Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Hier kann alles nicht-dämonische gepostet werden

Moderator: gabor

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Ich
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Ich »

nola-blair hat geschrieben:Also ich habe den Tag nochmal drüber nachgedacht, und versucht eine gemeinsame Linie zu finden. Und ich muss sagen, doch wenn man es genauer betrachtet ist es eine Form der Selbstschädigung, denn ein Raucher wenn er unter Stress steht greift zur Zigarette, und manche würden es auch verleugnen Abhängig vom Nikotin zu sein, und würden dann eher sagen sie könnten jederzeit damit aufhören. Obwohl sie mittlerweile süchtig danach sind.
Wo ist aber die Selbstschädigung, ich sage mal wenn man mal sieht was Rauchen der Lunge für einen Schaden zufügt. Denn man weiß ja das Rauchen oder der Nikotin das zufügt, und wenn man es trotzdem macht kann man schon vom Selbstschädigen Verhalten ausgehen, oder auch das so betiteln.
Si Senorita! ;) Danke. Das wollte Ich zunächst damit u.a. auch ausdrücken.

Sogleich zum nächsten Punkt:
Toether hat geschrieben:Kann den Gedanken gut nachvollziehen, aber das Gleiche gilt für vieles im Leben genauso, bspw. vollzeit arbeiten gehen, übermäßiges Essen... usw.
Ist nun alles SVV was ich mache und meinen Körper auf Dauer schädigt, ich glaube nicht...
Alles sicherlich nicht. Aber Rauschmittelsucht bzw. der regelmäßige Konsum wäre doch z.B. schon "ein weit potentiellerer Kandidat" auf dieser Liste - im Gegensatz zu einem leckeren Sauerbraten, mit dem Du Dich meinetwegen voriges Jahr vielleicht mal überfressen hast. ;)
Toether hat geschrieben:Es kommt wohl eher auf die Intentionen und psychischen Hintergründe an welche einen motivieren.
Bingo. Deshalb schrieb Ich ja oben auch von einer "Art von Ausdrucksweise". Deshalb habe Ich in einem Beispiel u.a. auch einen "starken Raucher" betont - bei einem sog. "Genußraucher", der vielleicht 4x im Jahr zu iwelchen Anlässen mal eine Kippe raucht, würde das natürlich wieder ganz anders aussehen.
"Ich bin kein Bekenner, ich bin ein leidenschaftlich beteiligter Betrachter!" (E.v.S.)
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von nola-blair »

Ich hat geschrieben:
Si Senorita! ;) Danke.
Por favor, Senior ;) .
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Thefalus
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Thefalus »

Ich will euer gegenseitiges Schulterklopfen ja nicht stören, aber irgendwie seid ihr jetzt bezüglich des Rauchens en passant von dem ursprünglichen "Selbstverletzenden Verhalten" zu "Selbstschädigenden Verhalten" gelangt. Zumindest für mich ist das nicht dasselbe.

Ansonsten gilt natürlich: Der Schlüssel zu SVV ist die Absicht.

Sehr interessant ist auch der Zusammenhang zwischen Alkohol und SVV: Alkohol ist einer der Hauptrisikofaktoren für SVV. Eine Studie aus Nord-Irland berichtet von 63,8 % Alkoholisierten in SVV-Notaufnahmen. Wohingegen eine neuere Studie Cannabis als Risikofaktor ausschließt.

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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Ich »

Thefalus hat geschrieben:... "Selbstverletzenden Verhalten" zu "Selbstschädigenden Verhalten" gelangt. Zumindest für mich ist das nicht dasselbe.
Wenn Er dies kontextbezogen wirklich für relevant hält, so möge Er sich näher dazu erklären.
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von nola-blair »

Das würde mich auch interessieren.
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Thefalus
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Thefalus »

Ich hat geschrieben:
Thefalus hat geschrieben:... "Selbstverletzenden Verhalten" zu "Selbstschädigenden Verhalten" gelangt. Zumindest für mich ist das nicht dasselbe.
Wenn Er dies kontextbezogen wirklich für relevant hält, so möge Er sich näher dazu erklären.
Naja, Selbstschädigung ist ein viel weiterer Begriff als Selbstverletzung. Der Begriff Selbstschädigung umfasst wesentlich mehr als nur Verletzungen am eigenen Körper und Psyche. Mit dem Begriff Selbstschädigung läuft man daher schnell Gefahr SVV auf unzutreffende Bereiche auszudehnen:

Wer sich zum Beispiel vegan ernährt, ohne auf die Dauer B12 zu substituieren, kann sich selbst schädigen.
Aber er verletzt sich damit nicht absichtlich und unmittelbar.
Wer kein Duckmäuser ist, sondern laut aufbegehrt, kann sich in sozialen Umfeldern selbst schädigen.
Aber er verletzt sich damit nicht absichtlich und unmittelbar.
Wer lieber auf der faulen Haut liegt, statt zu lernen und zu arbeiten, kann sich selbst schädigen.
Aber er verletzt sich damit nicht absichtlich und unmittelbar.
Wer Genußmittel konsumiert, kann sich selbst schädigen.
Aber er verletzt sich damit nicht absichtlich und unmittelbar.

Ergo: Selbstschädigung Selbstverletzung


Und: Die, die vollmundig nach Differenzierung rufen, sollen die nicht stören, die es bereits tun. ;)

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gabor
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von gabor »

Das "nicht absichtlich" würde ich aus der Argumentation raus nehmen.
Die wenigsten Genussmitteljukies wissen nicht,dass sie sich auf Dauer selber schädigen.
Und auch Drogenkonsumenten ist wohl sicherlich klar,was sie da tun.
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von nola-blair »

Hi Thefalus:

Ein Borderliner der sich sagen wir mal geritzt hat, und dann als Lösung auf eine Fluppe oder Alk umsteigt, der ist sich dabei bewußt, das er sein SVV nur auf das
Selbstschädigende Verhalten verlagert hat. Denn auch wenn du das nicht gerne hörst, eine Sucht löst immer nur eine andere Sucht ab.
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Ich »

Thefalus hat geschrieben:Wer kein Duckmäuser ist, sondern laut aufbegehrt, kann sich in sozialen Umfeldern selbst schädigen.
Aber er verletzt sich damit nicht absichtlich und unmittelbar.
Das ist das einzige Beispiel, in der es die betroffene Person aber zumindest ganz bewußt in Kauf nimmt.
Dem Rest Deiner obigen Beispiele kann ich so nicht zustimmen, aber das hat gabor ja schon kurz und treffend formuliert.
Außerdem entzieht sich mir bei alldem bislang leider immer noch der genauere kontextbezogene Sinn bzw. der eigentliche Bezug zum Thema.
Thefalus hat geschrieben:Die, die vollmundig nach Differenzierung rufen, sollen die nicht stören, die es bereits tun.
"Vollmundiges" Hinterfragen wird doch hoffentlich noch erlaubt sein, oder? Aber Ich bitte untertänigst um Verzeihung, falls Ich Du Dich in Deinen Ausführungen gestört gefühlt haben solltest. ;)

Aber (bitte) mal ernsthaft: Welchen genauen Sinn und Zweck siehst Du bei in dieser (bzw. Deiner) o.g. Differenzierung (mal ganz unabhängig davon gesehen, daß u.a. auch Ich diese selbst weiterhin als zumindest doch sehr fraglich betrachte) bezüglich dieses Themas? Wo siehst Du dabei den gewichtigen Kontext?
Zuletzt geändert von Ich am 21. Jun 2014 23:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Biergigant
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Biergigant »

Viele Worte für nix...ein Wort für Alles: "Danke"
nola-blair

Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von nola-blair »

Hi Biergigant:

gepriesen sind die Skifahrer :har:
https://www.youtube.com/watch?v=uUF1xRrHtUo

So und nun für ganz Leseschwache Christen und Möchtegernchristen, pass mal auf wenn du von Tuten und Blasen keinen blassen dunst hast, und nicht
weiß was schreiben sollst, halt einfach deine Finger von der Tastatur fern, oder einfach das Maul. Mir reicht es Verdammt nochmal überall dein " Danke"
zu lesen weil dein Jesus den du gesehen haben willst, zu die gesagt hat. Mir reicht diese Verkorkste Scheiße immer zu hören und zu lesen,
und glaube mir du willst mich Grufti nicht Sauer sehen. Gehe von mir aus im Mönchskloster oder sonst wo hin wo man das hören will. :o .
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Thefalus
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Thefalus »

gabor hat geschrieben:Die wenigsten Genussmitteljukies wissen nicht,dass sie sich auf Dauer selber schädigen.
Jaja, die ganzen Tee, Kakao und Gewürzjunkies wissen ganz genau, was sie sich antun. :lol:

Für mich ist ein überwundenes schlechtes Gewissen ein sicheres Kriterium für Absicht. Ich habe erstaunlich viele Menschen getroffen, die aber ganz und gar kein schlechtes Gewissen gegenüber Genußmittel hatten. Nach dem Motto "mir passiert schon nix" wird da Vollgas gegeben.

Frage ist aber, ob das in das Bild von SVV fällt, also eine psychische Erkrankung ist. Ich sage da nein dazu, wenn es nicht in der klaren Absicht geschieht, sich selbst in absehbarer Zeit zu verletzen. Ein SVV-ler wird doch nicht dreissig Jahre saufen, um dann endlich den "Erfolg" geniessen zu können. Für Nikotinabusus gilt sicherlich Ähnliches. Das macht doch keinen Sinn, das ist herbeigeredet. Und darauf hab ich keinen Bock.

Und mehr als diese, meine bescheidene Meinung, habe ich zu dem Thema nun auch nicht mehr beizutragen.

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Toether
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Toether »

Moin,
seh ich ähnlich, und meinen Senf hab ich auch schon bis zu aktuellem Stand der Diskussion (Differenzierung in den Motiven, um SVV einzugrenzen und vorerst zu charakterisieren) beigetragen...
Abgesehen davon das Thefalus dies nochmal ausführlich erläuterte und begründete, ist ja nicht mehr viel neues gesagt worden wo man konstruktiv ansetzen könnte.
Also warte ich auch erstmal ab und lese mit ob noch etwas in den Raum geschmissen wird, dass weitere Zeilen lohnen.

Ps.: Differenzierung damit zum einen ein Diskussionsrahmen geschaffen wird und nicht in andere Themen "Off-Topic" abgeglitten wird, und zum anderen weil die Diskussion sich an der Studie im ersten Post und der in der Überschrift des Threads gemeinten Zielgruppe orientieren sollte (Da sind mit Sicherheit keine Konsumenten irgendwelcher Drogen und Genussmittel mit gemeint!!!).
Dritter und letzter etwas zugegeben "schwammiger" Grund ist die Logik dahinter, schwammig deshalb weil diese Subjektiv ist.
Ohne Differenzierung kann man das Thema einfach schließen mit dem Satz, "Man sollte ein Leben führen wie im Kloster, alles andere ist SVV durch Kenntniss der Konsequenzen, atmen ist auch SVV ich weiß ja das der Sauertoff meine Zellen schädigt, vor die Tür gehen sowieso UV-Strahlung auch SVV, ich kann sie ja meiden etc. pp."
Ich hoffe die Gründe reichen, auch ohne den der logischen Sichtweise...

Toether
"Wenn der Mensch alles Leben auf dieser Welt vernichtet hat und wir alle körperlos umherschweifen, ist das Ziel der Unsterblichkeit erreicht."
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Amimatani »

Wie der Zufall so will, hatte ich vor einer Woche Gelegenheit, ausführlicher persönlich mit einem Menschen über sein Ritzen, die Motivation und das subjektive Erleben des Ritzens zu sprechen. Es ist natürlich ein Einzelfall. Aber letztlich geht es konkret ja immer um Einzelne. Mein Fazit aus diesen Gesprächen: kaum etwas von dem hier bisher Geschriebenen passt mit der Selbsteinschätzung jenes Menschen zusammen. Am ehesten passt noch das von nola blair Geschriebene, und er zog für sich selbst durchaus den Ähnlichkeitsvergleich im Erleben der Wirkung von Rauchen/Drogen und Ritzen heran.

Wie auch immer, mein Fazit: vielleicht doch lieber erstmal Fragen und Fragebogen an die Betroffenen, bevor man spekuliert. ;)

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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Ich »

Biergigant hat geschrieben:Viele Worte für nix...
Sieht wohl ganz danach aus (was auch nicht gerade überrascht).
Cvm tacent clamant. Ergo ad acta.
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gabor
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von gabor »

Thefalus hat geschrieben:
gabor hat geschrieben:Die wenigsten Genussmitteljukies wissen nicht,dass sie sich auf Dauer selber schädigen.
Jaja, die ganzen Tee, Kakao und Gewürzjunkies wissen ganz genau, was sie sich antun. :lol:

Für mich ist ein überwundenes schlechtes Gewissen ein sicheres Kriterium für Absicht. Ich habe erstaunlich viele Menschen getroffen, die aber ganz und gar kein schlechtes Gewissen gegenüber Genußmittel hatten. Nach dem Motto "mir passiert schon nix" wird da Vollgas gegeben.

Frage ist aber, ob das in das Bild von SVV fällt, also eine psychische Erkrankung ist. Ich sage da nein dazu, wenn es nicht in der klaren Absicht geschieht, sich selbst in absehbarer Zeit zu verletzen. Ein SVV-ler wird doch nicht dreissig Jahre saufen, um dann endlich den "Erfolg" geniessen zu können. Für Nikotinabusus gilt sicherlich Ähnliches. Das macht doch keinen Sinn, das ist herbeigeredet. Und darauf hab ich keinen Bock.

Und mehr als diese, meine bescheidene Meinung, habe ich zu dem Thema nun auch nicht mehr beizutragen.

Thefalus
Nun,da sind meine Erfahrungen aber anders.
Sicher wird das Risiko einer Gesundheitsgefährdung hinten an gestellt....was aber nicht heisst,dass es den Konsumenten nicht bewusst ist,was sie da tun.
Immer bereit!
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Thefalus »

Gabor, ein ueberwundenes schlechtes Gewissen heisst in Troll-Speak: "Dann ist mir jetzt auch alles scheissegal!" Dem liegt natuerlich ein furchtbarer Schmerz, eine schreckliche Enttaeuschung zugrunde, wie sie einem nur geliebte Menschen zufuegen konnten. Eine Unfassbarkeit, etwas Unglaubliches. Misshandlungen eben, physisch oder psychisch.
Da spuerst du nix mehr vor Wut und Zorn, du bist einfach fassungslos. Tief verletzt und verwundet. Emotional voellig ueberfordert. Und dann sagst du dir: "Jetzt ist mir auch alles scheissegal!" Und dann ueberschreitest du *absichtlich* Grenzen. Voller Wut und Hass. Deshalb steht SVV im dicken Grimoire der Psychiater unter "Borderliner". Grenzueberschreiter. Sie ueberschreiten absichtlich Grenzen. Rasen mit Vollgas durch die Stadt, impulsiv, saufen sich die Hucke voll, impulsiv, schmeissen sich jeden Drogendreck rein, impulsiv. Ficken mit irgendwem. Es ist jedesmal eine Erleichterung, deshalb geschieht es immer wieder. Ein Triumph, eine Lust, irgendwie. Sich selbst schaden, um die Lieben zu bestrafen, die einen nicht lieben wollen. Das haben sie jetzt davon. Jawoll.

Alkoholabusus und Nikotinabusus? Nicht wichtig, ob Alkohol oder Nikotin. Wichtig ist "abusus". Das heisst naemlich Missbrauch. Missbrauchte missbrauchen um auf Missbrauch aufmerksam zu machen. Borderliner.

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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Ich »

Thefalus hat geschrieben:Dem liegt natuerlich ein furchtbarer Schmerz, eine schreckliche Enttaeuschung zugrunde...
Es gibt gar Fälle, denen liegen (aber ganz natürlich!) eine gähnende Langeweile aufgrund von (vorhersehbaren) Erfahrungs"werten" zugrunde - gepaart mit einer gewissen Verachtung (welche allerdings nicht mit Hass zu verwechseln ist), was zwar jetzt nicht unbedingt eine SSV darstellt, dafür aber - durchaus berechtigt - auch als "psychiche Mißhandlung" betitelt werden kann.
Apropos ab(s)u(rd)sus: Wünsche weiterhin viel Spaß und darüberhinaus ein gut 's Nächtle.
Also bis dann - irgendwann. :hello
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Amimatani »

SVV ist, wie. das Kürzel sagt, ein Verhalten! Es ist keine Krankheit. Es wird auch in der offiziellen Psychologie nicht als Krankheit klassifiziert! SVV kann ein Symptom einer Krankheit sein. Was für eine Krankheit eventuell dahinter steht, muss im Einzelfall diagnostiziert werden. Das kann eine Borderlinestörung sein, ist es aber keinesfalls immer.
Wenn man unterschwellig SVV und Borderline in einen Topf schmeißt, ist das so ähnlich, als würde man allen Leuten mit Verstopfung einen Darmverschluss diagnostizieren: irreführend.
Und wenn jemand besoffen mit dem Auto durch die Stadt rast, dann können dazu sehr vielmehr Dinge beigetragen haben, als ein Seelenschmerz. Größenwahn und Selbstüberschätzung z.B..

Diese Dinge wurden hier schon gesagt, ich weiß. Aber mich beginnt diese unterschwellige Pathologisierung von Verhalten zu nerven. Zumal der Ausgangspunkt ein Fragebogen war, also ein mehr oder weniger geeigneter Versuch, die Ursachenvielfalt eines Verhaltens zu erkunden.

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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von gabor »

Thefalus hat geschrieben:Gabor, ein ueberwundenes schlechtes Gewissen heisst in Troll-Speak: "Dann ist mir jetzt auch alles scheissegal!" Dem liegt natuerlich ein furchtbarer Schmerz, eine schreckliche Enttaeuschung zugrunde, wie sie einem nur geliebte Menschen zufuegen konnten. Eine Unfassbarkeit, etwas Unglaubliches. Misshandlungen eben, physisch oder psychisch.
Da spuerst du nix mehr vor Wut und Zorn, du bist einfach fassungslos. Tief verletzt und verwundet. Emotional voellig ueberfordert. Und dann sagst du dir: "Jetzt ist mir auch alles scheissegal!" Und dann ueberschreitest du *absichtlich* Grenzen. Voller Wut und Hass. Deshalb steht SVV im dicken Grimoire der Psychiater unter "Borderliner". Grenzueberschreiter. Sie ueberschreiten absichtlich Grenzen. Rasen mit Vollgas durch die Stadt, impulsiv, saufen sich die Hucke voll, impulsiv, schmeissen sich jeden Drogendreck rein, impulsiv. Ficken mit irgendwem. Es ist jedesmal eine Erleichterung, deshalb geschieht es immer wieder. Ein Triumph, eine Lust, irgendwie. Sich selbst schaden, um die Lieben zu bestrafen, die einen nicht lieben wollen. Das haben sie jetzt davon. Jawoll.

Alkoholabusus und Nikotinabusus? Nicht wichtig, ob Alkohol oder Nikotin. Wichtig ist "abusus". Das heisst naemlich Missbrauch. Missbrauchte missbrauchen um auf Missbrauch aufmerksam zu machen. Borderliner.

Thefalus
Schön formuliert! :)
Immer bereit!
P.S.:Ein bissel soll ja auch die Genetik mit reinspielen.....
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Thefalus »

Ich hat geschrieben: :hello
Du bist ja schon wieder ganz gruen im Gesicht. Sieht aus wie eine Thefalus-Intoleranz. Lass das mal checken. Solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen! ;)

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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von nola-blair »

Thefalus hat geschrieben:
Deshalb steht SVV im dicken Grimoire der Psychiater unter "Borderliner". Grenzueberschreiter. Sie ueberschreiten absichtlich Grenzen.
Danke für die Erklärung, jetzt wird mir klar warum jeder SVVler wenn er in Psychiatrischen Behandlung war, hinterher als Borderliner entlassen wird.
Na ja, watt soll man dazu noch sagen.
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Amimatani »

nola-blair hat geschrieben:
Thefalus hat geschrieben:
Deshalb steht SVV im dicken Grimoire der Psychiater unter "Borderliner". Grenzueberschreiter. Sie ueberschreiten absichtlich Grenzen.
Danke für die Erklärung, jetzt wird mir klar warum jeder SVVler wenn er in Psychiatrischen Behandlung war, hinterher als Borderliner entlassen wird.
Na ja, watt soll man dazu noch sagen.
Warum glaubt ihr eigentlich alles, was schön formuliert ist? Die Aussage von Thefalus ist sachlich falsch! bzw. mindestens irreführend. Wer eine Aussage von Psychiatern und Neurologen zu SVV lesen möchte, kann das z.B. hier tun:

http://www.neurologen-und-psychiater-im ... alten-svv/

Da steht ausdrücklich:
"Selbstverletzung ist kein eigenständiges Krankheitsbild sondern tritt als Symptom einer psychischen Störung oder Erkrankung oder aber auch ohne begleitende komorbide psychiatrische Erkrankung auf."

Also nix von Gleichsetzung "Borderline" und "SVV" bei den Psychiatern, wie Thefalus Aussage das suggeriert.

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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von nola-blair »

Ich habe nirgendwo geschrieben, das ich Thefalus glaube, was er da schreibt. Und außerdem weiß ich sehr wohl was der Unterschied
zwischen Borderline und SVV ist.

Nur und da ist was wahres dran, ich kenne viele aus dem " Forum die rote Träne", das viele Jugendliche in Psychatrischer Behandlung
waren, die ein ganz anderes Krankheitsbild hatten, und aus einem andere Grund Selbstverletzten. Und jetzt kommt der große Witz,
der PsychoDog hat sie als Borderliner geheilt entlassen. So ist das nunmal, es ist doch egal was man für ein Krankheitsbild als SVVler
hat, wenn man hinterher trotzdem zum Borderliner gemacht wird.
Amimatani
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Re: Fragebogen zu Selbstverletzendem Verhalten

Beitrag von Amimatani »

Ach so, ja, verstehe, was du meinst, nola. Es kam vorher etwas anders bei mir rüber.

Die "Psychiater-Grimoire-Bemerkung" verstärkt meiner Meinung nach die gesellschaftliche Vorab-Schublade, in der SVVler und Borderliner in einen Topf bzw. eine Schublade geworfen werden. Die offene oder verdeckte Zuschreibung von psychischen Erkrankungen zu Menschen, deren Verhalten man nicht versteht, ist zu einem verbreiteten "Spiel" in der Gesellschaft geworden. Ich finde das übel und reagiere deshalb sehr allergisch darauf, wenn solches Psycho-Schubladen-Denken durch Bemerkungen wie die von Thefalus gefüttert wird.

Amimatani