Eine kleine Abhandlung über die besten Horrorfilme

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Azazel
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Eine kleine Abhandlung über die besten Horrorfilme

Beitrag von Azazel »

Die besten Horrorfilme aller Zeiten - da sagen viele Sto - das ist Geschmackssache. Logo ist es das und doch gibt es Filme, die man einfach gesehen haben muss...hier sind ein paar davon aus den letzten 80 jahren:


Die besten Horrorfilme aller Zeiten – da werdet ihr Euch nun zu recht fragen nach welchem Kriterium ich das bestimmt habe – nun grundsätzlich erst mal danach wie die Filme bei der internationalen Kritik angekommen sind und dann auch ein kleines bisschen nach meinem eigenen Geschmack….Da es nicht möglich ist alle Filme die dieses Prädikat verdient haben mit aufzunehmen, habe ich z.B. schon mal alle Thriller mit Horrortouch weggelassen und mich auf reine Horrorfilme versteift bzw. auf ein paar Sci-Fi-Filme, deren Schwerpunkt ebenfalls auf die horrible Ader gelegt wurde. Beginnen tun wir mit dem Anfang der Filmemacherei und siehe da – da taucht auch schon ein deutscher Regisseur auf und zwar Wilhelm Murnau mit dem Urvater aller Vampirfilme „Nosferatu – eine Sinfonie des Grauens“ aus dem Jahre 1922. Murnau verfilmte damals die Geschichte Draculas nach Bram Stokers Romanvorlage und schuf einen Stummfilm der Extraklasse der einen auch heute noch in seinen Bann zieht. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst seines vampirischen Hauptdarstellers namens Max Schreck – welcher Name könnte besser geeignet sein für einen Horrorfilm, dessen spinnenartigen Krallen die in langen Schatten an die Wand geworfen werden immer noch Schauder erzeugen können.

Einmal ein Erfolg wie Nosferatu lechzte das Publikum nach mehr und es sollte mehr bekommen. In den 30er Jahren – also immer noch zur Stummfilmzeit – schuf ein weiterer deutscher Regisseur, nämlich Karl Freund einen weiteren Klassiker – die Mumie – dieser Film fiel in die Zeit von regen Ausgrabungsarbeiten in Ägypten und somit auch in die Zeit als die Menschen glaubten, dass viele Pharaonen ihre einbalsamierten Körper mit allerlei Flüchen belegten um potentielle Grabräuber für ihre Freveltaten zu bestrafen. Auch Freund gelang es einen genialen darsteller für seine Mumie zu finden – Boris Karloff – der fortan für Jahre hinaus mit dem Horrorgenre verknüpft war und zusammen mit Bela Lugosi der sich eher als Vampir verdingte von der Presse damals noch als Monster verschrien wurde, vor dem man seine Kinder in Sicherheit bringen musste. Die Trennung zwischen Realität und Kinowirklichkeit war da in den Köpfen noch verschwimmend. Karloff auf jeden Fall blieb dem Horrorfilm auf ewig treu – ein zweiter Klassiker gelang ihm mit der Rolle des Monsters in Frankenstein.

In den 40er Jahren kam es nun zur ersten Verfilmung eines Horrorgenres, dass neben dem Vampirfilm eine der großen Themen im Genre überhaupt ist – der Werwolf. Lon Chaney Junior verkörperte in dem 1941 gedrehten Film „Der Wolfsmensch“ das erstemal diesen Hybridtypus zwischen Mensch und Tier. Der Glaube an Werwölfe oder besser Wertiere ist mythologisch gesehen über die ganze Welt verbreitet und wurde sogar bis ins 20 Jhr hinein medizinisch in Form der Krankheit Lykanthropie als für möglich erachtet. Chaney trat mit dem Film aus den Fussstapfen seines Vaters heraus und der Wolfsmensch wurde der Horrorhit in den 40er Jahren. Das ganze war auch noch echte Handarbeit ohne computeranimierte Effekte, kam das Grauen alleine durch die geniale Kameraführung im Spiel mit Licht und Schatten und der Kunst der Maskenbildner zustande.


Die besten Horrorfilme aller Zeiten sind in den 50er Jahren angekommen. Dazu muss man wissen, dass die 50er Jahre in der Hauptsache geprägt waren vom kalten Krieg und einem Überwachungsszenario in den USA. Deswegen gab es eine Unzahl von Sci-Fi-Filmen die mehr oder weniger von diesem Zeitgeist beseelt waren. Zwei Perlen sind da besonders hervorzuheben – zum einen von Don Siegel Die Dämonischen bzw. Invasion of the Body Snatchers der von einer Invasion einer außerirdischen Lebensform erzählt, die Menschen mit Hilfe von samenkapseln nachbildet und die Originale dafür aus dem Verkehr zieht – ein beklemmender Film, der weit besser ist als alle Remakes die bis in die heutige Zeit gedreht wurden und Howard Hawks Horror-Sci-Fi.-Film „Das Ding aus einer anderen Welt“ der zu den wohl spannensten Invasionsverfilmungen überhaupt gehört. Im Polareis wird ein Raumschiff gefunden dessen Pilot – eine monströse humanoide teils pflanzliche Lebensform – noch immer am leben ist und der sich anschickt die Erde zu erobern indem er das Blut der Polarwissenschaftler als Dünger für seinen Nachwuchs benutzt. Beide Filme wurden damals von der am. Zensur als jugendverderbend eingeschätzt.

Die 60er Jahre waren horrormäßig geprägt von 2 Meisterwerken die über Jahrzehnte hinweg 2 Horror-Subgenres entscheidend prägen sollten. Zum einen Robert Wise Film The Haunting (dt. Titel bis das Blut gefriert) ein Film aus der Sparte Geisterhorror der nahezu ohne Special Effekte auskam und dennoch eine Atmosphäre der Angst erzeugte wie kaum ein zweiter Film.
Eine Gruppe von Leuten, eingesperrt in ein Haus, welches all die Bosheiten seiner früheren bewohner verinnerlicht hat und zum Schrecken für die Gruppe wird ....und dann natürlich George a. Romeros „Die Nacht der lebenden Toten“ der Urvater der Zombiewelle, die später die 70er Jahre bestimmen sollten. Romero arbeite mit einem geringem Budget und entgegen aller Kritiker zum Trotz die der Idee von lebenden Toten, die herumtapsen und Menschen fressen wollen ein Fiasko prophezeiten war der Film ein Riesenerfolg und beeinflusste eine ganze Horrorgeneration auf nachhaltige Weise.

Mit den 70er Jahren kam die Gewalt und der harte Splatterhorror begann mit allen Tabus zu brechen. Was in den Jahrzehnten vorher nur angedeutet war und der jeweiligen Phantasie des Betrachters überlassen war, wurde in den 70er zu grausamen realität. Abgetrennte Gliedmassen, kannibalistische Fressorgien und nervenzerfetzende Kakophonien an Filmmusik erschütterten die Moralapostel und begeisterten das Horrorpublikum. Es war die Zeit eines jungen am. Regisseurs namens Tobe Hooper der mit seinem Film „Blutgericht in Texas" oder das Texas Chainsaw Massacre für neue Massstäbe sorgen sollte und das betuliche Kinopublikum schon bei der Premiere dazu trieb, dass viele das Kino schreiend verliessen und draußen aufs Trottoir kotzten. Eine Gruppe junger leute gerät in die Fänge einer Kannibalenfamilie, die Touristen zu Chilli verarbeitet. Hooper verstand es wie kein anderer seine Filme musikalisch so geschickt mit Dissonanzen zu untermalen, dass man beim Zusehen schon alleine audial den Horror in all seiner Breite zu spüren bekam. Sein 1986 gedrehtes Sequel Texas Chainsaw Massacre 2 stand dem ersten Teil in nichts nach und wurde in Deutschland schon nach kurzer zeit beschlagnahmt und aus dem Verkehr gezogen.

Ein weiterer junger Regisseur namens Dario Argento seines Zeichens Italiener sollte in den 70er Jahren bekannt werden und fortan zu einer Ikone des Horrorfilms werden. Sein Film Suspiria aus dem jahre 1977 zählt heute zurecht zu den besten Horrorfilmen aller Zeiten – Im Gegensatz zu Hoopers musikalischem Terror , versah Argento zusammen mit seiner Band Goblin seine Filme mit einer deutlich melodischeren und ruhigeren Atmosphäre, die aber nichtsdestotrotz trotzdem die Nerven bis zum zerreissen anspannte. Auch Argento kam auf Grund der in den Filmen gezeigten Brutalität schnell bei den Jugendschützern auf die schwarze Liste. 4 Jahre vor Suspiria machte sich William Friedkin an sein Projekt der Exorzist – der Urvater aller Dämonen-und Teufelsaustreibungsfilme. Mit der jungen Linda Blair hatte Friedkin ein geniales Besetzungshändchen, denn ein zartes Mädchen, dass obszöne Texte von sich gab und den Pfarrer ankotzte war schon ein fürs Publikum ungewöhnlicher Anachronismus, der – wie sollte es anders sein – die Kirchen und da vor allem den katholischen Filmdienst auf die Barrikaden brachte.

Die 70er hatten Highlights en masse u.a. auch Halloween der 1978 in die Kinos kam und für einige Jahre den Ruf von John Carpenter zu höchsten Ehren bei den Horrorliebhabern verhalf. Halloween darf sich ebenfalls mit dem Titel genrewegweisend schmücken und war der Beginn einer Reihe sog. Teenie-Schlitzer-Filme die uns bis in die heutigen Tage begleiten.
Der stumme maskierte Killer Jason Meyers der aus der Irrenanstalt ausgebrochen, die Kleinstadt Haddonfield terrorisiert wurde zum Inbegriff des gnaden-und emotionlosen menschlichen Ungeheuers. Leider schaffte es Carpenter und seine Nachfolger nicht einen wirklich guten Folgefilm zu drehen. Doch nicht genug mit den 70er – 2 Filme sollen ihren Ehrenplatz bei den besten Horrorfilmen aller Zeiten noch bekommen. Zum einen Spielbergs Weißer Hai, einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, nach dessen Ausstrahlung der Hai als der Inbegriff des Bösen galt und Nicholas Roeg’s „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ ein Mystery-Horrorfilm der bis heute in diesem Subgenre unerreicht ist. Die Umsetzung der Geschichte von Daphne du Maurier ist wohl als genial zu bezeichnen und brachte dem noch jungen Schauspieler Donald Sutherland einen Meilenstein in dessen Karriere.

Ein letztes Highlight aus den 70er ist zweifelsohne der Sci-Fi-Horrorfilm Alien von Ridley Scott – der damalige Werbeslogan ‚Im Weltraum hört Dich niemand schreien’ war schon die unheilvolle Botschaft für die Kinobesucher, das da etwas gruseliges auf sie zukommt. Sowohl von der Besetzung her mit der damals noch jungen Sigourney Weaver, die mal endlich eine Frau in Horrorfilmen mimte, die nicht nur kreischend als potentielles Opfer durch die Gegend rennt als auch durch die Mitarbeit des Schweizer Künstlers Hans Rüdli Giger der das Alien erschuf wurde aus Ridley Scotts Film eines jener Werke, die zeitlos immer zu den besten Filmen aller Zeiten gehören werden. Nach den splattrigen 70er Jahren kamen die 80er Jahre und somit auch die Ära von Leuten wie Sam Raimi und Clive Barker. Sam Raimi schuf mit seiner Filmhochschulen-Abschlussarbeit ‚Tanz der Teufel’ eine Low-Budget Produktion, die mehr als das hunderfache wieder eingespielt hat. Die aus der finanziellen Not heraus geborene Technik mit der Handkamera zu drehen erwies sich als äußerst gelungene Idee, denn dadurch fühlt sich der Zuschauer direkt im Geschehen und Tanz der Teufel wurde zurecht zu einem Kultfilm!


Der junge Engländer Clive Barker, bis dato schon in Insiderkreisen als Horrorbuchautor der harten Gangart bekannt, wagte sich 1987 auf die Filmbühne und setzte seine eigene literarische Vorlage ‚Hellraiser-das Tor zur Hölle’ filmisch um. Der Film schlug ein wie eine Bombe, denn Barker verquickte nackten Gewalthorror mit sadomaso-Elementen – eine Tatsache, die die Zensurhüter bis ins Mark erschütterte. Die Fangemeinde jubelte ihm zu, denn kein anderer Autor konnte bis heute als Regisseur derart nahtlos eine Spitzenleistung vollbringen. Ein Jahr später setzte Barker mit seinem Sequel Hellbound – Hellraiser II sogar noch eines drauf und bewies damit, dass ein Sequel auch noch besser sein kann als das Original. Hellraiser2 in der Langfassung wurde damals zu Recht als der beste Horrorfilm aller Zeiten bezeichnet, denn Barker gelang es, ohne dabei platt zu wirken, Elemente des Horrorfilms mit metaphysisch philosophischen Elementen zu verknüpfen und schuf ein filmisches Highlight der Extraklasse.

Natürlich hatten auch die bereits dem Publikum bekannten Altmeister des Horrorfilms in den 80er Jahren ihre Erfolge..so drehte Romero 1985 seinen 3. Zombiefilm Day of the Dead, Dario Argento brachte Tenebrae ins Kino - aus dem vor allem die Hundeverfolgungsszene mit einem Dobermann die Zuschauer zum Kreischen brachte und Wes Craven kam mit Nightmares on Elm Street heraus und brachte uns den Horror direkt in unsere Träume.
Für zwei der Hauptgenres der Gattung Horrorfilm nämlich Vampire und Werwölfe kam in den 80er der tricktechnische Durchbruch. Kathryn Bigelow bewies, dass auch Frauen excellente Horrorfilme drehen konnten – Near Dark wurde zu einem wegweisenden Vampirfilm in denen sich der träumerische Aspekt des ewigen Lebens mit harten Gewaltszenen kongenial verband. 1985 entstand dann der Werwolffilm – Das Tier von Joe Dante – vorbei war es mit Werwölfen denen man ansah, dass der Darsteller ein Fell rumgeschlungen hatte – mit der Hilfe von Trickspezialist Stan Winston wurde die Verwandlung der Werwolfgemeinde in Dantes Tier zu einem visuellen Leckerbissen der besonderen Art und gab dem Genre neue und tiefgreifende Impulse.

Die 90er Jahre, die von der Kritik zu unrecht als ereignislos für Liebhaber von Horrorfilmen bezeichnet werden, brachten zwar keine neuen innovativen Sachen, aber nichtsdestotrotz ausgezeichntete Horrorfilme heraus, die zu Recht zu den besten Filmen dieses Genres dazu gehören. Clive Barker schuf mit Cabal nach Tod Brownings Freaks aus den 30er Jahren den ersten Horrorfilm bei dem die Monster nicht die bösen, sondern die Guten sind und bewies, dass er zu den Größten seines Fachs gehört. Francis Ford Coppola..ansonsten eher weniger dem Horrorgenre zugerechnet, machte sich an eine Neuverfilmung von Dracula heran. Der Film – im Vorfeld schon vehement kritisiert, da man den Mythos um den transsylvanischen Urvater aller Vampire vermeinte oft genug gesehen zu haben – heimste Preise en masse ein und die Kino-Besucher waren schlichtweg begeistert – der Filmslogan – Love never dies – wurde zu dem Filmzitat überhaupt und die Darsteller Gary Oldman, Monika Belluci, Anthony Hopkins, Winona Ryder und Keanu Reeves bekamen den Schub für ihre späteren Karrieren.

Auch auf dem Gebiet der Horror-Sci-Fi gab es in den 90er Jahren einen Film der zu den Perlen dieses Subgenres gezählt werden muss – der bis dato unbekannte Paul Anderson drehte den Film Event Horizon..ein Weltraumtripp in den Wahnsinn, der mit seinen surrealistischen Sequenzen nicht nur den Zusehern in die Gehirne eindrang, sondern auch für einen morbid ästhtetischen künstlerischen Einschlag sorgte. In den 90er sollte auch Bernhard Rose – ebenfalls unbekannt für seinen ganz persönlichen Regiehöhepunkt sorgen. Sein Candymans Fluch – by the way nach einer Kurzgeschichte von Clive Barker verfilmt – ging zwar im Kino finanziell baden, ist aber trotzdem einer der Filme, die man nicht vergisst, denn Rose schaffte ein derart bedrohlich spannende Atmosphäre, dass amerikanische Kinder seitdem wohl wissen was auf sie zukommt wenn man ihnen mit dem Candyman – einer Mythengestalt in etwas vergleichbar mit dem sog. Schwarzen Mann, droht. Ende der 90er kam auch Wes Craven wieder aus der Versenkung hervor und brachte die Trilogie Scream auf den Markt, die selbstironisch das Genre auf den Arm nahm und dennoch Horror pur von bester Qualität erzeugte.

Früher war alles besser – ein Spruch der nicht nur beim Thema Filme angewendet wird, aber das ist so nicht richtig, denn auch in diesem Jahrtausend gibt es gute und innovative Regisseure mit guten Filmen, die uns Horrorfreunde Freude machen bzw. das Blut in den Adern gefrieren lassen und das schöne ist, dass sich mehr und mehr europäische Filmemacher an das Horrorgenre heranwagen und dabei oftmals deutlich bessere Werke abliefern, als ihre Konkurrenz aus Übersee. Als da wären aus England Neill Marshall der bereits mit seinem Erstling Dog Soldiers für Aufmerksdamkeit sorgte und der mit dem 2005 erschienen The Descent ein Genre-Highlight schuf. Endlich mal keine kreischenden Teenies, sondern gestandene Frauen in den Hauptrollen, die bei einem Höhlentrip nicht nur die Spannungen untereinander ‚aufarbeiten’ sondern auch noch mit einer Spezies an Monstern konfrontiert werden, die einem wohl den Gedanken daran mal selbst eine Höhle zu erkunden gründlich vermiesen. Ein weiterer Engländer – Danny Boyle widmete sich mit den beiden Filmen 28 day bzw. 28 weeks later einer Neubelebung des Zombiegenres und das mit Erfolg..frei von jeglichem Religiösitätsgeduddel und Happy-Endzwang, die uns in am. Horrorfilmen so oft vorgesetzt werden, schicken beide britischen Filmemacher ungeniert ihre Protagonisten in den Untergang.

Was den Briten recht ist, ist den Franzosen billig und so beweist auch ein Regisseur der sog. Grand Nation, dass er den Horror im Blut hat. Alexandre Aja wagte sich, mit großem Erfolg an die Neuverfilmung des Hügels der blutigen Augen. Der Film – eine einzige Gewaltorgie – begeisterte sogar den ursprünglichen Vater dieser Idee Wes Craven so sehr, dass er in einem Interview sagte – ich wäre froh gewesen, wenn ich Ajas Dreistigkeit gehabt hätte mit allen Tabus zu brechen. Alexandre Aja erreichte seinen Kultstatus aber nicht erst mit The Hills have Eyes, sondern mit seinem Film Haute Tension bzw. High Tension, der es seit langem mal wieder geschafft hat auf den Index der Jugendschützer zu kommen – nicht weiter verwunderlich, denn in High Tension gibt es Szenen, die vom Brutalitätsgehalt kaum zu überbieten sind und die trotzdem nie aufgesetzt wirken, sondern eine kalte grausame Realität wiedergeben ohne ein Jota an Gnade für den Zuschauer.

Ein weiterer Franzose, der sich auf die Horrorpfade wagte ist David Moreau – allerdings im Gegensatz zu Aja nicht auf die Splatterpfade, sondern Moreau spielt mit den versteckten, nicht so recht greifbaren Ängsten der Zuschauer – in Seinem Werk Them weiß man bis zum Ende nicht in welcher Form bzw. wer genau für die Bedrohung der Protagonisten einem intellektuellen Ehepaar, verantwortlich ist – das Ende ist dann um so überraschender und zugleich auch erschreckender.Aber auch aus good old germany gibt es neue Horrorkost, die es verdient hat in dieser Sendung erwähnt zu werden. Andreas Marschall hat mit seinem Episodenfilm Tears of Kali, der in der Rahmenhandlung von einer Selbstfindungssekte erzählt deren meditationen die Dämonen des Unterbewusstseins wecken und das ultimativ Böse aus der Seele hervorlocken. 3 Episoden, die nicht nur Horror pur sind, sondern den Zuschauer auch dazu anregen in seine eigene Seele zu blicken.
Ein weiterer Regisseur der Gattung junge Wilde ist Eli Roth – Roth ist nun nicht unbedingt ein Meister seines Faches und dennoch hat er es geschafft für einen der kontroversesten Filme überhaupt zu sorgen Hostel – die einen wenden sich mit Grausen ab und bezeichnen Hostel als Machwerk – die anderen sind begeistert und schreien nach mehr. Kaum ein Film hat die Horrorgemeinde so gespalten wie der Foltervoyeurfilm des jungen Amerikaners.

Das neue Jahrtausend steht aber nicht nur in Zeichen europäischer Horrorkost, sondern auch aus dem asiatischen raum, speziell Japan erobern neue Filmemacher den Horrormarkt. The Grudge – der Fluch und Dark Water sind zwei gelungene Werke zum Thema Geisterhorror, die zeigen dass aus Asien nicht nur Kampfsportaction kommt, sondern auch fein delikate Gruselkost. Beide Filme arbeiten weniger mit Gewaltdarstellungen, sondern spielen mit bedrohlichen Räumen, morbiden Geistererscheinungen und atmosphärisch äußerst dichten Szenarien. Das diese Werke dann nach erfolgreichem Kinolauf von den Produzenten in Hollywood aufgegriffen werden und in am. Versionen nachgedreht werden ist ein eher lästiger, denn erwähnenswerter Aspekt. In diesem Fall gilt – lieber das Original ansehen, anstatt sich mit der Kopie zu begnügen.

Weitere Filme aus den letzten Jahren, die zur Kategorie – muss man gesehen haben – gehören sind Saw, dessen Story zwar an den Haaren herbei geogen ist, aber der trotzdem durch seine Tötungsideen neue Massstäbe setzte, natürlich auch die beiden Computerspiel-Verfilmungen – ein subgenre, dass es per se erst seit ein paar Jahren gibt – Resident Evil und Silent Hill – der erstere ein "Action-Zombie-Haudrauf und Schlussspektakel", der letztere wohl die gelungenste Verfilmung aus diesem neuen subgebre überhaupt, da Silent Hill es schafft eine Story zusammen zu bekommen und dann auch solche Aufgüsse alter Themen, die aber – wenn gut gemacht – immer wieder zu überzeugen wissen wie z.B. Wrong Turn der sich der Thematik unschuldige Städter treffen auf degenerierte landbevölkerung widmet.

So Leute das war es – jetzt werden wahrscheinlich einige von Euch vor dem PC sitzen und mehr über diese Filme wissen wollen bzw. sich diese Filme gerne mal ansehen wollen – no prob – wer da noch mal Infos dazu will, der/die kann sich gerne an mich wenden und diejenigen die jetzt still vor sich hin meckern, weil ich Filme nicht genannt habe, die sie aber als zu der Kategorie ‚Beste Horrorfilme’ aller Zeiten zugehörig sehen, denen kann ich nur sagen nobody is perfect und Geschmäcker sind halt nun mal verschieden.
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scarecrow
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Beitrag von scarecrow »

hi Azazel ,

viele von den Filmen welche Du aufgelistet hast hab ich gesehen aber nicht alle. Ich muss das ändern. Suspiria hab ich nicht gesehen . Muss mich mehr Informationen holen .



LG

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Beitrag von scarecrow »

Hab beim Saturn "Wrong Turn II " gesehen . Vielleicht hole ich mir das nächste woche.


LG
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Azazel
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Beitrag von Azazel »

STOP!!!!!!!!!!!!

wrong Turn II ist totaler Mist!! Nur Wrong Turn ist gut!
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Beitrag von scarecrow »

Danke Azazel .

:au:


LG
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