Die Kunst der Verunsicherung

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Moderator: gabor

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Exorial
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Die Kunst der Verunsicherung

Beitrag von Exorial »

[img]undefined://www.tvondvd.de/grafiken/tatort_tagesschau.jpg[/img]

In der Kriegs- und Krisenpolitik ist die Manipulation und Erfindung von Informationen eine gängige Praxis. Durch die technischen Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen, verwischen die Grenzen zwischen virtuell und real immer mehr, so dass die Gefahr der Nachrichtentäuschung bzw. -fälschung in den Medien besteht.

In diesem Zusammenhang hat mich heute ein Bericht bei Spiegel Online überrascht. Der Student Oliver Karl Boeg hatte für sein Vordiplom an der Hochschule für Gestaltung ein Videoexperiment (eine gefälschte "Tagesschau", in der ein Bewaffneter das Studio stürmt) ausgeheckt. Für dieses Experiment bekam er zwar die Note eins, aber das Amtsgericht Karlsruhe verurteilte ihn im Namen des Volkes zu 30 Tagessätzen à 15 Euro wegen "Störung des öffentlichen Friedens" und "Beeinträchtigung von Nothilfemitteln".

Der Typ ist dafür doch tatsächlich verurteilt worden! Mag gar nicht daran denken, was mit dem passiert wäre, wenn jemand bei der Aktion einen Herzinfarkt erlitten hätte. Womöglich hätte der Richter ihn im Namen des Volkes zu lebenslänglicher Haft wegen "heimtückischen Mordes" verurteilt!!!

Wen es interessiert, hier der komplette Spiegel-Online-Bericht:

Kunst der Verunsicherung

Von Dietmar Hipp

Eine gefälschte "Tagesschau", in der ein Bewaffneter das Studio stürmt, hat ahnungslose Zuschauer verstört. Jetzt könnte der Fall in die Rechtsgeschichte eingehen.

Die "Tagesschau" vom 22. September vergangenen Jahres servierte die üblichen Katastrophen: Irak, Aufbau Ost, Deutsche Bahn - nichts, was irgendeinen Zuschauer aus seiner 20-Uhr-Lethargie reißen konnte.
Nur in einigen Karlsruher Kneipen war die Aufregung groß, als dort die "Tagesschau" über die Bildschirme flimmerte. Denn plötzlich mussten die Gäste mit ansehen, wie ein Mann das Nachrichtenstudio stürmte. Mit vorgehaltener Waffe zwang er die Sprecherin, missionarische Botschaften über "das Böse" in der Welt zu verlesen.

Doch die vermeintliche Terrorattacke war nur ein Scherz. Der Karlsruher Student Oliver Karl Boeg, 30, hatte die Scheinerpressung mit Wissen der Wirte in acht örtlichen Kneipen ins reguläre Programm geschmuggelt - als Kunstaktion. An der Hochschule für Gestaltung (HfG) bekam Boeg für das Videoexperiment, das er für sein Vordiplom ausgeheckt hatte, die Note eins; das im selben Gebäude untergebrachte Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) nahm Boegs "WortNapping" in eine aktuelle Ausstellung auf.

Eine etwas andere Beurteilung erfuhr sein Werk Anfang des Monats im Namen des Volkes: Da verurteilte ihn das Amtsgericht Karlsruhe zu 30 Tagessätzen à 15 Euro, wegen "Störung des öffentlichen Friedens" und "Beeinträchtigung" von "Nothilfemitteln".

Die Strafe des Amtsgerichts ist milde, das Aufsehen garantiert. Boegs Anwalt, der renommierte Karlsruher Strafverteidiger Michael Rosenthal, der sonst mutmaßliche Terroristen aus dem Umfeld von al-Qaida vertritt, hat bereits Rechtsmittel eingelegt, will vielleicht sogar gleich in Revision, damit's schneller nach oben geht.

Wenn, was für die öffentliche Wirkung schön wäre, das Oberlandesgericht das Urteil bestätigt, kann Boeg die Sache vors Bundesverfassungsgericht bringen, wo man Fälle zur Kunstfreiheit eigentlich immer gebrauchen kann.
Boegs Kunstaktion eröffnet wohl mehr juristisches als künstlerisches Neuland. Denn der Prozess hat die Frage aufgeworfen, ob es so etwas wie eine "negative Kunstfreiheit" gibt, wie es Staatsanwalt Jürgen Gremmelmaier formuliert, also ein Recht jedes Einzelnen, von Kunstattacken verschont zu werden - jedenfalls dann, wenn er sich "nicht in den Machtbereich der Kunst" begeben hat. Boeg habe nichtsahnende Kneipenbesucher "mit Kunst infiltriert, obwohl keiner gefragt hat, ob sie das auch wollen".
Dass verschiedene Online-Medien von "Zuschauerpanik" in Karlsruhe berichteten, war zwar bei weitem übertrieben. Doch viele Kneipengäste nahmen die fast 30 Minuten dauernde Inszenierung ernst und riefen besorgt bei Freunden und Bekannten an. Alles wirkt täuschend echt bei der gewaltsamen Besetzung des Sendeplatzes. Selbst das Mikro stammt vom Originalhersteller des "Tagesschau"-Pendants, die Unterschiede sind für Profis kaum zu erkennen. Auch die Sprecherin Anne von Linstow ist im Südwesten ein bekanntes Fernsehgesicht - allerdings aus der SWR-Serie "Die Fallers".

Enthüllt wird die Fälschung erst mit einem Zoom auf die Köpfe von Erpresser und Sprecherin, bei dem die Gesichter surreal ineinander verschwimmen, und mit einem Umschnitt auf die Totale ist der Spuk vorbei: Zum Vorschein kommt ein provisorischer Schreibtisch, lachende Gesichter, drum herum ein dunkler, leerer Raum.

Einen "Echt-Zeit-Aktion-Film" nennt Boeg seine Arbeit. Weil es ihm darum ging, die "mediale Einweg-Penetranz hinsichtlich mediengesellschaftlicher Programmierung von ,Bewusstseinen' zu thematisieren", ließ er die Zuschauerreaktionen von Kommilitonen filmen. Auch die des Karlsruher IT-Fachmanns Stefan V., 28, der mit einem Kumpel gerade eine Pizza essen war. Der robust gebaute V. wirkt zwar nicht so, als wäre er allzu leicht durch Fernsehbilder aus der Fassung zu bringen, doch Boeg hat das offenbar geschafft.

Eine "psychische Panik" sei ausgebrochen, sagt V., als Zeuge in der Verhandlung, "verwirrt" sei er gewesen, "ich hab schon 's Blut spritzen sehen". Weil ihn außerdem der Student mit der Kamera ziemlich nervte, haben er und sein Kumpel bei der Polizei Anzeige erstattet - und so den Fall erst ins Rollen gebracht.

Dabei liegt Kunstopfer V. mit seiner Wahrnehmung gar nicht mal so weit von den Gedanken der Täter und ihrer Sympathisanten entfernt. Das Eindringen des vermeintlichen Geiselnehmers in die Inszenierung der Nachrichtensendung, schrieb eine HfG-Doktorandin über Boegs Arbeit, "dekonstruiert die bildliche Ikone ,Tagesschau' als von Menschenhand gemacht, als streng reguliertes, hoch kalkuliertes und sehr zerbrechliches Bild". Zeuge V. beschreibt das lediglich mit etwas anderen Worten: "Das sind doch Irre, die das inszeniert haben, die leben doch völlig in ihrer Kunstwelt und nehmen die Panik der Leute in Kauf."

Schon einmal hat Boeg öffentliche Verunsicherungen ausgelöst. Im Februar 2001 lief in mehreren Kinos ein von Boeg produzierter Werbeclip, in dem die Firma "Human Technologenes" anbot, perfekte Menschen zu klonen. Mehr als hundert Interessenten schrieben E-Mails oder riefen auf der freigeschalteten Hotline an - teils, um sich duplizieren zu lassen, teils, weil sie Aktien des vielversprechenden Unternehmens erwerben wollten.
Damals erwog die Kinowerbefirma offenbar, gegen Boeg rechtliche Schritte einzuleiten - bis ausgerechnet die damalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, Boeg den Deutschen Studienpreis für seine "listige Medienstrategie" verlieh.

Dass er mit seinem neuen Projekt "an die Grenzen der Justiz" gerät, war Boeg deswegen von vornherein bewusst. Die Verurteilung nimmt er relativ gelassen: "In künstlerischer Hinsicht fühle ich mich fast geehrt, dass man mit einer Kunstaktion heute noch den vermeintlichen öffentlichen Frieden stören kann."


2005-06-30
Quelle: undefined://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,362255,00.html
Zuletzt geändert von Exorial am 1. Jul 2005 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Archangelos
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Beitrag von Archangelos »

Kunst... soso... :au:
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Beitrag von Azazel »

über Kunst mag man geteilter Meinung sein, aber trotzdem eine lustige Idee :cool:
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Beitrag von Vamp »

Sehr interessante Idee.
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Beitrag von Archangelos »

Naja ich bin bei Kunst eigentlich der Meinung man soll sie niemandem aufdrängen...
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Beitrag von Azazel »

auch wieder wahr...wobei die Leute natürlich auch abschalten hätten können
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Beitrag von Archangelos »

In einer Kneipe? Naja... und zudem wurde einem das ja dann schon aufgedrängt...
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Vamp
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Beitrag von Vamp »

Dann muss man nicht hinschauen. Man kann ja auch niemanden verklagen weil er Mist redet den man nicht hören will.
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Beitrag von Archangelos »

Doch wenn er am TV kommt kann man das sehr wohl, das ist der Unterschied...
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Beitrag von doppelgänger »

Wieso muss ich bei diesem Thema an Rudi Dutschke denken :grr:
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Beitrag von Archangelos »

Weil Nervensägen grundsätzlich meinen ihr Unsinn interessiere die ganze Menschheit? :|
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Beitrag von doppelgänger »

Oder weil manche Kneipenhocker irrtümlich meinen, sie sind Teil der Menschheit :D
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Beitrag von Lilienkind »

die Menschheit ist doch doof... wobei es schon lustig ist, wie leicht sie zu verunsichern sind... aber einfach nur die überschrift erinnert ja irgendwie an die sophisten... mich zumindest.
das ist fast genauso wie die sache mit der urlaubssteuer, das war auch nur ein gag und trotzdem habens voll viele ernst genommen und es gab voll den trouble...
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Beitrag von Default »

Verunsicherung oder versuchte Verhetzung?

Deutschland: In der Linkspartei sammeln sich die meisten Gottesleugner

Emnid-Umfrage: Die Hälfte aller Deutschen glaubt an die Existenz Gottes

Potsdam (kath.net/idea)
Gottesleugner sind besonders zahlreich unter den Anhängern der Linkspartei-PDS. Fast jeder zweite glaubt nicht an Gott; jeder vierte bezeichnet sich als gläubig. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Emnid im Auftrag der Monatszeitschrift Cicero (Potsdam) durchgeführt hat. Am gläubigsten sind die Christdemokraten. 60 Prozent der CDU-Wähler sind überzeugt, daß es Gott gibt. 16 Prozent gehen vom Gegenteil aus. Bei den Grünen liegt das Verhältnis bei 48 zu 19 Prozent, bei der FDP 45 zu 22 Prozent. 40 Prozent der SPD-Anhänger erkennen die Existenz Gottes an; 29 Prozent glauben nicht an ihn. Insgesamt ist etwa jeder zweite in Deutschland gewiß, daß es Gott gibt. Emnid stellte deutliche Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern fest. In Westdeutschland glauben 55 Prozent an Gott, im Osten sind es 30 Prozent. Knapp die Hälfte der Ostdeutschen ist sicher, daß es keinen Gott gibt. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle. Während 57 Prozent der Frauen an Gott glauben, sind es bei den Männern 42 Prozent.

undefined://www.kath.net/detail.php?id=11128

freundliche Grüße
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Azazel
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Marx

Beitrag von Azazel »

denkt an die Religion als Opium fürs Volk läßt grüßen...je linker, desto atheistischer:-))
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Beitrag von Sebastian2 »

Kann man aber auch als politischen Hinterrücktrick ansehen. Eine gottlose Partei. Gut für die Gutmenschen um sie nicht zu wählen.
Lafontaine soll ja als der gefährlichste Mann Europas bezeichnet worden sein. Vielleicht braucht man da solche kleine Tricks um die Leute vom Wählen abzuhalten.
Aber es muß sich eh erstmal zeigen ob die was können.

Grüße,
Sebastian
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Azazel
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Beitrag von Azazel »

da hast Du recht! Ob ide was bewegen können wird sich zeigen, aber Lafontaine ist nur für die gefährlich, die Angst davor haben, dass sich ein sozialer Zündstoff entwickelt:-))
Sebastian2
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Beitrag von Sebastian2 »

Ja.

Ich hab auch nie verstanden wer da nun ihn weswegen als gefährlich empfindet. Er hat ja hauptsächlich von Heuschreckenkapitalismus geredet usw. Ab und zu hat man ihn in irgendwelche Ecken drängen wollen aber ich frage mich was da wen an ihm stört.

Sozialer Zündstoff. Auf jeden Fall geht die Arm-Reich-Schere auseinander. Und daß den großen Unternehmen Steuergeschenke gemacht werden ist auch wahr und real. Und daß nicht die Konzerne sondern der Mittelstand "der" Arbeitgeber ist ist auch wahr. Aber in der Politik schlägt sich das kaum nieder.

Daher ist es schon eine richtige Sache da etwas zu ändern. Und sicherlich kann man dann sagen da gehen wir einfach woandershin. Trotzdem wird deswegen nicht gleich eine massenhafte Landflucht einsetzen.

Daß da sicherlich auch viel Gerede dabei ist ist mir auch klar. Aber sollte Lafontaine das ernst meinen und nun bekehrt ist, dann kann das schon was nützen. Was auch immer das wäre. Ist halt schwer zu sagen was wie wirken würde.

Ich werd sie mal testweise wählen. Man kann ja mal schauen was daraus wird. Immerhin, wenn er ehrlich ist, dann könnte er sehr effektiv sein, denn schließlich war er mal auf der "Gegenseite".

Übrigens finde ich dieses Buch von Herrn Roth "Ermitteln verboten" (habs nicht gelesen) beunruhigender. Na, was solls. Sollte es gar zu schlimm sein sollen, kann man es immer noch wenden. Hat ja in Chicago auch mal geklappt.

Sebastian
Lilienkind
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Beitrag von Lilienkind »

Diese kluft zwischen arm und reich fordert ganz klar ne veränderung. jetz gibts zwei möglichkeiten: entweder wier lassen das dritte reich wiederauferstehen. wenn das passiert, wander ich mit mann und kind nach norwegen aus. ich hasse rechte. ODER aber wir spielen das lustige spiel von der RAF. das ist mir zwar auch zu gewalttätig, aber dann kuckt keiner mehr komisch, wenn ich laut die songs von Ton Steine Scherben singe....
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Vamp
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Beitrag von Vamp »

Ich finde weder die eine, noch die andere Idee sonderlich gut. Damit zeigen wir doch nur das wir aus der Geschichte absolut nix gelernt haben.
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Sebastian2
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Beitrag von Sebastian2 »

Die Extreme sind sicherlich übel. Das dumme daran ist, daß die Leute sich halt nicht anders zu helfen wissen. Ich meine weil eben etwas nicht stimmt. Daß sie das nicht auf normalem Weg geregelt bekommen ist natürlich blöd.

Andererseits bin ich eigentlich schon der Meinung, viele sehen das anders, daß Politiker auch Menschen sind und vermutlich die Meisten einfach ehrlich nur das tun was sie glauben das Beste ist. Es funktioniert nur meistens nicht.

Ich finde es wirklich schwierig zu sagen wie es besser gemacht werden könnte. Sagen, daß andere es schlecht machen ist leicht aber besser machen schwer. Schließlich muß man immer das Beste Mittel finden zwischen einem überkontrollierten Staat ala DDR und einem absolut deregulierten Staat in dem nur noch das Geld herrscht. Beide Extreme führen auch ins Abseits. Und soweit ich gehört habe führte die völlige Loslösung von Mindestlöhnen in Japan usw auch in eine schlechte Richtung. Wird aber gern gewünscht.

Hat aber schon immer mal Krisen gegeben. Muß man halt nur heil rüber weg kommen. In der Schweiz ist zwar alles teuer aber dafür gibt es genug Arbeit usw. Nur dreht man in Deutschland in die entgegengesetzte Richtung und wundert sich daß die Arbeitsplätze wegfallen. Aus der Schweiz wandern auch nicht alle Firmen ab. Na gut, die sind nicht in Europa.
Und die Deutschen kaufen ja auch das Billigste. Selbst schuld sozusagen. Kauf das Land arm indem du billig kaufst... :-)
Ist aber eh verständlich, denn wer würde schon teuer kaufen wollen? Das würde nur funktionieren wenn es auf breiterer Ebene geregelt wird. Auf Staats- oder EU-Ebene. Wird aber nicht.

Ist zwar gar nicht dämonisch aber wenn das Leben leidet, und scheinbar geht es vielen nicht so toll, dann ist damit auch das Leben betroffen. Hängt alles zusammen. Andererseits ist sowas sicher auch nützlich für viele um in diese Tiefen vorzudringen. Und das ist ja auch wünschenswert. Und soo schlecht geht es uns ja nicht. Wir jammern bloß rum weil es schlechter geht als zuvor. Dafür geht es aber Anderen auf der Welt besser, weil sie die billigen Arbeitskräfte sind. Ist ein Ausgleich und den finde ich wiederum gut. Irgendwann wird sich das alles eingepegelt haben.

Sebastian
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Beitrag von Lilienkind »

ich habs ironisch gemeint...
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Tinúviel
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Beitrag von Tinúviel »

Also ich muß sagen, mir gefällt diese Kunstaktion.

Sie reißt die Maske von denjenigen, die auf diese Tagesschau stieren wie früher Kirchgänger in Richtung Kanzel...

:lol:
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Beitrag von Lilienkind »

hey leut, was mich heut voll geschockt hat, war n leserbrief in unserer lokalzeitung, und zwar ist es anscheinend so, dass die amis v.a. an schönen, sonnigen tagen chemikalien in die atmosphäre sprühen, die die sonnenstrahlung rfelektieren, so dass die durchschnittstemperatur ca 6° C weniger beträgt, als vor drei jahren.
diese chemikalien sind außerdem noch ziemlich schlecht für unsere ach so wertvolle gesundheit. der (offizielle- ich wag das zu bezweifeln) zweck ist, achtung: die "ich brauch kein kyoto- protokoll, mein auto fährt außerdem ohne regenwald"- nation will dem treibhauseffekt entgegenwirken. löblich, oder? nee im ernst, wenn das n fakt ist, dann find ich das ganz schön mies.
passt mal auf, ob an sonnentagen wirre kondensstreifen am himmel sind. wenn die nämlich nicht grade sind, sondern wirr durcheinander, dann sind das auch keine kondensstreifen, sondern chemikalien.
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MATITA
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Beitrag von MATITA »

Lass mich raten;des ist Silbernitrat,um das Wetter bzw.das Klima zu beeinflussen.*gg*Das und anderes Kurioses hab ich in letzter Zeit schon oft gehört und gelesen.