Der verlorene Sohn (n)

Die dämonische Kolumne
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Alcadizaar
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Der verlorene Sohn (n)

Beitrag von Alcadizaar »

Aus dem Buch Alexander, Vers 2, Absatz 4

...und so begab es sich, dass der junge Alexander auszog, um in Bethel gutes zu tun, und den kranken und Schwachen zu helfen, ihnen eine helfende Hand zu reichen, wenn sie gebraucht wurde, zu stützen, wenn jemand stolperte, aufzuheitern, wenn geweint wurde...
Er bezog ein Wohnheim, das einer gar garstigen Frau gehörte, die jegliche Interessen eines Jugendlichen ignorierte oder gar schlecht machte.
Seine Arbeit gefiel ihm von Anfang an gut. Sie war nicht zu anstrengend, aber auch nicht langweilig. Es ward seine Aufgabe, die Hälfte der Zeit die Alten zu unterhalten, und die andere Hälfte der Zeit verbrachte er damit, unterschiedlich stark behinderten den Alltag mit Spielen, Musikabenden (so genannten Integrativen Diskos) oder ähnlichem zu versüßen.
Schnell fand er heraus, dass sein diakonischer Auftrag weniger den Behinderten galt, sondern vielmehr zur Entlastung der andere Mitarbeiter, die zwar weniger Zeit auf der Arbeit verbrachten als er, aber dennoch mehr verdienten. Blind für diese Ungerechtigkeit, dachte er sich, das sei schon richtig so, und arbeitete frisch weiter.
Doch nach kurzer Zeit fehlte ihm sein Zuhause, denn er wohnte fern von seiner Heimat, seinen Freunden, seiner bekannten Umgebung. So beschloss er, sich Anschluss zu dem Weltnetz (Internet) zu beschaffen. Er meldete sich also bei einer Telefongesellschaft, und kurz darauf bekam er einen Telefonanschluss....allerdings ließ der Internetanschluss lange auf sich warten, ja, es waren gar 3 Monate nach Bestellung des Anschlusses. Der Ärger über die Dekadenz und Faulheit der Internet AG schwand schnell, denn dank eben jener Gesellschaft konnte er Kontakt zu jenen geliebten Menschen halten, die er als Freunde erachtete.
Doch er spürte, dass sich etwas geändert hatte...War er es, oder waren es die anderen? Jedenfalls war es gar schwer für ihn, sich mit ihnen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, und so beschloss der Jüngling, sich neue Freunde zu suchen. Wie konnte er nur diese Bekanntschaften so schmerzlich vermissen, denn siehe, es gab nur einen oder zwei unter ihnen, die er wirklich von ganzem herzen liebte.
Auf der Arbeit gab es viele andere Menschen in seinem Alter, und siehe, er freundete sich mit dreien von ihnen an, mit denen er besser zurecht kam, als je mit anderen Personen.
So war er beschwingt und fröhlich, und arbeitete weiter, wohnte weiter in seinem Wohnheim, bis zu einem bestimmten Tag.
An jenem tag lernte er durch Zufall über das Weltnetz jemanden kennen, der ihm sympathisch war. Auch er zog für ein Jahr gen Bethel, um Dienst am Menschen zu tun. Nach sehr kurzer Zeit trafen sich die beiden. Alexander verliebte sich, und die beiden küssten sich lang und innig.
Doch schon am nächsten Tag gestand der neue Freund ihm, dass er keine liebevollen Gefühle für ihn hegte, doch seltsamerweise bekümmerte das den sonst sehr melancholischen Alexander nicht.
Eines Tages zogen dunkle Wolken auf und ein Sturm fegte über das Land.
Wie draußen, so sah es auch in der Seele des Jünglings aus. Er war traurig, ohne einen Grund dafür nennen zu können. Alles erschien ihm sinnlos, und er fiel zurück in alte Verhaltensmuster.
Selbst die Tatsache, dass der Neue Freund ihm doch endlich seine Liebe gestand, konnte die dunklen Wolken nicht verjagen.
Doch der Neue Freund half, zusammen mit anderen treuen Gefährten (Danke, evoi!), aus diesem Tal der Tränen wieder heraus zu kommen.
Der Neue Freund und Alexander teilen nun ihr Leben miteinander, und beide erfreuen und erquicken sich an den kleinsten Dingen dieser Welt.
Der verlorene Sohn kehrte zurück in die Sonne, und somit auch zurück in die Welt der Dämonen...
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.
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tlahuizcalpantecutli
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Beitrag von tlahuizcalpantecutli »

Willkommen zurück, mein Kind!
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Beitrag von Azazel »

schön wieder von Dir zu lesen!
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Beitrag von Zerberus »

schön wieder von Dir zu lesen!



jopp
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Beitrag von evoi »

Doch der Neue Freund half, zusammen mit anderen treuen Gefährten (Danke, evoi!), aus diesem Tal der Tränen wieder heraus zu kommen.
Schön, dass du dich wieder mal meldest.. Re. "Danke" .. ist gern geschehen.. jedoch "Geschichte" - "Freunde", die man dann hat wenn sie einen brauchen, jedoch keinen Gesprächsstoff mehr haben, wenn das Problem gelöst ist, können mir auf die Dauer gestohlen bleiben.

evoi
Es gibt Tage da bin ich nicht in der Stimmung angehimmelt zu werden.
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Alcadizaar
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Beitrag von Alcadizaar »

...Ob das jetzt so nötig war...?
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