Depris durch Tatenlosigkeit...

Psychologische, philosophische und wissenschaftliche Betrachtungen

Moderator: gabor

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MASTER_Darkline
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Re: Depris durch Tatenlosigkeit...

Beitrag von MASTER_Darkline »

Default hat geschrieben:Eine Schlange liegt regungslos in der Wiese, stundenlang, völlig starr, aber extrem wach. Sie wartet. Und dann – schnapp. Ist ihr doch eine Nahrung in Zungenreichweite geflogen. Bild

Warum kann der Mensch das so schlecht?

Sollte jemand immer noch unter Depressionen leiden und zum Grübeln neigen, so empfehle ich, diese Beiträge in meinem philosophischen Thread zu lesen.

Vielleicht geht es aber auch einfacher. Nach dem man mich auch in anderen Foren findet, darunter auch in Foren, die so Manchem vielleicht etwas fragwürdig erscheinen mögen, verwende ich diese Argumentation gleichzeitig dazu, aufzuzeigen, daß in mir keineswegs ein Verschwörungstheoretiker steckt.

Ich gehe nämlich von sehr einfachen Grundannahmen aus. Von Anfang an gehe ich von der Beobachtung aus, daß der Mensch ganz allgemein dazu neigt, seine Depressionen zu verschlimmern. Ich habe dazu einige Beispiele:

Wenn wir darunter leiden, daß wir uns ärgern, dann ärgern wir uns über unseren Ärger. Sehr ärgerlich, nicht wahr? Bild
Und weil uns das Paradoxe daran selten auffällt, ärgern wir dann, wie mir scheint, andere.

Wenn es uns nicht gefällt, daß wir manchmal Angst haben, dann haben wir logischerweise Angst davor, Angst zu bekommen.
Das Problem ist, daß dabei eine Art unbewußter Hintergrundangst entsteht, die dauerhaft bleibt.

Wenn wir an uns ein Vorurteil entdecken, dann verurteilen wir womöglich dieses Vorurteil. Bild

Wenn ich Haß empfinde, so kann es sein, daß ich dieses Gefühl nicht liebe.
Man blicke in diesen Abgrund. Es entsteht Selbsthaß, Haß auf sich selbst also. Muß nicht unbedingt sein, kann aber sein. Und was noch sein kann ist, daß ich das nicht zur Kenntnis nehme, weil das im Unterbewußten bleibt, oder großzügig darüber hinwegsehe, mit anderen Worten also meinen Selbsthaß verleugne. In diesem Falle wird der Selbsthaß meist nach außen projeziert.

Verstehst ihr, was ich meine? Man kann das auch einfach unterlassen. Weil es eine selbstgeschaffene Verschlimmerung der Befindlichkeit ist, verschwindet das augenblicklich, wenn man nicht handelt, also wenn man sich dem bedingungslos hingibt. Ich halte das für eine Fehlfunktion der Logik. Es wäre nach dem Zen-Spruch abzuhandeln: Was kannst du tun, wenn du nichts tun kannst? Bild
Wir steigern uns nicht performativ in etwas hinein, und Hass resultiert aus einer Unterdrückten Emotion (von Emovere lat. Hinausbewegen) die sich in Schmerz und von da in Hass konvertiert hat. Selbsthass wäre demnach eine Kompensation, laut Thomas von Aquin aber ist Kompensation nur mit dem Gegenteil oder dem scheinbaren Gegenteil möglich, Selbsthass entsteht folglich nicht aus Hass.

Ausserdem setzt du vorraus dass der Mensch sich selbst komplett reflektiert und aus dieser Reflexion entsprechend handelt. Die meisten Auswüchse entstehen unbewusst, und werden als vollkommen gegeben und charakterlich gefestigt angesehen.

Master D.
Im Name von Sinus Cosinus und Tangenzius. "

Nur weil du Paranoid bist heisst das noch lange nicht das sie dich nicht verfolgen"