Ananas - selbst ziehen

Die Magie der Pflanzen und Steine
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Noriel de Morville
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Registriert: 30. Sep 2005 19:19

Ananas - selbst ziehen

Beitrag von Noriel de Morville »

Eine frische Ananas im Hause, mit einem kräftigen gesunden Blattschopf? Dann lässt sich daraus problemlos eine Ananaspflanze ziehen.


1. Die Frucht in die Hand nehmen und mit der anderen Hand den Blattschopf an der Basis anpacken. Nun den Blattschopf vorsichtig von der Frucht abdrehen. Den Blattschopf 24 Stunden abtrocknen lassen und mit Holzkohlenpuder (Desinfektion !!!) bestäuben.

2. Nach dem Abtrocknen des Blattschopfes eine bauchige Vase oder Gefäß nehmen, deren/dessen Hals verjüngt ist, damit der Schopf nicht ins Wasser der Vase fällt. Das Behältnis wird soweit mit Wasser befüllt, daß der Schopf sich ca. 5-10 mm über der Wasseroberfläche befindet. Dann eine durchsichtige Kunststofftüte über den Schopf und den Vasenhals stülpen ( dies schafft eine Treibhausatmosphäre mit hoher Luftfeuchte ) und zusammenbinden.

3. Nun wird das Ganze warm auf die Fensterbank gestellt, so daß sie nur wenig Sonne aber dennoch genügend Licht bekommt. Nach ca. 6 Wochen hat dann der Schopf Wurzel gebildet. Dies ist zu erkennen, wenn der Schopf neue Blätter schiebt. Wenn die Wurzeln 5-10 cm lang sind, kann nun der Schopf vorsichtig in Blumenerde eingepflanzt werden. Selbstverständlich ist Hydrokulur möglich.


Ananas comosus ist eine bis zu 1,2 m hohe Pflanze, deren rosettenförmig angeordnetes, graublaugrünes, starres Blattwerk bis zu 1 m lang werden kann. Die Blätter sind meist stachelig gezahnt. Die Pflanze bildet weiße oder blau bis purpurroten Blüten, welche in einer ca 30 cm langen Ähre angeordnet sind. Die sich bildende Frucht verwächst mit der fleischig werdenden Blütenachse, die an der Spitze eine Rosette aus stacheligen Blättern treibt. Ananas gehört zu den Bromeliaceae, den Bromelien.

Im Handel sind auch bunte Formen zu erhalten wie A. comosus var. variegatus mit grün-gelb-weiß gestreiften Blättern und A. comosus var. aurovariegatus mit rosa überhauchten gestreiften Blättern.

STANDORT: Ananas liebt einen ganzjährig sonnigen Standort. Die bunt gestreiften Sorten zeigen dann eine besonders schöne Blattzeichnung. Ananas ist sehr wärmeliebend und verträgt sommerliche 30 Grad problemlos. Die Wintertemperatur sollte nicht unter 15-18 Grad liegen. Jungexemplare benötigen eine höhere Luftfeuchte, als adulte Pflanzen; diese kommen mit trockener Luft relativ gut zurecht, schätzen aber eine höhere Luftfeuchtigkeit sehr. Eine Erhöhung derselben, beugt sich einrollenden Blättern und braunen Blattspitzen vor.

PFLEGE:Das Wässern ist manchmal nicht einfach, da größere Pflanzen über den Topfrand wachsen und man deshalb schwierig an das Substrat kommt. Gerade in heißen Sommern benötigt Ananas mäßige, aber ausreichende Wassergaben, ansonsten vertrocknen die Spitzen der Pflanze. Im Gegensatz zu anderen Bromelien schätzt Ananas stehendes Wasser im Blatttrichter nicht sonderlich. In der winterlichen Ruhezeit wird die Pflanze etwas trockener gehalten; eine direkte Ruhephase benötigt Ananas jedoch nicht. Bei extrem hohen Sommertemperaturen sollten die Blätter besprüht werden; ebenso benötigt die Pflanze viel Frischluftzufuhr ( keine Zugluft ). Von Mai bis September dem Gießwasser alle 14 Tage Flüssigdünger in niedriger Konzentration zugegeben. Muß die Ananas umgetopft werden, sollte Einheitserde mit etwas grobem Sand oder Styromull aufgelockert als Substrat verwendet werden.

VERMEHRUNG:Siehe oben. Nach der Blüte bilden sich am Fuß der Ananas Kindel ( Tochterpflanzen ) Diese können im März oder April, vorsichtig abgetrennt und eingepflanzt werden.

KRANKHEITEN UND SCHÄDLINGE:Bei zu trockener Luft rollen sich die Blätter ein, und die Blattspitzen sterben ab. Wird sofort und weiterhin regelmäßig gesprüht, erholt sich die Pflanze wieder. Bei zu dunklem Stand verblassen die Blätter der Ananas. Bei zu nassem und kühlem Stand fault leicht der Wurzelhals.

Immer beachten, daß die gezähnten Blattränder gefährlich scharf sind und rasch zu Verletzungen führen können.

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