Entwicklung

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Shaddai
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Entwicklung

Beitrag von Shaddai »

ch saß eines Frühlingstages gen Mitternacht auf der Dachterrasse in meiner Liege und schaute gedankenverloren in den leicht bewölkten Himmel. Plötzlich kam ich auf den Gedanken, mir ein Internetvideo anzusehen, wo jemand ein klassisches Ritual durchführt. Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich eingehender mit Ritualmagie, da ich persönlich gerade an eine magische Erforschung eines Zaubersystems arbeite. Dieses besagte Video fand ich dabei.

Ich lauschte den anfänglichen Intonationen und während er sich im Kreis bewegte, dachte ich über die nachfolgenden Dinge nach, die mir nun zuflogten:

Um gottgleich als Magier wirken zu können, muss man dieses göttliche Bewusstsein vollkommen in sich tragen und ausstrahlen. Um diesen Bewusstseinszustand zu invozieren kann man sich in ritueller Trance, der Intonation und mit einer Verlegung des Bewusstseins völlig in der Intonation aufgehen zu lassen, gehört eine Vorarbeit, in dem man schon bei den Grundritualen durch Übungen diese Kräfte langsam schon in sich aufnimmt. Hierdurch lernt der Adept, wie man dieses göttliche Bewusstsein in sich aufnimmt und in jeder Hinsicht vollkommen entfalten kann. Hierauf folgen dann die immer weiter fortgeschrittenen Anrufungen, welche letztendlich Schlüssel für das Bewusstsein darstellen, um in einen immer feinen Schwingungszustand zu gelangen. Ja, schon die anfänglichsten Grundrituale sind Übungen, die zu diesem Bewusstseinszustand führen. Der Weg zu diesem Bewusstsein ist wie ein Weg durch ein Labyrinth und wenn man den Schlüsseln, den Stationen des Bewusstseinszustands folgt, gelangt man immer weiter zum Herzen des Labyrinths. Sie sind wie ein Code, der das Bewusstsein immer wieder um ein bisschen verändert und immer weiter verfeinert. Dann gelangt man zum Zentrum, zum innersten Kern, welcher gleichzeitig auch die Erleuchtung, das Durchdringen aller Dinge darstellt, das göttliche Bewusstsein. Personen in diesem Bewusstseinszustand sprechen und lehren dann Wahrheit, sprechen in jeder Form WAHR und wie die Dinge SIND! Nicht wie Dinge wohl funktionieren, worüber jedes Paradigma über andere Erklärungen verfügt. Sie sprechen in ihrem reinsten Bewusstsein und dies bedeutet, dass chaosmagische Erklärungsversuche und Paradigmenveredelungen nur ein Samenkorn an Wahrheit enthalten, in Relation zur Wahrheit des erleuchteten Adepten. Ist dies nicht auch eine weitere Interpretation von Thelema, des Wahren Willens? Man spricht nicht nur, man agiert auch, wie es dieses reinste Bewusstsein vorgibt? Und bedeutet dies, dass man nur noch eine Marionette darstellt, die fortwährend ein Sklave ihres Selbst ist? Und hier liegt wohl eine von anderen präzisen Eigenschaften der Unterscheidung von RHP und LHP.

Im RHP ist der Meister genau das. Sein Bewusstsein findet Einklang mit allen anderen, die auch diesen Zustand der Erleuchtung erhalten haben. Alles ist Gott und all diese Meister sind alles. Sie können also gar nicht anders, als in diesem festen göttlichen Plan, in dem alle Zahnräder ineinander greifen, genau die RICHTINGEN Dinge zu tun. Dabei haben sie solch eine Macht, dass alles automatisch so in ihrem Einfluss/Raum geschieht, dass es für die einzelne Person einfach alles darstellt. Die absolute Macht, die aber eher devot diesem reinen Bewusstsein unterstellt ist.

Der LHP greift jedoch hiervor ein. Der LHP ist wie ein infizierter Code in dieser Matrix, ein Virus, das Gift der Schlange, welche rebellisch dem Menschen die eigenen Wege und Entscheidungen, die Macht darüber und die Schaffung eines eigenen Multiversums, Genesis und darin als einziger Gott selbständig zu agieren, frei von allen kosmischen Gesetzen. Dieser Code ist in eben solchen rituellen Anrufungen versteckt, welche das Bewusstsein immer weiter infizieren, eine Art Umgehungsstraße bilden, eine Brücke bauen über das inverse Loch , in dem sich das Bewusstsein in einen massenkollektiven Bewusstseinsstrom auflöst. Dieser Code sorgt dafür, dass während der Veredelung des Bewusstseins eben diesem eingepflanzt wird, dass es noch etwas „dahinter“ gibt. Und genau hier erscheint direkt vor dem Point of no Return eine Tür, welche den Magier Raum gibt, dahinter ein eigenes Multiversum zu erschaffen, in dem er nicht nur über gottgleiche Kräfte verfügt, sondern auch nicht seinem Wahren Willen unterworfen ist. Er bestimmt! Dies ist das schwarzmagische Ego, dessen Willen sich niemand widersetzen kann. Was er ausspricht ist wahr, weil ER es so will! Ist dies nicht der Zustand des oft genannten „Übergangs in das Universum B“? Das Ziel des LHP? Gottgleich zu sein?

Ich denke, dies ist sicher noch nicht die „Wahre Erkenntnis, die reine Wahrheit“ ist, welche der Zielpunkt auf dem Weg dieses Gedankengangs von mir ist, aber vielleicht ist sie schon ein „bisschen wahrer“. ;-)

Ein kleines Wort zum Abschluss:
Wie kann ich aus diesem Gedankengang selbst vielleicht zu diesem feineren Bewusstsein gelangen? Dies kann ich natürlich selbst durch die fortgeschrittene Praxis der Rituale verfolgen, um mein Bewusstsein, wie ich oben festgestellt habe, weiter zu veredeln.

Besonders interessant wäre es natürlich auch, dies mit anderen gemeinsam zu tun und sich miteinander bei der Entwicklung unterstützen. Dies wäre sogar in der Form eines regelmäßigen Stammtischs ist, bei dem solche Diskussionsrunden und Überlegungen gemeinsam analysiert und die Konsequenzen erforschen würde. Gesprächstechniken wurden schon immer in vielen Formen hierzu verwendet (man denke bspw. an klassische Unterweisungen eines weisen Lehrers, eines Koan (Zen-Rätsels), den Predigten heiliger Schriften oder selbst („eismagischer“) Gesprächsführung. Auch die gemeinsame Praxis an Ritualen zu diesem Zweck würde gerade den Punkt der Entwicklung und Entfaltung des Magier-Ichs berühren und wertvoller machen, als die zwanzigste schamanische Reise, der neunundreißigsten Evokation, des fünften Verzehrens von Hot-Dogs an einem Freitag oder Rituale zur Erfahrung ihrer Selbst Willen.

Sollten meine Gedankengänge jetzt vielleicht dich inspiriert haben, das Ganze doch einfach mal zu versuchen und kennt bei sich in der Nähe ähnlich Interessierte, dann sprech diese doch einfach an, probiert eine Gesprächsrunde aus. Jeder von euch arbeitet ein Thema aus, bspw. wie das aktuelle Weltbild aussieht, was der Sinn und der Hintergrund einer Technik wie der Evokation ist, die genaue Ausarbeitung eines Symbols oder Dingen wie bspw. spezifische Planetenkräfte, oder was euch gerade so einfällt. Diese Treffen können sehr anstrengend sein, denn ihr solltet euch natürlich auf genau das konzentrieren, was der andere sagt. Hinterfragt diese Gedanken und Aussagen mit euren eigenen und diskutiert anschließend sachlich und immer andere Gedanken nachverfolgend über den Vortrag. Dies mag erst nach einer Philosophierunde oder einem netten „Hexenstammtisch“ (also als überspitztes Klischee) klingen. Vielleicht klingt es auch nach trockenem und langweiligen Philosophentreff. Doch trotz der wichtigen hohen und ernsten Aufmerksamkeit (als saturnische Korrespondenz (also wieder vielleicht ein Schlüssel, der einem weiter auf dem Weg kommen lässt)), der „mitleidlosen“ Zerstörung anderer und vielleicht auch eigener Glaubenssätze und Vorstellungen, kann dies unheimlich spannend sein. Denn das, was wirklich in solchen Diskussionsrunden gesät wird, entfaltet erst nach dem Treffen seine Wirkung und wird zwar erst subtiler, aber dann immer intensiver sein.

Und wenn es euch dann doch zu langweilig war, dann war es eben einen Versuch wert. Denn ich persönlich bin überzeugt, mit genug Willen entdeckt ihr dann eben selbst auf einem eigenen Weg, wie man anfängt einen Code zu schreiben, der dann in eurer Bewusstseinsmatrix das Schloss zu eurem eigenen Multiversum. Und dann ist es nur noch ein winziger Schritt, um dieses Schloss zu öffnen. ;-)
Rhiannon
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Re: Entwicklung

Beitrag von Rhiannon »

Welches magische Zaubersystem erforschst du gerade?
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Shaddai
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Re: Entwicklung

Beitrag von Shaddai »

In Bezugnahme auf meinen Eingangspost natürlich "DAS Zaubersystem". :chaos:
Aber ich würd mal sagen ich versuche nun intensiv speziell "MEIN Zaubersystem" neu aufzuarbeiten eben mit unter anderem diesem methodischen Angang, was auf den Zweck und die Nutzung verschiedener Bewusstseinszustände basiert.