Bin vor kurzem auf ein wirklich gutes Werk gestoßen.
Da es sich dabei um ein Gedichtband handelt, poste ich es lieber hierhin, als in den Bereich "Horrorliteratur".
Empfehlen möchte ich:
Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen von Klaus Kinski
Die Lyrik in diesem Buch ist ebenso tiefgreifend und erschütternd, als auch grotesk und abstoßend.
Die Wortwahl und Ausdrucksweise erinnert mich an Till Lindemann's "Messer", allerdings in einem etwas heftigeren Maße.
Kinski beschreibt in diesem Buch die verschiedensten Eindrücke.
Vom Hass gegen sich selbst über den Aufenthalt in einer Irrenanstalt, über Huren und Asoziale, kritisiert die Gesellschaft durch Gedichte wie "Armut" und stellt sich immer wieder gegen die Normen der Gesellschaft, Herdentiere und auch Geistlichen.
Das Buch ist ebenso fesselnd, wie auch abscheulich.
Worte sind unverblühmt, Eindrücke werden ihrem krankhaften Dasein auf ebenso krankhafte Weise beschrieben und in jeden Vers gedrückt.
Manch einer zweifelt daran, dass Kinski diese Gedichte allesamt selbst geschrieben hat, doch meiner Meinung nach wurden sie nicht nur von ihm geschrieben, sie SIND Klaus Kinski.
Der gebrochene, wiederauferstandene, zerfressene, gepeitschte, lüsterne, gelangweilte, kritisierende und provozierende Kinski, wie man ihn kannte.
Zu seinem 75ten Geburtstag wurde das Buch veröffentlicht.
Anfangs rechnete man mit Kritiken und Zerreißungen des Werkes durch die Presse.
Doch was geschah?
Es wurde als "literarische Entdeckung des Jahres" bezeichnet, als "geniales und unzumutbares Werk" bezeichnet.
Damit hätten weder Kinskis Erben, noch die Vermarkter selbst gerechnet.
Wie schon erwähnt: Verstöhrende Wahrheiten und tiefschürfende Worte.
Für die meisten hier dürfte das Buch wirklich ein Genuss werden.
Daher:
Klaus Kinski - Fieber-Tagebuch eines Aussätzigen
Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen
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Re: Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen
eine wahrhaft schillernde Persönlichkeit des deutschen Films bzw. des deutschen Kulturlebens