Ihre Majestät - Camellia japonica, die Kamelie

Die Magie der Pflanzen und Steine
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Noriel de Morville
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Ihre Majestät - Camellia japonica, die Kamelie

Beitrag von Noriel de Morville »

Unsterblich wurde die Kamelie durch Alexandre Dumas „ Die Kameliendame“ und Guiseppe Verdis Oper „ La Traviata“. Die Schönheit dieser zu den THEACEAE ( Teegewächse ) gehörenden Pflanze ist wahrlich beeindruckend. Die Kamelie ist eine hochsensible, extrem pflegeintensive Pflanze und nicht für den Anfänger geeignet. Sie gilt als eine der heikelsten Pflanzen in der Kultur überhaupt.
Ihren Namen erhielt die Kamelie nach dem Jesuitenpater Georg Kamel, der die Pflanze Mitte des 18ten jahrhunderts aus Japan nach England einführte. Die natürliche Blütezeit der Kamelien liegt im Freien, je nach Sorte, zwischen Februar und April. Auch in der blütenlosen Zeit sieht die Kamelie mit ihren glänzenden, lederartigen, dunkelgrünen Blättern sehr dekorativ aus.

ARTEN
Die Topfkamelien sind meist Camellia-Japonica-Hybriden und -sorten, welche ursprünglich in Japan, Korea, Taiwan und auf den Riukiu-Inseln vorkommt. Durch Züchtungen sind eine ganze Reihe verschiedener Sorten entstanden.

Für die Zimmerkultur sind auch die Sorten von Camellia sasanqua gut geeignet. Sie wachsen langsam und blühen schon im Herbst.

STANDORT
Ein warmer Raum mit trockener Heizungsluft ist der Tod einer Kamelie. Sie ist eine ausgesprochene Kalthauspflanze, die leichte Fröste gut übersteht, aber unter warmer Heizungsluft schnell abstirbt. Ein heller Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung, an dem die Temperaturen nicht über 12 Grad liegen, besser darunter, ist angebracht. Die Kamelie liebt eine hohe Luftfeuchtigkeit, reagiert aber auf direktes Besprühen mit Flecken auf den Blättern. Einfüttern des Topfes in feuchten Torf oder feuchtes Torfmoos erleichtert die Erhöhung der Luftfeuchte.Sie benötigte ständige Frischluftzufuhr, ohne Zugluft. Zwischen Mai und Oktober ist eine Kamelie an einem schattigen Platz im Garten am besten aufgehoben. Ein einmal angestammter Platz darf nicht verändert werden. Am besten eine Lichtmarke am Topf anbringen, eine kleine Drehung und Knospen sowie Blätter rieseln. Die Mutter der Zimmerpflanzenpflege, Margot Schubert, erklärte die Kamelie wie folgt:

Eine Königin sollte auch wie eine Königin behandelt werden. Stets die gleichen Rituale, Kamelien verlangen Gleichmäßigkeit in allen Faktoren.

PFLEGE
Mäßig, aber regelmäßig wässern, die Erde darf nie austrocknen, aber auch nie vernäßen. Niemals kalkhaltiges Wasser nehmen. Die Pflanze stirbt schnell ab. Für eine hohe Luftfeuchte und kühle Temperatur muß gesorgt werden. Ab Anfang August allerdings sollte man das Wässern etwas einschränken. Dann reifen die Triebe aus, und es werden Knospen angesetzt. Wenn sich die Knospen stärker entwickeln, wieder mehr Wasser geben. Gedüngt wird von Blütenbeginn bis Ende Juli, etwa alle acht bis zehn Tage, mit einem kalkarmen Flüssigdünger. Umtopfen, wenn erforderlich sollte in spezielle Moorbeeterde ( Azaleenerde ) erfolgen. Das Substrat muss sauer reagieren, die Pflanze reagiert sehr sensibel auf Kalk.

VERMEHRUNG
Kamelien vermehrt man durch Stecklinge, aber die Prozedur ist mühsam, langwierig und selten von erfolg gekrönt.

SCHÄDEN:
Die Kamelie reagiert auf jede ungünstige Veränderung des Standorts sofort mit Knospen- und/oder Laubfall. Steht die Pflanze im Winter zu warm, treten leicht Schild- und Schmierläuse auf; diese werden mit den üblichen Mitteln bekämpft. Flecken auf den Blüten entstehen, wenn diese direkt mit Wasser besprüht werden. Häufig treten bei Kamelien Blattfleckenkrankheiten auf, die durch Pilze hervorgerufen werden. Ursache sind auch in diesem Fall immer falsche Pflegefaktoren und ein falscher Standort. Oft kommt es zu Wurzelschäden, wenn die Salzkonzentration in der Erde zu hoch ist. Einen speziellen Dünger für Kalkflieher besorgen und niedrig konzentriert anwenden.

In Weinbaugebieten mit mildem Klima können große Kamelien auch im Garten auspflanzt werden. Wichtig ist weniger ein Frostschutz, die Pflanzen dürfen im Winter keine Sonne erhalten, dies würde sie leicht austrocknen und absterben lassen. Die Frosthärte der Kamelie ist erstaunlich. Natürlich sollte ein dementsprechender Winterschutz angebracht werden..


Viele Gärtnereien bieten "WINTERHARTE KAMELIEN" an und man wird erstaunt sein über das enorme Wachstum und die überreiche jährliche Blüte der Freilandkamelien. Im Freiland gibt es so gut wie keine Probleme, wenn ein paar minimale Faktoren bedacht werden.

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