Dummheit als aktives Tun

Psychologische, philosophische und wissenschaftliche Betrachtungen

Moderator: gabor

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Wolf Drache
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Dummheit als aktives Tun

Beitrag von Wolf Drache »

Bin gerade über dieses herrliche Video gestolpert:
https://www.youtube.com/watch?v=8o5e3cxYhGw
"Ach, es ist der Fehler unserer Wissenschaft, dass sie alles zu erklären wünscht; und wenn es ihr nicht gelingt, dann sagt sie, es sei nichts daran zu erklären."
fehlgeleitet
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Re: Dummheit als aktives Tun

Beitrag von fehlgeleitet »

zu den dänemarkspezifischen sachen kann ich wenig sagen. Auch meine ich nicht, dass es einen so viel klüger macht sich mit längst vergangenen Gesellschaften zu beschäftigen. Nicht das man dadurch dumm werden würde, aber eben auch nicht klug.

Aber die Überschrift ist richtig. Dummheit ist kein Mangel, sondern wird aktiv hergestellt. Dummheit ist unterdrückte Intelligenz. Dementsprechend sind alle Nationalismen eine Form der aktiven Verdummung.

Die Grundform der Dummheit ist dies: Weil du von X abhängig ist, erklärst du X zu deinem Mittel. Dabei ist X nicht dein Mittel.

Beispiele:
Weil du Geld benötigst, glaubst du Geld wäre dein Mittel. Dabei sind die Preise auf den Waren für dich eine Schranke. Das Geld ist nicht in der Welt deine Bedürfnisse zu erfüllen, sondern um dich mit deinen Bedürfnissen zu erpressen.
Weil du zum Geldverdienen genötigt wirst, hälst du deinen Beruf für dein Mittel in dieser Gesellschaft zurecht zukommen. Dabei ist der Beruf überhaupt nicht dein Mittel, sondern ein Mittel des Kapitals.
Weil du selbst keine Handhabe hast, glaubst du der Rechtsstaat wäre dein Mittel, um dich durchzusetzen. Dabei setzt der Rechtsstaat bloß rechtkonformes Verhalten in der Gesellschaft durch, was überhaupt nicht mit dem Durchsetzen der Bedürfnissen der Mitglieder dieser Gesellschaft zusammenfällt. Das du machtlos bist, ist der Existenz des Rechtsstaats geschuldet.

Und natürlich: Weil du vom Erfolg der Nation in der internationalen Konkurrenz abhängig bist, hälst du den Erfolg der Nation für dein Mittel für persönlichen Erfolg. Dabei bedarf der Erfolg der Nation die Vernutzung seiner Mitglieder.