Florence Foster Jenkins
»Some may say that I can't sing, but no one can say that I didn't sing«
Florence Foster Jenkins ist eine der seltsamsten Erscheinugen in der Welt des Gesanges; die Frau, deren Gesang als "Königin der Nacht" der Musikkritiker Guido Fischer seinen Feinden eine Stunde lang als Endlosband antun möchte, gab am 25. Oktober , gab 1944 in der New Yorker Carnegie Hall ein Konzert. Sie hatte den Saal selbst angemietet, und das Ereignis war frühzeitig ausverkauft. Sie sang die großen Opern-Arien auf unverwechselbare und liebevolle Weise falsch und bereitete ihrem Publikum unendlich Vergnügen damit.
Sie wurde 1868 als Tochter eines Bankiers und Anwalt geboren, erbte sie nach der Scheidung von ihrem Mann genug, um sich ihren - weder durch Ehemann noch durch Eltern geförderten musikalischen Ambitionen in New York - zuzuwenden. 1912 wurde sie Vorsitzende des Euterpe Clubs, und veranstaltete alljährlichen Feierlichkeiten ihres Verdi-Clubs, die den Namen "Die Bälle der silbernen Lerchen" hatten. Sie trat nur einmal im Jahr im Ritz Carlton auf, wo ein kleines ausgesuchtes Publikum von Clubdamen ihrem Gesang beiwohnte. Durch Kritiken wurde das Interesse der Leserschaft englischer Zeitungen geweckt. Der Run auf die knapp werdenden Eintrittskarten begann.
Am 25. 0ktober 1944 nahm sie eine große Herausforderung an und trat vor einem großen Publikum in der Carnegie Hall auf. Einen Monate später starb sie genauso kritisiert wie auch bewundert und belacht im Alter von 76 Jahren.
Jenkins war bereits zu Lebzeiten so etwas wie eine Legende, sie als Sängerin zu bezeichnen ( sie kann keine einzige Note halten, ist permanent zu tief in der Tessitura ), würde aber wohl ein wenig in die Irre führen. Eine Enthusiastin, die ihrer Liebe zum Gesang unbedingt öffentlich Ausdruck geben mußte, deren Freude am Singen ihre Möglichkeiten bei weitem übertraf.
Exzentrisch in ihrem Auftreten, sie war bekannt für ihre extravagante, selbstentworfene Garderobe (einschließlich Flügeln und Federn) und sehr selbstbewußt, bestand sie darauf, jeweils nur einmal im Jahr sich dem New Yorker Publikum zu zeigen, in der Regel in kleineren Clubs von Musikliebhabern, die sie zum Teil selbst gegründet hatte.
Bezeichnend ist die berühmte Anekdote, nach der sie nach einem Autounfall "ein höheres dreigestrichenes F als je zuvor" singen konnte, und den Schuldigen mit einer Kiste Zigarren belohnte. Einen Monat und einen Tag nach ihrem Carnegie Hall Auftritt starb Florence Foster Jenkins.
CD »The Glory of Human Voice« ( ein wahrliches Vergnügen!!!)
Florence Foster Jenkins, Sopran ( so was ähnliches, jedenfalls); Cosme McMoon, Klavier
Florence und La Divina Calls...was will ich mehr...
Florence Foster Jenkins - KULT
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Hier stimmt keine einzige Note...*lächel*... Gerade wenn man mit dem Bereich Gesang zu tun hat, ist dies eine Herausforderung für das geschultere Ohr...also mit Vorsicht geniessen...
Florence ist keine Diva, sondern die schlechteste Sängerin, die bis zu diesem zeitpunkt aufgetreten ist. Immerhin ein Superlativ, also Letsat...Vorsicht...es kann wehtun zuzuhören.
Wenn Du Wagner magst, kann ich Dir empfehlen: Wagner/Verdi mit Astrid Varnay. Riesige, dramatische Sopranstimme, mit erdig-leuchtendem, warmen Bronzetimbre von üppiger und sanfter Metallik und dramatischer Schärfe ( nicht negativ gemeint ) in der Höhe und in der Nuancierung ausgefeilt bis ins letzte Detail. Nie habe ich Brünnhildes Schlachrufe aggressiver und vor Kampfeslust strahlender gehört, nie eine Gioconda mit gleichzeitiger Beseelung und Dramatik vernommen und niemals Isoldes Tod entrückter und verinngter gehört. Was La Callas im italienischen Fach vollbrachte, tat Varnay im Wagnerfach, sie gab der darstellung und Nuancierung das Drama zurück, Bruder Tenor *zwinker*
Nor
Florence ist keine Diva, sondern die schlechteste Sängerin, die bis zu diesem zeitpunkt aufgetreten ist. Immerhin ein Superlativ, also Letsat...Vorsicht...es kann wehtun zuzuhören.
Wenn Du Wagner magst, kann ich Dir empfehlen: Wagner/Verdi mit Astrid Varnay. Riesige, dramatische Sopranstimme, mit erdig-leuchtendem, warmen Bronzetimbre von üppiger und sanfter Metallik und dramatischer Schärfe ( nicht negativ gemeint ) in der Höhe und in der Nuancierung ausgefeilt bis ins letzte Detail. Nie habe ich Brünnhildes Schlachrufe aggressiver und vor Kampfeslust strahlender gehört, nie eine Gioconda mit gleichzeitiger Beseelung und Dramatik vernommen und niemals Isoldes Tod entrückter und verinngter gehört. Was La Callas im italienischen Fach vollbrachte, tat Varnay im Wagnerfach, sie gab der darstellung und Nuancierung das Drama zurück, Bruder Tenor *zwinker*
Nor