Lynchjustiz
Moderator: Tyger
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Re: Lynchjustiz
Hallo,
das Menschen in einigen afrikansichen Staaten heute immer noch gelyncht werden, ist leider teilweise Normalität. Sowas kann einem auch passieren wenn man nur Ladendiebstahl begeht. Der Vorwurf der Hexerei wiegt in solchen Gesellschaften natürlich schwer, weil es dort zum Lebensaltag gehört, dass Magie praktiziert wird. Und ja mit Magie kann jemanden totzaubern, also ganz ohne psychologische Tricks und ohne das der andere davon weiß. Von dieser Warte aus, finde ich es sogar verständlich dass man das Ehepaar umgebracht hat.
LG
Cass
das Menschen in einigen afrikansichen Staaten heute immer noch gelyncht werden, ist leider teilweise Normalität. Sowas kann einem auch passieren wenn man nur Ladendiebstahl begeht. Der Vorwurf der Hexerei wiegt in solchen Gesellschaften natürlich schwer, weil es dort zum Lebensaltag gehört, dass Magie praktiziert wird. Und ja mit Magie kann jemanden totzaubern, also ganz ohne psychologische Tricks und ohne das der andere davon weiß. Von dieser Warte aus, finde ich es sogar verständlich dass man das Ehepaar umgebracht hat.
LG
Cass
- Zerberus
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Re: Lynchjustiz
wer so spricht hat schon den ersten schritt in eine falsche richtung gemacht .Von dieser Warte aus, finde ich es sogar verständlich dass man das Ehepaar umgebracht hat.
okkultismus hin oder her . wir leben in einer gesellschaft miteinander . jemanden zu lynchen weil die waschweiber wieder getratscht haben ist nicht besser als zu zeiten der spanischen inquisition , und ich wünsche allen verursachern dieser gräueltat die pest an den hals .
ein gutes beispiel dafür das der mensch nicht mehr ist als ein niederes tier .
"Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken."
Re: Lynchjustiz
Zerberus, brauchts nicht ständig zu betonen das Du kein Okkulstist bist.
- Azazel
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- Eno
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Re: Lynchjustiz
Selbst falls man eine Gesellschaft zugrunde legt, in der akzeptiert ist, dass Magie wirksam ist; und man folglich auch davon ausgeht, dass man mittels Magie Verbrechen bis hin zum Mord begehen könnte; dann wäre es immmer noch vollkommen inakzeptabel einen Verdächtigen ohne Verfahren, Beweise und Verteidigungsmöglichkeit einfach zu lynchen. Es ist ja auch nicht zulässig bei einem mit anderen Mitteln als Magie begangenen Verbrechen sich den ersten besten Verdächtigen zu greifen und aufzuknüpfen.
Das Problem bei einer Verfolgung von mit "magischen Mitteln" begangenen Straftaten würde ich immer bei den Beweismöglichkeiten sehen.
Dafür muß man sich nur die Inquisition ansehen, deren Instrumentarium zur Erlangung von Beweisen zwischen unzulänglich und vollkommen untauglich einzustufen ist.
Bei der Entscheidung, ob man eher das Risiko eingeht, dass -wie bei der Inquisition- ein weit ausgelegter Straftatbestand "Magie" dazu benutzt würde sich politisch/gesellschaftlich mißliebiger Personen zu entledigen und sich auf deren Kosten finanzielle Vorteile zu verschaffen, oder ob man mangels Beweismöglichkeiten auf die Verfolgung von mit magischen Mitteln begangener Verbrechen ganz verzichtet, sind die Grundlagen des jeweiligen Rechtssystems zu betrachten.
Die Grundlage unseres( und auch des südafrikanischen Rechtes, das im wesentlichenvon der ehemaligen europäischen Kolonialmachtübernommen wurde) ist, dass jemand bis zum Beweis des Gegenteils als unschuldig zu gelten hat.
Ein "magisches Verbrechen" ist mit konventionellen, d.h. auch für die nicht magisch begabte Mehrheit nachvollziehbaren Mitteln, prinzipiell nicht beweisbar. Es würde in dem Fall (wie bei der Inquisition) einzig die Möglichkeit eines Geständnisses als Voraussetzung einer Verfolgung bleiben. Möchte man-anders als die Inquisition- dafür nicht auf Folter zurückgreifen (und die würde ein Geständnis ohnehin entwerten) dann sehe ich zunächst einmal keinen Grund warum der Verdächtige gestehen sollte.
Gruß
Eno
Das Problem bei einer Verfolgung von mit "magischen Mitteln" begangenen Straftaten würde ich immer bei den Beweismöglichkeiten sehen.
Dafür muß man sich nur die Inquisition ansehen, deren Instrumentarium zur Erlangung von Beweisen zwischen unzulänglich und vollkommen untauglich einzustufen ist.
Bei der Entscheidung, ob man eher das Risiko eingeht, dass -wie bei der Inquisition- ein weit ausgelegter Straftatbestand "Magie" dazu benutzt würde sich politisch/gesellschaftlich mißliebiger Personen zu entledigen und sich auf deren Kosten finanzielle Vorteile zu verschaffen, oder ob man mangels Beweismöglichkeiten auf die Verfolgung von mit magischen Mitteln begangener Verbrechen ganz verzichtet, sind die Grundlagen des jeweiligen Rechtssystems zu betrachten.
Die Grundlage unseres( und auch des südafrikanischen Rechtes, das im wesentlichenvon der ehemaligen europäischen Kolonialmachtübernommen wurde) ist, dass jemand bis zum Beweis des Gegenteils als unschuldig zu gelten hat.
Ein "magisches Verbrechen" ist mit konventionellen, d.h. auch für die nicht magisch begabte Mehrheit nachvollziehbaren Mitteln, prinzipiell nicht beweisbar. Es würde in dem Fall (wie bei der Inquisition) einzig die Möglichkeit eines Geständnisses als Voraussetzung einer Verfolgung bleiben. Möchte man-anders als die Inquisition- dafür nicht auf Folter zurückgreifen (und die würde ein Geständnis ohnehin entwerten) dann sehe ich zunächst einmal keinen Grund warum der Verdächtige gestehen sollte.
Gruß
Eno
V.I.T.R.I.O.L.
- Zerberus
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Re: Lynchjustiz
Zerberus, brauchts nicht ständig zu betonen das Du kein Okkulstist bist.
es geht hier einfach um einen standpunkt . geistig kann sich jeder ruhig so verwirklichen wie er will , ungeachtet dessen was ich weiß , oder glaube . aber beim thema körperliche gewalt hört ganz einfach der spaß auf .
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Re: Lynchjustiz
Da du ständig davon Gebrauch machst....muss das wohl so sein.
Immer bereit!
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
- Daimao_Koopa
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Re: Lynchjustiz
Zu diesem Thema kann ich lediglich sagen, dass die Systeme der Magie (im allgemeinen) und der Justiz nicht vergleichbar sind.
Wie Eno es so schön gesagt hat, war die Ursache für das Töten wohl eher strategischer Natur als Magischer.
@Mi: Lies nochmal Zerbs ersten Post.
Wie Eno es so schön gesagt hat, war die Ursache für das Töten wohl eher strategischer Natur als Magischer.
@Mi: Lies nochmal Zerbs ersten Post.
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Re: Lynchjustiz
Hallo,
erstmal muss ich nochmal betonen, dass ich die Reaktion nachvollziehen kann, nicht das ich Lynchjustiz gut heiße. Rechtsstaatlichkeit ist eine super Sache, solange man sie sich als Gesellschaft auch leisten kann. Nur funktioniert das nicht überall auf der Welt, da Rechtsstaatlichkeit bei einer breiten Masse der Bevölkerung, auch eine gewisse Bildung vorraussetzt und die finanziellen Mittel dafür vorhanden sein müssen. Die Polizei muss ordentlich bezahlt werden können, es werden Richter, Anwälte und Gefängnisse gebraucht um Rechtsstaatlichkeit durchsetzen zu können. Und wie ich schon vorher schrieb, es werden dort auch Menschen gelyncht die einfach nur eine Kleinigkeit gestohlen haben. Ich weiss auch nicht was jetzt humaner ist, direkt gelyncht zu werden oder in einem afrikanischen Gefängnis zu verrotten. Worauf ich hinauswill das ist der Punkt, dass wir unser ethisches Verständnis auf Lebensverhältnisse übertragen, die wir so nicht nachvollziehen können, geschweige denn selbst erlebt haben.
Ich stell hier mal Frage, was würdet ihr machen, wenn ihr 100% wüsstest das jemand eine euch nahestehende Person totgezaubert hat?
LG
Cass
erstmal muss ich nochmal betonen, dass ich die Reaktion nachvollziehen kann, nicht das ich Lynchjustiz gut heiße. Rechtsstaatlichkeit ist eine super Sache, solange man sie sich als Gesellschaft auch leisten kann. Nur funktioniert das nicht überall auf der Welt, da Rechtsstaatlichkeit bei einer breiten Masse der Bevölkerung, auch eine gewisse Bildung vorraussetzt und die finanziellen Mittel dafür vorhanden sein müssen. Die Polizei muss ordentlich bezahlt werden können, es werden Richter, Anwälte und Gefängnisse gebraucht um Rechtsstaatlichkeit durchsetzen zu können. Und wie ich schon vorher schrieb, es werden dort auch Menschen gelyncht die einfach nur eine Kleinigkeit gestohlen haben. Ich weiss auch nicht was jetzt humaner ist, direkt gelyncht zu werden oder in einem afrikanischen Gefängnis zu verrotten. Worauf ich hinauswill das ist der Punkt, dass wir unser ethisches Verständnis auf Lebensverhältnisse übertragen, die wir so nicht nachvollziehen können, geschweige denn selbst erlebt haben.
Ich stell hier mal Frage, was würdet ihr machen, wenn ihr 100% wüsstest das jemand eine euch nahestehende Person totgezaubert hat?
LG
Cass
- Eno
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Re: Lynchjustiz
Ersteinmal würde ich mich mir-gerade im Fall einer nahestehenden Person- eine zweite Meinung von einem magisch kompetenten Außenstehenden holen. Die eigene Überzeugung "100% für magischen Mord" wäre mir in dem Fall zu subjektiv.Cass XI hat geschrieben: Ich stell hier mal Frage, was würdet ihr machen, wenn ihr 100% wüsstest das jemand eine euch nahestehende Person totgezaubert hat?
Die im Falle einer Bestätigung zu ziehenden Konsequenzen hängen dann von verschiedenen Umständen ab.
DIe erste Frage wäre nach dem Vorsatz.
Wenn diese positiv beantwortet wurde ist die nächste: Besteht das Risiko, dass der Täter das in Zukunft öfter zum Erreichen seiner Ziele anwenden würde.Nachdem er ein solches Erfolgserlebnis - einen Mord der in unserem Rechtssystems straffrei ist-verbuchen konnte, wäre das ja naheliegend.
Ist auch diese Frage positiv beantwortet, so sollte der Täter unschädlich gemacht werden und zwar von jemandem, der dem Opfer nicht nahesteht, damit das deutlich von Rache zu unterscheiden ist. Das Mittel ihn zu neutrealisieren sollte ebenfalls Magie sein, um Konflikte mit dem Mainstream-Rechtssystem zu vermeiden.
Soweit zu den rechtstheoretischen Überlegungen.
Der andere Aspekt der Frage wäre inweit ich auf magischem oder anderem Wege persönlich Rache üben würde. Mit Abstand und nüchterner Überlegung wäre die Antwort "Nein".
Mit Sicherheit könnte ich das aber erst in der konkreten Situation entscheiden. Bisher war es bei mir stets so, dass es mir genügt hat für eine gewisse Zeit Rachephantasien zu entwickeln ohne diese in die Tat umzusetzen. Aber das nahestehendste was vorsätzlich getötet worden ist war in meinem Fall bisher eine Katze, das was bei mir nahestehenden Menschen einem Mord am nächsten käme , wäre ein guter Freund der von einem betrunkenen Autofahrer erlegt wurde. In beiden Fällen hat es mir genügt mir ein paar Wochen lang auszumalen, was ich mit dem Täter tun könnte, Umsetzung war danach nicht mehr nötig.
Gruß
Eno
V.I.T.R.I.O.L.