Efeu

Die Magie der Pflanzen und Steine
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whitestorm
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Efeu

Beitrag von whitestorm »

Originalpost von Noriel de Morville:

Efeu - Hedera Helix


Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
Gattung: Efeu (Hedera)


Beschreibung
Efeu ist eine immergrüne, mehr oder weniger ( kommt auf die Sorte an) winterharte Pflanze, die durch ihre Wurzeln in der Lage ist, an Mauern empor zu ranken und dabei Höhen bis zu 20 Meter erklimmen kann. Fehlen solche Klimmstützen, so überwuchert der Efeu gelegentlich flächendeckend den Boden. Efeu ist der einzige mitteleuropäische Repräsentant der Araliengewächse. Im Alter verändert sich die Blattform. Bei Pflanzen, die über 20 Jahre alt sind, geht die fünffingrige Blattform in eine rautenförmige Blattform über. Efeu in extrem schattigen Lagen kommt nie zum Blühen (September bis Oktober) bildet also nur Kriechsprosse aus.

Aufgrund der späten Blüte ist Efeu eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen.

Bild
Efeu in der Pflanzenheilkunde
Sämtliche Pflanzenteile sind auf Grund des Saponingehalts giftig. Allerdings finden Zubereitungen aus Efeublättern wegen ihrer entkrampfenden Eigenschaften verstärkt Verwendung in Mitteln gegen Bronchitis. Sie werden gerne in der Kinderheilkunde eingesetzt. Efeublätter werden in sehr geringen Mengen außerdem in Bronchialaufgüssen verwendet, da ihr Gehalt an Saponinen den Abtransport des Schleims verbessert. In der Volksheilkunde wird ein Efeu-Umschlag bei Nervenschmerzen empfohlen. In der Neuzeit war man auch von der empfängnisverhütenden und sogar abtreibenden Wirkung der Pflanze überzeugt.

Efeu im Brauchtum

Wenn Grabstätten häufig mit Efeu bepflanzt werden, so ist das eine meist unbewusste Nutzung des Symbols vom ewigen Leben. Wie im Leben so im Tod steht als Devise auf manchem alten efeuumschlungenen Grabstein. Als Hinweis auf treue Verbundenheit und ewiges Leben ist die besonders häufige Darstellung von Efeublättern auf Sarkophagen und Katakombenfresken zu verstehen. Der Efeu bedeutet, dass die Seele lebt, wenn auch der Körper tot ist. Schon in Griechenland soll Efeu aufgrund dieses Symbolgehalts zur Hochzeit überreicht worden sein.

Da der Efeu nicht bestehen kann, ohne sich anzuschmiegen, ist er seit alters auch Sinnbild der Freundschaft und Treue. Als immergrüne Pflanze schon im Altertum Sinnbild der Treue und des ewigen Lebens. Im alten Griechenland erhielt ein Brautpaar einen Efeuzweig als Symbol immerwährender Treue.

Da Efeu sowohl im Alten Ägypten als auch Rom und Griechenland den Göttern des Weines zugeordnet war, galt er auch als Symbol der Heiterkeit, der Geselligkeit und der Freundschaft.

In Westfalen brachten am 4. Fasten-Sonntag Mädchen den Nachbarn Efeukränze, die über dem Herd aufgehängt wurden, um so den Frühling ins Haus zu bringen.

Als Orakelpflanze soll Efeu am 24. Februar - Matthias - verwendet worden sein. Nachts tanzten die Mädchen bei Fackelschein und warfen die Efeu- und Strohkränze ins Wasser. Hinter ihrem Rücken mussten sie versuchen einen Kranz zu fassen. Der Efeukranz bedeutete Glück in der Liebe, es sollte noch in demselben Jahr Hochzeit sein. Der Strohkranz zeigte dagegen Unglück an.

Ebenso wurde mit Efeublättern in der Andreasnacht orakelt. Man warf zwei Efeublätter in eine Schale mit Wasser, so dass sie auf der Oberfläche schwammen. Waren die Blätter am nächsten Morgen zusammengetrieben, dann sollte es noch in diesem Jahr Hochzeit geben. Trieben sie getrennt voneinander, dann musste man noch länger warten.
Niveau sieht von unten immer wie Arroganz aus.
"Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt aber nicht weiß." F.M.Dostojewski
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Re: Efeu

Beitrag von whitestorm »

Originalpost von RoSa:


HEDERA HELIX ~ EFEU


Familie: Araliaceae ~ Araliengewächse


Immergrün, Eppich, Eppig, Kraftwurz, Le Lierre, Ivy


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Der heimische Efeu, Hedera helix, sowie die Unterarten ssp. canariensis, ssp. helix und ssp. poetarum bringen es insgesamt auf ca. 400 Sorten. Hedera helix und seine "Kinder" sind sehr variabel: Blattformen reichen von fast rund über mehrfach gelappt bis sichelförmig-ähnlich, adulte Exemplare unterscheiden sich von juvenilen, es gibt rein grüne und Variegata-Formen ( bunt ).Neue Züchtungen erscheinen oft auf dem Markt; ein Klassiker wird wohl stets zu den schönsten gehören: Hedera canariensis 'Gloire de Marengo', mit sehr großem buntgscheckten Blattwerk. Efeu kann effektvoll einen Mosstab begrrünen, aus einer Pflanzenampel herabhängen, an einem Spalier wachsen uva.


LICHT ~ Efeu wünscht viel Licht, aber schätzt die direkte Sonne nicht. Halbschatten oder lichter Schatten sagen Efeu mehr zu. An einem Nordfenster wächst die Pflanze hervorragend. Generell vetragen grüne Sorten mehr Schatten, denn buntlaubige.


TEMPERATUR ~ Efeu schätzt es, wenn die Temperatur nachts deutlich niedriger gegenüber dem Tage liegt. Die Pflanze zieht kühle bis temperierte Räume vor und liebt viel Frischluftzufuhr. Die Wintertemperaturen können bei 12-15°C liegen. Grüne Sorten vertragen auch tiefere Temperaturen um 5°C. Spinnmilben und Schildläuse stellen sich bei zu warmer Haltung und zu trockener Luft im Winter ein.


WÄSSERUNG ~ Efeu benötigt während der Wachstumszeit eine gleichmäßig milde Bodenfeuchte. Vernässen wie Austrocknen des Wurzelballens sind schädlich. Ebenso sollte in dieser zeit gedüngt werden, ein handelsüblicher Dünger in niederiger Konzentration ist ausreichend. Efeu schätzt eine höhere Luftfeuchte und liebt es eingenbelt und/oder abgebraust zu werden, am besten bekommt Efeu ein Aufenthalt in einem warmen Sommerregen. Im Winter sollte die Düngung unterbleiben und die Pflanze trockener -vor allem bei niedrigen Temperaturen- gehalten werden, aber niemals Austrocknen lassen. Durch falsches Wässern verfärben sich Blätter und vergilben gerne.


SUBSTRAT ~ Das Substrat für Efeu sollte durchlässig und humos sein. Handelsübliche Einheitserde bzw. TKS ist ausreichend. Beim Umpflanzen wie immer an eine Drainageschicht aus Tonscherben denken.


WARNUNG: Hedera helix enthält, in allen Pflanzenteilen, die Toxine α-Hederin und Falcarinol; diese sind in sehr hohen Dosen toxisch. Vergiftungserscheinunen beispielsweise beim Verzehr von bereits nur drei der schwarzen Beerenfrüchte des Efeus wären Brennen im Rachen, Durchfall und/oder Erbrechen, Kopfschmerzen, erhöhter Puls und Krämpfe. Allerdings schmecken diese so extrem widerlich, daß dies meist nicht geschieht.

Giftefeu ist extrem toxisch und führt definitiv zum Tode, allerdings hat Giftefeu nur den Namen Efeu mit Hedera helix gemeinsam, seine botanische Bezeichnung lautet: Toxicodendron radicans und er gehört zur Familie Anacardiaceae - Sumachgewächse.
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