Das (miese) kleine Volk und deren Nutzen

Magie, Dämonologie etc. für Novizen und angehende Praktizierende
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Shaddai
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Das (miese) kleine Volk und deren Nutzen

Beitrag von Shaddai »

Inspiriert vom Thread über Opfergaben, hier mal ne neue Diskussionsrunde über das „kleine“ (und manchmal miese) Volk.
Ich höre oder lese immer wieder, dass viele Menschen von ihren ach so tollen Erfahrungen mit „niederen Wesen“ schreiben. Darunter fasse ich jetzt mal allgemein Feen, „Waldgeister“ (wie bspw. Baumgeister), „Hausgeister“, etc. und viel mit denen arbeiten.
Ich pers. frage mich dabei immer: Warum?
Ein Ziel, was durch die Beschäftigung mit Magie verfolgt wird, ist Weiterentwicklung (in möglichst jeder Hinsicht). Weiterentwicklung kann aber nur auf zwei Wegen entstehen:
a) ich suche mir Informationen von etwas/jemandem, der schon „weiter entwickelt“ ist als ich (das Fachbuch, der Professor, höher entwickelte Wesen)
b) über die pers. Erfahrung durch bspw. Meditation (wobei dies um einiges schwieriger sein kann, aber durchaus einen machbaren Weg darstellt)
Was aber passiert, wenn ich mich mit einem Bewusstsein beschäftigte, welches meinem gegenüber weniger weit entwickelt ist? Das kennt man schon aus dem Arbeitsleben: Man kommt nicht voran, tritt auf der Stelle und kann im schlimmsten Fall zu Rückschritten in der pers. Entwicklung führen.

Alle niederen Wesen haben gemeinsam, dass ihr Bewusstsein meist in eine bestimmte Richtung zugespitzt und die Tragweite dessen sehr begrenzt ist.
Mache selbst den Test und suche Kontakt zu einem niederen Wesen und frage es aus über irgendein dir beliebiges Thema. Das kann sowohl etwas persönliches sein (wobei da die Gefahr der Subjektivität sehr groß ist), etwas über eine Person, was über dein Wissen oder ein wenig Auslesen dessen Bewusstsein hinaus geht (also nichts über emotionale oder psychische Dinge, sondern am besten etwas über einen Lebensbereich der Person, den du nicht kennst), oder versuche dir etwas über Quantenphysik, Astrophysik, Biochemie, etc. zu erzählen. Wenn das Wesen entsprechend fortgeschritten bzw. entwickelt ist, dann sollte es dir eine ausführliche Antwort dazu geben können (oder sich zumindest eine sau gute Ausrede einfallen lassen ^^). Wenn es das nicht kann oder herumdruckst, dann lohnt sich einfach nicht der energetische Aufwand, mit diesem Wesen Kontakt zu haben. Man steckt Energie in dieses Wesen und bekommt nichts zurück.
Viele lassen sich durch kleine Tricks dieser Wesen täuschen. Da bekommt man im Umgang mit diesem auf einmal ein total gutes Gefühl, es prickelt, man fühlt sich erfrischt oder energetisiert, das Wesen erzeugt einem ein paar hübsche „Visionen“ oder verspricht irgendwelche tollen Gimmicks wie „magischen Schutz“, ein paar Sigillen, Mantren, etc. Das meiste davon ist einfach nur Täuschung oder verblendung, die den User bei der Stange halten sollen und vielleicht ganz witzig ist, der persönlichen Weiterentwicklung aber einfach nicht dienlich ist.

Für die Invo-Erfahrenen unter uns:
Macht euch den Spaß und stellt bei der nächsten Gruppeninvokation (bei mindestens zwei Leuten), bei dem eine Person das Wesen invoziert dem Wesen eine Frage, die der Invoziant selbst nicht beantworten könnte. Wesen erzeugen häufig durch ihre Präsenz eine „Aura“, die den Teilnehmern zunächst beeindruckend erscheinen mag. Doch dies ist häufig einfach nur ein Trick, um den Personen die Echtheit vorzugaukeln. Hier ein Beispiel aus einer persönlichen Erfahrung, während einer Luzifer-Invokation mit mehreren Teilnehmern:
Im Raum machte sich eine für diesen Zeitgenossen typisch kalte Hitze breit, es glitzerte in der Luft und das Wesen unterhielt sich im typischen Luzifer-Slang mit den Anwesenden, erteilte Auskünfte über die Magie und die persönliche Entwicklung. Dann stellte ein Teilnehmer dem Wesen eine Frage, dessen Antwort nur er wusste, oder eben ein höher entwickeltes Wesen hätte herauslesen können. Doch die Antwort blieb aus, wildes Augenzucken deutete an, dass das Wesen auf einmal in die Enge getrieben wurde. Da stellte sich heraus, dass es eben nicht Luzifer war, sondern ein anderes Wesen, was sich im Zuge der Invokation eingeklingt hatte.

Was sagt uns das: Wesen können einem das Blaue vom Himmel versprechen, jedoch kommt es auf die tatsächliche Ausführung/Information an.
Wozu Energie verschwenden, wenn man mit Wesen zu tun hat, die einem nicht die einfachsten Dinge beantworten können oder der pers. Entwicklung dienen können? Das Bewusstsein eines solchen Wesens ist oft so einfach strukturiert, dass man vom bestimmten Wesensgruppen oft gleiche Auskünfte erhält, die sich aber nur auf einen bestimmten Aspekt der Frage beziehen oder sich an den Charakter des Wesens angleichen. Doch das zeigt auch, dass manche Wesen nicht über ihren eigenen Tellerrand hinausblicken können.
Damit ist nicht gemeint, bspw. bei Wesen aus polytheistischen Systemen nur zu ihrem Fachbereich Auskunft geben können. Die können oft viel mehr oder zumindest einem auch Zusammenhänge erklären. Gemeint ist viel mehr, dass (überspitzt gesagt) der typische Baumgeist eben ein Baumkuschler ist und ihm bspw. erfolgsmagische Dinge total am Astloch vorbeigehen werden.

Das alles ist in Kurzfassung die Begründung für meine folgende These:
Wer sich mit niederen Wesen beschäftigt schafft sich vielleicht ein paar nette „Freunde“, betreibt aber gleichzeitig einen Energieaufwand, der nicht in einem guten Kosten-Nutzungs-Verhältnis zum Ergebnis steht.

So, ich habe fertig.
Cass XI
Beiträge: 125
Registriert: 24. Nov 2011 00:37

Re: Das (miese) kleine Volk und deren Nutzen

Beitrag von Cass XI »

Hallo Shaddai,

wenn bei einer Luziferinvokation was falsch läuft und man nicht von Anfang an überprüft ob das Wesen jetzt das ist, für welches es sich ausgibt, dann ist das unsauberes Arbeiten. *g*
Zu dem kleinen Volk. Nur weil es mit dem Adjektiv "klein" belegt wird, heisst das nicht, dass es irgendwie minderwertiger ist, als andere Wesen. Das Denken in Hierarchien innerhalb der Geisterwelt, ist nur ein Paradigma um dem Menschen das Gewusel innerhalb dieser Welt, verständiger zu machen. Wozu sollte ein Pflanzengeist über Astrophysik bescheid wissen? Dieses Wissen ist für dieses Wesen völlig nutzlos aber dafür verfügt es über anderes Wissen. Ein Schamane oder Kräuterheiler, kennt nicht nur die Anwendungen einer Pflanze aus einem Buch herraus. Er arbeitet direkt mit diesem Wesen und versucht dadurch sein Wissen zu vergrößern. Das kann soweit gehen, dass man die Pflanze nicht mehr braucht, um mit ihr heilende Effekte hervorzurufen sondern auch mit ihrer geistigen Essenz arbeiten kann. Es gibt in Südamerika Schamanen die über 300 Pflanzengeistern in ihren Körpern tragen. Ich nenne die Zahl mal um begreiflich zu machen, was das bedeutet. Die haben die Teile nicht nur zum heilen, das ist schon sowas wie eine kleine Armee.
Gerade beim Thema Pflanzen, muss man ihre Vielseitigkeit betrachten und das Pharmafirmen im Regenwald nach Pflanzen suchen, um neue Medikamente zu entwickeln. ;)
Was die Baumgeister angeht: Wir haben leider nicht mehr viele Urwälder in Deutschland und einen richtig alten Baum zu sehen, der mal locker ein paar hundert Jahre mehr auf dem Buckel hat als man selbst, ist leider eine Seltenheit. Wenn du einen Baum findest, der mal 500 oder 1000 Jahre alt ist, dann lohnt sich das schon mit diesem zu arbeiten, nur dauert es lange bis so ein Wesen, einen kleinen kurzlebigen Menschen überhaupt wahrnimmt. So zackig schnell mit lustigen Mantren und Sigillen geht es dann nicht, weil es schlicht eine Wesenheit ist die nicht ständig mit Menschen kommuniziert.
Bei einem Hausgeist, weiss man nicht woher dieser kommt. Es könnte eine ältere Wesenheit, also ein Naturgeist sein, desse Habitat im Zuge von Baumaßnahmen zerstört wurde und der sich ein neues Heim gesucht hat. Auch wurden Hausgeister im alten Agypten verehrt, weil das Heim und der Herd sehr wichtige Orte für das menschliche Leben ansich sind. ;) Auch kann es Orte innerhalb von Städten oder Ortschaften geben, in welchen ziemlichen bösartige Naturgeister leben, deren Heim zerstört wurde und die sind richtig angepisst. Dort kann es vermehrt zu tödlichen Unfällen kommen. *g*
Ich bin auch nicht der Typ der NaturGAYster mag, weil ich finde das Elfen tendenziell homo sind, genau wie Vampire.*ggg* Wenn ich aber in einen Wald gehe und ich habe Tabak dabei, dann gebe ich immer etwas für die Geister dort vor Ort. Es ist in meinen Augen nur fair, diesen Wesen wenigstens einen bischen Aufmerksamkeit und Respekt zu zollen.
Gleiches gilt für die Elementargeister, so eine Schüssel Wasser mag ja ganz harmlos erscheinen aber ein Tsunami ist auch eine Ausprägung dieses Elements.
Mein Favouriten unter den Geistern der Natur sind die Zwerge und Berggeister weil ich Steine und bergige Landschaften mag. Rübezahl ist ja auch nicht ohne und der ist auch ein Naturgeist.

LG
Cass
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Re: Das (miese) kleine Volk und deren Nutzen

Beitrag von gabor »

"GAYster"....ja,vor denen fürchte ich mich ganz schrecklich..... :lol: Ich trag ja häufig Kilt....
Immer bereit!
Woher soll ich wissen, ob die Vergangenheit keine Fiktion ist, die nur erfunden wurde, um den Zwiespalt zwischen meinen augenblicklichen Sinneswahrnehmungen und meiner Geistesverfassung zu erklären?
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Re: Das (miese) kleine Volk und deren Nutzen

Beitrag von Daimao_Koopa »

Shaddai hat geschrieben:Ich pers. frage mich dabei immer: Warum?
Um ein Ziel mit dem geringstmöglichem Aufwand zu erreichen. Das Beschwören großer, starker, komplexer Geister birgt Risiken,
die es einzugehen und zu bewältigen gilt. Geringere Wesen (d.h. Wesen, die über ein geringeres Energieniveau als andere verfügen)
mögen zwar in ihrem Handlungsspielraum eher eingeschränkt sein (hängt vom "Rang", wenn vorhanden), aber sind dafür wesentlich
leichter handzuhaben und einzuschätzen.

Noch ein weiterer Grund, warum es besser ist geringere Wesen statt machtvoller Herrscher zu befragen, ist die Tatsache dass das geringe
Wesen durch seinen eng gegliederten Erfahrungsschatz auch gleichzeitig versierter darin ist. Zudem kann es dir weit weniger wahrscheinlich
als ein großes Wesen Lügen auftischen, da es - abhängig von seinem Fachgebiet und seinem Energieniveau - das Konzept der Lüge eventuell
nicht begreift.
Shaddai hat geschrieben:Man kommt nicht voran, tritt auf der Stelle und kann im schlimmsten Fall zu Rückschritten in der pers. Entwicklung führen.
Einspruch! Die Beschwörung eines unzulänglichen Wesens ist in diesem Kontext das einzige, was man als charakterlichen Rückschritt bezeichnen könnte.

Indem du dich, als höheres Wesen, mit einem solchen geringeren Wesen einlässt, obliegt dir allein die Verantwortung ob das Treffen gelingt
und beide Seiten etwas davon haben. Das bedeutet, dass man bei der Beschwörung eines geringeren Wesens, wie z.B. eines Aspektdämons,
der nicht mehr als einen ganz speziellen Gedanken verkörpert, die sinnbildliche Verantwortung dafür trägt, dass dieses Wesen die gestellten
Fragen auch beantworten kann. Einen Aspektdämon nach dem Wesen seiner Gottheit zu befragen gleicht, als würde man einem 3 Monate alten
Menschenbaby Fragen über Astrophysik stellen. Das ist charakterlos und überheblich noch dazu...!

Bei einer Beschwörung gilt es immer die richtigen Fragen zu stellen - und zwar in zweierlei Hinsicht!
Shaddai hat geschrieben:Da stellte sich heraus, dass es eben nicht Luzifer war, sondern ein anderes Wesen, was sich im Zuge der Invokation eingeklingt hatte.
Wie Cass schon sagte, das ist nicht die Schuld des beschworenen Wesens. ;)
Shaddai hat geschrieben:Doch das zeigt auch, dass manche Wesen nicht über ihren eigenen Tellerrand hinausblicken können.
Im Vergleich zu Menschen ist das aber nur ganz... ähm... sagen wir einfach "natürlich". Diese Wesen sind von ihrer Quelle so geschaffen
worden. Es ist gelinde gesagt nicht ihre Aufgabe über ihren Tellerrand hinaus blicken zu können. Ein solches Wesen gleicht einem Bauer
eines Schachspiels: von ihm gibt es viele und sein Handlungsspielraum ist begrenzt. Dennoch kann auch ein Bauer einen König schachmatt
stellen. Ob ihm das gelingt, obliegt aber dem Spieler (der Gottheit)...
Shaddai hat geschrieben:Wer sich mit niederen Wesen beschäftigt schafft sich vielleicht ein paar nette „Freunde“, betreibt aber gleichzeitig einen Energieaufwand, der nicht in einem guten Kosten-Nutzungs-Verhältnis zum Ergebnis steht.
Siehe weiter oben.


@Cass:
Danke! Du hast mir einiges an Geschreibsel erspart. :)
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Freak
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Re: Das (miese) kleine Volk und deren Nutzen

Beitrag von Freak »

Also ich fände es jetzt als total falsch zu sagen Vampyre sind homosexuell^^
Was ich vom kleinen Volk der Elfen halten soll da kann ich nichts dazu sagen da ich keine Ahnung darueber hab :peace:

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