PHILOSOPHIE FÜR WEITERDENKENDE

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Sunnar_Baal'echem
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PHILOSOPHIE FÜR WEITERDENKENDE

Beitrag von Sunnar_Baal'echem »

EINZELGEIST UND ALLGEIST HABEN EINE ORDNUNG

LAOTSE:

... Wer frei von Dingen ist,
Kann den Geist begreifen,
Wer noch strebt nach den Dingen,
Kann nur die Schale ergreifen.
Eins sind die beiden in ihrem Ursprung,
Verschieden in ihren Namen.

SPRUCH 1.

INDISCHE PHILOSOPHIE:

... Der da im Feuer weilt, und der im Herzen
weilt; und der in der Sonne weilt, die sind nur
Er, der Eine allein.

MAITRAYANA-Up. 6, 17.

Was in dem Selbste jener kraftvolle unsterbliche
Geist ist und was als das Selbst jener kraftvolle
unsterbliche Geist ist, - dieser ist eben das, was
die Seele ist. Diese ist das Unsterbliche, diese
das Brahman, diese das Weltall.

BRIH.-Up. 2, 5, 14.

Das Licht der Lichter wird's genannt,
Das über aller Finsternis
In jedem Herzen innewohnt.

BHAGAVADGITA, XIII, 17.


GRIECHISCHE PHILOSOPHIE:

Denn das Seiende denken und Sein ist ein und dasselbe.

PARMENIDES, FRAGMENT 5.

Es ergibt sich, daß die Seele ein vollkommenes
Gleichnis (Ebenbild) ist des Göttlichen,
Unsterblichen, Vernünftigen, Einfachen,
Unauflöslichen und dauernd in sich selbst
Bleibenden.

PLATON, PHAIDON, XXVIII, 80 B.

Der (menschliche) Geist ist ein Stamm-
verwandter dessen, was als Ursache
von allem bezeichnet wird.

PLATON, PHILEBOS, 30 e.

Wir ... sagen, daß die Seele gewissermaßen
der Inbegriff aller Dinge ist.

ARISTOTELES, Über die Seele, 431 b, 21.


MEISTER ECKEHART:

Da Gott alle Kreaturen schuf, da hatte er vorher
etwas geboren, das ungeschaffen war, das in sich
trug Bilder aller Kreaturen: das ist der Funke.
Der ist Gott so nahe, daß er ein Einiges und
Ungeschiedenes ist und in sich trägt das Bild
aller Kreaturen ohne (sinnliches) Bild und über
jedem (sinnlichen) Bild.

PFEIFFER, 286, 16.

Das spricht ein 'Meister: Kennte die Seele sich
selber, so kennte sie alle Dinge.

PFEIFFER, 514, 27.

Der Geist, der völlig frei ist, hat zum Inhalt das Sein.

AUS JOH., 102, II.


ANGELIUS SILESIUS:

Das Wort, das dich und mich und alle Dinge trägt,
Wird wiederum in mir getragen und gehegt.

I, 139.

Weil ich das wahre Licht, so wie es ist, soll sehn,
So muß ich's selber sein, sonst kann es nicht geschehn.

II, 46.

Wer selbst nicht alles ist, der ist noch zu geringe,
Daß er dich sehen soll, mein Gott, und alle Dinge.

I, 191.

Der Mensch ist alle Ding; ist's, daß ihm eins gebricht,
So kennet er fürwahr sein Reichtum selber nicht.

I, 140.


DEUTSCHER IDEALISMUS:

... es ist zwischen dem Absoluten oder Gott und
dem Wissen in seiner tiefsten Lebenswurzel gar
keine Trennung, sondern beide gehen völlig in-
einander auf.

FICHTE, ANWEISUNG z. sel. LEBEN, 3. Vorl.

Es ist sein (Gottes) Licht, durch welches wir das
Licht und alles, was in diesem Lichte uns er-
scheint, erblicken.

FICHTE, BEST. d. MENSCHEN, III.

Es ist eine uralte Lehre, daß Gleiches nur von
Gleichem erkannt werde. Das Erkennende muß
sein wie das Erkannte und das Erkannte wie das
Erkennende.

SCHELLING, Bd. IX, 221.



SELBSTBETRACHTUNG IST DIE WURZEL ALLER ECHTEN PHILOSOPHIE


LAOTSE:

Ohne aus der Tür zu gehen,
Kann man die Welt erkennen,
Ohne aus dem Fenster zu blicken,
Kann man des Himmels Geist (Tao) erschaun.

SPRUCH 47.

Wer andre kennt, ist klug,
Wer sich selber kennt, ist weise.

SPRUCH 33.


INDISCHE PHILOSOPHIE:

Darum ist dieses die zu verfolgende Wegspur des
Weltalls, was hier in uns der Atman (Seele) ist:
denn in ihm kennt man das ganze Weltall.

BRIH.-Up. 4, 4, 7.

Das Selbst fürwahr soll man sehen, soll man
hören, soll man verstehen, soll man überdenken.
Fürwahr, von wem das Selbst gesehen, gehört,
verstanden und erkannt worden ist, von dem
wird diese ganze Welt gewußt.

BRIH.-Up. 4, 5, 6.



GRIECHISCHE PHILOSOPHIE:

Erkenne dich selbst!

INSCHRIFT DES APOLLOTEMPELS ZU DELPHI.

Ich erforschte mich selbst.

HERAKLIT, FRAGMENT 101.

So oft sie (die Seele) in sich selbst Einschau hält,
versinkt sie in das Reine, Ewige, Unsterbliche,
Selbsthafte und wie ihm anverwandt verfließt sie
mit ihm ... befreit von aller Irrfahrt.

PLATON, PHAIDON, XXVII, 79 D.


MEISTER ECKEHART:

Darum spricht Augustinus (de vera rel. 39, 72):
"Gehe nicht nach außen - kehre in dich selber
ein: im inneren Menschen wohnt die Wahrheit."

CUES 1 c.

Darum, lieber Mensch, lerne dich selber kennen,
das ist dir besser, als ob du aller Kreaturen Kräfte
erkenntest!

PFEIFFER, 382, 34.

ANGELUS SILESIUS:

Mensch, geh nur in dich selbst!
denn nach dem Stein der Weisen
Darf man nicht allererst in fremde Lande reisen.

III, 118.

Setz dich in'n Mittelpunkt, so siehst du all's zugleich,
Was jetzt und dann geschieht, hier und im Himmelreich.

II, 183.

Wer in sich selber sitzt, der höret Gottes Wort,
(Vernein es wie du willst) auch ohne Zeit und Ort.

1, 93.


DEUTSCHER IDEALISMUS:

Merke auf dich selbst: kehre deinen Blick von
allem, was dich umgibt, ab und in dein Inneres:
ist die erste Forderung, welche die Philosophie ...
tut. Es ist von nichts, was außer dir ist, die
Rede, sondern lediglich von dir selbst.

FICHTE, ERSTE EINL. i. d. WL., III, 6.

Die Vernunft kann man niemandem beschreiben:
Sie muß sich selbst beschreiben in jedem und
durch jeden.

SCHELLING, Bd. VII, 146.

"Erkenne dich selbst", dies absolute Gebot hat
... nirgends die Bedeutung einer Selbsterkennt-
nis nach partikulären Fähigkeiten des Individuums,
sondern der Erkenntnis des Wahrhaften des
Menschen, wie des Wahrhaften an und für sich.

HEGEL, ENZYKLOPÄDIE, § 377.


INNERES ERLEBNIS (GLAUBE) STEHT VOR WISSEN


LAOTSE:

Doch viele Worte können nur verwirren,
Im Innersten muß man es still erfahren.

SPRUCH 5 (SCHLUß).

Wo aber der Galube nicht stark genug ist,
Da findet man keinen Glauben.

SPRUCH 23.

Im Tao ... ist Wahrheit.
In ihr ist Glaube.
Von Anbeginn bis heute
Ist sein Name nicht zu entbehren
Um zu verstehen aller Dinge Entstehung.
Und woher weiß ich,
Daß aller Dinge Entstehung so beschaffen ist?
Eben durch ihn.

SPRUCH 21.


INDISCHE PHILOSOPHIE:

Man denkt, wenn man glaubt. Ohne Glauben ist
kein Denken; nur wer Glauben hat, hat Denken.

CHANDOGYA-Up. 7, 19, 1.

Nicht durch Belehrung wird erlangt der Atman,
Nicht durch Verstand und viele Schriftgelehrtheit,
Nur wen er wählt, von dem wird er begriffen,
Ihm macht der Atman offenbar sein Wesen.

KHATAKA-Up. 2, 23.

Aus Glauben ist der Mensch gemacht,
so wie er glaubt, so ist er selbst.

BHAGAVADGITA 17, 3.



GRIECHISCHE PHILOSOPHIE:

Was man nicht erhofft, wird man unverhofft
nicht finden. Denn sonst ist's unerforschlich und
unzugänglich.

HERAKLIT, FRAGMENT 18.

... Die größten der Güter werden und durch
begeisterte Schau (wörtlich: Wahnsinn) zuteil,
sofern sie uns als göttliches Geschenk verliehen
wird.

PLATON, PHAIDROS, 22, 244.

Denn die obersten Bestimmungen, wie die letzte
Einzelheit, beides ist Gegenstand der Vernunft
im unmittelbaren Ergreifen, nicht in vermitteltem
Denken.

ARISTOTELES, NIKOM. ETHIK VI, 11.


MEISTER ECKEHART:

Je weniger du wahrnimmst und je größer dein
Glaube, desto wertvoller ist dieser Glaube ...
denn ein echter Glaube ist viel mehr als ein
Wähnen im Menschen: in ihm haben wir ein
wahres Wissen.

PFEIFFER, 566, 40.

Dieser Glaube, ein wahres Wissen, ist Erkenntnis,
ist vollkommene Gerechtigkeit, ist Wurzel der
Unsterblichkeit, ist ewiges Leben.

CUES, JOH. 94, I.

Was die Seele in ihrem Grunde sei, davon weiß
niemand. Was man davon wissen mag, das muß
übernatürlich sein, es muß von Gnaden sein ...

PFEIFFER, 228, 19 ff.

Wohin die Seele mit ihren Sinnen und Kräften
nicht zu kommen vermag, dahin trägt sie der Glaube.

PFEIFFER, 171, 40.


ANGELIUS SILESIUS:

Der Geist, der allezeit in Gott steht aufgerichtet,
Empfängt ohne Unterlaß in sich das ewige Licht.

IV. 217.

Soll ich mein letztes End und ersten Anfang finden,
So muß ich mich in Gott und Gott in mir ergründen,
Und werden das, was er: ich muß ein Schein im Schein,
Ich muß ein Wort im Wort, ein Gott im Gotte sein.

I, 6.


DEUTSCHER IDEALISMUS:

Der Glaube ist es, der dem Wissen erst Beifall
gibt, und das, was ohne ihn bloße Täuschung
sein könnte, zur Gewißheit und Überzeugung
erhebt. Er ist kein Wissen, sondern ein Ent-
schluß des Willens, das Wissen gelten zu lassen.

FICHTE, II, 254.

Man sagt ganz richtig: das Element aller Gewißheit
ist der Glaube.

FICHTE, ÜBER d. GRUND uns. GLAUBENS, III, 126.

Alle Wissenschaft entsteht nur im Glauben. Alle
Wissenschaft und so insbesondere die Philosophie
schließt den Glauben, als ein eben in ihr sich
Bewährendes, fortdauernd und wesentlich in sich.

SCHELLING, Bd. X, 183/84.


DIE GOTTHEIT IST JENSEITS ALLER QUALITÄTEN, ABER DOCH INBEGRIFF DES SEINS


LAOTSE:

Der Geist, den man erfassen kann, ist nicht der
ewige Geist.
Der Name, den man nennen kann, ist nicht der
ewige Name.
Namenlos ist der Ursprung Himmels und der Erde,
Benannt ist Urkeim aller Geschöpfe.

SPRUCH 1.

Man schaut nach ihm und sieht ihn nicht,
Man horcht nach ihm und hört ihn nicht,
Man faßt nach ihm und greift ihn nicht ...
Man kann ihn nicht nennen ...
Er reicht zurück ins Nicht-Wesen.

SPRUCH 14.

Sein und Nichtsein ist ungetrennt ineinander,
Ehe Himmel und Erde entstehen ...
Allein steht es und kennt keinen Wechsel,
Es wandelt im Kreis und kennt keine Unsicherheit.

SPRUCH 25.

INDISCHE PHILOSOPHIE:

Er aber, der Atman, ist nicht so und ist nicht so.
Er ist ungreifbar ... unzerstörbar ... unhaftbar ...
er ist nicht gebunden, er wankt nicht, er leidet
keinen Schaden.

BRIH.-Up. 4, 4, 22.

Nur wer es nicht erkennt, kennt es,
Wer es erkennt, der weiß es nicht.

KENA-Up. 2, 11.

... die Bezeichnung für ihn ist: "Er ist nicht so
und nicht so" ... Sein Name aber ist: "Die
Realität der Realität."

BRIH.-Up. 2, 5, 6.

Strahlend durch aller Sinne Kraft,
von allen Sinnen doch ganz frei,
Alltragend, qualitätenlos,
und doch der Qualitäten froh.

BHAGAVADGITA, XIII, 14.


GRIECHISCHE PHILOSOPHIE:

Das Unsterbliche aber können wir in keinerlei
Weise begreifen. Wir bilden uns, ohne ihn ge-
sehen und erkannt zu haben, den Gott.

PLATON, PHAIDROS, 25.

Farblos, gestaltlos, stofflos ist das wahrhaft
Seiende, dem Geiste nur schaubar.

EBENDA 27.

Daß es ein ewiges, unbewegliches, vom Sinnlichen
abgeschiedenes Wesen gibt, ist klar ... auch daß
diese Wesenheit keine Größe haben kann, daß sie
leid- und wandellos ist.

ARISTOTELES, METAPHYSIK, 12, VII, 1073 a.


MEISTER ECKEHART

Gott ist namenlos, von ihm kann niemand etwas
sprechen noch verstehen.

PFEIFFER, 318, 31.

Ich sage, es ist unrecht, daß ich Gott ein Wesen
heiße, als ob ich die Sonne bleich oder schwarz
hieße: Gott ist weder dies noch das.

PFEIFFER, 268, 27.

Gott sei nichts, sagt Dionysius. Darunter kann
man dasselbe verstehen, was Augustinus so
ausdrückt: Gott sei alles. Irgend welche "Dinge"
gibt es bei ihm nicht. Deshalb muß der Geist
hinausschreiten ... selbst über das Wesen in
seiner Wesensgeartetheit.

BÜTTNER, I, 202/3.

Er also, die Fülle des Seins, das volle Sein,
das Sein selbst, ist auch die Ursache alles
Seienden.

TRIER, ex 74/II.


ANGELUS SILESIUS

Gott ist ein lauter Nichts, ihn rührt kein Nun noch Hier,
Je mehr du nach ihm greifst, je mehr entwird er dir.

I, 25.

Was ist die Ewigkeit? Sie ist nicht dies,
nicht das, Nicht nun, nicht Ichts, nicht Nichts,
sie ist, ich weiß nicht was.

II, 153.

Daß dir im Sonnesehn vergehet das Gesicht,
Sind deine Augen schuld und nicht das große Licht.
I, 178.

Gott, der ist Nichts und Alls, ohn' alle Deutelei,
Denn nenn' was, das er ist?, auch was, das er nicht sei?

V, 197.


DEUTSCHER IDEALISMUS

Wie du (Gott) für dich selbst bist und dir selbst
erscheinest, kann ich nicht einsehen .. Was ich
begreife, wird durch mein bloßes Begreifen zum
Endlichen.

FICHTE, II, 304.

In keiner Art der Erkenntnis kann sich Gott als
Erkanntes (Objekt) verhalten: als Erkanntes hört
er auf, Gott zu sein.

SCHELLING, VII, 150.

Gott ist nicht das Höchste, sondern er ist das
schlechthin Eine ... Er ist nicht anzuschaun als
Gipfel oder Ende, sondern als Zentrum, nicht im
Gegensatz zu einer Peripherie, sondern: als alles
in allem.

SCHELLING, VII, 150.

Dieses göttliche Leben ist ... alles Sein und außer
ihm ist kein Sein.

FICHTE, VI, 361.


GOTT ALS URSCHAFFEN, REINES SELBSTBEWUßTSEIN

LAOTSE:

Der Geist der Tiefe stirbt nie,
Er ist das ewig Mütterliche,
Das Tor, daraus das ewig Mütterliche sich ergießt.
Endlos gebärend und doch wie beharrend,
In seinem Wirken ewig mühelos.

SPRUCH 6.

Der Geist hat sich selber zum Vorbild.

SPRUCH 25, letzter Vers.


INDISCHE PHILOSOPHIE:

Wahrlich, diese Welt war im Anfang Brahman,
dieser wußte allein sich selbst. Und er erkannte:
"Ich bin Brahman!" Dadurch ward er zu diesem
Weltall.

BRIH.-Up. 1, 4, 10.

Vom Bewußtsein gelenkt ist die Welt, das Be-
wußtsein ist ihr Grund, das Bewußtsein ist Brahman.

AITAREYA-Up. 5, 2.
Er ist es, der, wenn das All untergeht, allein wach
bleibt. Und er ist es, der dann wieder aus diesem
Weltraume das Reingeistige aufweckt; durch ihn
allein hat es sein Denken, und in ihm geht es
wiederum unter.

MAITRAYANA-Up. 6, 17.

Der Geist in die Natur gebannt,
schmeckt, was sie schafft, die Qualität.

BHAGAVADGITA XIII, 21.


GRIECHISCHE PHILOSOPHIE:

Eines ist Weisheit: den Geist zu verstehen, der
alles durch alles regiert.

HERAKLIT, FRAGMENT 41.

Ganz ist Auge, ganz Ohr und ganz Gedanke sein
Wesen.
Mühelos schwingt er das All durch seines Geistes
Vermögen

XENOPHANES, FRAGMENT 25.

Es gibt im Weltall eine Ursache, die mit vollem
Recht den Namen: Weisheit und Vernunft ver-
dient.

PLATON, PHILEBOS, 30 c.

Gott ist das ewige, vollkommene lebendige Wesen
... sich selbst also denkt die Vernunft, sofern
sie das Vollkommenste ist; ihr Denken ist: Denken
des Denkens.

ARISTOTELES, METAPHYSIK, 12, IX, 1074 b.


MEISTER ECKEHART:

Der Herr ist lebendige, wesenhafte, in sich ruhende
Vernunft, die sich ihrer selbst bewußt ist, er ist
und lebt selbst in sich selbst und ist dasselbe.

PFEIFFER, 188, 28.

Gott schuf die Welt und alle Dinge in einem
gegenwärtigen Nun (PFEIFFER, 266, 27). - Darum:
Gott hat die Welt also geschaffen, daß er sie doch
ohne Unterlaß erschafft ... Denn alles Vergan-
gene und Künftige ist ihm fremd und fern.

PFEIFFER, 437, 31.

Gott schmeckt (weiß, genießt) sich selbst. In dem
Schmecken, da Gott sich selber schmeckt, darin
schmeckt er alle Kreaturen ... darin schmeckt er
die ganze Welt.

PFEIFFER, 180, 7.

ANGELUS SILESIUS:

Freund, wenn man Gott beschaut, schaut man auf einmal an,
Was man sonst ewig nicht ohn' ihn durchschauen kann.

V, 217.

Gott, der genießt sich selbst, wird seiner auch nicht satt,
Weil er an sich allein die höchste Gnüge hat.

II, 190.

Die Weisheit schauet sich in ihrem Spiegel an.
Wer ist's? Sie selber und: Wer Weisheit werden kann.

I, 166.


DEUTSCHER IDEALISMUS:

Nun äußert sich dieses göttliche Leben, tritt her-
aus, erscheint, stellt sich dar ... und diese seine
Darstellung ist die Welt.

FICHTE, VI, 361.

Die Schöpfung ist keine Begebenheit, sondern eine
Tat. Es gibt keine Erfolge aus allgemeinen Gesetzen,
sondern ... alles, was geschieht, geschieht, vermöge,
der Persönlichkeit Gottes (SCHELLING, VII, 396).
Die Vernunft setzt die unvermittelte und unfassbare
Allheit mit einem Schlage und nach ihr und in ihr
die einzelnen Dinge.

SCHELLING, VII, 241.

Es ist die ewige, an und für sich seiende Idee,
die sich ewig als absoluter Geist betätigt, erzeugt,
genießt.

HEGEL, ENZYKL., § 554.






Falls ich eine gute Ressonanz bekomme und dieser Beitrag gern gelesen wird, fahre ich mit ihm fort
Zuletzt geändert von Sunnar_Baal'echem am 23. Okt 2006 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Azazel
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Beitrag von Azazel »

Interessante Zusammenstellung:-) Wobei mir da einige der Weisheiten zu sehr vom Glauben geprägt sind und dadurch schon wieder dogmatisch wirken
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tlahuizcalpantecutli
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Ich finde es interessant und würde gerne mehr Zitate lesen
Wer gegen ein Minimum an Aluminium immun ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunität
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Rall Schorrdas
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Beitrag von Rall Schorrdas »

(Hat dieser Typ eigentlich keine Hobbies?)
Gast

Beitrag von Gast »

Doch, macht den Anschein.
Philosophioe, germanische Mythologie ... nette Hobbies, meiner meinung nach.
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Sunnar_Baal'echem
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Beitrag von Sunnar_Baal'echem »

Heil Rall Schorrdas,

ich habe mir heute mal die Mühe gemacht deine 97 meist sehr kurz gehalten "Beiträge" druchzusehen, was mich nicht mehr als ein, zwei Minütchen gekostet hat, da selten eine Beiträg länger als zwei Sätze war.
Es ist ziemlich viel Kritik dabei.

Was mich interessieren würde ist: Wie alt bist du Rall? Was natürlich nicht heißen soll daß Menschen in einer jüngeren Altersklasse noch nicht linguistisch fähig sind, komplexere Themen zu bearbeiten. Denn es gibt genügend Dreizehnjährige, welche schon befähigt sind sich Gedanken über selbst anspruchsvollere Themen zu machen und für die es auch kein Mirakel ist, diese in schön formulierte Worte, mit Inhalt zu kleiden.

Woher kommt deine Art der Massenkritik an Allem und Jeden? Geht dir dabei einer ab, oder versuchst du dadurch von etwas anderem abzulenken?

Ich habe hier einen deiner Posts als Beispiel, der viel über deine Psyche aussagt:

Beitrag verfasst am: 08.10.2006 14:22

"Ach, Ihr seid ja alle bloß neidisch, weil ich diese TOLLE Idee hatte, und Ihr nicht! So. Haha-ha-ha.

Chaos irre Chaos

In tiefster Gewißheit meiner totalen Überlegenheit im Vergleich mit dem Rest des Universums,

Rall"


Ich glaube das war auch einer deiner längsten Beiträge den du verfasst hast. Mann, hast du irgend einen Komplex, bist du mal total tief verletzt worden, daß du jetzt so drauf bist? Was ist loß mit dir? Ich will hier ja nicht den Psychodoc raushängen lassen, aber würde mich schon interessieren was mit dir loß ist.

Dunkler Gruß, Sunnar_Baal'echem
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Gast

Beitrag von Gast »

dieses zitat stammt aus keinem Ernst gemeinten kontext, ist nur Blödelei und daher nicht relevant, um jemanden argumentativ fundiert zu beleidigen.
tla

Beitrag von tla »

ich wars, der sich wieder mal nicht einloggen kann...

heil??
HEIL????
H E I L ???
was geht denn...
Noriel de Morville
Beiträge: 1653
Registriert: 30. Sep 2005 19:19

Beitrag von Noriel de Morville »

Die Frage sollte nicht sein, Wie alt ist Rall Schordas und Warum sind seine Post so kurz oder Warum beinhalten sie viel Kritik...

Inwiefern beinflusst einen die Kritik eines anderen, denn innerhalb der Zone freier Meinungsäusserung hat jeder das Recht seine Meinung eben frei zu äussern, ob sie einem anderem gefällt, oder nicht ist dabei unerheblich.

Die Frage lautet, was löst die Meinung eines anderen in mir aus, kann sie mich wirklich angreifen, egal wie sie nun formuliert ist?

Jetzt kommt wieder der unpersönliche Wassermann-Beitrag *lächel*: Nebel im Internet ( Drückt schnell den werten TLA, *zwinker* )

Ich finde Deine Beiträge informativ und sie haben als "Alter Pfad" ihre absolute Berechtigung in diesem Bereich, ob das nun jemandem gefällt oder nicht, ist ebenso unerheblich, wie die Tatsache, daß andere das Recht haben ihre Meinung dazu frei zu äußern...,inwiefern diese formuliert wird, obliegt dem Individuum.

LG Noriel de Morville
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 23. Okt 2006 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
Noriel de Morville
Beiträge: 1653
Registriert: 30. Sep 2005 19:19

Beitrag von Noriel de Morville »

tla hat geschrieben:ich wars, der sich wieder mal nicht einloggen kann...

heil??
HEIL????
H E I L ???
was geht denn...
TLA, diese Formulierung hat nichts mit dem "Heil" zu tun, welches Du damit gerade in Verbindung bringst. Hail Wodan ist eine Fomulierung, die durchaus misverstanden werden könnte, aber ich kann Dich beruhigen. An diesem Wort hängt ein negativer Beigeschmack, aber die Intension des Wortes ist sicherlich nicht im Nationalsozialistischen Sinne gemeint, sondern im Paganismus durchaus üblich.

HAIL WODAN

HEIL DIR, O SONNE

HEIL ISIS, HEIL OSIRIS

wären weitere Beispiele für den Gebrauch des Wortes, die nun nichts mit dem Dritten Reich zu tun haben...Ein Wort, eine Bezeichnung hat eine Negative Schwingung, wenn wir ihm diese zugestehen.

Heil - heilen - Heiler - Heilung - Heilwirkung - Heilkraft - heilsam ....

Noriel
Zuletzt geändert von Noriel de Morville am 23. Okt 2006 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
Noriel de Morville
Beiträge: 1653
Registriert: 30. Sep 2005 19:19

Beitrag von Noriel de Morville »

Anonymous hat geschrieben:dieses zitat stammt aus keinem Ernst gemeinten kontext, ist nur Blödelei und daher nicht relevant, um jemanden argumentativ fundiert zu beleidigen.
*zustimmend nickt*

Noriel
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Sunnar_Baal'echem
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Beitrag von Sunnar_Baal'echem »

Heil dir TLA!

Zur Grußformel HEIL möchte ich Noriels Beschreibung beipflichten und folgendes anhängen:

Heil bedeutete ursprünglich eine altnordische Auffassung, welche die persönliches Merkmal genannte, allgemein (eine glückliche Hand bei Allem zu haben) oder speziell (einen grünen Daumen zu haben), kurz: 'Glück' zu haben. "Heil" zu haben war durchaus nicht somit identisch, tüchtig oder tapfer zu sein - vgl. dafür ähnlich magisch besetzte Begriffe wie Tyche, Fortuna ("Fortüne"), Schicksal. Antonym zu dem "Heil" war und (eingeschränkt) ist "Unheil" (vgl. dafür das - bekanntermaßen schwarze und klebrige - "Pech").

Der dänische Religions- und Sozialwissenschaftler Wilhelm Grönbech (Geist der Germanen) erforschte diese Auffassungen erstmalig gründlich.

In der Alltagssprache drückt "Heil" als veraltetes Wort Begnadung, Erfolg oder Gesundheit aus und wurde/wird auch in diesen Bedeutungen (oft abgewandelt) benutzt (z.B.: "heilig" bzw. "Waidmanns Heil!" bzw. "heilsam").

Heute häufiger ist dennoch die Gedankenverbindung zu dem Ausruf Heil! (entspricht dem englischen Hail!), der eine grüßende Anrufformel (Interjektion) war (vgl. Hoch!), aber nachdem exzessiven Gebrauch in dem Nationalsozialismus (Heil Hitler, Sieg Heil) leider vollständig außer Gebrauch geraten ist.

"Heilenden" Gruß Sunnar_Baal'echem
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whitestorm
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Beitrag von whitestorm »

Ich schätze mal: Der Rall der is einfach so. Ich hab damit kein Problem, denn er ist lediglich jemand, der gern mal etwas Salz in die Wunde streut - ob berechtigt oder nicht sei mal dahingestellt. Aber ich finde es doch recht belustigend und auch immer wieder auflockernd.
Man sollte seine Posts mit Humor sehen.
Ich könnte jetzt auch gern darauf hinweisen

undefined://de.wikipedia.org/wiki/Forentroll

und liebevoll an Rall in diesem Fall denken und mir insgeheim schon mal Hoffnung auf eine Antwort seinerseits machen, die mich in diesem Link doch durchaus bestätigt oder aber mal wieder eines besseren belehrt, aber er hat auch schon des öfteren mal wahre Worte gesprochen und das mit seinen doch recht kurz gehaltenen Posts..
Also Sunnar....lass dich von Rall nich ausm Konzept bringen.

@Rall: is dir langweilig? Haste nix zu tun :P
Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus.
"Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski
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Azazel
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Beitrag von Azazel »

:lol:
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Beitrag von Noriel de Morville »

:cool: :cool: :cool:

Noriel
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Beitrag von Rall Schorrdas »

Na gut, also denn, Sunnar:

Zunächst einmal gibt es unter "Allgemeines" eine Geburtstagsliste, der klar zu entnehmen ist, daß ich 31 bin.
Was Dich betrifft, so rate ich einmal, daß Du entweder ein Ingenieur mit Höhenkoller Anfang 20 bist; oder aber ein Mittfünfziger, der sein Leben weitgehend verpfuscht hat. In Deinem Interesse wünsche ich, daß ersteres zutrifft,und Du noch mal irgendwann erkennst, daß Du außerhalb Deines Gebietes auch erst richtige Fachbücher lesen und dann mitdiskutieren solltest.
Die Eddaübersetzung, die Du angegeben hast, gefälltmir jedenfalls nicht so wirklich. Aber man nimmt ja lieber die hübsche Ausgabe aus dem Eso-Verlag als die textkritische von Reclam... Wobei mir einfällt, daß Du daß Wort "Textkritik" offenbar noch nie gehört hast. Daß eine Sammlung von Gedichten aus dem 13. Jh. jedenfalls insgesamt mehr christliche, und in der Folge auch antike, Elemente enthällt als tatsächlich germanisch-heidnische, daß sollte wohl jedem einleuchten können. Du aber übernimmst das alles ohne auch nur den Hauch eines Gedankens an historische Zusammenhänge. (Oder tue ich Dir jetzt Unrecht und in Wirklichkeit bist Du nur noch nicht dazu gekommen, das zu posten?)
Ansonsten ist es ja wunderbar, wenn Du irgendwelche Zitate von irgendwelchen Leuten bringst, die Du in irgendeinem Zusammenhang mal gelesen hast. Aber das Wichtigste, nämlich die Verbindungen, Erklärungen und Kontexte dazu, sehe ich nirgendwo bei Dir.
Hmm. Also, wenn Du gern möchtest, darfst Du mich auch zitieren. Und zwar gerne mit dem Satz: Ein Mensch ohne eigene Gedanken zu einem Thema hat keine Ahnung von Philosophie.

:!:

Rall

PS.: whitestorm: Gute Frage. Muß wohl so sein. Aber ab und an erlaube auch ich mir, ein wenig genervt zu sein.