Der Narr in der Magie

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Cpt Bucky Saia
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Der Narr in der Magie

Beitrag von Cpt Bucky Saia »

Was hat nun also ein Narr oder Schelm mit der Magie zu tun?
Wenn ihr mich fragt (was selten einer tut) dann sehr viel.
Der Narr ist aufgrund seiner schamlosigkeit in der Lage starre Strukturen aufzubrechen. Er kann da Kritik üben wo diese angebracht ist und Magier und Hexen humorvoll kritisieren wenn stagnation in der Entwicklung einsetzt.
Ein Narr hat hier, resultierend aus der Tradition, keinerlei Angst vor den Konsequenzen, denn er genießt dabei, wie man so schön sagt, Narrenfreiheit.
Durch seine andersartige Weltsicht kann er durchaus beim entwickeln von Ritualen oder Zaubern eine große Bereicherung darstellen.
In der Magie und Götterwelt finden wir den Narren oftmals in Gestallt des Tricksters. Dieser zeichnet sich aus durch seine Fähigkeit konsequent Regeln zu brechen wo diese gebrochen werden müssen um einen Paradigmenwechsel zu vollziehen und stachelt mitunter Menchen und Götter zum Wettstreit untereinander auf was für deren Entwicklung förderlich ist.
In den magischen Zirkeln der Chaos Magie ist diese Position bekannt unter dem Namen Insubordinator und dort ist es ganz klar seine Aufgabe den Meißter auf Fehler hinzuweisen oder beratend zur Seite zu stehen. Dabei sollte der Narr dies immer mit einem gewissen Humor tun.
Niemals äussert der Narr eine Kritik nur der Kritik wegen oder provoziert der Provokation wegen.
Wenn er dies in der Magie tut dann immer mit dem Hintergedanken dem Zirkel oder Coven mit seiner Kritik und Provokation zu helfen.
Nebenbei verfügt der Narr, wie auch sein göttliches Vorbild, über einen völligen Mangel an Moral und Konventionsdenken. Dies benötigt er auch um Regeln zu hinterfragen, Dogmen aufzubrechen und neue Wege aufzuzeigen.
Zur not lügt, betrügt und hintergeht der Narr wo er nur kann doch auch hier immer in dem Wissen das sein Vorgehen nur dann funktionieren kann wenn sein Gegenüber sich drauf einlässt. Dies ist förderlich für die Fähigkeit zu hinterfragen und selbst ein guter Narr wird es sehr sehr schwer haben einen guten Magier zu betrügen.
Oftmals wird der Narr deshalb in der Magie als störend empfunden obwohl er grade dort sehr bereichernd sein kann.
Grade seine Respektlosigkeit im umgang mit magischen Themen, seine unkonventionelle Sichtweise und sein mangel an Diziplin führen dabei oftmals zur missbilligung des Narren. Er hingegen kann darüber nur lachen denn er weiß das genau die Verhaltensweisen die ihm entgegengebracht werden zu stagnation und stillstand führen.
Our King is Kong. Our God is Zilla.
Spektal17
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Re: Der Narr in der Magie

Beitrag von Spektal17 »

Interessant, da ist was dran.

Auch Kinder fragen oft unbefangen. Und stellen durch ihre Fragen mitunter bloß, was verborgen bleiben wollte.
Vater, vergib ihnen nicht, denn sie wissen genau, was sie tun
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gabor
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Re: Der Narr in der Magie

Beitrag von gabor »

Nur das das eben nicht bewusst passiert.
Also stellen Kinder auch nix bloss, sondern eher fest.... ;)
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Niche_magician
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Re: Der Narr in der Magie

Beitrag von Niche_magician »

Wen man darüber nachdenkt macht das mehr als nur Sinn!

Und wen wir weiter denken, ist dann nicht jeder Magier ein Narr? Weil jeder von uns die Regeln des Systems gebrochen hatt, Magie ausübt und somit nicht mehr unter das Radar der Normalität fällt was sich die Regierung so gerne von uns wünscht?
Und was mir dazu noch einfällt, das oftmals neues Wissen nur daher kommt, das jemand Regeln, Absichten gebrochen hat, Kritik an dem übt was bereits länger besteht.

Es ist nur ein Gedankengang von mir, und deshalb auch nur meine Ansicht, aber diese Gedanken wollte ich unbedingt Teilen :daumen:
[∆---- Sukkuben, Verstärkungszauber und Ouija! ----∆]
Flifa
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Re: Der Narr in der Magie

Beitrag von Flifa »

Dieses Verrücktheit ist aber meist ein innerer Prozess, der ein antinomianistisches, transgressives und amorales Verhalten initiiert. Um eine Konvention zu brechen, muss man sie zuerst verinnerlicht haben. "Nur wer die Regeln kennt, kann sie brechen." Bei Kindern würde ich tatsächlich eher von einem "beginner mind" sprechen - einer unvoreingenommenen und ungerichteten Sichtweise.
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gabor
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Re: Der Narr in der Magie

Beitrag von gabor »

Sehr schöne Wortwahl....bist Du Marxist? :lol:
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?

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