Die Gorgonen

Unentdeckte Tierarten oder Fabelwesen?

Moderator: gabor

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Lestat de Lioncour
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Die Gorgonen

Beitrag von Lestat de Lioncour »

Im 4. Buch liest man die Geschichte von den
Gorgonen "Steno", "Euryale" und "Medusa".
Letztere wird vom Meergott Neptun (gr. Poseidon) im Tempel der Göttin Minerva (Pallas Athene) mißbraucht, während die Göttin
"mit der Ägis sich deckend die keuschen Augen abwandte. Und da straflos nicht bleibe solches, wandelte sie das Haar der Medusa um in hässliche Schlangen" (798-803)
In den Versen 772 - 784 erzählt Perseus, wie er mit einer Sichelsense das Schlangenhaupt der Gorgone Medusa vom Körper getrennt hat, wie aus dem Blut jeniger das Flügelroß "Pegasus " entsprungen ist, gleichzeitig mit seinem Bruder Chrysaor, und wie Perseus mit dem menschenversteinernden Haupte Medusas über das Land fliegt, beim Riesen Atlas Gastfreundschaft sucht, dieser ihm mißtraut, einen Drachen zur zur Bewachung seines Goldbaumes herbeizitiert ( Hesperiden ! ), Perseus vertreiben will und letztendlich stirbt, durch den Anblick des für immer versteinernden Ablickes der Gorgo " Medusa ";
obwohl tot, aber dennoch eines der tödlichsten Gifte der Antike, das je bekannt wurde. Ihr Anblick ließ Atlas zum Berge erstarren (631 - 663)

Beim Überflug des Perseus durch die Wüste fallen Tropfen des tödlichen Blutes der getöteten Gorgone auf die Erde.
Lybien, Äthiopien und Griechenland sind in diesem Bezug besonders oft dabei genannt worden.
Aus diesen Tropfen des "schlangengbehaarten" Hauptes wachsen Schlangen und Skorpione, mit ebenso tödlichen Giften ausgestattet, die erstmal gebissen oder gestochen für Tier und Mensch einen qualvollen, schmerzintensiven Tod zur Folge hatte.
" Darum ist der Boden dort so reich an bösem Gewürm "
(IV/620)

[img]undefined://home.worldonline.dk/lfmat/Delmonte/medusa.jpg[/img]
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Lestat de Lioncour
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Giftige Lockenköpfchen - Gnadenlose Schwestern

Beitrag von Lestat de Lioncour »

Die Gorgonen:

Lateinischer Name: Gynophidia gorgo

Lebensraum : trockene Zonen, bevorzugt Wüste

Lebensdauer : unsterblich

Verbreitung : Lybien, Japan, Griechenland, Zypern, Äthiopien

Größe : 2,40 - 2,70 m

[img]undefined://www.sullacrestadellonda.it/mitologia/images/gorgone.jpg[/img]

Giftige Lockenköpfchen:

Die Gorgo hat einen monströsen, kräftigen und mit weiblichen Attributen ausgestatteten Körper, Flügel auf dem Rücken, die meist als bronzefarben beschrieben werden, mit Klauen an den Füßen und einer grünlichen, metallicglänzenden Haut. Ihr Haupt ist massig, rund und flach mit breiter Nase und einer heraushängenden, gespaltenen Zunge.
Die Augen dieses mystischen Monstrums sind brennend rot, doch das abstoßenste an ihr ist ihr Haar, eine züngelnde Masse giftiger Schlangen.
(es gibt eine Version, die von bis zu 100 solcher Schlangen an einem Haupte berichtet)
In der frühen Kunst werden sie mit häßlichen runden Gesichtern abgebildet. Sie haben Schlangenhaare und Eberfänge, ein gräßliches Grinsen, Stupsnasen, Bärte und heraushängende Zungen, einen stieren Blick, eherne Hände, einen plumpen Gang und oft einen Stutenhintern.
Der Anblick dieser Geschöpfe, zumindest der der Medusa, soll jeden Menschen - Tier - ja sogar göttliche Wesen in Stein verwandelt haben.

Homer erwähnt nur eine Gorgone, doch Hesiod erwähnt drei von Ihnen.

Drei ergeben im normalen Sinne keine überlebensfähige Population, aber nachdem die einzig "Sterbliche" von Ihnen, die Medusa getötet worden war, musste man sich nicht weiter vermehren.
Diese Feststellung wurde noch durch die von griechischen Mythologien unterstützen Quellen, daß es nur weibliche Gorgonen gäbe, geprägt.

Schriftliche Fragmente der tödlichen Gorgonen:
Zwei etwas anzügliche Versionen berichten dagegen, daß sie den Körper eines schönen jungen Mädchen hatten
Pindar (518 - 438) bescheinigt Ihnen sogar ein schönes Gesicht.
Diese Mythen sollten nicht allzu ernst genommen werden, da man Ihnen auf diesem Wege lediglich ein Sexualleben zusprach.

Gnadenlose Schwestern:
[img]undefined://img337.imageshack.us/img337/5885/gorgosdb6.jpg[/img]
Um 1400 v. Christus lebten die Gorgonen in den trockenen Hochlandregionen im Westen und Süden Lybiens, in anderen Erzählungen wird auch von "Am Rande des bewohnten Erdkreises " gesprochen, wie in Hyperborea, dem extremen Norden, oder jenseits des westlichen Meeres, in einem Gebiet, das auch als "Rande des Schattenlandes" bekannt ist.
Es wird aus japanischen Überlieferungen berichtet, daß diese Gattung aus Lybien in ein Land jenseits des hellenischen Erfahrungsraums ausgewandert scheint.

Die Gorgonen waren drei weibliche Wesen von furchterregender Hässlichkeit. Ihre Eltern Phorkis und Keto, die beide Meeresbewohner waren und zum Stamm der Titanen gehören, gaben Ihnen die Namen:

Steihno - Starke
Euryale - Weitspringende und
Medusa - Herrscherin

Sie hausten weit westlich an der Küste des Weltstroms.
[img]undefined://www.klassische-archaeologie.uni-hd.de/k ... rgonen.jpg[/img]

Ihre Schwestern, die

Graien - die Grauen
[img]undefined://www.hellenica.de/Griechenland/Mythos/Bi ... eJones.jpg[/img]

sind aus der Perseussage ebenfalls sehr bekannte mythologische Wesen, auf die ich später noch explizit eingehen werde.


Kleine Geschichte zum Werdegang:
Poseidon war die Geliebte Medusas und hatte sie in einem der Pallas Athene geweihten Tempel besessen. Als Perseus sie tötete, war sie schwanger von Poseidon. Die Geschichte um Sie rätzelt bis heute, ob Ihre geborenen Kinder " Pegasus " und " Chrysaor ", aus Ihren Blutstropfen oder aus dem enthaupteten Körper entsprangen. Medusa zog sich den Zorn der Göttin Pallas Athene zu, weil sie sich anmaßte , Ihr eigenes Aussehen als " göttlicher und schöner " wie das der Göttin selbst zu prahlen. Daraufhin gab Athene Perseus Befehl, die Hochmütige zu töten.
Nach vollbrachter Tat überbrachte Perseus der Göttin Athene das abgeschlagene Haupt der Gorgone, die es ihrem Brustpanzer einsetzte.

Man kennt in Athen aber heute noch den Glauben, daß die Göttin das Haupt hinter dem Marktplatz der Stadt vergrub und eine Haarlocke der Stadt " Tegea " zum Schutz vor Krieg schenkte.
Medusas Geist wanderte, wie der von allen Sterblichen ins dunkle Reich des Hades hinab, wo er bis heute die Schatten der Toten erschreckt.

[img]undefined://www.gottwein.de/images/pontos.gif[/img]

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