Baumfarne

Die Magie der Pflanzen und Steine
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Noriel de Morville
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Registriert: 30. Sep 2005 19:19

Baumfarne

Beitrag von Noriel de Morville »

Baumfarne sind noch relativ unbekannt; in Spazialgärtnereien bereits durchaus erhältlich: BAUMFARNE. Vor allem die Gattungen CYATHEA und DICKSONIA werden angeboten.

Seltenere, weitere Arten sind: CIBOTIUM, CNEMIDARIA, NEPHELEA und TRICHIPTERIS. CYATHEA umfasst etwa 800 Arten, DICKSONIA nur etwa 26 . Auch in der Wohnung /Wintergarten gehaltene Exemplare bilden Wedel bis zu 3 Meter Länge.
Beispiel meiner Gärtnerei: Dicksonia mit 6 Wedeln 30-40cm pro Wedel, ca 50cm Gesamthöhe mit kräftigem Stamm 12,00 €; also nicht wirklich überteuert. Hier einige Daten ( Für mich als Farnfreund unabdingbar)zu DICKSONIA und CYATHEA:

LICHT:
Hier kann keine pauschale Empfehlung gegeben werden, da die Wünsche der verschiedenen Arten unterschiedlich sein können. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, daß Farne Schatten lieben, empfielt sich ein sehr hellen Standort, an dem die Pflanzen ausreichend Platz haben um sich in alle Richtungen auszubreiten. Die meisten Baumfarne wachsen am besten an sonnigen Standorten. Einige Baumfarne kommen mit Halbschatten zurecht. Besonders Dicksonia antarctica fühlt sich im Halbschatten wohl. In ihrem natürlichen habitat wachsen Baumfarne oft in der vollen Sonne, wegen ihres raschen Wachstums benötigen sie die Energie des Sonnenlichtes.


STANDORT:
Einige tropische Arten stehen besser das ganze Jahr im Wohnraum, dies ist jedoch eher die Ausnahme. Ganzjährige Zimmerkultur ist eigentlich mit allen Baumfarnen möglich. Man benötigt eiinen ausreichenden Standort für diese riesigen Pflanzen. Ein Platz am Fenster ist ideal, dann wachsen die lichthungrigen Baumfarne besonders gut. Bei einem schattigeren Standort ist das Wachstum deutlich langsamer.
Wintergärten sind natürlich sehr geeignet, solange es dort imSommer nicht zu heiß wird. Baumfarne schätzen eher kühle bis warme Temperaturen und leiden bei großer Hitze. Im Frühjahr und Herbst wachsen Baumfarne sehr gut und auch im Sommer ist das Wachstum enorm, solange es nicht zu heiß ist. Ab etwa 30°C wachsen die Pflanze langsamer und ab etwa 35°C sollte man ein Auge auf seinen Baumfarn haben und ihn eventuell vorsorglich an einen kühleren Platz bringen, auf jeden Fall gut feucht halten. Ab ca. 40°C treten sehr schnell Blattschäden auf. Die Blätter können innerhalb kurzer Zeit vertrocknen und braun werden. Meist erholen sich die Pflanzen rasch wieder, ein Südwintergarten ist wegen des Lichteinfalls zwar optimal, kann aber von den hohen Temperaturen her zu Schäden an der Pflanze führen.

Die meisten Arten können wie Kübelpflanzen gepflegt werden; im Sommer draußen auf der Terrasse in voller Sonne bei ausreichend Feuchtigkeit und genügend Nährstoffe. Im Winter können Baumfarne kühl im Kalthaus bei 5-10°C oder warm im Wohnraum verbringen. Licht benötigen sie dabei jedoch in jedem Fall. Beide Arten der Überwinterung haben sich bewährt und fast alle Arten haben sich als robust und unkompliziert in der Überwinterung erwiesen, auch wenn die Überwinterunmg im Kalthaus artgerechter ist ( außer bei tropischen Baumfarnen ) Zwar werden über Winter ein paar Blätter braun; was aber üblich und nicht besorgniserregend ist. Im Frühjahr treiben die Pflanzen wieder neu und stark aus.
Einige wenige Arten sind sogar frosthart. Dicksonia antarctica, veträgt ca -12°C Dicksonia antarctica ist in einigen milden Lagen Deutschlands mit Winterschutz erfolgreich ausgepflanzt worden: Es wird Mulch in die Blattkrone gegeben und die Blätter dann nach oben zusammengebunden. Dann werden der Stamm und die zusammengebundenen Blätter mit einer Schilfmatte umwickelt und reichlich Mulch auf dem Boden um die Pflanze verteilt um die Wurzeln zu schützen.

Bei etwa -8°C erfrieren die Blätter, das ist aber üblichl und tritt auch am Naturstandort der Pflanzen regelmäßig auf. Im Frühjahr bildet die Pflanze wieder eine neue Blattkrone.

WASSER:
Baumfarne brauchen viel Wasser und sollten niemals vollkommen austrocknen. Sollte dies doch einmal geschehen, so vertrocknen die Blätter schnell. Die Pflanze erholt sich in der Regel wieder, der Neuaustrieb benötigt eben etwas Zeit.

Baumfarne verfügen auch am Stamm über kleine Wurzeln,es ist daher wichtig, den Stamm ebenfalls feucht zu halten. Einfach das Wasser in die Blattkrone gießen und langsam herabrinnen lassen. Der Stamm kann auch eingesprüht bzw. genebelt werden.

Je größer der Baumfarn und je höher sein Stamm, desto mehr "Stammwurzeln" hat die Pflanzen. Die Wurzeln in der Erde dienen dann zwar noch dem Halt und Festigung des Standes, verlieren aber an Bedeutung für die Wasser- und Nährstoffversorgung. Große Exemplare können ohne Erde und Erdwurzeln auf nacktem Beton stehend wachsen. Sie beziehen Wasser und Nährstoffe über die Stammwurzeln.

Das Gießwasser sollte nicht allzu hart sein. Nach Möglichkeit mit Regenwasser wässern.


DÜNGER:
Wegen des raschen Wachstums benötigen Baumfarne ausreichend Nährstoffe. Baumfarne sind Starkzehrer und brauchen regelmäßig Nährstoffe. Bei jedem 2. oder 3. Gießen ein wenig Dünger mit ins Wasser. Am besten direkt in die Blattkrone gießen, so können die Wurzeln entlang des Stammes die Nährstoffe aufnehmen. Ein handelsüblicher Grünpflanzendünger, mit wenig Phosphor sollte ausreichend sein.

ERDE:
Das Substrat sollte durchlässig und locker mit einem hohen Anteil organischer Substanzen sein. Sehr bewährt sind Substrate aus Kokosfasern (COCOHUM) Ebenso kann auch handelsübliche Blumenerde genommen werden; dieser sollte dann aber genügend Kompost untergemischt werden. Baumfarne schätzen eher saure Böden und mögen keinen Kalk. Umgetopft wird, wenn sich unten aus dem loch Wurzeln schieben, was bei dem raschen Wachstum schnell erfolgen kann. Günstigster Zeitpunkt ist das Frühjahr, der Beginn der Wachstumsperiode.


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