Ägyptische Mythologie Teil 2: Seth

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V@µpy
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Ägyptische Mythologie Teil 2: Seth

Beitrag von V@µpy »

Gott des Chaos und der Zerstörung . Die kosmische und gesellschaftliche Unordnung wurde allgemein mit dem Wirkungsbereich des Gottes Seth in Verbindung gebracht, dessen häufigster Beiname „Groß an Kraft“ war. Meistens wurde der Gott in dieser Form, als Mann, mit dem Kopf des mythischen Seth-Tieres, präsentiert. Anfänglich war Seth der Landesgott Oberägyptens. Nach der Vereinigung der beiden Länder aber wurde er in die unfruchtbaren Regionen abgedrängt. Viele Wandbilder zeigen ihm im Kampf mit der Apophisschlange, am Bug der Sonnenbarke stehend. Oft ziehen anstelle der üblichen Schakale auch die sagenhaften Seth-Tiere die Sonnenbarke.
Im religiösen Denken der Ägypter spielte sich das Leben zwischen den entgegen gesetzte Pole von Gut und Böse, erschaffenden und zerstörerischen Kräfte ab. Seth verkörperte in diesem Weltbild stets die dunkle, vernichtende und chaotische Macht. So unterstanden ihm das mörderische Meer und unberechenbare Unwetter. Als Herrscher über die Metalle wurden die Eisenerze als seine Knochen bezeichnet.
Mit der Verbreitung des Osiriskultes wurde Seth immer mehr zum Feind des Vegetationsgottes erklärt. Als der Mythos berichtete, der Gott habe im Kampf mit dem Gott Horus die Hoden verloren, war sein Schicksal als Herrscher über die unfruchtbaren Wüstengebiete besiegelt. Da ihm außerdem die Macht über alle nichtägyptischen Länder zugewiesen wurde, sah man ihn in Zeiten der Fremdherrschaft als Verkörperung des Bösen an und betrachtete ihn als Staatsfeind.

Interessante Details:

Rot ist die Farbe des Seth. Der Gott Seth hatte rote Haare und Augen, somit wurde die Farbe Rot immer mehr zur Farbe des Bösen und zum Ausdruck des Gefährlichen. Zu Seths Vernichtung trug man bei, indem man rote Rinder opferte und in ganz früheren Zeiten auch Menschen mit rötlicher Haut.

Eltern: Himmelsgöttin Nut und Erdgott Geb
Geschwister: Isis, Osiris, Nephthys

Seth ist mit Nephthys verheiratet

Die Wesen der Dunkelheit wurden mit Seth assoiiert. Sie waren für alle Arten des Unheils verantwortlich.

Im Wappen des vereinigten Ober- und Unterägyptens sind die beiden charakteristischen Pflanzen der Landesteile zu sehen, Binse und Papyrus und repräsentieren so die Einigung der beiden Länder von Horus und Seth.

Antilope:
In Unterägypten erlitt die Antilope ein ähnliches Schicksal wie alle Wüstentiere und wurde als Verkörperung des Seth verachtet und verfolgt. Ihr wildes Temperament und das waffenähnliche Gehörn einiger Arten bestärkte den Volksglauben, in dem Tieren Personifikationen der zerstörerischen Mächte zu sehen.

Fisch:
Allgemein wurden Fische im alten Ägypten als unreine Tiere angesehen und der Genuss ihres Fleisches war geweihten Personen, wie Königen und Priestern, strengstens verboten. Ihr Lebensraum, die dunklen und schlammigen Gewässer oder das gefürchtete Meer, ließen sie als Verbündete des Seth erscheinen.

Gazelle:
Sie galt wegen ihrer wilden Lebensform als Gestalt des Gottes Seth.

Krokodil:
Die machtvollen, zerstörerischen Kräfte des Krokodils waren allgemein gefürchtet. Zur damaligen Zeit war das Krokodil, das mit dem Gott Seth in Verbindung gebracht wurde, noch weiter verbreitet und richtete einigen Schaden an. Seine Glyphe stand, seiner Eigenschaft entsprechend, denn auch für „gierig sein“ oder „gefräßig sein“. Im Allgemeinen begegnete man dem Tier mit Respekt, denn es wurde verbreitet, dass nur die Macht der Liebe der rohen Kraft des Krokodils überlegen sei.

Nilpferd:
Im Alten Reich wurde das Nilpferd zum Gefolge des Seth gezählt. Auf dieser Ansicht basierte auch der Brauch, während des Nilpferd-Festes ein weißes Nilpferd vom König töten zu lassen. Der Herrscher übernahm so die Identität des Horus, um Seth in seiner Tiergestalt zu vernichten. Seinen schlechten Ruf erhielt das Tier wohl durch seine Gefräßigkeit, mit der es auf den Feldern großen Schaden anrichten konnte.

Schwein:
Schweine galten als unrein und wurden aufgrund ihrer zerstörerischen Wildheit und ihrer Gefräßigkeit dem Gefolge des Seth zugeordnet. Dem Totenbuch zufolge konnte Seth sich auch in einen schwarzen Eber verwandeln, so auch als er Horus angriff und dessen Auge verletze. In vielen Reliefs und Malereien erscheint das Schwein daher als Inbegriff des Bösen. Anlässlich der großen Mondfeste wurden Schweine den Mondgottheiten Isis und Osiris geopfert.
Gruß
V@µpy