
Lebenslauf
Mario del Monaco wurde am 27. Juli 1915 in Florenz in eine wohlhabende Familie hineingeboren. Seine Mutter Flora (geborene Giachetti) galt als gute Sängerin (später von Mario auch als seine "erste Muse" bezeichnet), sein Vater war ein hochgeschätzter Musikkritiker, wodurch Mario bereits in seinen frühen Kindheitstagen mit Musik und Oper konfrontiert wurde.
Aus beruflichen Gründen zog die Familie Del Monaco nach einiger Zeit nach Pesaro, der Geburtsstadt des Komponisten Gioacchino Rossini, wo Mario bei Arturo Melocchi am Conservatorio Rossini studierte.
1936, nach einer heftigen Auseinandersetzung Del Monacos mit den Lehrern der "Opernschule der Römischen Oper" aufgrund eines angeblichen Umschulungsversuchs zum lyrischen Tenor kehrte er nach Pesaro zu Melocchi zurück und beendete dort seine Ausbildung als dramatischer Tenor.
Trotz seiner Tätigkeit als Transporteinheit während des zweiten Weltkrieges schaffte es Mario dennoch, sein Studium zu beenden und debütierte am 31.Dezember 1940 als Pinkerton in Puccini's Oper "Madame Butterfly"im Teatro Puccini in Mailand.
Dieses Debüt wurde der Anfang seiner steilen Karriere als tenore spinto.
Am 21. Juni 1941 heiratete er seine ehemalige Mitstudentin und langjährige Freundin Rina Filippini, die ihm zwei Söhne schenkte:
Giancarlo, ein heute sehr bekannter Opernregisseur, und Claudio.
In den folgenden Jahren folgten Debüts in Verona, Florenz und Kairo, bevor Mario im Jahre 1945 an der Mailänder Scala debütierte.
Das Debüt in Mailand gilt als eigentlicher Beginn seiner Weltkarriere, deren weitere Stationen unter anderem Buenos Aires (wo er 1950 seine für ihn bedeutendste Rolle des Otello sang), Wien, San Francisco und schließlich die Metropolitan Opera in New York City waren.
In den 50ern galt Del Monaco neben dem lyrischen Giuseppe Di Stefano und dem dramatisch-lyrischen Franco Corelli als einer der bekanntesten Tenöre und galt zusammen mit Renata Tebaldi als das Opern-Traumpaar schlechthin.

Am Ende der 50er Jahre verlor Del Monaco's Stimme immer mehr an ihrem ursprünglichen Glanz und an Kraft, was dazu führte, dass er 1962 während der Saison-Eröffnung der MET kurzfristig durch Corelli ersetzt wurde und sich daraufhin von der Bühne zurückzog.
Als er 1963 seine Karriere aufgrund eines schweren Unfalls für ein Jahr unterbrach, beendete er sein Leben als Tenor im Jahre 1975 endgültig.
Sieben Jahre später, am 16. Oktober 1982 verstarb Mario mit gerade einmal 67 Jahren und wurde auf seinen eigenen Wunsch hin in seinem Otello-Kostüm beerdigt.

Marios Stimmrepertoire und musikalische Bedeutung
Am Anfang seiner Karriere spezialisierte sich Del Monaco auf Partien des Lyrico-Bereiches, beispielsweise Pinkerton aus Madame Butterfly oder Edgardo aus Lucia di Lammermoor, während er sich im weiteren Verlaufe seines Lebens immer mehr dem dramatischen Fach des typischen Heldentenors zuwendete.
So sang er auf dem Höhepunkt seiner Karriere in den 50ern fast ausschließlich Canio aus Puccini's "I Pagliacci", Manrico aus Verdi's "Il Trovatore", vorallem aber Radames aus Verdi's Aida und Otello, den er angeblich mehr als 400 Mal gesungen haben soll.
Auch Wagner's Lohengrin hatter er in seinem Repertoire, wagte sich aber im Gegensatz zu seinen Kollegen Ramón Vinay oder Placido Domingo nicht an die schweren Partien Wagners (beispielsweise Parsifal) heran, obwohl er 1965 als Siegmund in Wagners "Die Walküre"einen Fachwechsel versucht hatte.
Del Monaco, der aufgrund seines blendenden Aussehens auch in mehreren Filmen auftrat, verfügte über eine enorm ausladende Stimme, die in seiner besten Zeit über metallische Strahlkraft in der Höhe und einen fast baritonalen Klang in der Tiefe verfügte. Fans schwärmten von seiner Bühnenpräsenz und seinem Charisma.
Allerdings war seine Gesangstechnik nicht ganz unumstritten: Besonders britische Kritiker bezeichneten sein Singen u. a. als "monoton", "unerträglich laut", "macho", als "unausgesetztes Blöken" und "brutales Singen" und zogen ihm von der Natur mit weniger glänzendem Stimmmaterial ausgestattete Sänger wie Carlo Bergonzi oder Jon Vickers (als Otello!) vor:
Del Monaco sang mit enormem Druck auf der Stimme, erzeugte dadurch seinen riesigen Klang und sang praktisch pausenlos mit Maximallautstärke. Dadurch klang er häufig kurzatmig, seine Vokale hatten oft den falschen Klang (ä statt e usw.), das ständige Forte wirkte schnell ermüdend.
(Quelle: Wikipedia.de)

Meiner Meinung nach ein beeindruckender dramatischer Tenor.
Manch eine Kritik an seiner Technik und seinem Gesangsverhalten ist durchaus berechtigt, aber dennoch liebe ich seinen metallischen Klang, der trotz seiner späteren Spezialisierung auf das Fach spinto auch in lyrisch-dramatischen Arien wie "E Lucevan Le Stelle" aus Puccini's Tosca durchaus seine Schönheit bewies.
Gruß
Diabolus