.de/node/1320]humanistischen Pressedienst[/url]

Vermutlich war er nicht einmal ein Atheist. Offensichtlich war er ein Schüler von [url=undefined://www.manfred-gebhard.de/Feuerbach.htm]Ludwig Feuerbach[/url]

_________________________________________

Der Religion ist nur das Heilige wahr, der Philosophie nur das Wahre heilig.
(Ludwig Feuerbach, dt. Philosoph, 1804-1872)
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Beitrag von Default »

Bei mir liegt da noch so ein Esoterik-Schmöker herum, und ich dachte mir, ich mache einen Beitag aus einigen Zitaten. Das Buch heißt

Des liederliche Leben und die lästerlichen Gesänge des tantrischen Meisters Drugpa Künleg
(Der heilige Narr v. Keith Dowman, Knaur Esoterik, 4122)
Er lebte im 16. Jahrhundert

Kapitel I. Wie Drugpa Künleg ein wandernder Asket wurde und das Mädchen Sumdschok aus dem Ozean des Leidens befreite

Zitat:
......Du wirst noch genug Zeit haben, mir deine Sorte Tee zu servieren, sagte der Lama. Bereite jetzt lieber dieses besondere Gebräu, das ich den ganzen Weg, vom Markt in Lhasa bis hierher getragen habe! Es ist augenblicklich fertig!
Und er ergriff ihre Hand, legte das Mädchen auf das Bett des Gouverneurs, hob ihre Dschuba (tibetisches Kleid) hoch und betrachtete ihr unteres Mandala. Er richtete sein Organ auf das angehäufte Mandala von weißen Lotussen zwischen ihren Schenkeln, deren Fleisch weicher als Sahne war, und da er gesehen hatte, daß sie füreinander gemacht waren, vollzog er die Vereinigung mit ihr. Während er sie liebte, gab er ihr mehr Vergnügen und Befriedigung, als sie jemals erfahren hatte........

.....Sumdschok erlangte bald Befreiung, da das Mitgefühl des Lama und ihre eigene Hingabe unter glücklichen Umständen zusammenkamen. Tagsüber zufriedengestellt durch Musik der Götter und Dakinis und nachts durch den Geruch des Räucherwerks und das Licht der Butterlampen, verschwendete sie die ersten drei Tage keinen Gedanken an Essen. Am Morgen des vierten Tages vollendete sie, befreit von jedem Leiden, den Lichtkörper und erreichte Buddhaschaft...........

_________________________

Wir werfen uns nieder zu Füßen des Drukpa Künga Legpa.
Nackt und ungeschmückt, ist er frei von der befleckten Bewußtheit,
die ergreifenden Geist und ergriffene Realität als verschieden betrachtet.
Durch sein verrücktes Wirken diszipliniert er die Ungläubigen und die Eigensinnigen
Und führt sie mit jedem seiner Sinne zur Befreiung.

_________________________

Mit dem Klerus hat er sich nie angelegt. Außer einmal. Also der Drukpa Künleg hat den Karmapa beschuldigt, sein Gelübde gebrochen zu haben, worauf ihn seine Jünger schon verprügeln wollten:

Der Karmapa rief jedoch: »Schlagt ihn nicht! Schlagt ihn nicht!
Er spricht die Wahrheit! Dieser Mann besitzt die Fähigkeit, die
Gedanken seiner Mitmenschen zu lesen. Er ist eine Verkörpe-
rung des indischen Meisters Shavaripa. Ehrlich gesagt, wurde
ich für einen Moment von der Schönheit dieses Mädchens dort
drüben ergriffen, obwohl ich sie nicht wirklich begehrte, ge-
nauso wie sich die Menschen manchmal von einem Tier mit
einem schönen Fell angezogen fühlen. Drukpa Künleg war sich
dessen bewußt, und seine Anschuldigung war berechtigt. Singe
uns ein Lied, Näldschorpa, das von diesem Mädchen handelt!«
Und Künleg sang folgendes:

Dieses Mädchen ist wie die Tochter des Bösen;
obwohl sie weder einen Eisenhaken noch eine Schlinge trägt,
kann sie allein mit einem Augenaufschlag
den Geist eines Mannes auf sich lenken und ihn fesseln -
sogar das Herz eines Buddha kann sie beeinflussen!
Ein bezauberndes Antlitz hast du, o strahlendes Mädchen
mit der lieblichen Stimme,
und dein liebkosendes Geflüster läßt einen Mann vertraulich mit dir werden;
flüchtig aber ist diese Freude, und am Ende geht er zugrunde!
Deine wohlgeformte Gestalt, dein klares Gesicht, das leicht errötet,
deine launische und verführerische Rede
ziehen einen Mann hilflos ins Samsara hinab.
Begehre nicht! Widerstehe der Verführung, Karmapa!

Der junge indische Pfau jedoch
läßt sich auf einem Kissen aus Dornen nieder -
Für andere Tiere ist das gefährlich.
Und der anmutige tibetische Hahn
frißt giftige Samen, um seinen Hunger zu stillen -
Für andere Tiere ist das tödlich.
Ich, Drukpa Künleg aus Ralung,
kann in Gedanken schöne Frauen bewundern -
Für dich, Herrscher Karmapa, ist das gefährlich.

»Wer gibt dir das Recht, das zu tun, was anderen verboten ist?«
wollte ein Mönch wissen.
»Es gibt ein Paradies, das Ogmin heißt«
(Nichts Höheres, ist der Bereich innerhalb des Samsara, der jedoch frei von dessen Gesetzmäßigkeiten ist)
erwiderte der Lama,
»und dorthin kann kein gewöhnlicher Mensch kommen. In der
Mitte dieses grenzenlosen und unermeßlichen Paradieses steht
ein wunderschöner Palast, die Wohnstätte des in blauer Kör-
perfarbe erstrahlenden Trägers des Vajra. Er hat mir durch Tilo-
pa und Naropa Unterweisungen übertragen, die mir sagen,
was ich tun und was ich lassen soll.« Die Menge war mit dieser
Erklärung zufrieden und wurde von Hingabe überwältigt.
Der Karmapa lächelte und sprach: »In den Regeln der Diszi-
plin, die den Geist zähmen, bin ich dir überlegen, aber in der
Verwirklichung des gleichbleibenden reinen Wesens aller Dinge
stehst du über mir. In späteren Zeiten wird dein Ruhm größer
sein als meiner.«

_________________________

»Schaut euch an, was für große Eier der hat!« riefen einige
Kinder, die ihn beobachteten.
Der Lama sang ihnen dieses Lied:

Im Sommer, der Zeit des Blauen Kuckucks, hängen die Eier tief herab.
Im Winter, der Zeit des Purpurfarbenen Hirsches, wird der Kopf des Penis groß.
Ob Sommer oder Winter, die Gedärme haben die gleiche Länge:
Das ist der Unterschied zwischen der warmen und kalten Jahreszeit.

_________________________

In deinem früheren Leben warst du bestimmt ein Buddha. Erzähle
uns bitte davon!«
Drukpa Künleg entgegnete ihnen: »Weil man zu einer gewissen
Einsicht in seine früheren Existenzen gelangt, wenn man sein
gegenwärtiges Verhalten überprüft, werde ich euch ein Lied
gen.«

In der Kette meiner vielen Leben
habe ich schon die Körper jeder Art von Geschöpfen angenommen.
Ich erinnere mich nur undeutlich daran,
doch es muß etwa folgendermaßen gewesen sein:

Weil ich jetzt so gerne Dschang trinke,
war ich bestimmt mal eine Biene.
Weil ich jetzt so viel Begierde habe,
war ich bestimmt einmal ein Hahn.
Weil ich jetzt so vom Haß geprägt bin,
war ich bestimmt mal eine Schlange.
Weil ich jetzt so träge bin,
war ich bestimmt einmal ein Schwein.
Weil ich jetzt so geizig bin,
war ich bestimmt einmal ein reicher Mann.
Weil ich jetzt kein Schamgefühl besitze,
war ich bestimmt mal ein Verrückter.
Weil ich jetzt so gerne lüge,
war ich bestimmt einmal ein Heuchler.
Weil ich jetzt ein so schlechtes Benehmen habe,
war ich bestimmt einmal ein Affe.
Weil ich jetzt so blutdürstig bin,
war ich bestimmt einmal ein Wolf.
Weil ich jetzt einen so engen Schließmuskel habe,
war ich bestimmt mal eine Nonne.
Weil ich jetzt so kleinlich bin,
war ich bestimmt mal eine unfruchtbare Frau.
Weil ich jetzt meinen Reichtum für Essen ausgebe,
war ich bestimmt einmal ein Lama.
Weil ich jetzt so raffgierig bin,
war ich bestimmt mal ein Verwalter.
Weil ich jetzt so viel von mir halte,
war ich bestimmt einmal Sekretär.
Weil ich jetzt so gerne die anderen betrüge,
war ich bestimmt einmal ein Kaufmann.
Weil ich jetzt so geschwätzig bin,
war ich bestimmt einmal eine Frau.
Ob dies alles wahr ist, kann ich euch nicht sagen -
ihr müßt es selbst herausfinden. Was meint ihr?

»Es hört sich so an, als würdest du deine früheren Leben auf-
zählen«, antworteten die Mädchen. »In Wahrheit aber machst
du uns auf unsere eigenen Fehler aufmerksam. Wir danken dir,
daß du uns mit deinem Lied belehrt hast.«


freundliche Grüße
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Beitrag von Default »

Ein schönes neues Jahr wünsche ich euch allen. Einiges hätte ich noch auf Lager.....
_____________________________________________________________

Zeitsprung. Wir befinden uns kurz vor dem 1. Weltkrieg in Wien. Karl Kraus gibt die Zeitschrift „Die Fackel“ heraus, die ab 1899 erscheint.

Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält.
(Karl Kraus 1874-1936, Publizist, Schriftsteller)

....Im Jahr 1902 wurde mit dem Aufsatz Sittlichkeit und Kriminalität Kraus’ erster Beitrag zu einem der großen Themen seines Wirkens verfasst: der zum Schutz der Sittlichkeit vermeintlich gebotenen Verteidigung der Sexualmoral mit justiziellen Mitteln.....
undefined://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Kraus

Hier eine recht spannende Seite aus der Fackel im Mai 1905:

[img]undefined://i2.tinypic.com/7y3zosg.gif[/img]

Er kommt nicht damit durch. Später, nach dem Krieg schreibt er Das Drama:
Die letzten Tage der Menschheit
undefined://de.wikipedia.org/wiki/Die_letzten_Tage_der_Menschheit

Die stärkste Kraft reicht nicht an die Energie heran, mit der manch einer seine Schwäche verteidigt.
(Karl Kraus)

"Krieg ist zunächst die Hoffnung, dass man selbst besser abschneidet; als nächstes die Erwartung, dass der andere schlechter dasteht; dann die Genugtuung, dass der andere nicht besser abschneidet; und schließlich die Überraschung, dass alle schlechter dastehen als vorher."
(Karl Kraus)

Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Mißtrauensvotum gegen den lieben Gott.
(Karl Kraus)

freundliche Grüße
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Beitrag von Default »

Verweilen wir noch ein wenig im ersten Weltkrieg. Hermann Hesse? Kennt bestimmt jeder!
(deutscher Nobelpreisträger)
Das bekannteste Buch von ihm ist wohl Siddhartha, in dem er seine Version des Buddhas erzählt. Bestimmt kennt ihr die Geschichte, als der junge Buddha bei der „erfahrenen Frau“ Kamala die Liebe lernt.
Hermann Hesse wird auch dieser etwas eigenwillige Spruch zugeschrieben:
Es gibt keine Frau, ohne die man nicht leben kann, und keine Frau, mit der man nicht leben kann.

Das alles dürfte ja bekannt sein, vielleicht auch, daß er ab 1915 für deutsche Kriegsgefangene schrieb.
Weniger bekannt aber dürfte diese kleine „Science-Fiction“-Geschichte sein, die 1917 entstand, und in der er sich ausmalte, wie es 1920 wohl zugehen würde, falls der Krieg noch nicht zu Ende sein sollte. Ein Schelm, wer dieser Geschichte irgendeine Aktualität zubilligt?
(Suhrkamp-Werkausgabe Band 10, Die Geschichte hat fast 9 Seiten, ich destilliere das für mich Wesentliche in einigen Zitaten)

Wenn der Krieg noch 2 Jahre dauert (1917)

Als ich wiederkam, war es 1920, und zu meiner Enttäuschung standen sich überall noch immer mit der geistlosen Hartnäckigkeit die Völker im Kriege gegenüber. Es waren einige Grenzen verschoben, einige ausgesuchte Regionen höherer Kulturen mit Sorgfalt zerstört worden, aber alles in allem hatte sich äußerlich auf der Erde nicht viel verändert. Groß war der erreichte Fortschritt in der Gleichheit auf Erden. Wenigstens in Europa sah es in allen Ländern wie ich höre, genau gleich aus,...

Wenn der ewige Friede nicht zu haben war, so zog man mit aller Entschiedenheit den ewigen Krieg vor, und die Sorglosigkeit, mit welcher die Munitionsballons aus ungeheuren Höhen ihren Segen auf Gerechte und Ungerechte regnen ließen, entsprach dem Sinn des Krieges vollkommen.

Ich sagte, ich gehe spazieren. Er: Haben sie Erlaubnis? Ich verstand ihn nicht, es gab einen Wortwechsel, und er forderte mich auf, ihm in das nächste Amtshaus zu folgen.

"Beschäftigungslose Zivilisten" stand auf einem Schilde, und die Nummer 2487 B4 war dabei. Dort gingen wir hinein.

Ein Beamter stand vor mir, und musterte mich. "Können sie nicht strammstehen?" fragte er streng. Ich sagte: "Nein". Er fragte: "Warum nicht?" "Ich habe es nie gelernt", sagte ich schüchtern.
"Also, sie sind dabei festgenommen worden, wie sie ohne Erlaubnisschein spazierengegangen sind. Geben Sie das zu?"
"Ja", sagte ich, "das stimmt wohl. Ich hatte es nicht gewußt. Sehen Sie, ich war längere Zeit krank - "
Er winkte ab. "Sie werden dadurch bestraft, daß ihnen für 3 Tage das Gehen in Schuhen untersagt wird. Ziehen Sie ihre Schuhe aus!"
Ich zog meine Schuhe aus.


...Zeigen Sie übrigens doch einmal ihre Ausweispapiere!" Lieber Gott, ich hatte keine.

..."Sie sind ohne Ausweispapiere auf der Straße angetroffen worden. Sie bezahlen zweitausend Gulden Buße. Ich schreibe sofort die Quittung." "Um Vergebung", sagte ich zaghaft, "so viel habe ich nicht bei mir. Können Sie mich nicht statt dessen einige Zeit einsperren?"
Er lachte hell auf.
"Einsperren? Lieber Mann, wie denken sie sich das? Glauben Sie, wir hätten Lust Sie auch noch zu füttern? - Nein, mein Guter, wenn Sie die Kleinigkeit nicht zahlen können, bleibt ihnen die härteste Strafe nicht erspart. Ich muß Sie zum provisorischen Entzug der Existenzbewilligung verurteilen! Bitte geben Sie mir Ihre Existenzbewilligungskarte!
Ich hatte keine.
Der Beamte war nun ganz sprachlos. Er rief zwei Kollegen herein, flüsterte lange mit ihnen, deutete mehrmals auf mich, und alle sahen mich mit Furcht und tiefem Erstaunen an. Dann ließ er mich, bis mein Fall beraten wäre, in ein Haftlokal abführen.

Nach einigen Stunden holte man mich ab.

"Sie haben sich in eine recht böse Lage gebracht", fing er an. "Sie halten sich in hiesiger Stadt auf und sind ohne Existenzbewilligungsschein. Es wird ihnen bekannt sein, daß die schwersten Strafen darauf stehen."
Ich machte eine kleine Verbeugung.
"Erlauben Sie", sagte ich, "ich habe eine einzige Bitte an Sie. Ich sehe vollkommen ein, daß ich der Situation nicht gewachsen bin und daß meine Lage nur immer schwieriger werden muß. - Ginge es nicht an, daß sie mich zum Tode verurteilen? Ich wäre sehr dankbar dafür!" Milde sah mir der hohe Beamte in die Augen.
"Ich begreife", sagte er sanft. "Aber so könnte schließlich jeder kommen! Auf alle Fälle müßten Sie vorher eine Sterbekarte lösen. Haben Sie Geld dafür? Sie kostet viertausend Gulden." "Nein, so viel habe ich nicht. Aber ich würde alles geben, was ich habe. Ich habe großes Verlangen danach zu sterben."
Er lächelte sonderbar.
"Das glaube ich gerne, da sind Sie nicht der einzige. Aber so einfach geht das mit dem Sterben nicht. Sie gehören einem Staate an, lieber Mann, und sind diesem Staate verpflichtet mit Leib und Leben. Das dürfte ihnen doch bekannt sein.
....
- Aber sagen Sie, könnten sie mir eine Sterbekarte verschaffen? Ich wäre ihnen fabelhaft dankbar."
Es wird vielleicht gehen. Vorher müssen Sie aber eine Existenzbewilligung haben. Ohne sie wäre natürlich jeder Schritt aussichtslos.
....
"Noch eines!, sagte ich leise. "Darf ich noch eine Frage an sie stellen? Sie können sich denken, wie schlecht orientiert ich in allem Aktuellen bin."
"Bitte ,bitte"
"Ja, also - vor allem würde mich interessieren, zu wissen, wie es möglich ist, daß bei diesen Zuständen das Leben überhaupt noch weitergeht. Hält denn ein Mensch das aus?
"Es gibt sehr wenige Zivilpersonen mehr. Wer nicht Soldat ist, der ist Beamter. Schon damit wird für die meisten das Leben viel erträglicher, viele sind sogar sehr glücklich. Und an die Entbehrungen hat man sich eben so allmählich gewöhnt. Als das mit den Kartoffeln allmählich aufhörte und man sich an den Holzbrei gewöhnen mußte - er wird jetzt leicht geteert und dadurch recht schmackhaft - , da dachte jeder, es sei nicht mehr auszuhalten. Und jetzt geht es eben doch. Und so ist es mit allem."
"Ich verstehe", sagte ich. "Es ist eigentlich weiter nicht erstaunlich. Nur eines verstehe ich nicht ganz. Sagen Sie mir: wozu eigentlich macht nun die ganze Welt diese riesigen Anstrengungen? Diese Entbehrungen, diese Gesetze, diese tausend Ämter und Beamte - was ist es eigentlich, was man damit beschützt und aufrechterhält?
Erstaunt sah der Herr mir ins Gesicht.
"Ist das eine Frage!" rief er mit Kopfschütteln. "Sie wissen doch daß Krieg ist, Krieg in der ganzen Welt! Und das ist es, was wir erhalten, wofür wir Gesetze geben, wofür wir Opfer bringen. Der Krieg ist es. Ohne diese enormen Anstrengungen und Leistungen könnten die Armeen keine Woche länger im Felde stehen. Sie würden verhungern - es wäre unausstehlich!" "Ja", sagte ich langsam, "das ist natürlich ein Gedanke! Also der Krieg ist das Gut, das mit solchen Opfern aufrechterhalten wird! Ja, aber - erlauben Sie eine seltsame Frage - warum schätzen Sie den Krieg so hoch? Ist er denn das alles wert?
Ist denn der Krieg überhaupt ein Gut?
"Lieber Herr Sinclair", sagte er, "Sie sind sehr weltfremd geworden".


"Der Krieg ist es einzig und allein, dem wir es verdanken, daß noch soetwas wie Ordnung, Gesetz, Gedanke, Geist in der Welt vorhanden ist. Können Sie das nicht sehen?"
Ja, nun sah ich es ein, und ich dankte dem Herrn sehr.
Dann ging ich davon und steckte die Empfehlung an das Amt 127 mechanisch in die Tasche. Ich hatte nicht im Sinne, von ihr Gebrauch zu machen, es war mir nichts daran gelegen, noch irgendeines dieser Ämter zu belästigen.Und noch ehe ich wieder bemerkt und zur Rede gestellt werden konnte, sprach ich den kleinen Sternensegen in mich hinein, stellte meinen Herzschlag ab, ließ meinen Körper im Schatten eines Gebüsches verschwinden und setzte meine vorherige Wanderung fort, ohne mehr an Heimkehr zu denken.
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Heute liegt die politische Vernunft nicht mehr dort, wo die politische Macht liegt. Es muß ein Zustrom von Intelligenz und Intuition aus nicht-offiziellen Kreisen stattfinden, wenn Katastrophen verhütet oder gemildert werden sollen. (Hermann Hesse)
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Beitrag von Azazel »

Heute liegt die politische Vernunft nicht mehr dort, wo die politische Macht liegt. Es muß ein Zustrom von Intelligenz und Intuition aus nicht-offiziellen Kreisen stattfinden, wenn Katastrophen verhütet oder gemildert werden sollen. (Hermann Hesse)

welch weiser Satz!!!!
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Hallo Azazel,
kennst du eigentlich Gusto Gräser, den "Guru" von Hermann Hesse?

Klickst du hier:
undefined://www.christeller.net/Es%20besser%20mache ... index.html

Und seine Interpretationen zum Tao:
undefined://www.gusto-graeser.info/Werk/Wortbilder/ ... index.html

auch bei wikipedia
undefined://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Gr%C3%A4ser

freundliche Grüße
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Beitrag von Azazel »

Kannte ich nicht - deswegen danke für die Links!
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Ungefähr zur selben Zeit (1912) hörte man zum ersten Mal von
Gregor Ivanowitsch Gurdjieff (1872-1949).
Als Tanzlehrer könnte man ihn vielleicht der Sufi- Kultur zuordnen. Sein wichtigstes, und zweifellos schwer zu lesendes Werk, „Beelzebub‘s Erzählungen für seinen Enkel, – eine objektiv unparteiische Kritik des Lebens des Menschen“ erschien allerdings erst 1951.
Sein bester, allerdings weithin unverstandener Witz war wohl „Das Organ Kundabuffer“ :lol:
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Die erste Serie um ohne Schonung und Kompromiß die im Denken und Fühlen des Lesers seit Jahrhunderten eingewurzelten Meinungen und Ansichten über alles in der Welt Existierende zu vernichten.

Die zweite Serie um den Leser mit dem für eine neue Schöpfung nötigen Material bekanntzumachen und dessen Richtigkeit und Qualität zu beweisen.

Die dritte Serie um im Denken und Fühlen des Lesers – anstelle der von ihm wahrgenommenen eingebildeten Welt – eine Vorstellung zu bilden, die der in der Wirklichkeit existierenden Welt entspricht.

„der allerheiligsten Sonne Absolut selbst“
Zitat aus dem Kapitel:
„Erz-Absurd: Beelzebub behauptet, daß unsere Sonne weder leuchtet noch wärmt“

(aus Beelzebub‘s Erzählungen für seinen Enkel – eine objektiv unparteiische Kritik des Lebens des Menschen - Gregor Ivanowitsch Gurdjieff, 3 Bände)

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If you have not by nature a critical mind your staying here is useless.
(G.I. Gurdjieff)
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Der folgende Beitrag stand schon im alten Parsimony-Dämonen-Forum. Ich habe ihn etwas überarbeitet nach neuesten Erkenntnissen.

Verdacht

1997 wurde ein Brandanschlag auf die Kathedrale von Turin unternommen, genauer gesagt, auf die Kapelle, in der das Leichentuch von Turin liegt. Nur weil italienische Feuerwehrleute ihr leben riskierten, ist das Tuch gerettet worden.

Mein Verdacht: Terroristische Kreise innerhalb der Kirche wollten das Leichentuch vernichten!

Bis 1988 deuteten alle Untersuchungen auf die Authentizität des Tuches hin, man glaubte antike Münzen auf den Augen liegen zu sehen und fand Pollen die aus der Zeit Jesu und dem vorderen Orient stammten.
1988 gab es eine Pressemeldung, die besagte, daß eine Untersuchung annahm, der Gekreuzigte des Leichentuches habe das Martyrium überlebt.
1988 wurde eine c14- Untersuchung im Auftrage der Kirche vorgenommen, die ergab, dass das Leichentuch aus dem späten Mittelalter stammte.
2005 bestätigen neuere Untersuchungen die Datierung des Tuches in den Zeitraum der Antike. Nun bleibt die Frage, warum die c14- Untersuchung des Jahres 1988 falsche ergebnisse erbracht hatte.
Oder entnahm man wissentlich eine Gewebestelle, die im 14.Jhr. nachträglich eingewebt wurde?

Steht die gefälschte c14 -Untersuchung mit dem Brandanschlag in irgendeinem Zusammenhang?

Neuere Untersuchungen dazu hier: undefined://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/4210369.stm

Und hier gibt es jetzt zu lesen:
Die ganz andere Story
(Zusammenfassung und Überlegungen im Zusammenhang mit dem Buch: Jesus lebte in Indien):

[img]undefined://www.1heart.com/jesus.gif[/img]

Den folgenden Beitrag habe ich vor längerer Zeit als Antwort geschrieben, ich habe gegen die wissenschaftliche These argumentiert, daß Jesus und Moses beide nie als real existierende Personen gelebt haben, u.a. auch, weil nie Gräber dieser beiden gefunden wurden.
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Den Wissenschaften ist doch genausowenig zu trauen wie den Glaubensbrüdern. Vielleicht kennst du die Geschichte von dem Wissenschaftler, der Anfang vorigen Jahrhunderts an der Pyramide herumgeschliffen hat, um seine These zu stützen, die halt nicht ganz passte. Ich selbst habe mir gedacht, angesichts des Anblicks der Pyramide: Und die wollen uns ernsthaft erzählen, sie hätten keine Schleifmaschine gehabt damals.
Damit erscheinen mir die wüstesten Theorien Erich von Dänikens genauso plausibel als das, was uns die "Wissenschaftler" erzählen wollen.
Schließlich haben sie Bohrkerne gefunden in Ägypten. Kernbohrungen sind bei uns "moderne Technologie" sie müssen also Diamanten gekannt haben, was ebenfalls bestritten wird, usw. usw.

So wird spätestens seit den 80ern von verschiedenen Kreisen ernsthaft behauptet, daß sowohl Moses als auch Jesus als reale Personen existiert haben. Die Ermittlungen begründen sich auf Sprach- und Wortforschungen, die man aber gerne in den Bereich der "Esoterik" abschiebt, vor allem deshalb, weil sie (wie sollte es anders sein) den gängigen Thesen der Kirche widersprechen.

Wenn jemand (und sei es nur für sich selbst) schlüssig beweisen kann, daß das, was wir Ich nennen, nicht nur eine Illusion ist, sondern überhaupt nicht existieren kann, dann könnte er schon auf die Idee kommen, ohne Rücksicht auf Verluste diesen Beweis zu führen, überhaupt wenn die Wichtigkeit dessen darin besteht, daß die ganze Zukunft auf dem Spiel steht. Außerdem ist auch damit zu rechnen, daß er mit allen Tricks arbeitet, die ihm zur Verfügung stehen.

Daß die Essener, bei denen Jesus seine Ausbildung bekam wie heute nach den Qumran-Rollen hoffentlich jeder weiß, von den Buddhisten infiltriert waren, erscheint jedem logisch, der sich etwas mit Buddhismus beschäftigt hat. Die Geschichte mit den heiligen 3 Königen gleicht doch genau der Vorgehensweise, mit der schon immer der neue Dalai Lama gesucht wurde. Daran ist auch nichts weiter magisch, man sucht ein hochintelligentes Kind, entzieht es dem Einfluß der "Erbsünde", verpaßt ihm eine intelligente Ausbildung, die ihn dazu befähigt, in selbstloser Weise die Verantwortung für ein ganzes Volk zu tragen.
Daß von solchen Leuten eine Gefahr für das Establisment droht, war nichts Neues, das gab es schon im alten Indien. So überrascht es nicht, daß Herodes auf die Idee kam, alle Kinder seines Alters umzubringen. Die Gegenseite kannte aber diese Tricks auch schon aus dem alten Indien, und so war Jesus längst außer Landes verschwunden.

So wurde nun mit Hilfe von Sprach- und anderen -forschungen nachzuweisen versucht, daß Jesus von dem Josef von Arimathäa und seinen Leuten nach der Kreuzigung gerettet wurde, mit teuren Heilmitteln wurde der Verletzte in einer Leinwand verpackt und mit kiloweise Myrrhe konnte er sich nach 3 Tagen erholen.
(Wer immer auch im Turiner Grabtuch lag, es gelang der Nachweis, daß es kein Toter war) Danach verschwand er aus dem Grab, meldete sich bei seinen Jüngern zurück, und verschwand nach einiger Zeit schließlich außer Landes.

Im Koran findet sich eine Sure, in der erwähnt wird, daß Jesus mit seiner Mutter und seiner Frau Magdalena auf Durchreise war, Marias Grab wurde in Pakistan gefunden, die Araber verehrten Jesus als den Propheten Yuz Asaf, die Tibeter kannten ihn als Avalokeswara. Eine kleine Statue, die den Tausendarmigen Avalokeswara zeigt, und die ich im Hemis-Gompa in Ladakh selbst gesehen habe, zeigt sogar seine Wundmale. Schließlich soll er im Alter von 120 Jahren in Kaschmir gestorben sein, wo sich auch sein Grab befindet.

Das und mehr steht in dem Buch: Jesus lebte in Indien. Eine kurze Zusammenfassung, allerdings nur einiger Erkenntnisse, die sich nur auf Jesus alleine beziehen finden sich unter:

Ging Jesus nach Indien?
undefined://www.wegbegleiter.ch/wegbeg/jesusind.htm


US-Forscherin will Leichnam von Jesus gefunden haben
Ausgerechnet ein muslimischer Schrein im indisch verwalteten Teil Kaschmirs soll die sterblichen Überreste Christi enthalten........
undefined://religion.orf.at/projekt02/news/0203/ne020311_jesus.htm

Weiters handelt dieses Buch von Abraham und Moses. In der Bibel werden Orts- und Flußnamen im "heiligen Land" angegeben, die dort nie gefunden wurden, zu denen aber Moses und seine Leute gehen sollten. Inzwischen hat man diese Orte gefunden. Sie liegen in Kaschmir, wo sich auch das Grab Moses befindet (das man auch besichtigen kann). Dort gibt es auch heute noch semitische Volksstämme, die aber islamisiert wurden. Damit ergibt sich folgendes Bild: Die Stämme, die glaubten, in Israel oder Palästina das heilige Land gefunden zu haben, haben es in Wirklichkeit nie gefunden, und Moses war natürlich verschwunden.

Na ja, und über das was von Abraham gesagt wurde, darauf habe ich mir folgenden Reim gemacht:

A Braham gegen Morgen kam
Und streitete mit Brahaman
So wurde er kein Bravamann
Als er abends nach hause kam
Nannte er sich Abraham

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Das obige Foto wurde aus dem „Leichen“ – tuch von Turin animiert. Ich selbst glaube nur ans Überhauptnichts, aber ich würde sagen, es kann nach diesen Forschungen nicht ganz ausgeschlossen werden, daß wir hier ein „Näherungsfoto“ von Jesus vor uns haben. Sollte nun der Abgleich der DNS des Jesusgrabes in Kashmir und des Turiner Leichentuches ein Volltreffer sein, dann kauft bestimmt Monsanto die Rechte auf, und dem Klon-Jesus steht nichts mehr im Wege..... :-)
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Einmal habe ich in einem Forum geschrieben, dort war das Wort Dreifaltigkeit gesperrt. Aber hier werde ich bestimmt damit durchkommen, oder? Und welche Überlegungen man anstellen kann aus dem Hinduismus heraus, dazu einiges hier:

Götterwelten im Vergleich

[img]undefined://www.indianetzone.com/10/images/Trimurti_4649.jpg[/img]

Trimurti nennt man diese Gottesdarstellung



Fast jeder Inder wird dir sagen: Es gibt nur einen Gott. Und das bei den vielen Göttern, die die haben. Ein seltsamer Widerspruch, nicht wahr?

Es gibt drei Ursprungs-Gottheiten, von denen all die vielen anderen Götter abstammen, und die zusammen eine Einheit bilden. Hier findet man eine erstaunliche Parallele zur christlichen Religion, in der es eine heilige Dreifaltigkeit gibt. Die Bedeutung derselben ist jedoch anscheinend im Laufe der Zeit vergessen worden.

Der Schöpfergott heißt in Indien "Brahma", und wird üblicherweise mit vier Gesichtern, die in jede Himmelsrichtung blicken, dargestellt. Er unterscheidet sich von unserer Vorstellung des Schöpfers nur dadurch, daß er keine Rücksicht nimmt, ob seine Schöpfungen gut oder schlecht sind. Sein Auftrag ist nur die Schöpfung alleine, und er schöpft immer, auch jetzt noch. So steht er für die Kreativität im allgemeinsten und im kosmologischen Sinn.

Sein Gegenstück ist Gott "Shiva", der Zerstörer. Das Alte und das Schlechte muß weg, wenn etwas Neues entstehen soll. Das ist sein Auftrag. Seine geistige Komponente ist die Zerstörung der Illusion, also die Reinigung und auch die Askese. So steht er für Erleuchtung und Intelligenz, und sein Gegenstück in der hl. Dreifaltigkeit muß wohl der heilige Geist sein.

Der dritte Gott heißt "Vishnu". Er steht für die erhaltende Kraft, welche die Schöpfung und die Zerstörung im Gleichgewicht hält, und verkörpert so das reine Bewußtsein. Die vedischen Schriften sprechen davon, daß Vishnu sich in jedem Zeitalter wiederverkörpert, um dem Menschen wieder den rechten Weg zu weisen. Die bekanntesten Inkarnationen Vishnu's sind die Götter Rama, Krischna und Buddha. Tatsächlich werden im heutigen Indien auch Jesus und Mohammed als Inkarnationen Vishnu's verstanden.

Nun sehe ich in dieser Sache weniger Glaubensinhalt als vielmehr ein kosmologisches Erklärungsmodell. So wie der Raum drei Dimensionen hat, so hat auch die Zeit ihre drei Dimensionen (Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit). Auch das Raum-Zeitkontinuum zeigt wieder drei Dimensionen und die wären: eine schaffende Kraft, eine vernichtende Kraft, und eine erhaltende, ausgleichende Kraft. Diese Kräfte halten das Universum zusammen und werden bestimmt durch die nichtmateriellen Eigenschaften Kreativität, Intelligenz und Bewußtsein.

Dieses auf der Dreiheit begründete System zieht sich nun durch alle Bereiche des indischen Lebens. Das Prinzip des Ajur-Veda beruht auf den 3 Konstitutionen, Doshas genannt. Man spricht von den drei Erscheinungsweisen der Natur, den Gunas. Diese waren auch die Grundlage zur Erfindung des indischen Kastensystems. Nach dem Yoga-System in der Bhagavad-Gita gibt es 3 verschiedene Bewußtseinszustände: Den der Klarheit, den der Leidenschaft und den der Tägheit. Man war damals der Meinung, für jeden dieser 3 Bewußtseinszustände müsse die Gesellschaft Aufgaben bereitstellen. Später wurde das Kastensystem erweitert und schließlich erstarrte das System, sodaß sich niemand mehr von einer in die andere Kaste bewegen durfte.

Alle anderen Götter, die es gibt, gehen in irgendeiner Form aus diesen drei Grundgottheiten hervor. Einerseits werden diese drei Götter oft mit Ehefrauen dargestellt. Aus diesen Ehen gibt es Kinder, wie zum Beispiel der Elefantengott Ganesh ein Sohn von Shiva und Parvati ist. Zum anderen gibt es viele Wiedergeburten dieser Götter und Göttinnen.
Ihren Höhepunkt hatte die indische Kultur vor ungefähr 5000 Jahren. Das war wohl nicht lange nach der Erfindung von Ackerbau und Viehzucht, also der Einführung der Zivilisation. Und zeitgleich mit der ersten Zivilisation ist meines Erachtens die Notwendigkeit zur Selbstreflexion auf den Plan getreten, die zwar viele Vorteile gebracht hat, aber den Menschen auch aus dem "Paradies" vertrieben hat. Auch die Bibel sieht das so: Er hatte gegessen vom Baum der Erkenntnis, daraufhin fühlte er sich nackt und er wollte sein wie Gott. Die Selbsteinschätzung mit der unvermeidlichen Folge der Unzufriedenheit wird zum Akt der Vertreibung aus dem Paradies.

Krischna wird als die wichtigste Inkarnation Vishnus angesehen. Er soll wirklich angeblich gelebt haben, ähnlich wie Jesus, und sein Sterbedatum wird mit 17.2.3102 v. Chr. angegeben. Die Wirrnisse dieser Zeit mit ihren Kriegen und politischen Intriegen werden im Mahabharata geschildert. Die Bhagavad-Gita, in der Krischna das Yoga-System erklärt, ist ein Gedicht aus dem Mahabharata. In Indien vertritt man die Ansicht, daß Krischna in derjenigen Zeit lebte, in der zum ersten Mal im großen Stil das "Böse" über das "Gute" siegte. So ist sein Todestag auch der Beginn des sogenannten Kali-Yugas, eines Zeitalters, in dem die Zustände immer schrecklicher werden. Darüberhinaus vertreten viele Weise und Seher die Auffassung, daß in dieser Zeit dort die Schrift erfunden wurde, und zwar einzig zu dem Zweck, das Wissen um die Möglichkeit zur Rückkehr ins Paradies zu dokumentieren.
In dieser Hinsicht erheben die vedischen Schriften den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. In Indien nennt man sie die alten Wissenschaften. Wahrscheinlich enthalten sie Erkenntnisse, die die heutige Wissenschaft erst entdeckt hat, bzw. erst entdecken wird.

In jedem Fall kann es aber nicht ausgeschlossen werden, daß der Hinduismus ein Monotheismus ist.

freundliche Grüße