Black Past

Horror, Thriller, Fantasy, Sci-Fi, Mystery

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ap
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Black Past

Beitrag von ap »

-Black Past-

Der Junge Tommy (Olaf Ittenbach himself) wohnt mit seinen zwei Schwestern im Haus seines Vaters. Irgendwann findet er durch Zufall eine verborgene Truhe am Dachboden, sie ist mit eisernen Ketten gesichert. Neugierig geworden nimmt er diese mit hinunter in sein Zimmer und öffnet sie mit Gewalt. Darin findet er ein Tagebuch und einen Spiegel. Doch der Spiegel ist von einem Dämonen besessen!! Zuerst fängt Tommy an zu träumen, er hat blutigste Visionen, die sich immer weiter steigern, bis der Dämon aus dem Spiegel schließlich befreit wird und alle Träume blutige Wirklichkeit werden.

Soviel zur Handlung.
Black Past ist ja bekanntlich ein Amateurfilm, Ittenbachs Regiedebüt. Im Gegensatz zu (Mach)Werken wie Violent Shit und Co. hat man hier jedoch versucht, so etwas wie einen richtigen Film zu drehen. Ittenbach erzählt hier eine durchaus ausgefeilte Story, über Tommy, seine Familie, seine Schule, und schließlich die Ereignisse, die von einem zum anderen führen. Der Regisseur hat sich hier wirklich Mühe gegeben, die Geschichte logisch aufzubauen, mit Sicherheit ist hier wohl ein Drehbuch vorgelegen, was bei „Filmen“ wie Violent Shit eher nicht nötig ist. Auch in Sachen Atmo hat sich der Regisseur hier Mühe gegeben, der Spannungsbogen ist mehr oder weniger geschickt ausgearbeitet, und auch die Kamerarbeit will mehr sein als los ein plumpes Draufhalten.
Fazit: Olaf Ittenbach wollte mit diesem Film etwas mehr abliefern, als ein plumpes hirnloses Schlachtfest ohne Handlung, Sinn und Verstand, er wollte etwas abliefern was man durchaus noch als „Film“ bezeichnen kann, etwas das mehr ist als ein Spaßprojekt für Kumpels.
Die Ziele kann man erkennen, woran es hapert ist die Umsetzung. Denn so gut Ittenbachs Ambitionen für diesen Film vielleicht auch waren, sie scheitern doch etwas an der bestenfalls noch amateurhaft zu bezeichneten Umsetzung. Denn: Black Past ist grottenschlecht!! *gg* Die „Schauspieler“ kann man nicht wirklich als solches bezeichnen, das sind wohl alles Freunde und Familie. Und so spielen sie auch! Für jeden Porno ist mehr schauspielerisches „Können“ nötig. Ok, sie geben sich sichtlich Mühe, und es schaut auch niemand in die Kamera. Andererseits wirken sie einfach statisch, steril, kaum eine Miene wird verzogen, die „Schauspielkunst“ ist hier eher ein emotionslos herunterspielen von Situationen. Und die Dialoge erst!!!! Also, Sowas hab ich ja noch nie gehört!! Dialoge kann Ittenbach wirklich nicht schrieben, sie wirken gestellt, unecht und abgelesen, und sind teilweise einfach nur schwachsinnig. Wieder mal der Pornovergleich: In jedem Otto-Normal-Porno wird Zeug gequatscht, das sich echter anhört, als in Black Past. Und dann die logischen Fehler, die eigentlich gar keine Fehler sondern Katastrophen sind!!!! Tommy geht in ein Zimmer, holt eine neues Hemd aus dem Schrank, zieht es an, geht ins Bad, zieht das Hemd wieder aus.... wieso hat ers überhaupt angezogen?? Das sieht mir nach nem brachialen Regie- bzw. Schnittfehler aus. Oder auch die Truhe am Dachboden. Die wohnen Jahre in dem Haus, waren bestimmt schon 100 Mal am Dachboden, und haben niemals die Truhe bemerkt, die da mitten am Boden steht, dick und fett in Eisenketten eingewickelt, kaum das man nicht drüber stolpert. Doch Plötzlich: Große Augen.... Booooooooh, wassn das für ne Truhe?? *gg*
Wobei ich aber mal ganz deutlich sagen muß, mir sind die erwähnten Makel an der Umsetzung sehr sympatisch!! Denn sie wirken unglaublich witzig, unfreiwillig komisch!! Allein die Schauspieler schon, Bauernvolk aus dem Hinterland, mit Frisuren und Klamotten die auch Anfang der 90er nicht mehr zeitgemäß gewesen sein können, so richtig lächerlich tun sie lächerliche Sachen und reden lächerliches Zeug..... herrlich, das ist unglaublich komisch, ich liebe das!!!! Diese plumpe Machart, logigfehler im Drehbuch, Schauspieler von “nebenan”, dazu die deutlich sichtbaren Ambitionen des Regiesseurs, bis hin zum gelungen und ziemlich gut passenden härteren (Party)Soundtracks, mir macht das alles einfach Spaß!!
Und genau zu dem Zeitpunkt, als aus Spaß Langeweile zu werden droht, als die Schauspieler zum nerven Anfangen und die Amateurfilmoptik zum weiteren Unwohlsein beizutragen beginnt, fangen die Splattereffeckte an, ein Ausmaß anzunehmen, das kaum noch feierlich ist!!!! Die Splatters sind nämlich auf jeden fall das, was einem bei diesem Film am meisten im Gedächtnis bleiben wird!! Premutos ist ein Scheiß dagegen.... Die Splatters in Black Past kommen natürlich nicht ganz so geballt und nonstop wie in Premutos, aber sie wirken sehr viel härter, roher und derber!! Das ligt zum einen an der realitätsnahen Homevideo-Amateuropitk, zum anderen auch daran das sei einfach billiger sind, derber, sie wirken echt, ja. Aber es ist keinerlei Humor wie in Premutos darin enthalten, sie tun einfach nur weh und gehen durchaus über die Schmerzgrenze hinaus!! Und, es wird doch nonstop gemetzelt, vor Allem in Tommys Träumen und Visionen konnte sich Ittenbach extrem austoben!! Am übelsten ist mir diese Höllen-Vision in Erinnerung, in der übel aussehende Krankenschwestern Tommy “behandeln”, es sind viele Gedärme zu sehen, die mit Kettensägen bearbeitet werden, bis hin zu Genitalverstümerlung in Großaufnahme.... uff!!!! Es wird geschnitten, gehackt, zerstückelt, gemanscht, gerissen, genagelt, zersägt, zerquetscht, zertrümmert..... was das Zeug hält. Das ist wirklich ein Schocker, der Film ist einfach von Anfang an voller Effeckte, bei denen es einem die Gedärme im Leib zusammenzieht und auch ich schon schwierigkeiten hab, da noch hinzusehen. Boah, eine weitere Steigerung ist da kaum noch vorstellbar....

Fazit: Ein teils recht liebenswerter und (unfreiwillig) komischer Film, der Unterhaltungswert ist hoch, aber man muß auch etwas offen für Amateurfilme sein und auch über Trash erster Güteklasse lachen können. Und vor Allem aber braucht der geneigte Zuschauer sehr starke Nerven und einen Magen aus Beton!!

Zur DVD: Die DVD von LP ist uncut und hat eine gute Quali. Gut, Black Past ist ein Amateurfilm und ist schon gut 10 Jahre alt, aber unter Berücksichtigung dieser Umstände ist die Bild- und Ton-Quali wirklich gut, kein Vergleich zu meinem alten IMAS-Tape.
Als Extras gibt’s ne Trailershow und ein wenig informatives Special über Olaf Ittenbach.

mfg
ap

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