Dämonenforum

Hallo mir sind gerade ein paar interessante Gedanken gekommen.
Angenommen man kann das Bewusstsein in einen anderen Körper/in einen Roboter stecken. Ich meine das Bewusstsein nicht das Gehirn (Wichtig!).

Nehmen wir an ich übertrage mein Bewusstsein, lebe aber selber, auch mit meinem Bewusstsein, noch weiter. Dann sterbe ich bei einem Unfall. Jeder wird sagen: "Das ist nur eine Kopie." Ich (mein Bewusstsein im zweiten Körper) werde selber auch wissen, dass ich eigentlich nur eine Kopie bin.

Was ist aber, wenn ich sterbenskrank bin und bei der Übertragung sterbe? Ich denke, die meisten werden sagen:"Das ist er noch, nur in einem anderen Körper." Auch ich werde sagen:"Ich habe überlebt, nur in einem anderen Körper."

Aber ist das nicht derselbe Fall? Ist das nicht auch nur eine "Kopie"? Denn das "Original" ist ja tot. Wie denkt ihr darüber?

Inwiefern eine Geist-Kopie möglich oder sinnvoll wäre, sei dahingestellt. Und inwiefern Fehler im Kopiervorgang erfolgen könnten, sei einmal außenvor gelassen. Auch die Probleme der "Steuerung" eines fremden Körpers sei ausgeklammert, was, vermute ich, mit dem Ausschluss der Hirntransplantation gemeint war.

Zuerst:
Gäbe es Sie und die Hülle, auf die Ihr Bewusstsein übertragen wurde, parallel, wäre das neue Geschöpf in kürzester Zeit nicht mehr mit Ihnen identisch und verwechselbar - selbst wenn wir einmal davon ausgehen, man hätte zu diesem Zwecke Ihren Körper genetisch kopiert oder ein mechanisches Ebenbild erschaffen. Das neue Geschöpf würde sofort beginnen, Erfahrungen zu machen, die Sie nicht machen, und damit sich ablösen.

Dann möchte ich auch vorerst die Robotik heraushalten, wenn ich folgendes über Fall 2 sage:
Wir gehen also davon aus, dass der Geist nicht übertragen, sondern kopiert wurde. Das Original verstirbt beim Abschluss des Kopiervorganges (denn sonst erhalten wir ja nur eine lückenhafte Teilkopie mit unbekannten Fehlstellen). Wir gehen scheinbar nicht davon aus, dass das Bewusstsein in einen Klon übertragen wurde, der in Aufbau und Optik dem gewohnten entspricht.
In diesem Falle halte ich es für höchst unwahrscheinlich, dass man sagen wird, das sei überhaupt derselbe Mensch. Zudem wird wiederum greifen, was ich oben bereits sagte: Das neue Wesen greift auf die vorherigen "Daten" aus dem Original zurück, wenn es entscheidet. Doch alle anderen Parameter wurden ja verändert. Es wird also von der Welt ganz anders wahrgenommen und behandelt als zuvor, weshalb es sehr schnell andere Erfahrungen machen und sich in eine ganz andere Richtung entwickeln wird als es das Original getan hätte.
Wäre eine genetisch vollständige Kopie des Originals erstellt worden und das Original verschieden, so könnte ich mir gut vorstellen, dass die dem Original nahestehenden Menschen sogar vergessen wollten, dass dies vor ihnen eine Kopie ist. Dann stellte sich aber die Frage, ob die Kopie lange mit dem Wissen leben könnte, dass sie nur eine Kopie ist und z.B. die Frau, mit der die Kopie nun lebte und die sie liebte, die Kopie nur liebte, weil sie die Kopie eines anderen ist. "Liebst du mich, oder liebst du immer noch ihn?", wäre eine Frage, die die Kopie sicher sehr schnell um den Verstand bringen würde.

Wenn wir nun Androiden mit einbringen, halte ich das Experiment für zum Scheitern verurteilt: Die soziale Gruppe wüsste wohl, dass das vor ihnen eine mechanisch-elektronische Kopie ist, in jeder Hinsicht. Es wäre nun ja sogar eine künstliche Intelligenz, die auf Datengrundlagen Person X nur nachahmt. Hier wäre der "Betrug" allzu offensichtlich. Und nebenbei würde wohl der kopierte Geist es sehr schwer haben, sich daran zu gewöhnen, dass er jetzt kein Wesen aus Fleisch und Blut, sondern eine Maschine ist. Ob das nun für einen Menschen bewältigbar ist, scheint mir fraglich - zumal noch weitere Konsequenzen anhängig wären wie die "Lebensdauer" der Maschine und ihre allgemeine Programmierung (Erschöpfung, Herzschlag, Schlafphasen...).

Eine sehr interessante Frage, alles in allem.

Ergebenst,
Librivore

Nur eine Kopie ist es nur im Moment des Kopierens. Danach beginnt die Kopie ein eigenständiges Leben und ist nicht mehr mit dem Original identisch, sondern ein neues Wesen.
Es gibt übrigens eine SF-Story über genau dieses Theme: Lichtspruch nach Tau. (Von wem die ist, müsste ich erst nachschauen.)

Das erinnert mich an : "Man in black" .
Irgentwie recht interessant ...........