Nationen, Völker

Moderator: Tyger

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tlahuizcalpantecutli
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Nationen, Völker

Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Was sind Nationen?
Was bedeuten sie uns?
Oft wird der Begriff der Nation als rassisch - biologischer Ausdruck verwendet, doch das ist natürlich völliger Unsinn :D
genetisch sind die Menschen völlig gesund durchmischt, es haben sich nie isolierte Formen bilden können, allles geht in einander über. Viel eher sehe ich die ethnische Identität daher als Idee...
Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, eine gemeinsame Denkstruktur, eine gemeinsame Sprache!
Nun stellt sich mir neuerdings die Frage: Hat eine Nation vielleicht auch so etwas wie ein eigenes Bewusstsein?
Wie ich schon unter undefineds://daemonenforum.com/ftopic2004.html bei Pflazen vermutet habe...
Ein kollektives Unterbewusstsein der Menschn besteht ja doch, auch wenn es meiner Meinung nach überschätzt wird und oft mit dem individuellen Unterbewusstsein verwechselt wird - oder mit den Botschaften, die die Dämonen der Natur uns senden, die wir aber nicht verstehen oder nicht verstehen wollen.
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Rall Schorrdas
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Beitrag von Rall Schorrdas »

Ich denke, der Begriff der Nation ist veraltet.
Völker- und Sprachgrenzen haben mit Staatsgrenzen meist nicht viel zu tun. Staaten und Nationen sind Ergebnis einer Territorialpolitik von vor irgendwanneinmal. Sicherlich hat es dabei in der Regel ein dominierende Schicht gegeben, die dann auch meist demselben Volk angehörte. Aber alles andere ist sekundär.
Und der reine Begriff der Nation ist ja wohl eher neuzeitlich. Sprich, irgendwann nach dem Mittelalter sind die Leute auf die Idee gekommen, daß die lokalen Strukturen früherer Zeiten immer stärker übergeordneten Strukturen gewichen sind. Die politische Struktur wurde durch die Infrastruktur bedingt. Und dann brauchte das Kind einen Namen und der war "Nation".
Und heute passiert dann das gleiche auf der nächsthöheren Ebene: Die Nationen verlieren an Bedeutung, welche auf größere Unionen übergeht.

meine Meinung,

Rall
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tlahuizcalpantecutli
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

*Legt seine Illusion ab*
Stimmt, hast recht... Staatsgrenzen meintwe ich nun überhaupt nicht, aber der Begriff Nation ist in einer Zeit, wo gesellschaftliche Prozesse innerhalb willkürlich gezogener Sttatsgrenzen verlaufen, netürlich wirklich veraltet...
Und Deutschland kann kein Bewusstsei haben, zumindest keins, mit dem ich etwas zu tun haben will...
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

*Packt TLA's Illusionen in einen Kasten und trägt diesen auf den Speicher...* Ich schliesse mich Rall an und kann seine Meinung nur unterstützen. Aber trotzdem ein interessanter Diskussionspunkt. Das Wort NATIV bedeutet "Geborener", jedenfalls benutzen wir es in der Astrologie als Bezeichnung für den Horoskopeigner. Nativ - Nation...dort geboren, zählt zu der Nation, aber dann kommen wieder Ralls Einwände ins Spiel und da er recht hat, spielt das eigentlich alles keine Rolle.

Noriel
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Rall Schorrdas
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Beitrag von Rall Schorrdas »

... womit wir eigentlich schon bei den nächsten Punkten wären: Heimat, Mentalität und Identität.
Ich fühle mich zwar nur in allerletzter Linie als Deutscher, aber meine Heimat im weiteren Sinne mag ich durchaus. Das ist für mich dann die Landschaft (Mittelgebirge, Städte und Burgen im gemäßigtem Klima eben) und die Mentalität der Leute, die dort leben. Und mit denen kann ich mich dann identifizieren.
Aber ob diese Faktoren nun in Deutschland zutreffen, Frankreich, Luxemburg, Schweden oder von mir aus auch Neuseeland ist mir dabei herzlich egal. Obwohl man natürlich trotzdem auch einzelne Orte besonders mögen kann. Und die liegen dann logischerweise verstärkt in der Gegend, in der man aufgewachsen ist.

...

Und insofern wird das Thema dann wieder hochinteressant, denn diese lokalen Mentalitäten können durchaus zu gewissen kollektiven Reaktionen führen. Vermute ich jedenfalls. Also, wenn ein Rheinländer oder ein Ruhrgebietler nach München fahren, denke ich jedenfalls schon, daß man da Unterschiede im Verhalten feststellen kann.
Die Frage nach einem kollektiven Denken würde sich damit auf eine andere Ebene verlagern... welche dabei vielleicht immer etwas schwammig und schwer zu bestimmen bleibt.
Aber im Ganzen denke ich, geht es wohl letztlich um eine Weiterführung dieser Idee vom "denkenden Universum" oder "Gaia-Modell".
Ist schon eine witzige Frage, wo man inwiefern in sowas lebt...

rote Grütze,

Rall
Noriel de Morville
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Beitrag von Noriel de Morville »

"Wo ich meinen Kopf zum Schlafen niederlege, ist meine Heimat"...dies ist meine persönliche Sicht der Dinge. Ich bin nicht unbedingt ortsabhängig, sondern kann mir viele "Heimaten" vorstellen. Ich fühle mich im ruhigen, grünen Südwesten äusserst wohl, kann mir aber viele Orte vorstellen, an denen ich mich genauso wohlfühle.

Aber irgendwie scheine ich einer gewissen Verwurzelung verhaftet zu sein, ich stamme aus dem Languedoc-Roussillion und wuchs teilweise in Deutschland und in der Provence auf. Mit der mediterranen Mentalität komme ich besser klar als mit der mitteleuropäischen... es geht, trotz eines heftigeren Temperamentes, irgenwie ruhiger und gelassener zu, man hat für alles etwas mehr Zeit und das Umfeld ist nicht so starr und steif sowie extrem durchgeregelt...jedenfalls erscheint es mir so. Obwohl ich hier sehr viele Wesen angenehmster Wesensart kennenlernen durfte.

Ein gewisser Drang nach dem mediterranen Süden ist vorhanden, das kann ich nicht leugnen. Ich denke, die Wurzeln können durchaus auch eine Rolle spielen.

Noriel