Haribol.
Spirituelle Psychologie? Ich habe diesen begriff zuvor noch nie gehört. Bezieht sich aber auf die Psyche, also den Geist.
Und sie erklärt das mystische Weltbild und sogar das Selbst? Warum ich das Frage- ich denke du sprichst mit deinen eigenen Worten, und ich kann dir folgen, aber es wäre mir neu, das es sowas gibt. Vieleicht habe ich aber einfach noch nie davon gehört. Sind aber letztlich nur Wortspielerein, also auch nicht so Wichtig.
Den Ausdruck "Politisch aktive Religionen" habe ich auch noch nie gehört.
Ich denke ich weiß aber was du meinst. Ich finde aber, man kann mit allen Religionen Gott (oder Nirvana) erreichen.
Mit einigen wird es vieleicht etwas schwieriger, sie scheinen eher für eine breite Masse ausgelegt zu sein.
Aber alle Religionen haben auch eine mystische Tradition. Wer es mit der Gottsuche ernst meint, muss seine Religion nicht wechseln, vielmehr wird er alles notwendige in ihr finden.
Und auserdem darf man nicht vergessen, in einem einzigen Leben hat wohl kaum jemand Gott gefunden. Also sind Religionen erstmal nichts weiter als ein Schritt in Richtung Gott.
(Ich verwende den Begriff "Gott", in dem Sinne wie du ihn gebrauchst, das macht es leichter.)
Was ist so schlimm an Bildern und den einfachen Glauben? Verwehrt er uns echte Selbsterkenntnis? Ich behaupte nein.
Der (echte) Glaube stellt eine Beziehung zu Gott her, mehr, als jede Logik dazu in der Lage ist. (gehen beide Hand in Hand, umso besser)
Wächst der Glaube und die Beziehung zu Gott, folgt alles andere von selbst.
"Man kann nichts ohne Wissen erreichen, aber man kann alles durch ein reines Herz erlangen."
Das man die Religionen benutzt hat, und viel gutes abhanden gekommen ist, steht aber außer Frage.
An dieser Stelle meine eMail-Adresse:
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Gayatri- das einzig richtige Mantra? Um das zu verstehen, muss man einen Blick in die Geschichte des "Hinduismus" wagen.
Verehrt wird im Gayatri Mantra die Sonne, der Sonnen-Gott. In den Veden wird es als absolut Heilig gepriesen.
Nun, der "Hinduismus" hat sich gewandelt. Heute hat jede größere Gottheit ihren eigenen Gayatri-Mantra.
An die stelle von Surya, Agni, Vayu, Varuna, Indra usw trat die Trinität Brahma-Vishnu-Shiva nebst der göttlichen Mutter und Ganesha. Deine Aussage ist also relativ, mit dem Surya-Gayatri kann man aber wohl nichts verkehrt machen. In früheren Zeiten durften es übrigens nur die obersten 2 (oder 3?) Kasten aussprechen.
Aber das es unweigerlich zur Erleuchtung führt, nur weil man es anhört ist mir neu, und bringt mich ehrlich gesagt ein wenig zum schmunzeln. Verzeih mir, aber das erinnert mich daran, was du über den Glauben der "Polit-Religionen" sagtest.
Ich kann dir dazu nur das sagen, was ich darüber weiß: Allein durch gute Taten, Gebete, Frömmigkeit usw ist noch niemand Erleuchtet wurden. Nichtsdestsotrotz stellen sie wichtige Werkzeuge bei der Suche nach Selbstverwirklichung dar.
Das mit dem Rezitieren solltest du mal ausprobieren. Wichtig ist es mit Hingabe, Liebe und Konzentration und ohne Erwartung an Ergebnisse zu tun. Klingt leichter als es ist, aber es lohnt sich zumindest es zu probieren. Wenn du nicht möchtest, will ich dich aber auch nicht überreden (zumal es dann wahrscheinlich auch wenig Sinn macht).
Du sagst: "Ja die Fokussierung der Gedanken auf unser Höchstes Selbst, ist eigentlich genau das geeignete Mittel, um zu sich selbst zu gelangen. Eigentlich richtet man seine Gedanken beim anhören, solcher Mantren ja genau auf diese Bereiche. Natürlich kommt es dabei darauf an, was man sich anhört. Es bringt die Selbstheilung in Gang"
Du sprichst von Selbsterkenntnis und gleichzeitig von Selbstheilung? Vieleicht bedeutet das für dich auch das selbe !?
Nun ja, am Anfang richtet man seine Gedanken... aber das Selbst ist jenseits der Gedanken, also sind das zumindest nur Schritte auf diesem Weg. Hinzu kommt, eine Musik ist nicht das Selbst. Die Schwingung, die ein Mantra beinhalten kann, ist schon Transzendent, ich würde mich aber nicht drauf verlassen, mit dem Walkman zum Buddha zu werden.
Ok, klingt ein bischen übertrieben, ich antworte dir aber letztlich nur auf das was du mir schreibst.
An dieser Stelle würde es mich interessieren, ob du eine bestimmte oder verschiedene spirituelle Praktiken neben dem hören von Mantren hast?
Und nein, ich habe überhaubt nichts gegen Philosophieren usw. Auch nichts gegen Meinungsverschiedenheiten, zumal du ja versuchst, deine aussagen zu begründen. Intuition ist aber zugegeben ein schwieriges Thema, aber ich lasse es gerne drauf ankommen. Ich möchte nur von vornherein darauf hinweisen, das Intuition, neben der Logik, auch nur ein weiteres Werkzeug ist. Wirkliche Erfahrung ersetzt beides nicht. Aber du hast recht, die Intuition kommt heutzutage viel zu kurz und wird fälschlicherweise unterschätzt.
Über Chinnamasta:
Selbstaufopferung ist natürlich ein großes Thema bei dieser tantrischen Darstellung. Aber nicht das einzige. Was aber die Selbstaufopferung angeht, ahne ich worauf du hinaus willst, wahrscheinlich Selbstverleugnung ???
Ich sehe darin aber vielmehr die Liebe der Göttlichen Mutter, der großen Göttin. Ich sehe darin ihre reine Liebe.
Außerdem beinhaltet dieser Aspekt der Mahamaya-der großen Göttin, die Umwandlung niederer Energie in "höere".
Es geht in dieser Darstellung um : Sex, Energieumwandlung, Sieg über Triebe, Geburt, Tod, Werden, Selbstlosigkeit, Hingabe, Weisheit, Aktivität, Passivität, und letzlich um Liebe.
Alle wichtigen Themen der Existenz kommen darin vor. Ich finde es einzigartig.
Das sollte erstmal reichen. In diesem Sinne also, Jai Mahamaya ki Jai und Om namah Shivaya.