Ceropegien - Leuchterpflanzen

Die Magie der Pflanzen und Steine
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Noriel de Morville
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Ceropegien - Leuchterpflanzen

Beitrag von Noriel de Morville »

Leuchterpflanzen (Ceropegien)

Der deutsche Name „Leuchterpflanzen“ wird den bizarren, ungwöhnlichen Blüten der Ceropegien kaum gerecht, selbst, wenn man die ausgefallendsten Jugendstil-Leuchter als Vergleich heranzieht.

Nur ein Vertreter dieser etwa zweihundert Arten umfassenden Gattung, Ceropegia woodii ( auch Chinesische Laterne genannt) ist bisher regelmäßig auf Fensterbänken und in Wintergärten zu finden. Zu Großmutters Zeiten war Ceropegia woodii ungeheuer modern.

Der immense Formenreichtum der Ceropegien ist kaum zu beschreiben und versetzt selbst Fachleute in Erstaunen. Auf den Kanaren hat sich zum Beispiel ein Formenkreis aus Arten mit strauchartig wachsenden, straff aufrechten Stängeln entwickelt, wie etwa Ceropegia fusca. In den Wüstengärten Südafrikas gibt es Arten, deren lange, blühenden Triebe nach der Regenzeit absterben und nur kartoffelartigen Knollen die Trockenphase überdauern.

Die spektakulärsten Exemplare verfügen über meterlange, sukkulente Ranken, die im natürlichen Habitat durch Gebüsche und Dornwald klettern oder sich über den Boden schlängeln; wie z.Bsp. Ceropegia sandersonii, die in England „Fallschirmpflanze“ genannt wird. Viele Arten gehören derzeit selbst in Expertenkreisen noch zu den absoluten Raritäten.

Der Verbreitungsschwerpunkt der Ceropegien ist zwar Südafrika, doch von dort aus haben sie sich im Laufe der Zeit von den Kanaren im Westen über ganz Afrika ostwärts bis weit nach China hinein ausgebreitet.

Die Beobachtung, dass sich die Triebe vieler Ceropegien praktisch an jeder Stelle bewurzeln können, wir zu praktischem Nutzen, denn 1. blühen Leuchterpflanzen üppiger, wenn auch die Treibspitze der Ranken in der Erde steckt, und 2. ist das die leichteste Art der Vermehrung; die bewurzelten Spitzen lassen abschneiden und weiterkultivieren.

Ceropegien sind überraschend anspruchslos in der Pflege. Als Bewohner arider Wüstenregionen lieben diese Pflanzen einen mineralischen Boden aus viel Bimskies und viel Lehm, aber nur wenig Torf-Substrat Gleiche Anteile Lehm und Bimskies schaffen ein ideales Gleichgewicht zwischen Luft-, Nährstoff- und Wasserhaltigkeit. Ersatzweise können Lavasplitt statt Bimskies und Quarzsand statt Lehm verwendet werden, auch Kakteenerde mit Zusatzsand- und kies reicht aus, ebenso wie Cocohum mit Sand vermischt.

Ceropegien schätzen übliche Zimmertemperaturen, vertragen auch eine kühlere Ruhezeit bei 12-15°C gut. Temperaturen unter 12°C vertragen die meisten nur schlecht.
Sonniger Stand oder Halbschatten, die Cereopegien nehmen es gelassen, aber je mehr Licht, desto besser. C. sandersonii sollte angeblich nicht in voller Mittagssonne stehen.

Da Ceropegien zu den Sukkulenten gehören, ist ein zuviel an Wasser schädlicher als ein zuwenig, also LIEBEVOLL VERNACHLÄSSIGEN. Bei kühlem Winterstand benötigen sie Wasser nur tropfenweise ( der Wurzelballen darf nie komplett durchtrocknen, dies führt zu Blattverlust, aber die Pflanze treibt im Frühjahr wieder problemlos aus). Trockene Luft wird generell gut vertragen, wie auch ein Sommeraufenthalt im Freien.


CEROPEGIA SANDERSONII/Blüte:

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CEROPEGIA WOODII/Blüte:

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