Dämonenforum

Wenn sich einfach keine Literatur finden lässt frage ich mal hier. Ich bin nicht interessiert an der Frage, warum ich sowas suche, nur an Literatur oder euren eigenen Ritualen und Erfahrungen.

Ich versuche in mir Angst auszulösen. Bisher erfolglos. Das Internet ist da nicht sehr ergiebig. Überflutet von Angeboten wie man Angst überwindet, aber nicht wie man sie erzeugt.

Bin ja mal gespannt über eure Mittel und Wege.

Edit:Mir fällt gerade auf, dassich ein Missverständnis vorbeugen muss. Mir ist klar, dass ich mich in eine lebensgefährliche Lage bringen kann, um Angst zu spüren. Ich meine stattdessen sich der eigenen Sterblichkeit und Endlichkeit so bewusst zu werden, dass man Angst bekommt.

Vor allem Angst kriege ich einfach nicht hervorgerufen. Bei anderen Gefühlen wie Wut und Liebe kann ich mich so hineinsteigern, dass ich es wirklich fühle.

Kenn da nur die üblichen Sachen. Die Dinge die man fürchtet visualisieren, sich selbst in situationen bringen die einem Angst machen oder Angstauslöser benutzen wie z.B. allerlei arten von Kriechtieren.
Interessant das eine der elementarsten und ursprünglichsten Emotionen die man hat wirklich sehr schwer künstlch herbeizurufen ist. Vieleicht ist das auch irgendein Sicherheitsmechanismus vom Gehirn damit man diese überlebenswichtige Funktion nicht so einfach umgeht.
Vermutlich hilft dir das alles sehr wenig.

Emotionskontrolle und Visualisierung danach.
Du musst dich nicht in eine ernste lebensgefährliche Lage bringen, es reicht wenn dein Körper denkt du wärst es, etwa bei einem Besuch im Kletterpark, falls du Höhenangst hast. Wichtig ist es im Endeffekt, dass du einmal bewusst Angst verspürst, dir dieses Gefühl merken und dann durch Visualisierung dieses immer und immer wieder hervorrufen kannst.

Ich meine stattdessen sich der eigenen Sterblichkeit und Endlichkeit so bewusst zu werden

Diese Sorte lässt sich meiner Ansicht nach sehr einfach verfolgen, dazu bedarf es keines Hokus Pokus Sudokus.
Die Methodik nennt sich: Nachdenken und Reflektieren. Das Vorgehen mag ein bisschen unterschiedlich sein je nach deiner inneren Gesinnungen und Überzeugungen, aber ich möchte es anhand eines Beispiels demonstrieren.

Mal angenommen unsere Versuchsperson X ist eine sehr optimistische Person, die an das ultimativ Gute im Menschen glaubt.
Diese lässt du dann einmal mit einem Blauhelmsoldaten nach seiner Rückkehr aus dem Einsatz im Tschad sprechen, über lustige Ereignisse wie versuchte Sprengungen seines Patrouillenkonvois durch Kindersoldaten, tägliches Drangsalieren durch lokale Milizen bei der Ausgabe von Notrationen an die Einheimischen. Besagte Einheimische beklauen sich des Nachts dann gerne auch mal gegenseitig oder schlagen sich beim Versuch dabei mit Steinen gegenseitig die Rübe ein. Seit über 30 Jahren.
Dann lasse X mal ein Stück zurück treten. Ein großes Stück. Diese guten, haarlosen und gütigen Primaten sitzen auf einem kleinen nassen Felsen im leeren kalten Raum, könnten jede Sekunde durch einen zufälligen Gammaburst eines schwarzen Lochs oder eines heftigeren Sonnensturms ausradiert werden und die Erde dreht sich wortwörtlich trotzdem weiter.

Kurzum, zerstörerisches Versenken im Nihilismus ist eine Möglichkeit.

Khezef

Angst ist nicht gleich Angst und synthetische Angst unterscheidet sich von echter Angst. Mit Meditationstechniken oder Visualisierung kannst du Angst synthetisch herstellen, aber weil du sie herstellt, weissen Teil von dir, dass sie falsch ist. Todesangst lässt sich deswegen nur sehr schwer synthetisieren.

Bei Gefühlen müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass sie gewisse Funktionen erfüllen. Todesangst soll unser Leben schützen, sie soll eine Flucht oder einen Kampf auslösen …

Ich kenne nur eine Möglichkeit, mit der man Angst realistisch synthetisieren kann. Dabei musst du dich deinen Träumen bedienen. Anstatt dass du daraufhin arbeitest, Klarträume zu bekommen, arbeitest du auf einen Albtraum hin, an den du dich erinnerst, wenn du aufwachst. Herausforderung eins ist, den Albtraum auszulösen, zwei, sich dessen klar zu werden, wenn du aufwachst, ich an alles zu erinnern, damit alle Prozesse dahinter aktiv bleiben, damit du dann mit der Kraft der Todesangst arbeiten kannst. Aus dem Albtraum heraus mit den Kräften der Todesangst zu arbeiten ist nicht möglich, weil du dafür eine Klarheit brauchst, die den Traum zerstört. Du weisst um die eigene Manipulation. Wenn du die Kraft der Todesangst nutzen wie es, bleibt dir nur ein kurzes Fenster beim Aufwachen.

Es ist einfach so, solange du weisst, dass du dich manipulierst, erreichen die Urempfindungen nie an die Realität heran.

Ich halte es für recht einfach Angst zu "erzeugen".
Angst entsteht durch die Befürchtung das eine Bedrohung wahrscheinlich wird.

Du mußt dich also fragen, welcher Zustand für dich die größte Bedrohung darstellt.
Nicht für jeden ist das der Tod. Viele haben mehr Angst vor Siechtum, Einsamkeit oder Verlust.

Nehmen wir (spaßeshalber) mal an die größte Bedrohung wäre deine Schwiegermutter.
Wie wahrscheinlich ist es, daß sie pflegebedürftig wird und bei euch einziehen muß.
Ja, ja, du möchtest sie ins Pflegeheim abschieben.
Klappt nicht! Dazu reicht euer Geld, das ihr zuschiessen müsstet, nicht aus.
Also, die Alte lieber umbringen?
Schlechter Plan, man hätte dich sofort in Verdacht!

Wie alt ist die Schwiegermutter überhaupt? Schon über 70?
Also langsam solltest du Angst bekommen ...

Wenn man einen Traum auslösen will, der so heftig ist, das man echt Todesangst bekommt, liegt es oft auch daran, was man vor dem Schlafengehen zu sich nimmt.
Bei mir beispielsweise erhöht Koffein (starker Kaffee) die Wahrscheinlichkeit dazu. Auf ein alkoholisches Getränk ( sogar auf ein Bier!) träume ich so gut wie gar nicht.